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Weil sich lebendgebärende Fische sehr schnell vermehren, werden häufig andere Fische als Fressfeinde in das betroffene Aquarium gesetzt, damit die Jungfische gefressen werden. Dabei müssen die Ansprüche der Fressfeinde an die Haltungsbedingungen unbedingt beachtet werden. So sind ausgesprochene Weichwasserfische nicht geeignet, wenn das Wasser härter ist, wie dies bei Lebendgebärenden oft der Fall ist. Wichtig ist ebenfalls, dass man auch auf Dauer an den Fressfeinden Gefallen findet.
Natürlich besteht immer das Risiko, dass die als Fressfeinde ausgewählten Tiere gar keine oder nicht genug Jungfische fressen, so dass trotzdem zu viele Junge überleben. Auch jagende Fische neigen dazu leichter zu fangendes Futter wie Frostfutter, Trockenfutter usw. bevorzugt zu fressen.
Etwas reduziert werden kann die Anzahl der Jungfische unter Umständen, wenn im Aquarium wenig gefüttert wird. Hungrige, größere Fische stellen Jungfischen stärker nach, als satte.
Mögliche Fressfeinde:
- Schmetterlingsbuntbarsche – häufig empfindlich, benötigen weiches Wasser.
- Skalare – benötigen große Becken, Weichwasserfische, z. B. KH 5 und pH 7,5.
- Kakadu-Zwergbuntbarsche – benötigen weiches bis mittelhartes Wasser bis GH 15; in 270 Liter Wasser können 2 Männchen und 3 bis 4 Weibchen gehalten werden, wenn genug Höhlen als Verstecke für die Weibchen vorhanden sind.
- Kugelfische – benötigen je nach Art Salzwasser.
- Kampffische – können aggressiv werden, besonders gegen langflossige Mitbewohner.
- Leopard-Buschfische – benötigen unbedingt Lebendfutter, z. B. Artemia, Mückenlarven, Regenwürmer.
- Purpurprachtbarsche – sehen gut aus, haben ein interessantes Verhalten und sind gute Jäger. Allerdings vermehren sie sich selbst auch stark.
- Black Molly Weibchen – fressen nicht alle Jungtiere.
- Marmorfadenfische – benötigen große Aquarien.
- Mosaikfadenfische – benötigen große Aquarien.
- Sumatrabarben – können anderen Fischen lästig werden.
- Prachtbarben – können anderen Fischen lästig werden.
- Brokatbarben – können anderen Fischen lästig werden.
- Afrikanische Barsche, z. B. Julidochromis transcriptus.
Aussetzen im Gartenteich ist keine Lösung.
Das Aussetzen in den eigenen Gartenteich ist keine dauerhafte Lösung. Die Fische vermehren sich auch dort und spätestens im Winter muss man die Fische wieder in Aquarien unterbringen, weil die Temperaturen zu niedrig werden.
Das Aussetzen in der Natur ist nicht akzeptabel.
Im Notfall regelt die Natur die Besatzdichte.
Oft regelt die Natur das Nachwuchsproblem im Aquarium selbstständig. Sobald zu viele Tiere im Aquarium sind, werden die Fische krankheitsanfällig, die Jungtiere finden keine Nahrung mehr usw.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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