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Funktionsweise von UV-Klärern
Ein UV-Klärer wirkt gegen Bakterien, Viren, andere Krankheitserreger, Pilze und Algen. Weil die UV-Strahlung nicht zwischen einzelnen Bakterienarten unterscheiden kann, werden alle Bakterien zerstört, die gegen UV-Strahlung empfindlich sind. Dazu gehören auch die Bakterien, die Schadstoffe abbauen.
Normalerweise sind aber genug dieser Bakterien im Filter, im Bodengrund, auf Pflanzenoberflächen usw. sesshaft. Diese Bakterien werden von der Strahlung nicht erreicht.
Selbst wenn sich einige dieser Bakterien im freien Wasser befinden und so durch die Strahlung deaktiviert werden, vermehren sich die restlichen Bakterien schnell genug, so dass die Gesamtpopulation konstant bleibt. Zu viele dieser Bakterien im freien Wasser würden auch zu einer Wasserblüte führen und evtl. sogar die Fische schädigen.
Im Aquarium konkurrieren aufsitzende Bakterien und frei schwimmende Bakterien um Nährstoffe. Je größer die besiedelbare Oberfläche bei optimaler Strömung ist, umso geringer ist die Keimzahl im freien Wasser. Die Mikrobiologie findet dann hauptsächlich im Filter oder auf der Pflanze statt. Trotzdem werden Fischlaich, Fischlarven und Fische von Bakterien besiedelt.
UV-Klärer beeinflussen die Konkurrenz zwischen aufsitzenden und freischwimmenden Bakterien zugunsten der aufsitzenden Bakterien. Gleichzeitig unterstützen sie die Mineralisation der gelösten organischen Stoffe. Es stellt sich immer ein Gleichgewicht ein, das auch von der Belastung des Beckens abhängt.
UV-Klärer machen das Aquarienwasser nicht keimfrei. Die Anzahl der Keime wird höchstens in natürlichen Grenzen gehalten.
Die Schwärmer eines einzigen Ichtyophtirius-Erregers können z. B. ein komplettes 1000 Liter Aquarium verseuchen. In der Natur werden sie über die gewaltige Wassermasse in der dritten Potenz zur Entfernung vom Wirt verteilt. Die Gefahr, dass sie einen neuen Wirt finden, ist also relativ gering.
Weil nicht ständig das gesamte Aquarienwasser bestrahlt wird, sondern immer nur der kleine Teil, der gerade im UV-Klärer ist, können UV-Klärer nicht verhindern, dass ein Teil der Schwärmer im Aquarium bleibt. Trotz UV-Klärer ist die Keimzahl im Aquarium vermutlich immer noch etwas mehr als doppelt so hoch wie in der Natur.
UV-Klärer wirken somit vorbeugend, indem die Anzahl an Keimen etwa auf das natürliche Maß verringert wird und die Ansteckungsgefahr für die Fische verringert wird.
In der Einfahrphase sollte man sicherheitshalber auf UV-Strahlung verzichten. Es sollten in dieser Phase aber auch keine Fische im Aquarium sein, so dass keine Krankheitserreger bekämpft werden müssen. Auch wenn Filterbakterien in das Wasser gegeben werden, sollte kein UV-Klärer verwendet werden. Die Bakterien müssen erst in ausreichender Zahl sesshaft werden.
Filter mit eingebauten UV Filter – sinnvoll?
Sukzessive werden auch Filter mit direkt eingebautem UV Filter angeboten. Diese haben wie jedes Zubehör Vor- und Nachteile.
Zu den Vorteilen gehört die einfach Installation, da hier keine Wasserschläuche angeschlossen werden müssen. Die Filter sind daher ideal um kurzfristig die Keimdichte zu senken.
Nachteil, die Filter werden oft in geringen stärken von 5-15W angeboten, so dass diese bei größeren Aquarien nicht ausreichend sind.
Diese Art von UV Filter ist daher besonders dann zu empfehlen – wenn kein Dauereinsatz geplant ist. Ferner bieten viele Filter mit eingebauten UV Klärer die Möglichkeit diesen ohne UV Klärer zu benutzen. Die UV Funktion kann hierbei einzeln an- oder abgeschaltet werden.
Installation eines UV Klärers
Ein UV-Klärer sollte möglichst immer im Wasserkreislauf hinter einem Filter angebracht werden. Sonst können Schmutzteilchen und Ablagerungen die Wirkung der Strahlung herabsetzen.
Wenn kein Außenfilter zur Verfügung steht, kann als Pumpe eine Zimmerspringbrunnenpumpe verwendet werden. Vor die Pumpe wird ein kleines Stück Schaumstoff gesetzt, damit grobe Schmutzteilchen aufgefangen werden.
Falls vorhanden, kann ein kleiner Innenfilter mit Watte gefüllt und vor dem UV-Klärer angeschlossen werden. Natürlich kann auch ein kleiner Außenfilter so eingesetzt werden.
Fische werden aufgrund der Bauart und der Arbeitsweise auf keinen Fall geschädigt, weil sie mit der UV-Strahlung nicht in Kontakt kommen.
Intervallbetrieb von UV Klärern
Soll ein UV-Klärer ständig laufen oder nicht?
Von Aquarianer empfohlene Intervalle
- Die letzten 3 Stunden der Beleuchtung, damit nachts weniger Keime im Wasser sind.
- 3 – 4 Stunden am Tag gegen Schwebealgen und 3 – 4 Stunden in der Nacht gegen Parasiten
- 2 – 3mal die Woche nachts etwa 4 Stunden
- 3 Stunden nachts
- Die relativ teuren UV-Lampen können länger benutzt werden.
- Die bakterielle Belastung wird auch bei Intervallbetrieb spürbar reduziert.
- Im Dauerbetrieb wird das Wasser vollkommen sterilisiert. Der Infektionsdruck wird so zwar von den Fischen genommen, die Widerstandskraft reduziert sich aber auch. Falls Erreger bekämpft werden müssen, arbeitet ein leicht aktives Immunsystem besser als ein nie gefordertes Immunsystem.
- Wenn der UV-Klärer nur am Abend oder in der Nacht läuft, haben die Fische in ihrer Nachtphase stressfreieres Wasser und können sich erholen.
- Die nutzbare Lebensdauer einer UV-Lampe beträgt ca. 8000 Betriebsstunden. Die Schalthäufigkeit hat darauf keinen Einfluss. Physikalisch halten die Lampen länger, aber nach 8000 Betriebsstunden beträgt die Leistung 30 % weniger.
- Im Dauerbetrieb wird die Wirkung von Düngemitteln und Vitaminen stark herabgesetzt.
- Auch im Dauerbetrieb wird das Wasser nicht vollkommen sterilisiert.
- Aquarienwasser ist im Vergleich zu den Herkunftsgewässern der Aquarienfische extrem mit Keimen, d. h. Bakterien usw. belastet.
- Auch bei Dauereinsatz eines UV-Klärers ist Aquarienwasser immer noch stärker belastet als die Herkunftsgewässer der Fische. Das Immunsystem kann deshalb auch bei Dauereinsatz nicht verweichlichen.
- Die Lebensdauer der Lampe wird verringert, weil die Lampe häufiger An- und Ausgeschaltet wird. Die Elektroden werden mit jedem Schaltvorgang schlechter.
- UV-Klärer sollten nur eingesetzt werden, wenn konkrete Probleme gelöst werden müssen:
- Krankheitsbehandlung
- Wassertrübung
Dann ist nur der Dauerbetrieb sinnvoll.
Dauerbetrieb und Fischgesundheit
Die Keimbelastung im Aquarium ist praktisch immer höher als in den Herkunftsgebieten der Aquarienfische. Selbst bei Dauereinsatz von groß dimensionierten UV-Klärern ist die Belastung im Aquarium nach Erfahrungen etwa doppelt so hoch, wie in der Natur. Eine Unterforderung des Immunsystems der Fische ist deshalb nicht zu befürchten.
Einige Bakterienarten, so genannte Destruenten, haben sich darauf spezialisiert organische Substanzen zu verdauen. Sie besiedeln jedes geeignete Substrat und sondern Stoffe ab, die dieses Substrat auflösen. Von den aufgelösten Stoffen ernähren sich die Bakterien.
Auch die Haut der Fische ist für diese Bakterien ein geeignetes Substrat. Deshalb siedeln sich ständig Bakterien auf der Haut an und schädigen diese. Das Immunsystem der Fische bekämpft ständig diese Bakterien und bessert ständig Schäden aus.
Ein gesunder Fisch verkraftet das auch bei höheren Keimbelastungen. Wenn ein Fisch geschwächt ist, kann er sich gegen diese Bakterien und Schäden nicht mehr wehren. Ursache für eine solche Schwächung können zusätzliche Bakterien sein, die auf diese Fischart spezialisiert sind und gegen die der Fisch deshalb weniger Chancen hat. Das können Parasiten sein, die den Fisch schwächen und gleichzeitig durch Strukturschäden in der Haut diese für weitere Erreger angreifbar machen. Es können aber auch Mängel durch Fütterungsfehler oder Folgen ungeeigneter Wasserwerte sein.
In vielen Aquarien sind mehrere dieser Ursache gleichzeitig vorhanden, z. B.:
- Die Wasserqualität in der Mehrzahl der Aquarien stellt einen Kompromiss dar.
- Die Futterqualität und -zusammensetzung stellt einen Kompromiss dar.
- Die Artenzusammensetzung und die Besatzdichte im Aquarium stellen fast immer einen Kompromiss dar.
- Aus Gründen der Optik werden bei fast allen Aquarien Kompromisse eingegangen.
Praktisch alle Kompromisse gehen zu Lasten der Fische. Quasi als Kompromiss zu Gunsten der Fische kann der Bestand an Bakterien usw. im Aquarium mit einem UV- Klärer im Dauerbetrieb minimiert werden und so den Fischen eine Last zum größten Teil abgenommen werden. Aus Gründen der Fischgesundheit gibt es gegen den Dauerbetrieb eines UV-Kläreres keine Einwände.
Stärke und Dimensionierung von UV-Klärer
UV-Strahlung kann vegetative und sporenartige Formen von Bakterien, Viren, anderen Krankheitserregern, Pilzen und von Algen inaktivieren. D. h. sie werden abgetötet oder so geschädigt, dass sie sich nicht mehr vermehren.
In der Aquaristik werden normalerweise UV-C-Lampen verwendet. Die Wellenlänge von UV-C liegt im Bereich von 200 bis 280 Nanometer. Die optimale Wellenlänge, um Mikroorganismen zu inaktivieren liegt im Bereich zwischen 240 und 280 Nanometer. Strahlung dieser Wellenlänge beschädigt die Nukleinsäure in den Zellen der Mikroorganismen irreperabel. DNA wird bei ungefähr 254 Nanometer besonders geschädigt. Weil DNA und RNA die genetischen Informationen für die Fortpflanzung tragen, kann deren Beschädigung einen Organismus sterilisieren.
Einige Mikroorganismen sind in der Lage beschädigte DNA zu reparieren, wenn sie Licht bestimmter Wellenlängen aus dem Bereich des Sonnenlichts ausgesetzt sind. Sie können so sogar eine Sterilisation durch UV-Strahlung rückgängig machen. Allerdings ist das nur innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Schädigung möglich, weil DNA-Schäden mit der Zeit unumkehrbar werden.
Professionelle Anlagen zur UV-Desinfektion werden deshalb so gebaut, dass desinfiziertes Wasser direkt nach der Desinfektion keinem Sonnenlicht ausgesetzt wird.
Mikroorganismen müssen die UV-Strahlung absorbieren, damit sie inaktiviert werden. Verschiedene Faktoren verringern die Wirkung der UV-Strahlung:
- Chemische und biologische Ablagerungen, die auf UV-Lampen entstehen. Mehr als 0,1 mg/Liter Eisen kann z. B. zu Ablagerungen an der UV-Lampe führen.
- Im Wasser gelöste organische und anorganische Substanzen
- Die Farbe des Wassers
- Dichte Ansammlungen von Mikroorganismen
- Eisen, Nitrite usw. können UV-Strahlung absorbieren
Untersuchungen haben gezeigt, dass eine niedrige Dosis UV-Strahlung über längere Zeit genauso wirksam ist, wie eine hohe Dosis innerhalb entsprechend kurzer Zeit. Wenn Mikroorganismen über längere Zeit einer UV-Strahlung ausgesetzt sind, wird in gleichen Zeitintervallen immer ein gleichgroßer Teil der lebenden Mikroorganismen inaktiviert.
Die Dosis eines UV-Klärers wird nach der Formel
D = I x t
berechnet.
I ist die Strahlungsdichte in mW/cm2.
t ist die Bestrahlungszeit in Sekunden.
D ist damit die UV-Dosis in mWs/cm2.
UV-Lampen der Firma Philips haben folgende Strahlungsdichte:
Leistung in Watt | Strahlungsdichte in mW/cm2 |
9 | 12 |
15 | 14 |
30 | 15 |
Wie lange bestrahlt werden muss, um mit einem vorhandenen UV-Klärer bestimmte Mikroorganismen abzutöten, wird also berechnet mit der Formel:
t = I / D, d. h.
Bestrahlungszeit (sec) = Dosis (mWs/cm2) / Strahlungsdichte (mW/cm2)
Die UV-Dosis um Bakterien und Viren zu inaktivieren ist relativ niedrig. Für Bakterien und Viren wird als erforderliche Dosis der Wert 10 mWs/cm2 angenommen. Das entspricht der Dosis bei der 90 % Tuberkulosebakterien abgetötet werden. Tuberkulosebakterien sind relativ widerstandsfähige Bakterien. So kann abgeschätzt werden, wie lange Bakterien der UV-Strahlung eines bestimmten UV-Klärers ausgesetzt werden müssen.
Für Algen setzt man mit bis zu 800 mWs/cm2 eine wesentlich höhere Dosis an.
Leistung in Watt | Strahlungdichte in mW/cm2 | 90 % Bakterien und Viren getötet in sec | 90 % Algen getötet in sec |
9 | 12 | 0,83 | 67 |
15 | 14 | 0,71 | 57 |
30 | 15 | 0,67 | 53 |
Aber auch bei einer geringeren Dosis als angegeben werden Mikroorganismen deaktiviert. Der Prozentsatz, wie viele Mikroorganismen bei einem Durchlauf durch den UV-Klärer jeweils inaktiviert werden, wird dabei aber geringer. Im Normalfall müssen auch nicht alle Mikroorganismus mit nur einem Durchlauf durch den UV-Klärer zu 100 % inaktiviert werden.
Ein UV-Klärer bestrahlt natürlich nicht die gesamte Wassermenge eines Aquariums gleichzeitig, sondern immer nur einen ganz geringen Teil. Von der Wassermenge im Aquarium, der Pumpenleistung, der Vermehrungsrate der Mikroorganismen und anderen Faktoren hängt es ab, wie lange es z. B. dauert, bis die Wasserqualität eines ganzen Aquariums merklich verbessert ist. Dabei können längere Kontaktzeiten der Strahlung mit den Mikroorganismen und höhere Strahlungsdichten die Zeit deutlich verkürzen.
Die Lebensdauer durchschnittlicher UV-Lampen beträgt etwa 8000 Betriebsstunden. Zum Ende der Betriebszeit ist die UV-Strahlung um ca. 30 % verringert. Diese Reduzierung sollte bei der Dimensionierung berücksichtigt werden.
In die Überlegung zur Dimensionierung gehen also eine ganze Reihe von Faktoren ein. Diese Faktoren enthalten teilweise subjektive Bewertungen, z. B.:
- Sollen möglichst schnell alle Mikroorganismen inaktiviert werden?
- Reicht es aus, wenn langsam aber stetig ein Teil der Mikroorganismen inaktiviert wird?
Sind UV-Klärer mit 5 Watt sinnvoll?
Es reicht normalerweise aus, wenn mehr Mikroorganismen inaktiviert werden als neue Mikroorganismen hinzukommen, z. B. durch Fortpflanzung. Ein Aquarium soll nicht innerhalb möglichst kurzer Zeit vollkommen steril gemacht werden. Parasiten und Mikroben sollen lediglich auf ein gesundes Maß reduziert werden. Selbst wenn aufgrund der geringeren Strahlungsdichte nur jeweils 50 % oder weniger der Mikroorganismen bei einem Durchlauf durch den UV-Klärer deaktiviert werden, reicht das vollkommen aus.
Andererseits arbeiten UV-Klärer mit höherer Wattzahl schneller als UV-Klärer geringerer Wattzahl. So kann je nach Bedingungen eine Algenblüte mit einem großen UV-Klärer schon beseitigt sein, während ein kleiner Strahler noch keine spürbare Verbesserung zeigt.
Je nach Anspruch werden deshalb von einigen Aquarianern Geräte mit 5 Watt als grundsätzlich zu klein angesehen, während andere Aquarianer aus ihrer Erfahrung schreiben, dass ein UV-Brenner mit 5 W Leistung ohne Probleme bis zu 2500 Liter Wasser bei einer Pumpenleistung von etwa 1500 Liter/Minute von Trübstoffen und Algensporen befreien und freihalten kann.
Angenommen, in einem Aquarium mit 500 Liter Wasserinhalt arbeitet der UV-Klärer mit 5 Watt als Bypass zu einem Filter, der pro Stunde 250 Liter Wasser umwälzt. Wenn die Hälfte des Wassers durch den Bypass läuft, dann wird in einer Stunde 25 % des Aquarienvolumens zu einem bestimmten Prozentsatz entkeimt. Beträgt der Prozentsatz 50 %, sind nach 4 Stunden 50 % der Mikroorganismen inaktiv. Nach 2 Stunden, also einem kompletten Durchlauf des Wassers sind 25 % inaktiv.
Leider liegen mir derzeit keine Angaben zur Strahlungsdichte von 5 Watt UV-Klärern vor.
UV Klärer und Nitrat / Nitrit?
Die UV-Strahlung kann durch so genannte Photolyse Nitrat zu Nitrit umwandeln. Als Photolyse wird die Spaltung eines Moleküls durch die Bestrahlung mit Licht bezeichnet. Es sind aber keine Berichte bekannt, nach denen es deshalb zu Problemen im Aquarium gekommen ist.
Wichtiger ist ein indirekter Effekt, durch den unter Umständen verstärkt Nitrit entstehen kann. UV-Klärer werden in der Regel bei Algenblüten durch Schwebealgen oder einer Massenentwicklung von Bakterien und Infusorien eingesetzt. Wenn eine größere Anzahl dieser Lebewesen abgetötet wird, kommt es zu starker Sauerstoffzehrung bei gleichzeitig höherem Stickstoffangebot. Der Stickstoff wird dann nur noch unvollständig und langsamer umgebaut. Meistens bleibt die Nitrifikation in der Nitritstufe hängen, weil die Entwicklung der Nitrobacter nicht schnell genug ist.
Die Filterbakterien direkt sind bei handelsüblichen UV-Klärern nie betroffen, weil die Filterbakterien substratgebunden sind und im freien Wasser selten vorkommen.
Bei Dauereinsatz von UV-Klärern treten diese Massenentwicklungen von Schwebealgen, Bakterien und Infusorien nicht auf. Deshalb entsteht durch die UV-Strahlung kein zusätzliches Nitrit. Der Dauereinsatz hat aber wiederum andere Nachteile.
Sinn von UV Klärern
Der Einsatz eines UV-Klärers kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein. Er trägt dazu bei, dass die Wasserbelastung durch Bakterien. Pilzsporen etc. minimiert wird. Ein UV-Klärer verringert so den Infektionsdruck auf die Fische. Er ersetzt aber keinesfalls den Wasserwechsel. Umgekehrt kann durch Wasserwechsel die Wasserbelastung so gering gehalten werden, dass keine UV-Klärer notwendig sind.
Sinnvoll kann ein UV-Klärer auch bei empfindlichen Fischarten und bei Nachzuchten sein. Die Gelege einiger Arten, z. B. von Skalaren, verpilzen leicht. Ein UV-Klärer tötet viele Pilzsporen ab, so dass die Eier nicht so leicht verpilzen. Die Larven einiger Fischarten, z. B. einiger Zwergbuntbarsche, sind empfindlich gegen Krankheiten. Ein UV-Klärer kann helfen, dass die Larven die ersten Wochen überleben.
Auch bei akuten Erkrankungen kann die Reduzierung frei schwimmender Erreger, z. B. Bakterien und Viren, sinnvoll sein.
Algensporen, die im Wasser umherschweben werden ebenfalls abgetötet.
Die beschriebenen Beispiele zeigen an, dass UV-Klärer in speziellen Situationen sinnvoll sein können, aber nicht notwendig sind. Der Einsatz muss also anhand der jeweils gegebenen Bedingungen abgewogen werden. Genauso muss abgewogen werden, ob ein UV-Klärer im Dauerbetrieb laufen soll, oder nur zeitweise angeschaltet werden soll.
- Ein UV-Klärer kann zur Verringerung von Krankheitserregern nützlich sein.
- Algen können reduziert werden.
- Es muss evtl. mehr gedüngt werden.
- Nitrat kann zu Nitrit umgewandelt werden.
- Die eigentlichen Ursachen von Problemen werden nicht bekämpft, sondern nur Symptome.
- Wenn die Leistung des UV-Klärers nachlässt, können die ursprünglichen Probleme verstärkt wieder auftreten.
UV Klärer und Pflanzendünger
Bei Dauerbetrieb eines UV-Klärers ist mehr Pflanzendünger erforderlich.
Erfahrungen zeigen, dass mehr gedüngt werden muss, wenn ständig ein UV-Klärer in Betrieb ist. Die genaue zusätzliche Menge kann nicht allgemein angegeben werden. Sie hängt von der Aquariengröße, dem Pflanzenwuchs, der Stärke des UV-Klärers usw. ab.
Chelatoren wie EDTA im Pflanzendünger, die dafür sorgen sollen, dass die Nährstoffe möglichst effektiv für die Pflanzen zur Verfügung stehen, werden aufgebrochen. Die Düngerkomplexe absorbieren im UV-Bereich stark. Metall-EDTA-Komplexe werden teilweise innerhalb von Stunden durch UV-Licht zerstört.
Es gibt unterschiedliche Erfahrungen, wie stark der Effekt der UV-Strahlung auf die Düngermenge bzw. auf den Pflanzenwuchs ist.
Posiitve Erfahrungen
Mit der Theorie der durchflossenen Rührreaktoren aus der technischen Chemie kann abhängig von Pumpenleistung und Reaktorgröße berechnet werden, wie lange es dauert, bis z. B. 80 % des Aquarienwassers wenigstens einmal durch den UV-Klärer geflossen sind. Selbst bei einer Pumpe mit 600 Liter je Stunde und einem Aquarieninhalt von 500 Liter dauert das mehrere Stunden. Dabei werden bei einem Durchfluss nicht 100 % der Chelatoren zerstört. Genauso wenig kann mit einem UV-Klärer keimfreies Wasser erzeugt werden.
Wenn täglich Dünger zugegeben wird, muss die Dosis deshalb normalerweise nur leicht erhöht werden. Bei täglicher Düngung werden immer wieder neu Chelatoren zugeführt. Zusammen mit einer leichten Erhöhung der Düngermenge reicht das aus, um die erhöhten Verluste durch den UV-Klärer auszugleichen. Es wird aber auch von einer Erhöhung um 30 % berichtet.
Wenn die Düngermenge einmal angepasst ist, wachsen die Pflanzen wie gewohnt.
Negative Erfahrungen
Einige Aquarianer berichten von sehr starker Störung des Pflanzenwuchses durch UV-Klärer. Z. B. stoppte der Pflanzenwuchs regelmäßig 2 Wochen nachdem der UV-Klärer in Betrieb genommen wurde, obwohl 2 Mal täglich mit einer Dosierpumpe gedüngt würde. Nach dem Abschalten des UV-Klärers dauerte es jeweils etwa 3 Wochen, bis das Wachstum der Pflanzen wieder voll einsetzte.
Nach Angaben einiger Aquarianer geht der Eisenwert bei Betrieb eines UV-Klärers innerhalb von wenigen Stunden gegen Null.
In einem anderen Fall wuchsen durch verstärkte Düngung die Pflanzen zwar nicht besser, dafür breitete sich zeitweise auf dem Wasser ein Algenteppich aus.
UV Klärer Tipps zum Kauf
Bie UV-Klärern ist wichtig, dass sie stabil sind und dass die Anschlüsse dicht sind.
Geräte aus Glas sind gegen Bruch empfindlich. Es besteht die Gefahr, dass Wasser ausläuft. Die Stutzen, an denen die Wasserschläuche befestigt werden, müssen stabil sein.
Bei Geräten von Tetra und Zajac gibt es einige Klagen, dass die Anschlüsse nicht dicht waren. Allerdings gibt es auch positive Erfahrungen mit beiden Geräten.
- DeBary
- JBL
Die Geräte von DeBary sind relativ teuer aber werden grundsätzlich als sehr gut beschrieben.
Die Geräte von Zajac und Tetra sind baugleich.
In den meisten Geräten werden UV-Lampen von Philips verwendet. Die nutzbare Lebensdauer dieser Lampen beträgt 8000 Stunden. Die Leistung ist zum Ende der Lebensdauer um ca. 30 % verringert. Weil die Lampen physikalisch länger als 8000 Stunden halten, spielt die Häufigkeit des An- und Ausschaltens keine Rolle.
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- Über den Autor:
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
Hallo ,
wollte kurz anfragen ob es sinn macht den uv klärer 5 watt für 3-4h in der nacht für ein nano aquarim ca.30 l als vorbeugung gegen pilze und keime laufen lassen kann ?
der besatz des aquariums besteht aus garnelen und pflanzen ( utricularia vulgaris,aldrovanda) .
würde ein dauerhafter betrieb den garnelen und pflanzen gut tuen oder schädigen ?
freue mich auf eure fachkompetenz und sage liebe grüsse Andreas 🙂
Habe einen UV Kläger 7w in meinen juwel Bioflow Innenfilter integriert.Kann ich den am Anfang bis die Schwebealgen nicht mehr so zahlreich sind auch nachts durchleuchten lassen???
Hallo,
ich habe am Wochenende mein gesammtes 200 L Aquarium neu eingerichtet. Einen Teil des alten Bodengrundes wiederverwendet und die Pumpe gereinigt.
Heute habe ich stark getrübtes, weißes Wasser und einen toten Wels vorgefunden. Gehe wegen der Trübung von Bakterien aus und habe mir diese UV-Tauchleuchte (2. vorgeschlagene Klärer.) geholt. Jetzt bin ich am überlegen, ob ich den zwischen den Schläuchen neben die Außenpumpe insallieren kann. Hilft das noch oder muss ich mir ein Gehäuse bauen? Direkt ins wasser hängen kann ich den ja nicht.
Vielen Dank im Voraus.
Schöne Grüße
Johanna Donhauser