Piranhas / roter Piranha

Datenblatt Piranha

Deutscher Name: Piranhas / roter Piranha
Wissenschaftlicher Name: Serrasalmus nattereri
Herkunft:
Südamerika: Guayana
Größe:
25 cm
Aquarium
Länge: 200 cm
Inhalt: Ab 500 Liter
Beleuchtung: 
Schattig
Einrichtung:
Pflanzen, Wurzeln, Rückzugsmöglichkeiten
Wasserwerte
Temperatur:
23 – 27 °C
ph-Wert:
5,5 – 7,2
Karbonathärte:
 °dKH
Gesamthärte:
4 – 20 °dGH
Verhalten
Bereich: Mitte
Vermehrung:
Eierleger
Futter:
Lebendfutter, Frostfutter
Verhalten:
Schreckhaft, beißen eher aus Angst, als aus Aggressivität
Schwierigkeitsgrad: Erfahrene Aquarianer

Quellen

Allgemeines über Piranhas

Piranha
Piranha Foto: Andrea Bernd

Piranhas, Pygocentrus nattereri, können nur in sehr großen Aquarien mit mindestens 700 bis 800 Liter Wasserinhalt gehalten werden. Sie halten sich bevorzugt in den unteren Beckenregionen auf. Piranhas sind Schwarmfische und sollten nicht als Einzelgänger gehalten werden. 7 bis 9 Tiere sollten mindestens gehalten werden. Der Schwarm muss zusammen gekauft werden. Neuzugänge werden von einem bestehenden Schwarm nicht aufgenommen.
7 bis 9 Jungtiere können eine Zeit lang in kleineren 150 Zentimeter langen Becken mit ca. 375 Liter Inhalt gehalten werden. Später werden sie sich auch in 500 Liter totbeißen.

Die Fische wachsen anfangs recht schnell. In drei Monaten können sie 8 Zentimeter wachsen. Mit 2 Jahren sind Rote Piranhas zwischen 12 und 18 Zentimeter groß. Nach 2 Jahren wachsen sie immer langsamer. Nach 3 Jahren sind sie über 20 Zentimeter groß und recht breit. So lange sie klein sind, sind sie noch recht lebhaft. Später stehen sie nur noch relativ unbeweglich im Becken.

Piranhas sind recht langlebig und können 20 bis 30 Jahre alt werden. Sie haben recht hohe Ansprüche an Futter und Wasser. Weichwasser ist auch bei Piranhas Pflicht. In hartem Wasser fühlen sich Piranhas nicht lange wohl.

Die Haltungsbedingungen für Piranhas

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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: Public domain Urheber: .:Ajvol:. 

Die Beleuchtung sollte nicht zu hell sein. Es müssen Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Die Tiere halten sich gerne unter einer Decke aus Schwimmpflanzen oder einem größeren Stück Baumrinde auf.

Geeignet sind auch Riesenvallisnerien. Wenn genug Ausläufer vorhanden sind, stehen die Piranhas gerne zwischen den Blättern. Die Blätter werden nicht oder nur wenig gekürzt.

Der Filter muss groß und leistungsfähig sein, aber keine zu große Strömung erzeugen. Evtl. ist ein spezieller langsamer biologischer Zusatzfilter sinnvoll. Zum einem ist grobes Futter notwendig, von dem oft noch Fetzen übrig bleiben, z. B gefrorene Garnelen und Fische oder Fischfilet in maulgroßen Stücken. Diese Reste verschlechtern die Wasserqualität. Außerdem haben die Tiere einen großen Stoffwechsel. Regelmäßige Wasserwechsel sind deshalb erforderlich.
Zusätzlich muss beim Füttern darauf geachtet werden, dass das ganze Futter gefressen wird. Wenn sich größere Reste in Pflanzen oder Wurzeln verfangen, kann sich das Wasser schnell verschlechtern. Das kann zu einem pH-Sturz unter 4,5 führen, der die Tiere töten könnte.

Piranhas können ängstlich sein.

Roter Piranha
Pygocentrus nattereri – Roter Piranha Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: Public domain Urheber: Karelj 

Größere Haustiere oder kleine Kinder sollten vom Aquarium ferngehalten werden. Piranhas sind sehr schreckhaft, wenn sie in kleineren Schwärmen gehalten werden. Sogar Lichtreflexionen sind Stress für Piranhas.

Piranhas zeigen ein typisches Salmlerverhalten und sind eher ängstlich. Weil sie scheuer sind als viele andere Fischarten, sollten sie eigentlich nicht in bewohnten Räumen gehalten werden. Ein kurzer Schatten im Zimmer reicht aus, um sie in Panik zu versetzen. Das Zimmer sollte also sehr ruhig sein. Am besten ist ein Kellerraum mit einem großen Aquarium und robusten Pflanzen.

Nur wenige Aquarianer sind in der Lage ihnen geeignete Bedingungen bzgl. Ruhe, Beckengröße und Futter zu bieten. Sehr schnell geht der Spaß an den Tieren verloren und die Tiere müssen darunter leiden. Noch schwieriger als bei anderen Fischarten findet man bei Nichtgefallen einen Abnehmer. Piranhas sollten also nur nach wirklich gründlicher Überlegung gehalten werden.

Möglicherweise sind Piranhas deshalb so ängstlich, weil sie in der Natur in viel größeren Schwärmen unterwegs sind und sich im Becken recht alleine fühlen. In der Natur besteht ein Schwarm oft aus bis zu 1000 Tieren. Wenn Stressfaktoren dazukommen, können sie wegen ihres Gebisses gefährlich werden. Sie können sich dann z. B. durch Futterneid gegenseitig umbringen. Man sollte nicht unbedingt mit der Hand in das Aquarium greifen, wenn ein Piranha gerade beißwütig ist. Die Zähne sind extrem scharf.
Zum Einfangen sollten nur Kescher mit Metallgaze verwendet werden. Andere Kescher halten bei größeren Tieren nur wenige Sekunden.

Auch wenn Piranhas aus den genannten Gründen zumindest anfangs scheu und ängstlich wirken, handelt es sich um gefährliche und angriffslustige Tiere.

Zur Dekoration dürfen keine Wurzeln oder Steine mit Ecken und Kanten verwendet werden. Wenn die Tiere in Panik geraten, verletzen sie sich sonst immer wieder.

Der Boden kann aus normalem Aquarienkies mit 3 bis 5 Millimeter Körnung bestehen.

Piranhas sollten im Artenbecken gehalten werden.

Sie können mit praktisch keinen anderen Beifischen gehalten werden. Diese werden mit der Zeit alle gefressen. Evtl. hat man die ersten 1 bis 2 Jahre Glück. Dann kommen sie in ein Alter, in dem sie revierbezogener werden und gewisse Launen zeigen. Mit 15 bis 18 Zentimeter Größe fangen sie an, den Bestand anderer Arten zu dezimieren. So wurde selbst ein 25 Zentimeter großer Wabenschilderwels zwar meistens in Ruhe gelassen, aber hin und wieder fehlte trotzdem ein Stück seiner Rückenflosse. Sie beißen bzw. fressen andere Arten auch, wenn sie gut gefüttert werden.
Fische zur Vergesellschaftung sollten mindestens 30 Zentimeter groß sein, damit sie nicht gefressen werden. Geeignet sind Harnischwelse entsprechender Größe. Scheibensalmler können gut mit Piranhas vergesellschaftet werden. Dann können aber keine Pflanzen gehalten werden. Außerdem sind Scheibensalmler strenge Vegetarier. Antennenwelse sind unter Umständen auch geeignet. Es bleibt aber immer ein Risiko und auf Dauer müssen Piranhas im Artenbecken gehalten werden.

Futter für Piranhas

Gefrorene, gemischte Meeresfrüchte sind abwechslungsreich und werden gerne gefressen.

Geeignetes Futter:
  • Fischfleisch
  • Shrimps
  • Tintenfischringe
  • Muscheln
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: Public domain
Urheber: Karelj
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
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Urheber: Luc Viatour
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
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Urheber: Ltshears
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: CC Attr. SA 3.0
Urheber: Grook Da Oger
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: CC Attr. SA 3.0
Urheber: Tino Strauss
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: CC Attr. SA 3.0
Urheber: Tino Strauss
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: CC Attr. SA 3.0
Urheber: Doronenko
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha Kieferknochen
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: CC Attr. SA 3.0
Urheber: Sarefo
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Pygocentrus nattereri – Roter Piranha
Quelle: Bild auf Wikimedia Commons
Lizenz: CC Attr. SA 2.0 Belgium
Urheber: R.Wampers

Video Piranha:

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7 Gedanken zu „Piranhas / roter Piranha“

  1. Hi Leute,
    Ich hätte da tatsächlich eine Frage zur Fütterung, der Rotbauch Piranhas.
    Wie sieht es rein rechtlich aus, die Piranhas mit lebend futter zu Füttern?(Guppys,Black Mollys etc pp)
    Lg

    Antworten
    • Moralisch verwerflich aber rechtlich wird dir da keiner etwas nachweisen können wenn du damit nicht Hausieren gehst.
      Die kleinen Fische reichen als Futter aber auch nicht aus .Es sei denn ,du verfütterst sie zu hunderten….was ich bezweifle.

      Antworten
  2. Warum schreibt ihr bei Vergesellschaftung, Neuankömmlinge werden von der Gruppe nicht angenommen? Ich vergesellschafte seit fast 40 Jahren Piranhas. Das geht wunderbar.

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