(in alphabetischer Anordnung)
Zur Vermehrung von Lebendgebärenden sind ein bis zwei Männchen und zwei bis vier Weibchen der zu vermehrenden Art notwendig. Damit sind ständig neue Junge gesichert. Damit die Inzucht und damit verbundene Ausfälle gering bleiben, werden hin und wieder einige neue Männchen und Weibchen dazugekauft.
Wenn eine Gruppe nur erhalten werden soll, ist das Alter der Elterntiere unwesentlich. Wegen der Vorratsbefruchtung reicht in diesem Fall sogar ein einmal befruchtetes Weibchen. Ansonsten werden junge Tiere von ca. 6 Monaten bevorzugt. Junge, die nicht topfit sind, werden aussortiert. Also zu kleine, schwache oder kranke Junge. Die Gruppe bleibt nur gesund, wenn nur die wirklich fitten Tiere sich vermehren.
Die Zucht oder Hochzucht ist wesentlich aufwändiger und anspruchsvoller. Man muss sich entweder ernsthaft mit der Vererbungslehre beschäftigen oder immer wieder den kompletten Bestand weitergeben und eine neue Zucht aufbauen. Einige besonders schöne Männchen kann man dazu behalten und mit neu gekauften Weibchen paaren, die einer anderen Zucht entstammen müssen.
Vor Beginn der Vermehrung oder Zucht muss sichergestellt sein, dass die Jungen von anderen Aquarianern abgenommen werden.
Jungtiere müssen zur optimalen Aufzucht fünfmal am Tag gefüttert werden. Der Einsatz eines guten Futterautomaten ist sinnvoll. Der durch das Futter entstehende Dreck (Kot etc.) muss mit täglichen Wasserwechseln entfernt werden. Alternativ werden Durchflussaquarien mit einem Anschluss an den Wasserhahn und die Kanalisation verwendet.
Es wird das größte Aquarium beschafft, das man sich leisten kann. Aufgrund der hohen Vermehrungsrate der Lebendgebärenden hat man bald hunderte von Jungfischen. Selbst das größte Aquarium ist relativ schnell gefüllt. Wegen der Vorratsbefruchtung können sie sich dann selbst vermehren, wenn keine Männchen im Aquarium sind.
Wenn es dauerhaft Abnehmer für die Jungtiere gibt, lässt man ein einzelnes Weibchen in einem dicht bepflanzten Aquarium werfen. Dazu reicht ein Aquarium mit 10 Liter Wasserinhalt. Anschließend wird die Mutter entfernt.
Nach zwei bis drei Wochen werden die Jungen in ein Aquarium mit 60 Liter Wasserinhalt umgesetzt. Dort werden sie weiter aufgezogen, bis sie abgegeben werden. In diesem Becken können auch Junge verschiedener Arten der Lebendgebärenden aufgezogen werden, z. B. Guppy, Schwertträger usw.
In mehreren, größeren Aquarien werden die Jungtiere einmal in jeder Woche nach ihrer Größe sortiert, damit die Jungtiere gleichmäßig groß werden. Sonst fressen die Größeren den Kleineren das Futter ständig weg und die Größenunterschiede werden immer auffälliger.
Zur Zucht werden mindestens 8 kleine Aquarien mit 10 bis 20 Liter Wasserinhalt eingesetzt. In 4 dieser Becken werden Männchen verschiedener Generationen gehalten. In den vier anderen Becken werden Weibchen verschiedener Generationen gehalten.
Die Weibchen werden spätestens 14 Tage nach der Geburt von den Weibchen getrennt. Die Weibchen dürfen nicht ungewollt durch die Brüder schwanger werden. Die Männchen von z. B. Guppies werden mit etwa 21 Tagen geschlechtsreif.
Zur Zucht neuer Rassen sind wesentlich mehr kleine Aquarien erforderlich. Dazu sind nach den Mendelschen Kreuzungsregeln mehrere Linien notwendig.
Xiphophorus variatus und Xiphophorus helleri in natürlicher Umgebung:
Unterschiedliche Arten Lebendgebärender können sich miteinander vermehren
Das Wichtigste über lebendgebärende Zahnkarpfen (englisch)