Aquarienfilter / Filter im Aquarium
Inhalte zu Filtern im Aquarium
- Aktivkohle im Aquarium – Aktivkohlefilter
- Außenfilter im Aquarium
- Außenfilter ist zu laut – brummt
- Außenfilter mit Heizung
- Bodenfilter
- Filter animpfen
- Filtermaterial aus Keramik
- Filtermedien – Filtermaterial im Aquarium
- Fließbettfilter
- Hamburger Mattenfilter im Aquarium
Allgemeine Infos zu Filtern
- Allgemeines
- Arbeitsweise von Filtern
- Was filtern ein Aquarienfilter
- Verschiedene Filtertypen
- Kaufberatung von Filtern
Grundsätzliche Informationen zu Filtern
Filterbakterien arbeiten grundsätzlich nach 2 Prinzipien:
- aerob
- anaerob
Beim aeroben Abbau von Schadstoffen wird unter Verbrauch von Sauerstoff organisches Material in Nitrat umgewandelt.
Der aerobe Abbau findet in jedem Aquarium statt, auch wenn kein Filter vorhanden ist. Die Bakterien siedeln sich aber bevorzugt im Filtermaterial an. In einem kleinen und schnell durchströmten Filter findet nur der aerobe Abbau statt. Der aerobe Abbau ist an einem relativ schnellen Anstieg des Nitratwerts erkennbar, wenn weder Wasserwechsel noch schnellwachsende Pflanzen das Nitrat entfernen bzw. abbauen.
In Filtern mit großem Volumen tritt nach einer Einlaufzeit von Wochen oder Monaten zusätzlich eine Nitratatmung auf, der anaerobe Schadstoffabbau. Anaerobe Verhältnisse treten nur in verstopften Filtern oder in verschlammtem Bodengrund auf. Anaerobe Verhältnisse können an der Schwarzfärbung durch Eisensulfid oder am Gestank nach Schwefelwasserstoff (faule Eier) erkannt werden. Anaerobe Verhältnisse werden auch anoxische Verhältnisse genannt.
Weil normale Außenfilter meistens schnell durchströmt werden, arbeiten sie in der Regel aerob. Spezielle Nitratfilter, die mit extrem niedrigen Wasserdurchfluss arbeiten, filtern anaerob.
Weil Nitrat mit Wasserwechseln oder schnellwachsenden Pflanzen einfach beseitigt werden kann, sind Nitratfilter für normale Aquarien nicht erforderlich. Im Aquarium können auch in das Wasser hängende Zimmerpflanzen zum Abbau von Nitrat eingesetzt werden, z. B. Efeutute, Papyrus und Zyperngras.
Wenn schon im Leitungswasser ein hoher Nitratgehalt ist, kann das Nitrat mit einer Osmoseanlage entfernt werden.
Innerhalb dieser grundsätzlichen Filtertypen werden mehrere Filterübersicht unterschieden. Jede Art hat spezielle Vor- und Nachteile.
Die Bedeutung des Filters sollte vor allem nicht überschätzt werden. Die Mineralisationsrate in einem Aquarium hängt in erster Linie davon ab, wie viel Futter hineingeworfen wird. Die Rate hängt von der Größe und Art des Filters ab. Art und Größe entscheiden nur darüber, ob die Mineralisation im freien Wasser stattfindet oder im Filter. Ein großer Filter schafft klares Wasser, weil die meisten Bakterien im Filter wohnen. Auch ohne Filter ist die Nitrifikationsrate die gleiche. Nur das häufige Entfernen von Kot, Mulm und Schlamm kann die Rate etwas senken, z. B. ein wöchentlich gesäuberter Saugfilter.
Ein schwach belastetes Becken mit gutem Pflanzenwuchs benötigt überhaupt keinen Filter. Wenn die Bakterien keine bessere Besiedlungsfläche finden, dann leben sie im freien Wasser. Auch dann funktionieren Nitrifikation und Abbau von organischen Verbindungen. Das Wasser trübt sich allerdings etwas ein.
Auch ein funktionierender Bodengrund wirkt als Filter. Aufgrund der großen Masse kann die Filterleistung sogar größer sein als im eigentlichen Filter.
Trotzdem ist ein schlechter Filter immer noch besser als gar kein Filter. Selbst wenn die Pumpe nur das Wasser im Aquarium umwälzt. In jedem durchströmten Filter findet biologischer Abbau statt, auch wenn der Filter falsch konstruiert ist.
Aussagen und Diskussionen über Filter müssen deshalb immer mit einer Spur Skepsis gelesen werden. Viele Behauptungen können gar nicht belegt werden oder beruhen auf Einzelbeobachtungen und Messungen, die unzulässigerweise verallgemeinert werden.
So wird oft behauptet, dass Außenfilter zu schnell durchströmt werden, sich in Außenfiltern kein Filterschlamm bildet und sie deshalb nicht biologisch reinigen. Aquariander, die Außenfilter langsam durchströmen lassen und sie nur selten reinigen, wie dies auch bei anderen Filtertypen empfohlen wird, wissen, dass sich in Außenfiltern sehr wohl Filterschlamm bildet.
Wie praktisch immer ist auch hier das Gesamtsystem Aquarium entscheidend. Dazu gehören neben dem Filter unter anderem die Besatzdichte, der Pflanzenwuchs, die Pflegemaßnahmen usw.
Was macht ein Filter eigentlich?
Schemazeichnung eines Filters:
- Filtereinlass
- Mechanischer Filter – entfernt grobe Schmutzteilchen
- Kohlefilter (bei Bedarf) – bindet Rückstände von Medikamenten etc.
- Biologischer Filter – zerlegt organisches Material in mineralische Bestandteile
- Wasserauslass
Die Aufgabe des Filters ist, die im Wasser gelösten Schadstoffe, z. B. Fischkot, zu entsorgen. Filter dienen nicht in erster Linie dazu, Schwebstoffe aus dem Wasser herauszusieben. Ein Filter soll die organischen Abfallstoffe im Aquarienwasser möglichst schnell in seine mineralischen Bestandteile zerlegen, damit die Konzentrationen der giftigen Zwischenstufen möglichst gering bleiben.
Diese mineralischen Bestandteile, z. B. Nitrat, Phosphat usw., müssen dann mit dem Wasserwechsel entfernt werden. Ein Teil davon wird zwar auch von den Pflanzen aufgenommen, aber leider fallen mehr Anteile an als von den Pflanzen verbraucht werden. Auch die von den Pflanzen nicht verbrauchten Nährstoffe, Huminstoffe von sich zersetzenden Pflanzen und andere anfallende Stoffe werden durch Wasserwechsel entfernt.
Zusätzlich müssen mit dem Wasserwechsel auch wieder Spurenelemente zugeführt werden. Durch das Frischwasser und die Düngung werden neue Nährstoffe eingebracht. Die Karbonathärte wird wieder aufgefüllt, die sonst durch die bei der Nitrifikation entstehende Salpetersäure zersetzt wird. Das Ionenspektrum wird wieder korrigiert.
Auch bei guter Filterung sind deshalb immer Wasserwechsel erforderlich. Viele Fischarten in unseren Aquarien bewohnen Fließgewässer. Sie sind eigentlich einen ständigen Wasserwechsel gewohnt. Wasserwechsel ahmen nach, was in der Natur durch das Vorbeifließen des Wassers geschieht. Stoffwechselprodukte werden wegtransportiert. Bei Aquarien wird die Zeit zwischen den Wasserwechseln durch den Filter unterstützt. Viele Aquarien laufen völlig ohne Filter. Wasserwechsel sind aber früher oder später immer erforderlich, selbst bei den so genannten Altwasseraquarien.
Ein funktionierender Filter ist nach einigen Wochen mit einer ekligen, braunen Masse gefüllt. Diese braune Masse ist kein Dreck sondern der eigentliche Filter. Der braune Modder, Schmutz, Dreck, Schlamm oder wie immer er genannt wird, ist kein Fischkot, sondern wertvolle Bakterienmasse. Diese Bakterien schwimmen im Wasser und suchen nach Stellen, an denen sie sich ansiedeln können. Sie lassen sich bevorzugt auf dem Filtermaterial, z. B. einem Filterschwamm nieder. Weil die Filterpumpe ständig nahrhaftes Wasser vorbeispült, vermehren die Bakterien sich stark. In kurzer Zeit entsteht eine dicke Bakterienschicht. Die Bakterien verarbeiten die Schadstoffe im Aquarienwasser und machen sie unschädlich.
Die Arbeit im Filter wird also durch Bakterien gemacht. Deshalb darf das Filtermaterial nie zu gründlich gereinigt werden. Es sollte auch erst dann gereinigt werden, wenn der Filter ganz stark zugesetzt ist, d. h. kaum noch Wasser durchläuft. Bei der Reinigung muss ein Rest Bakterien im Filter bleiben, damit der Filter schnell wieder seine volle Leistung bringen kann.
Nach einigen Wochen pumpt die Filterpumpe weniger stark als zu Anfang oder als nach einer Reinigung. Die Hersteller wissen, dass ein mit Bakterien gefüllter Filter die Pumpe bremst. Die Motoren sind so stark ausgelegt, dass die Kraft dafür ausreicht.
Der Filter ist nicht dazu da, Sauerstoff ins Wasser zu bringen, wie oft vermutet wird. Das Einblasen von Luft in ein Aquarium ist in der Regel vollkommen überflüssig. Wenn das wirklich nötig ist, dann ist die Ursache meistens ein Pflegefehler.
In einem neuen Aquarium kann der Filterschwamm dreimal direkt im Aquarium ausgewaschen werden, damit sich die Filterbakterien auch im Boden schneller ausbreiten können.
Was filtert ein Filter?
Die meisten Filter filtern trotz ihres Namens eigentlich gar nichts aus dem Wasser heraus, sondern wandeln lediglich bestimmte Stoffe in andere Stoffe um. Diese Stoffe sind im Wasser gelöst, sind also in der Regel nicht sichtbar.
Nach der Filterung sind die Stoffe in einer weniger giftigen Form vorhanden, aber immer noch im Wasser. Erst durch den Verbrauch durch Pflanzen und durch Wasserwechsel wird ein Teil der Stoffe aus dem Aquarium entfernt.
Eine Ausnahme sind Filter, deren Filtermaterial häufig gewechselt oder gereinigt wird. Solche Filter sind oft Schnellfilter, die nur mechanisch reinigen, d. h. mehr oder weniger große Partikel aus dem Wasser sieben.
Durch einen Filter wird das Wasser höchstens in dem Sinne besser, dass die durch einen Biofilter abgebauten Stoffe weniger giftig sind. Sie werden aber nicht weggefiltert, sondern sie befinden sich immer noch im System Aquarium. Sie befinden sich auch nicht ausschließlich im Filter, sondern sie sind überall im Aquarienwasser gelöst.
Die verschiedenen Filtertypen
Schnellfilter
Schnellfilter werden vom Wasser schnell durchströmt. Ein Schnellfilter soll groben Schmutz aus dem Wasser entfernen. Der Schmutz soll von Bakterien nicht zersetzt werden, d. h. es soll keine Mineralisation stattfinden. Je nach anfallendem Schmutz setzen sich Schnellfilter schnell zu und müssen dann häufig gereinigt werden.
Wenn der Filter selten gereinigt wird, setzt sich das Filtermaterial mit der Zeit zu. Der Wasserdurchfluss wird damit geringer und es siedeln sich Bakterien an. Der Filter wird zum oxidierenden Biofilter. Viele Schnellfilter werden so mit Filtermaterial gefüllt, dass sich auch in ihnen langsam durchströmte Zonen bilden.
Oft verwendet wird blauer Filterschwamm. Er hat eine große Oberfläche zur Besiedlung und reinigt durch seine porige Struktur auch mechanisch sehr gut.
Biobälle, Tonröhrchen etc. bieten eine große Oberfläche, die mechanische Reinigungswirkung ist allerdings gering.
Wenn von eingefahrenen Filtern gesprochen wird, bedeutet das, dass der Filter inzwischen zusätzlich zur mechanischen Reinigung durch Ansiedlung von Bakterien auch biologisch reinigt.
Im Sprachgebrauch werden Schnellfilter oft mit Topffiltern bzw. Außenfiltern gleichgesetzt.
Mechanische Filter
Mechanische Filter filtern nur feste Partikel, so genannte Schwebeteilchen, aus dem Wasser. Mechanische Filter sind in der Regel Schnellfilter. Sie müssen häufig gereinigt werden, damit sie wirklich nur mechanisch filtern und nicht biologisch.
Nur mechanisch arbeitende Filter sind kaum möglich. In normalen mechanischen Filtern siedeln sich ebenfalls Bakterien an, die das Wasser biologisch reinigen.
Langsamfilter
Mit einem Langsamfilter kann einfach das Gegenteil eines Schnellfilters gemeint sein. Es kann aber auch ein reduzierender Biofilter gemeint sein.
Oxidierender Biofilter
In einem oxidierenden Biofilter wandeln Bakterien Schadstoffe in Nitrat um und verbrauchen dabei Sauerstoff. Die meisten Filter in der Aquaristik arbeiten nach diesem Prinzip.
Oxidierende Biofilter werden in der Regel mit mechanisch filternden Materialien gefüllt, z. B Tonröhrchen, gesintertes Glas, Filterschaumstoff, Watte, Bällen oder einer Kombination dieser Materialien.
Auf dem Filtermaterial bilden sich mit der Zeit Bakterienkulturen, die an der glitschigen Oberfläche erkannt werden können. Je größer die Oberfläche des Filtermaterials ist, desto mehr Bakterien können sich ansiedeln. Je seltener das Filtermaterial gereinigt wird, desto länger können die Bakterien darin ungestört ihre Arbeit verrichten.
Praktisch jedes Filtermaterial verstopft mit der Zeit. Filterschaumstoff hat sich bezüglich Oberfläche und Verstopfungsneigung als sehr günstig erwiesen. Tonröhrchen, gesintertes Glas und Bälle verstopfen selten. Es sammelt sich aber eine große Menge Mulm darin. Wenn der Mulm nicht regelmäßig entfernt wird, verstopft das dahinter befindliche Filtermaterial, Filterwatte etc., umso schneller.
Biologisch aktive Filter sollten erst dann gereinigt werden, wenn kaum noch Wasser durchfließt. Das Filtermaterial wird zur Reinigung in abgelassenem Aquarienwasser vorsichtig ausgedrückt, damit die Bakterienkultur so weit wie möglich erhalten bleibt.
Reduzierender Biofilter
In einem reduzierenden Biofilter wandeln Bakterien Nitrat zu molekularem Stickstoff N2 und Lachgas N2O um und verbrauchen dabei Nitrat.
Chemische Filtermaterialien
Chemische Filtermaterialien sind Torf, Aktivkohle usw.
Torf wirkt nur eine relativ kurze Zeit und kann sich dann zersetzen. Dadurch kann der Nitritwert stark ansteigen. Es ist deshalb besser, das Wechselwasser außerhalb des Aquariums mit Torf aufzubereiten.
Aktivkohle sollte nur bei Bedarf eingesetzt werden, in der Regel nur nach dem Einsatz von Medikamenten. Zum dauerhaften Einsatz ist Aktivkohle nicht geeignet. Sie wirkt nur kurze Zeit und kann danach möglicherweise einen Teil der absorbierten Stoffe wieder abgeben. Außerdem absorbiert Aktivkohle auch Nährstoffe für Pflanzen.
Aktivkohle bietet zwar eine sehr große Oberfläche. Die Poren sind aber so klein, dass sich keine Bakterien darin ansiedeln können.
Strömungsgeschwindigkeit
Ein Mattenfilter filtert biologisch optimal bei einer Durchströmgeschwindigkeit von 5 bis 10 Zentimetern pro Minute und wenn der Beckeninhalt etwa 2 x durch den Filter fließt. Diese Werte sind Orientierungswerte. Auch bei 3 oder 15 Zentimetern pro Minute oder 2,5 facher Umwälzung findet eine biologische Filterung statt.
Die Ansiedlung von Bakterien
Eine häufig geäußerte Ansicht ist, dass sich Bakterien nicht mehr im Filtermaterial halten können, wenn die Strömung des Wassers im Filter zu stark ist. Die dabei angeführten Strömungsgeschwindigkeiten stammen aus der Abwassertechnik. Der Filter funktioniert dann hauptsächlich mechanisch und nur zu einem kleinen Teil biologisch. Oft wird die langsame Durchströmung als besonderer Vorzug der Mattenfilter gewertet. Mattenfilter sollen deshalb biologisch besser sein als viele Außenfilter, die häufig als Schnellfilter, Topffilter etc. bezeichnet werden.
Allerdings bilden sich mit der Zeit auch in schnell durchströmten Filtern Zonen, die langsam durchströmt werden. Viele Außenfilter werden auch so bestückt, dass langsam durchströmte Zonen entstehen.
Die Bedeutung des Nitratwerts für die Filterleistung
Wenn im Aquarium kein Nitrat nachgewiesen werden kann bedeutet das nicht, dass der biologische Abbau im Filter funktioniert.
Nicht nachweisbare Nitratwerte deuten auf einen optimalen Besatz mit angemessener Fütterung und ausreichendem Wasserwechsel hin. Das durch die Nitrifikation anfallende Nitrat wird in solchen Fällen von den Pflanzen aufgenommen, durch einige denitrifizierende Stellen im Aquarium abgebaut oder durch Wasserwechsel entfernt.
Nitrat ist das Endprodukt der so genannten Nitrifikation, bei der Ammonium erst zu Nitrit und dann zu Nitrat umgewandelt wird. Diese Nitrifikation findet weder in einem Mattenfilter noch in einem Hochleistungsschnellwirbeltopf statt. Dazu werden spezielle Nitratfilter benötigt, in denen ein anaerobes, d. h. sauerstoffarmes, Milieu herrscht und die Durchflussgeschwindigkeiten von wenigen Litern je Stunde haben.
Welcher Filter ist für welchen Zweck geeignet?
In einem gut abgestimmten Aquarium ist eine Filterung eigentlich nicht notwendig. Die biologischen Prozesse können auch im Aquarium direkt ablaufen. Allerdings trüben dann Bakterien das Wasser.
Ein Filter dient so gesehen dazu, die Wassertrübung zu beseitigen. Gleichzeitig werden damit ungelöste organische Substanzen, so genannte Schwebeteilchen, aus dem Wasser entfernt.
Weil sich die Bakterien im Filtersubstrat konzentrieren, werden die Schwebstoffe im Wasser optimal an die Bakterien herangeführt. Das wiederum unterstützt die Bakterienpopulation und ihre Vermehrung. Allerdings produzieren alle Biofilter Nitrate und Phosphate, die in der Regel durch Wasserwechsel entfernt werden müssen.
Die Wahl des Filtertyps hängt von vielen Parametern ab und kann nicht pauschal empfohlen werden. Wenn viel Wasser gewechselt wird und viele Pflanzen im Verhältnis zur Fischmasse gepflegt werden, kann gut mit einem Biofilter gearbeitet werden. Die Endprodukte des Stoffwechsels werden entweder im Aquarium selbst aufgezehrt oder per Wasserwechsel entfernt.
Bei Überbesatz oder in Aquarien mit wenig Pflanzen wird am besten ein Schnellfilter eingesetzt, weil er durch die häufige Reinigung dem Wasserkreislauf ungelöste organische Substanzen entnimmt.
Schnell- und Biofilter können gleichzeitig eingesetzt werden, wenn z. B. nur zeitweise viel Dreck erzeugt wird. Grobe Partikel werden über den Schnellfilter abgezogen. Der Biofilter übernimmt stabilisierende Funktionen.
Wie wird ein alter Filter durch einen neuen Filter ersetzt?
Wenn ein alter Filter durch einen neuen Filter ersetzt wird, lässt man den alten Filter ca. 2 Wochen noch zusätzlich mitlaufen. Danach gibt man zumindest einen Teil des Filterschlamms aus dem alten Filter in den Behälter des neuen Filters. Dazu drückt man die Filtermaterialien, z. B. Schaumstoffpatronen, in den neuen Filter aus.
Filter im Aquarium Test und Kaufberatung
Praktisch zu zu jedem Filter gibt es Berichte über zufriedene, aber auch über unzufriedene Anwender. Bemängelt werden in der Regel technische Defekte, schlechte Filterleistung und schwierige Reinigung.
Technische Defekte können bei jedem Filter vorkommen. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Filter einiger Hersteller weniger anfällig sind als die Filter anderer Hersteller. Eine schlechte Filterleistung kann oft durch Verwendung eines geeigneten Filtermaterials verbessert werden. Ob die Reinigung als schwierig empfunden wird, ist oft subjektiv und hängt auch davon ab, wie oft der Filter gereinigt werden muss. Das wiederum hängt nicht nur vom Filter ab, sondern z. B. auch von der anfallenden Menge an Schmutz, z. B. abgestorbene Pflanzenblätter.
Da die Filter ständig technisch verändert werden, werden im folgenden einige grundsätzliche Hinweise gegeben.
- Eheim
- Sera
- Dennerle
- Juwel
- Tetra
Die Filter dieser Hersteller sind manchmal etwas teurer, dafür macht man mit dem Kauf eines Filters dieser Hersteller in der Regel keinen Fehler. Besonders wichtig ist, dass man über lange Jahre einfach Ersatzteile für diese Filter bekommen kann. Filter vieler anderer Hersteller sind oft nur kurz oder erst seit kurzem auf dem Markt, sie werden nur von wenigen Händlern angeboten und es ist schwierig Ersatzteile zu erhalten, wenn nach Jahren Teile defekt oder verschlissen sind.
Daneben gibt es eine Vielzahl von Herstellern, die auch gute Filter herstellen und gute Bewertungen erhalten. Diese sind aber weniger bekannt oder die Filter sind nicht überall erhältlich.
- Hagen
- Fluval
- JBL
- Vitakraft
Bei Filtern anderer Hersteller geht man ein entsprechend größeres Risiko ein. Das heißt aber nicht, dass diese Filter alle schlecht oder unbrauchbar sind.
Diese Gesichtspunkte sollten schon beim Kauf des Filters berücksichtigt werden. Grundsätzlich wird zwischen Innen- und Außenfiltern unterschieden. Beide Arten haben Vor- und Nachteile. Die Vorteile des einen Systems sind dabei die Nachteile des anderen Systems.
- Es befinden sich keine Schläuche außerhalb des Aquariums, die undicht werden können.
- Beim Reinigen kommt kein Filterschlamm in das Aquarium.
- Die Lautstärke des Filters
- Die Vibrationen des Filters und der Pumpe
- Die Abwärme der Pumpe
- Die Qualität von Schnellkupplungen
- Die Länge der mitgelieferten Schläuche
- Das mitgelieferte Filtermaterial
Alle Filter können mit einer Vielzahl verschiedener Filtermaterialien bestückt werden. Als Grundbestückung eignet sich jedes Material, das feinporig ist und den Filterbakterien deshalb viel Besiedlungsfläche zur Verfügung stellt. Andere Materialien sind höchstens in speziellen Situationen notwendig. Um feine Partikel auszufiltern wird in vielen Filtern Filterwatte in Form von Watte oder Filtervlies verwendet. Filtervliese können in der Regel durch preiswertere Filterwatte ersetzt werden.
Häufige Probleme
Feine Partikel werden nicht ausgefiltert.
Feine Partikel werden oft dann nicht ausgefiltert, wenn die Filterwatte oder Filtervliese zu stark verschmutzt sind. Die einfachste Lösungsmöglichkeit ist es deshalb, Watte oder Vlies regelmäßig zu reinigen. Ist eine Reinigung nicht mehr möglich, weil die Watte zu zerrissen ist, wird die Watte getauscht.
Bei einigen Filtern kann aufgrund der Bauart oder durch Undichtigkeiten Wasser durch den Filter laufen, ohne durch die Filterwatte zu strömen. Solche Stellen sollten mit Filterwatte abgedichtet werden, auch wenn das vom Hersteller nicht vorgesehen ist.
Bei Innenfiltern von Juwel ist es z. B. hilfreich, wenn unten im Filter über dem untersten Gitter, zuerst eine Watteschicht gelegt wird und dann erst die Filterblöcke aus Schaumstoff. So gelangt auch unten angesaugtes Wasser durch Filterwatte und die feinen Partikel werden ausgefiltert.
Bei Filtern mit Körben kann das Wasser oft zwischen den Körben und der Filterwand durchlaufen, ohne durch die Filterwatte zu strömen. In diesen Fällen kann um die Körbe gewickeltes Teflonband zum Abdichten von Wasserleitungen helfen. Alternativ werden andere Dichtungsmittel als Dichtlippe um die Körbe gelegt, z. B. Gummidichtungen. Es muss darauf geachtet werden, dass Dichtungsmittel lebensmittelecht sind, z. B. geeignet für Trinkwasser. Im Zweifel wird dünnes Filtervlies verwendet. Ggf. kann die Dichtung mit für Aquarienfilter geeigneter Vaseline eingerieben werden, damit die Körbe besser in das Gehäuse rutschen.
Steckverbindungen von Röhren oder Pumpen sind ebenfalls eine Ursache von solchen Undichtigkeiten. Manchmal hilft dann schon ein besseres Feststecken oder sogar einfach das Drehen der Röhre oder Pumpe.
Aquariensilikon ist als Dichtmittel ebenfalls geeignet.
Der Filter brummt störend.
Oft brummen Filter nach einiger Zeit lauter als zu Beginn. Schuld daran ist nicht eine lautere Pumpe sondern meistens Vibrationen, deren Resonanz verstärkt wird, z. B.:
- Das Netzkabel des Filters vibriert gegen den Aquarienschrank.
- Netzkabel anderer Geräte, z. B. der Heizung, vibrieren gegen den Filter oder gegen die Filterpumpe.
- Der Impeller in der Pumpe ist defekt, ausgeleiert usw.
- Achsen, Wellen, Flügelräder oder Magnete an Flügelrädern haben kleine Absplitterungen, Unwuchten usw.
- Die Pumpe muss gereinigt werden.
- Manchmal muss die Pumpe etwas verdreckt sein, damit sich Spielräume zusetzen.
- Im Filter ist Luft. Wenn der Filter schräggehalten oder geschüttelt wird, kann die Luft entweichen. Einige Filter brauchen mehrere Tage, bis die Luft ganz entweicht.
- Gummilager werden mit der Zeit hart oder verrutschen, so dass Schwingungen nicht mehr gedämpft werden.
- Bauteile sind nicht korrekt zusammengesetzt.
- Manchmal hilft eine leichte Änderung der Position von Bauteilen.
Zu starke Strömung
Neue oder gereinigte Filter verursachen oft eine starkte Strömung im Aquarium. Je stärker sich der Filter zusetzt desto geringer wird die Strömung.
Die Strömung kann ansonsten verringert werden, wenn Stellen, durch die Wasser schnell strömt, mit Watte gefüllt werden, so dass nur noch wenig Wasser durchfließt.
Durchflussgeschwindigkeit bei Aquarienfiltern
Damit die biologische Filterung richtig funktioniert, sollte die Durchflussgeschwindigkeit in einem Filter der 1 – 2 fache Beckeninhalt je Stunde sein.
Die genaue Einstellung hängt von den gepflegten Fischen ab. Strömungsliebende Fische vertragen eine stärkere Strömung. Für die Pflanzen sollte es keine toten Ecken ohne Strömung geben. Pflanzen haben einen Stoffwechsel bei dem sie Kohlendioxid und Nährstoffe aufnehmen und Sauerstoff abgeben. Die Strömung sorgt für den Transport dieser Stoffe. Wenn keine Strömung vorhanden ist, kümmern die Pflanzen. Bei zu niedriger Strömung im Aquarium bildet sich leichter eine Kahmhaut. Bei stärkerer Strömung verschwindet die Kahmhaut in der Regel.
Wenn die Strömung im Aquarium höher sein soll, weil z. B. Fische gepflegt werden, die eine stärkere Strömung bevorzugen, sollte eine zusätzliche Strömungspumpe eingesetzt werden. Eine Strömungspumpe wälzt nur das Wasser im Aquarium um, ohne das Wasser durch den Filter zu leiten.
Werden sehr große Fische gepflegt, z. B. Welse wie ein 28 Zentimeter langer Pterygoplichtys pardalis, große Kugelfische und Pfauenaugenbuntbarsche, benötigt man eine stärkere Durchflussgeschwindigkeit des Filters. Diese Fische wirbeln häufig den Bodengrund auf und koten meistens extrem stark. Zum Aussieben der Schwebeteilchen und zum Abbau des Kots werden große Filter benötigt.
Eine Alternative für eine Strömungspumpe oder einen großen Filter kann ein Doppelfilter sein. Die Strömung bzw. die Filterleistung wird erhöht, ohne dass die Durchflussgeschwindigkeit in den Filtern zu groß wird.