Inhaltsverzeichnis:
Datenblatt Glühlichtsalmler |
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Deutscher Name: | Glühlichtsalmler |
Wissenschaftlicher Name: | Hemigrammus erythrozonus |
Herkunft: | Südamerika (Guyana) |
Größe: | 3,5 – 5 cm |
Aquarium | |
Länge: | mindestens 60x30x30 cm |
Inhalt: | ab 54 Litern |
Wasserwerte | |
Temperatur: | 23 – 28 °C |
PH: | 5 – 7 |
GH: | 0 – 15 °dGH |
KH: | 3 |
Verhalten | |
Bereich: | Mitte bis Oben |
Futter: | Frost- und Lebendfutter wie Mückenlarven, Wasserflöhe und Kleinkrebse, Granulat, auch pflanzliche Kost |
Verhalten: | grundsätzlich friedlich |
Anzahl: | Gruppenhaltung ab mindestens 10 Tieren |
Schwierigkeitsgrad: | Anfänger |
Glühlichtsalmler stammen aus dem Rio Essequibo im südamerikanischen Guayana. Die Tiere im Handel sind Nachzuchten aus Europa oder Asien.
Glühlichtsalmler leben in den mittleren und unteren Wasserregionen. Sie bevorzugen dunkle Bereiche in langsam fließenden Gewässern.
Ein Aquarium für Glühlichtsalmler sollte deshalb dunkel eingerichtet werden.
Glühlichtsalmler bilden kleine Reviere. Der dominanteste Glühlichtsalmler steht in der Regel im dunkelsten Bereich.
Glühlichtsalmler halten sich um so tiefer auf, je heller der Platz ist. Nach dem Lichten von Pflanzen sind die Glühlichtsalmler deshalb deutlich näher am Boden als vorher.
Solche Reviere bilden viele Salmler und andere Fischarten, wenn der Besatz so dünn ist, dass es sich lohnt, Reviere zu bilden, wie z.B. Buntbarsche, Schwertträger, Neons usw.
Nur bei Gefahr bilden sie kurzzeitig eine enge Gruppe. Im Aquarium z. B. bei größeren Pflegearbeiten im Aquarium. An einfache Wasserwechsel gewöhnen sie sich schnell, so dass sie deshalb ihre Reviere nicht verlassen.
Für die Glühlichtsalmler herrschen bei geringem Besatz, z. B. 3 Salmler in einem 60 Liter Aquarium, Bedingungen, wie sie in der Natur in der Regenzeit vorhanden sind.
Durch Überflutung gibt es genug Platz, um Reviere abstecken zu können.
Schwärme bilden sich vorwiegend bei Feinddruck. Wenn die Überflutungen zurückgehen, wird Restwasser weniger und die Zahl der Fressfeinde wird größer.
Für Glühlichtsalmler wird dunkler Bodengrund empfohlen. Die Strömung sollte nur leicht sein, besonders wenn Schwimmpflanzen eingesetzt werden.
Pflanzen für ein Aquarium mit Glühlichtsalmlern
Passende Wasserpflanzen für ein Aquarium mit Glühlichtsalmlern sind Pflanzen die Schatten werfen und Pflanzen, die mit wenig Licht auskommen, weil an der Wasseroberfläche viel Licht abgefangen wird.
Pflanzen zur Schattenbildung:
- Echinodorus-Arten
- Echinodorus horizontalis, Horizontale Schwertpflanze; Haltung und Anwuchs: schwierig
- Schwimmpflanzen
- Limnobium laevigatum, Südamerikanischer Froschbiss; Haltung: schwierig
- Phyllanthus fluitans, Schwimmende Wolfsmilch; Haltung: sehr schwierig
- Salvinia auriculata, Kleinohriger Schwimmfarn; Haltung: leicht
Pflanzen, die mit wenig Licht auskommen:
- Hydrocotyle leucocephala, Weißköpfiger Wassernabel; Haltung: leicht, wächst schnell
- Bacopa monnieri, Kleines Fettblatt; Haltung: leicht, braucht etwas mehr Licht
Die meisten dieser Pflanzen sind nicht einfach zu halten. Deshalb sollten in der Anfangsphase viele schnellwachsende Pflanzen dazu gesetzt werden.
Streitigkeiten bei Glühlichsalmlern
Glühlichtsalmler streiten sich manchmal untereinander, besonders die Männchen. Dabei kommt es aber normalerweise nicht zu Verletzungen. Es handelt sich um die bei Salmlern üblichen Balz- und Drohrituale. Die Weibchen streiten sich untereinander nicht.
Wenn aber zu viele Glühlichtsalmler in einem Becken leben und es ihnen zu eng wird, beißen sie sich unter Umständen gegenseitig die Rückenflossen ab. Manchmal kann man deshalb auch in Händlerbecken Glühlichtsalmler mit abgebissenen Rückenflossen sehen. Sobald die Tiere angemessen untergebracht sind, wachsen die Flossen nach.
Zucht von Glühlichtsalmlern
Nach dem Laichakt wird das Laichbecken abgedunkelt. So wird die Entwicklung von phototrophen Einzellern gehemmt.
Die Eier sind 0,5 bis 1 Millimeter groß. Befruchtete Eier sind klar und durchsichtig. Nach 24 Stunden schlüpfen die Larven.
Die Jungfische ernähren sich 4 bis 5 Tage vom Dottersack. Danach brauchen sie sehr kleine Nahrung.
Die beste Nahrung für die Larven ist Staubfutter aus Tümpeln, also Mikroorganismen wie Rädertierchen usw. Rädertierchen werden 4 bis 6 Mal am Tag gefüttert, sobald die Jungen freischwimmen.
Wenn das Aufzuchtbecken gut verkrautet und viel Javamoos darin ist, reichen die darin lebenden Mikroorganismen möglicherweise aus, damit zumindest ein Teil der Jungfische durchkommt.
Als zusätzliche Nahrung kann Staubfutter gegeben werden. Häufig wird zu viel Staubfutter gegeben. Anfangs können täglich 2 – 3 Mal einige Tropfen Liquifry oder mehrmals täglich 1 bis 2 Teelöffel Heu- bzw. Strohaufguss in das Becken gegeben werden.
Die Jungen fressen anfangs nicht direkt das Futter. Das Futter dient vor allem als Nahrung für Bakterien. Aufgrund des unverbrauchten Futters entstehen Bakterienblüten. Die Bakterien wiederum dienen als Nahrung für Infusorien. Die Infusorien werden von den Jungen Fischen gefressen.
Allerdings sind Laich und Junge von Salmlern besonders anfällig für Bakterien- und Infusorienbefall. Deshalb werden oft Huminstoffe in das Aquarium gegeben. Huminstoffe hemmen den Befall mit Bakterien und sie hemmen gleichzeitig die Besiedlung der Oberflächen von Laich und Fischhaut mit Pilzen. Mittel gegen Verpilzung sind dann nicht notwendig.
Es wird berichtet, dass natürlich über Laub, Torf oder Erlenzäpfchen eingebrachte Huminstoffe wirksamer sind als sogenannte Extrakte aus dem Aquarienhandel. Für ca. 25 Liter Wasser wird ein Erlenzäpfchen verwendet.
Am zweiten Tag nach dem Freischwimmen nehmen einige Jungtiere evtl. schon frisch geschlüpfte Artemia. An etwas größere Jungfische können auch Cyclopse gefüttert werden.
Das Wasser muss in den ersten zwei Wochen sehr sauber sein. In den oft zur Zucht verwendeten 10 Liter Becken sollte deshalb 5 bis 8 Liter Wasser täglich gewechselt werden. Das Wasser wird dabei ganz vorsichtig und möglichst weit oben an der Wasseroberfläche abgesaugt. Ein Finger wird direkt am Auslauf vor den Schlauch gehalten, um das Absaugen schnell stoppen zu können.
Eine feinporige Filterpatrone kann zusätzlich über das Schlauchende gestülpt werden, damit keine Fischlarven angesaugt werden.
Eine sehr feine Filtermatte erleichtert den Wasserwechsel auch. Der Wasserschlauch wird dann einfach hinter die Matte gehalten. An der Matte leben auch Mikroorganismen, die in den ersten Tagen gerne als Futter genommen werden.
Der Boden wird erst abgesaugt, wenn die Jungfische schon einigermaßen gut zu erkennen sind. Vorher wird der Boden nur mit einem feinen Pinsel etwas abgekehrt. Den aufgewirbelten Schmutz nimmt meistens der Filter schnell auf.
Bei kleinen Becken mit 5 bis 10 Liter Inhalt kann das Wasser mit der Brut vorsichtig in ein anderes Becken gleicher Größe geschüttet werden. Danach werden Boden und Wände des alten Beckens gereinigt. Das Becken ist dann sauber für das nächste Umfüllen. Aus dem neuen Becken wird nur ein Teil des Wassers abgesaugt. Dabei wird z. B. ein Filterschwamm über den Ansaugschlauch gestülpt.
In größere Becken werden einige große Schnecken eingesetzt. Die Schnecken säubern Boden und Wände und verhindern, dass Futter im Becken vergammelt.
Der Schneckenkot wird mit einem Luftschlauch vorsichtig abgesaugt. Am Schlauch wird ein dünnes, durchsichtiges Kunststoffrohr angebracht.
Das Rohr wird vorsichtig über den Boden geführt. Der Ablauf wird am anderen Ende des Schlauches mit dem Daumen reguliert. Es soll nur ein schwacher Sog entstehen.
Fische, die trotzdem in das Rohr gelangen, werden sofort gesehen. Wenn das zugehaltene Ende des Schlauchs über die Höhe des Wasserspiegels gehalten wird, fließen die Jungen mit dem Wasser im Rohr in das Becken zurück.
Neues Wasser wird tropfenweise nachgefüllt. Dazu wird ein Kanister verwendet, an dem die Tropfenzahl mit einem Luftschlauch und einem Regulierungshahn eingestellt werden kann.
Ein Aufzuchtbecken auf dem Gesellschaftsaquarium
Auf das Gesellschaftsaquarium wird ein 10 Liter Zuchtbecken gestellt. Das Zuchtbecken wird über einen Innenfilter, an dessen Ausgang ein Schlauch angeschlossen ist, mit Wasser versorgt.
Über einen Überlauf läuft das Wasser zurück in das Gesellschaftsbecken. Der Überlauf wird durch ein Artemiasieb geschützt.
So kommt frisches Wasser in das Zuchtbecken, ohne dass ein eigener Filter benötigt wird. Wasserwechsel im Zuchtbecken sind nicht nötig, weil das Wasser über das Hauptbecken gewechselt wird. Am Boden des Zuchtbeckens wird zum Schutz der Eier ein Laichgitter angebracht.
In das Zuchtbecken werden einige Glühlichtsalmler gesetzt. Wenn Eier am Boden liegen, werden die Eltern in das Gesellschaftsbecken zurückgesetzt.
In das Zuchtbecken können einige Tropfen Anti-Pilz-Mittel gegeben werden.
Auf diese Art und Weise können unterschiedliche Arten vermehrt werden, z. B. Kupfersalmler, Neons und Leopardbärblinge.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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