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Garnelen im Aquarium

Details rund um Garnelen im Aquarium:

  • Garnelen haben Angst
  • Anubias und Garnelen
  • Boden / Bodengrund für Garnelen
  • Fressen & Futter für Garnelen
  • Garnelenflucht
  • Garnelenzucht
  • Garnelen häuten sich
  • Garnelenkrankheiten
  • Massensterben bei Garnelen
  • Paarungsverhalten
  • Temperaturgrenzen für Garnelen
  • Wasserwerte für Garnelen

Details zu einzelnen Garnelenarten:

  • Amanogarnelen (Caridina multidentata)
    • Zucht von Amanogarnelen
  • Bienengarnelen (Caridina cf. cantonensis)
  • Ceylongarnelen (Caridina ceylanica)
  • Crystal Red (Caridina cf. cantonensis)
  • Fächergarnelen (Atyopsis)
  • Glasgarnelen (Macrobrachium lancesteri)
  • Hummelgarnelen (Caridina breviata)
  • Nektarinengarnelen (Neocaridina palmata)
  • Rückenstrichgarnele (Neocaridina heteropoda)
  • Radargarnelen (Atyopsis moluccensis)
  • Red-Fire-Garnelen (Neocaridina heteropoda var. Red)
  • Riesenfächergarnelen (Atya)
  • Ringelhandgarnelen (Macrobrachium)
  • Rote Nashorngarnelen (Caridina gracilirostris)

Viele weitere Infos rund um Garnelen sind auf Garnelen.net zu finden

Was tun wenn Garnelen Angst haben?

Red Fire Garnele
Red Fire Garnele Foto: Viola (Forum)

Laufen die Garnelen einmal kurz im Becken herum und verstecken sich anschließend zB. hinter dem Heizstab?

Das könnte verschiedene Gründe haben.

  • Weniger als 10 Garnelen in einem Becken (sei das Aquarium noch so klein) sind nicht angebracht.
  • Sind auch größere Fische im Becken? Wenn ja, dann hat das vermutlich mit denen etwas zu tun. Muss aber nicht sein!
  • Sind sie erst vor kurzem eingesetzt worden? Dann mach dir keine Sorgen, dass ist ganz normal. Nach maximal ein bis zwei Wochen flitzen sie überall in deinem Becken herum. ;-)
  • Sind sie so schreckhaft, dass sie sich nicht mehr raus trauen (sehr selten bis gar nicht) soll es aber geben.

Ein Tipp, den ich hier nochmal betonen will:

Im Trupp fühlen sie sich stärker und kommen auch öfter raus. Vor allen Dingen darf man seinen übrigen Besatz auch nicht außer Acht lassen.

Anubias und Garnelen?

Nach einem Bericht eines Herstellers für Aquarienartikel vor einigen Jahren, wurde in Experimenten festgestellt, dass Anubias (Speerblätter) nach dem Beschneiden Giftstoffe freisetzen, die für Garnelen tödlich sind. Es wurde davor gewarnt, Speerblätter in Garnelenbecken zu pflegen. Der Bericht enthielt leider keine genauen und nachvollziehbaren Fakten. Im Web ist der Artikel scheinbar nicht mehr verfügbar.

Gezielte Tests und die Erfahrungen von Aquarianern haben keinen Zusammenhang zwischen dem Beschneiden von Anubias und dem Tod von Garnelen gezeigt.

Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass dennoch bestimmte Anubiaarten unter bestimmten Bedingungen beim Beschneiden Stoffe abgeben, die für einige Garnelen tödlich sein können. Allerdings kann dies aus heutiger Sicht als sehr unwahrscheinlich angesehen werden. Wer kein Risiko eingehen will, sollte in Aquarien mit Garnelen keine Speerblätter pflegen. Evtl. sollten Anubias nach dem Beschneiden einige Tage in einem Wassereimer gewässert werden, bevor sie wieder in ein Becken mit Garnelen gepflanzt werden.

Überleben Krebse oder Garnelen, die ein oder zwei Beinchen verloren haben?

  • Gibt es in deinem Becken auch andere Fische? Wenn ja, dann kann das Tier die Beine während der Häutung verloren haben. Nach der Häutung sind Krebse und Garnelen weich. Fische können die Beine dann ausgerissen haben.
  • Bei der Häutung kann ein Unglück passiert sein und die Beine blieben in der alten Haut stecken.

Die Beine werden regeneriert und währenddessen kann der Krebs oder die Garnele auch mit ein oder zwei abgetrennten Beinen bis zur nächsten Häutung überleben.

Bei Ringelhandgarnelen sind ein oder beide Scherarme ab

Auch Scherarme sind nach der nächsten Häutung wieder da. Mögliche Ursachen für den Verlust sind:

  • Wenn zwei oder mehr Männchen in dem Becken sind, können die Scherarme bei Revierkämpfen verloren worden sein. Die Männchen tragen nämlich untereinander Revierkämpfe aus, bei denen das ein oder andere Glied auf der Strecke bleiben kann.
  • Altersschwäche

Wirbellose, die Scheren oder andere Gliedmaßen verloren haben, sollten nicht getötet werden.

Gehhilfe für eine Fächergarnele:

Besatzdichte bei Garnelen?

Bienengarnelen
Bienengarnelen Foto: Viola (Forum)

Bei der Einschätzung wie viele Fische in ein Aquarium gesetzt werden können, hilft die Faustregel, dass 2 Liter Wasser für je 1 Zentimeter Fischlänge zur Verfügung stehen sollten. Wenn erste Erfahrungen in der Aquaristik vorhanden sind, können auch 1 Liter Wasser je Zentimeter Fischlänge vertretbar sein.

Garnelen aus den Caridina- und Neocaridina-Arten sind teilweise Zweitverwerter bzw. nehmen das Futter, das die anderen Aquarienbewohner übrig lassen. Meistens wird davon ausgegangen, dass diese Garnelen in die Berechnung der Besatzdichte nicht eingehen. Ansonsten müssten auch Schnecken mitgerechnet werden.

Andere Garnelen, z.B. Ringelhandgarnelen werden genau so gezählt wie Fische, weil sie auch genauso viel fressen und genauso viel koten. Bei Ringelhand-Garnelen muss zudem beachtet werden, dass in einem 60 Liter Becken höchstens zwei Männchen und vier Weibchen gehalten werden können. Selbst das Überstehen bis auf Welse kaum andere Fische unbeschadet.

Bei Garnelenarten, die sich leicht und schnell vermehren, besteht das Hauptproblem darin, die vorhandene Wirbellosenpopulation überhaupt richtig einzuschätzen. Zwerggarnelen sind typische Vertreter dieser Arten. Aus 15 Neocaridina denticulata sinensis in einem 60 Liter Aquarium werden in kurzer Zeit 80 Exemplare, die sich weiter vermehren. Wenn das Aquarium dicht bewachsen ist, sind außerhalb der Fütterungszeiten trotzdem nur wenige Tiere zu sehen. Gerade der Nachwuchs zwischen drei und sechs Millimeter Größe ist kaum zu finden.

Die meisten Tiere sind im Dickicht abgetaucht, putzen usw. In einem reinen Garnelenbecken ist deshalb die Aquarieneinrichtung für die Besatzdichte entscheidender, als das Wasservolumen. Laubhaufen, Wurzeln, Javamoos, Hornkrautdschungel usw. sind Grundvoraussetzungen, wenn die Tiere genug Ausweichmöglichkeiten haben sollen.

Wenn aber nicht einmal bekannt ist, wie viele Garnelen im Aquarium sind, sind Berechnungen zur Besatzdichte nicht möglich. Zudem sind 100 Garnelen in einem undurchdringlichen Dschungel etwas anderes als 100 Garnelen in einem kahlen Becken gleicher Größe.

Man kann sich in solchen Fällen nur auf die eigene Beobachtungsgabe verlassen. Nimmt die Population überhand, wird es notgedrungen öfter zu Auseinandersetzungen innerhalb der Art kommen. Dauerhaft sitzen auch Zwerggarnelen nicht gerne zu eng zusammen.

Einen groben Anhaltspunkt gewinnt man, wenn man während der Fütterung einige Fotos macht. Auf den Fotos können zumindest die zur Fütterung erschienenen Garnelen in Ruhe gezählt werden und somit die Gesamtgruppe geschätzt werden.

Einen weiteren Anhaltspunkt gibt die Wassergüte. Wenn der Nitratwert nach oben schnellt, ist der Besatz möglicherweise zu groß. Evtl. wird auch zu viel gefüttert. Zusammen mit der Beobachtung der Tiere ist somit eine Einschätzung der Besatzdichte möglich.

Bienengarnelen
Bienengarnelen Foto: Viola (Forum)

In der Natur leben viele Garnelen im Bereich von Pflanzen in großen Populationen zusammen. Wird ein Fangnetz einmal durch die Pflanzen gezogen, können bis zu 100 Garnelen im Netz gefangen sein. Im freien Wasser sind dagegen kaum Garnelen zu finden.

Viele Garnelen sind demnach eine hohe Poplationsdichte gewohnt und dies bedeutet keinen Stress für diese Garnelen. Voraussetzung ist dabei ein ähnlich dichter Pflanzenwuchs wie in der Natur.
Die Besiedelungsdichte von P. antenarius in den Seegraswiesen im Hafen von Pacengo am Gardasee betrug 772 +/- 397 Individuen pro Quadratmeter.

(Neo)Caridina serrata fand man im Lam Tsuen an einer Stelle mit einer Temperatur im Jahresverlauf zwischen 12 und 27 Grad Celsius, einer Tiefe von <50cm und einer Oberflächenströmungsgeschwindigkeit von 25-60 cm/sec. Das Wasser war weich und leicht sauer (pH 6,8-6,95), silikatreich (ca. 6,13 mg/l), PO4 ca. 0,29 mg/l, NO3 ca. 0,12 mg/l. O2 immer über 8 mg/l. Eine genaue Anzahl an Garnelen/m2 gibt Dudgeon (1985) nicht, aber die Anzahl an gefangener Tiere/Mann/Stunde betrug je nach Jahreszeit/Wassertemperatur zwischen 450 und 2250 Exemplaren.

R.A. Englund macht Angaben zum Habitat von Neocaridina denticulata sinensis auf Hawai: Vorkommen in Fließgewässern,vorwiegend an Stellen mit größerer Strömung (33-52 cm/sec), in Quellgebieten mit klarem , kalten Wasser und wenig Stömung (10cm/sec) sowie in zwei Seen. Vorkommen in hohen Populationszahlen, im Waikele Stream mehrere hundert Exemplare pro Kescherzug! Selten zusammen mit anderen Garnelenarten.

Der begrenzende Faktor für die Anzahl an Garnelen im Aquarium ist somit die Wasserqualität. Wenn diese in einem Becken mit vielen Garnelen stabil gehalten werden kann, sollten im Vergleich zu Fischen hohe Besatzdichten möglich sein. So können durchaus z.B. 100 Zwerggarnelen in einem 60 Zentimeter Aquarium gehalten werden.

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Bodengrund für Garnelen

Ist für Garnelen Sand oder Kies besser geeignet?

Die schwierige Frage. Sand oder Kies? Generell ist das egal. Man sollte sich eher um die Farbe Gedanken machen. Wichtig ist bei Garnelen einen feinen Bodengrund zu nehmen. Damit sie mit ihren kleinen Scheren überall hinkommen und kleine Steine „aus dem Weg räumen“ können.

Dennoch hier einige Pro und Kontra

Kies

PRO

  • gibt es in allen erdenklichen Farben

KONTRA

  • man muss mit der Mulmglocke bis in den Kies rein, um ihn abzusaugen

Sand

PRO

  • Turmdeckelschnecken und Sand = nie wieder Mulm saugen
  • lässt sich besser absaugen
  • keinen Nährboden (Düngerkugeln wären hier angebracht)
  • beim Aufwirbeln, steigt keine Mulmwolke auf

KONTRA

  • die Wurzel -nicht der Sand(!)- könnte zu faulen beginnen und einen Nitritpeak bescheren. Abhilfe schaffen Turmdeckelschnecken, die sind meistens nur im Bodengrund.
  • optisch nicht sehr schön, wenn sich der Mulm auf dem Sand ablagert.

Tipp: Bodengrund von vorne bis hinten immer ansteigen lassen. So ist es am Schluss optisch gut aussehend. ;)

Welchen Boden bevorzugen Zwerggarnelen?

Garnelenaquarium
15 Liter Garnelenaquarium Foto: Viola (Forum)

Es ist ganz egal. Die Farbe und die Körnung sind wichtiger. Dunkler und feiner Bodengrund wird bevorzugt. Letztendlich muss man sich aber selbst entscheiden, welchen Bodengrund man nimmt. Entscheidet einfach nach eurem Geschmack. Anmerkung: Nur scharfkantig sollte er natürlich nicht sein.

Grober Bodengrund

PRO

  • kleinen Garnelen verstecken sich gerne zwischen den Kiesel und tauchen darin ab
  • kein Mulm sichtbar

KONTRA

  • das Futter fällt in die „Lücken“ und wird dadurch unantastbar für die Garnelen und kann verfaulen

Feiner Bodengrund

PRO

  • nie gänzlich frei von Mulm (auch wenn man sehr gründlich absaugt)
  • Fäulnisrate geringer, da je feiner der Sand ist, desto unwahrscheinlicher es wird, dass Schmutzpartikel zwischen die Steinchen rieseln und somit noch Fäulnis in den Wurzeln auftritt
  • lediglich der Mulm auf der Oberfläche sammelt sich dort an und die Garnelen können es besser bearbeiten.
  • schaut optisch gut aus

KONTRA

  • bei sehr feinem Bodengrund wird recht viel aufgewirbelt

Garnelen werden blass

Bienengarnele
Bienengarnele Foto: Viola (Forum)

Zwerggarnelen, Neocardinia, können vor der Häutung etwas blasser werden.

Wenn Garnelen allerdings extrem blass werden, ihre Zeichnung verlieren und sogar richtig trübe, weisslich werden, sind sie krank und werden vermutlich sterben.

In solchen Fällen sollten Nitrat, Nitrit und pH-Wert geprüft werden. Garnelen sind empfindlich gegen hohe Stickstoffwerte und hohe pH-Werte über ca. 7,5. Wasserwechsel können evtl. noch nicht erkrankte Tiere retten.

Was fressen Garnelen

Bienengarnele
Bienengarnele Foto: Viola (Forum)

Abwechslung wird beim Futter groß geschrieben. Garnelen können neben verschiedenen Trockenfuttersorten (Mischung, Artemia- und Spirulinatabs) und verschiedenen Tablettensorten auch Frostfutter (Mückenlarven, Wasserflöhe, Artemia) und gelegentlich auch kleines Lebendfutter (Artemia und Microwürmchen) bekommen. Außerdem kann regelmäßig Gemüse, nämlich Erbsen und Möhrchen (tiefgefroren, microwelliert und durch ein Sieb gedrückt), sowie Gurke und Paprika (beides roh) und ab und an zermantschter Dosenmais gefüttert werden.

Abwechselnd Trockenfutter, Frost-Grün, Frost-Mülas, Wasserflöhe bzw. Lebendfutter (bitte nur selten füttern, sonst wachsen sie zu schnell und sterben.)

Kaninchenpellets sind als Futter auch geeignet. Sie bestehen im wesentlichen aus Heu, Luzern, Klee und noch ein paar Kräutern. Getrocknet und gepresst. Gibt es in jedem Tiermarkt. Tetra Min PRO mögen Garnelen auch. Alles andere an Trockenfutter wird nicht so gerne angerührt. Auch nicht so gerne. Algenfutterblätter von Dennerle oder Tabs für Welse. Aber auf TetraMin Pro fahren einige Garnelen total drauf ab.

Auch Tetra Diskus können Garnelen mögen. Ebenso Buchenblätter, Eichenblätter oder Seemandelbaumblätter dürfen in keinem Becken fehlen!

Wie lange dürfen Garnelen ohne Futter sein?

Garnelen sind bei diesem Thema sehr tolerant. Es gibt Leute die haben ihre Garnelen bis zu 10 Tage ohne zusätzliche Fütterung gehalten. Doch wer genug Mulm hat, der kann schon mal 2-3 Tage nichts füttern.

Dennoch, wer misstrauisch ist, kann Futtertabletten für das Wochenende kaufen, wenn die Garnelen einige Tage lang nicht gefüttert werden können.

Bei Garnelen Babys ist das etwas anderes, die mussen meist täglich gefüttert werden.

In eingelaufenen Becken mit dichtem Pflanzenbestand sollte immer genug Futter vorhanden sein, damit die Garnelen auch über eine Wochen hinweg genug zu fressen haben.

Garnelenflucht – Garnelen klettern aus dem Aquarium

Red Fire Garnele
Red Fire Garnele Foto: Viola (Forum)

Zumindest einige Garnelenarten klettern manchmal aus dem Aquarium heraus. Unklar ist, warum und unter welchen Umständen genau sie das machen. Bei Amanogarnelen besteht z.B. die Vermutung, dass sie nach dem Einsetzen in ein neues Becken unruhig sind und deswegen aus dem Becken klettern. Neocaridina-Arten springen vermutlich insbesondere nachts, wenn sie sich erschrecken. Auch zu hohe Temperaturen werden als mögliche Ursache diskutiert.

Wahrscheinlich springen Garnelen aber nicht immer einfach nur zufällig aus dem Aquarium, z.B. auf der Flucht vor größeren Fischen oder einfach weil sie zu wild im Aquarium springen. Sonst würden nicht auch Garnelen aus einem reinen Artbecken vor dem Aquarium gefunden und es ist eher unwahrscheinlich, dass sie zufällig durch ganz schmale Schlitze zwischen Becken und Abdeckung springen.

Vermutlich klettern Garnelen manchmal aus dem Wasser auf Filter, Pflanzenblätter oder Dekorationsgegenstände, die aus dem Wasser ragen. Damit Garnelen nicht aus dem Becken klettern, sollte der Abstand zwischen Wasseroberfläche bzw. Dekoration und Aquarienoberkante mindestens fünf Zentimeter betragen. Aussparungen für Schläuche und Kabel, die aus dem Wasser führen, sollten entsprechend gesichert werden, indem sie z.B. mit Schaumstoff bzw. blauem Filterschwamm gefüllt werden. Ggf. sollte ein Netz über das Aquarium gespannt werden. Je nach Garnelengröße eignen sich z.B. Vogelschutznetze für Erdbeeren und Fliegengitter.

Garnelenarten, die nach glaubwürdigen Berichten aus dem Aquarium klettern:
  • Amanogarnelen
  • Caradina serrata
  • Bienengarnelen
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Garnelenzucht

Bienengarnele
Bienengarnele Foto: Viola (Forum)

Relativ einfach zu züchten sind Garnelen der Neocaridina- und einige Macrobrachium-Arten mit spezialisiertem Fortpflanzungs- bzw. Entwicklungstyp. Bei diesen Arten schlüpfen relativ wenige Jungtiere aus relativ großen Eiern. Die Jungtiere sind schon vollständig entwickelt. Sie nehmen bereits normales Futter auf und sind daher einfach aufzuziehen.

Viele Caridina-, Macrobrachium- und andere Arten haben einen primitiven Fortpflanzungstyp. Bei diesen Arten werden sehr viele Larven abgesetzt, die einige Entwicklungsstadien durchlaufen, bei denen die Larven frei im Wasser schweben. Die Fütterung der Larven kann problematisch sein. Es wird sehr feines und oft spezielles Futter benötigt.

Außerdem brauchen einige Arten Brackwasser zur Larvenentwicklung, weil die Jungen in der Natur ins Meer gespült werden und später erst wieder in die Flüsse wandern. Zu diesen Arten gehören z.B. die Amanogarnelen.

Garnelen häuten sich

Garnelen häuten sich
Exuvie (Haut) einer ca. 3 bis 4 cm großen Caridina multidentata.  Quelle: Bild auf Wikimedia Commons Lizenz: CC Attr. SA 3.0 Urheber: Jochen Zoth 

Garnelen häuten sich. Der Häutungsvorgang wird durch Wasserwechsel angeregt. Die Häutung geht ohne Vorwarnung sehr schnell vor sich. Nach einigen schnellen Bewegungen der Garnele liegt im Aquarium plötzlich eine leere Haut, die im Bereich des Genicks geöffnet ist. An der abgelegten Haut sind manchmal scheinbar die schwarzen Augen zu sehen.

Übrigens häuten sich alle Tiere mit einem Exoskelett, z.B. Heuschrecken, Spinnen, Krabben, Krebse und Garnelen, sofern sie noch wachsen, da das Außenskelett nicht mitwachsen kann.

Tote Garnelen werden schnell rosa bzw. leuchtend orange. Tote Garnelen sind nicht durchschimmernd bzw. transparent.

Die rötliche Färbung entsteht durch das im Panzer enthaltene Asthaxantin, das zu den Carotinen gehört. Dieses wird beim Zerfall des Panzers wieder frei gesetzt und wird rot sichtbar. Aus diesem Grund werden auch z.B. gekochte Krabben und Hummer rot.

Garnelen Krankheiten

Übertragen Garnelen Krankheiten auf Fische?

Bisher ist nicht bekannt, dass Garnelen Fische mit Krankheiten anstecken. Typische Garnelenkrankheiten werden nicht auf Fische übertragen.

Für die meisten Erreger von Fischkrankheiten dienen Garnelen nicht als Zwischenwirte. Sie können diese also auch nicht direkt übertragen. Die Übertragungsgefahr ist also nicht größer also bei einem Wassertropfen oder Pflanzen aus einem anderen Aquarium. Wie bei diesen können zufällig Erreger auf einer Garnele sitzen.

Garnelen wiederum erkranken nicht an Fischkrankheiten. Deshalb kann natürlich auch nicht erkannt werden, ob zufällig Erreger von Fischkrankheiten auf einer Garnele sitzen. So wie das z.B. bei Pflanzen nicht erkannt werden kann.

Um sicher zu gehen sollten neu gekaufte Garnelen vier bis sechs Wochen in ein Quarantänebecken gesetzt werden. Die wenigsten fischpathogenen Erreger können so lange ohne Fisch überleben. Die Garnelen können nicht als Ersatz für den Erreger dienen.

Vorsicht mit Heilmitteln in Garnelenbecken

Kupferhaltige Mittel dürfen in Aquarien mit Garnelen auf keinen Fall verwendet werden. Generell sollte man ausgesprochen vorsichtig sein bei allen Medikamenten. Die Giftigkeitsgrenze liegt bei Garnelen meistens sehr viel niedriger als bei Fischen. Heilmittel sind nämlich Gifte, die dadurch wirken, dass sie für den Erreger giftiger sind als für die Fische. Die Giftigkeitswerte für Erreger und Fische liegen aber häufig sehr dicht zusammen.

Amanogarnele mit bakterieller Infektion 
Amanogarnele mit bakterieller Infektion

Foto: Hannah Parow-Souchon
Amanogarnele mit bakterieller Infektion 
Amanogarnele mit bakterieller Infektion

Foto: Hannah Parow-Souchon

Massensterben von Garnelen

15 Liter Garnelenaquarium
15 Liter Garnelenaquarium Foto: Viola (Forum)

Hin und wieder gibt es Berichte über plötzliches Massensterben bei Garnelen. Oft deuten die Symptome auf Vergiftungen hin. Die Garnelen taumeln dann nur noch herum und können sich kaum auf den Beinen halten. Nach und nach kippen alle Tiere auf die Seite und sterben.

Häufig können die noch lebenden Garnelen durch viele Wasserwechsel mit frischem Wasser gerettet werden, auch wenn sie bereits fast leblos auf dem Boden liegen. Voraussetzung ist natürlich, dass nicht schon im frischen Wasser Giftstoffe sind. Wurden kurz vor dem Auftreten solcher Symptome neue Pflanzen in das Aquarium gesetzt oder Pflanzen beschnitten, sollten die Pflanzen entfernt und ausgiebig gewässert werden.

Mögliche Ursachen:
  • Die Hände wurden vor dem Hineingreifen in das Aquarium mit Seife gewaschen. Seifenreste bleiben oft auch nach guter Spülung an den Händen. Hände also nur mit reinem Wasser säubern.
  • An den Händen waren Überreste von Putzmitteln.
  • Reste von Pflanzenschutzmitteln oder Kupfer von Anti-Schneckenmitteln waren an neu gekauften Pflanzen. Die Pflanzen für ein Garnelenbecken sollten vor dem Einsetzen mehrere Tage gewässert werden, um einer Vergiftung vorzubeugen.
  • Die Stein- oder Glaswolle an den Wurzeln von Pflanzen wurde vor dem Einpflanzen nicht vollständig entfernt.
  • Zu hohe Nitrat-Werte im Aquarienwasser.
  • Aus faulendem Bodengrund gelangen giftige Gase in das Aquarienwasser.
  • Kupfer ist im Aquarienwasser. Kupfer kann durch kupferhaltige Wasserleitungen in das Aquarium kommen.
  • Die Garnelen wurden nicht vorsichtig genug umgesetzt. Garnelen reagieren oft empfindlich auf Wasseränderungen.

Wie gefährlich ist Nitrit für Garnelen?

Hohe Nitritwerte verhindern bei Fischen, dass genug Sauerstoff an das Hämoglobin im Blut gebunden wird. Deshalb können Fische bei zu hohen Nitritwerten ersticken.

Bei Wirbellosen, z.B. Garnelen, wird Sauerstoff durch Hämozyanin transportiert und nicht durch Hämoglobin, wie bei Wirbeltieren, z.B. bei Fischen. Nitrit stört die Fähigkeit Sauerstoff zu binden bei Hämozyanin nicht. Kurzzeitig haben Garnelen deshalb keine Probleme bei der Sauerstoffaufnahme, wenn die Nitritwerte im Aquarium hoch sind. Nitritwerte, wie z.B. in der Einfahrphase eines Aquariums, überleben Garnelen in der Regel ohne Probleme, während Fische oft sterben.

Für Garnelen ist Nitrit kurzzeitig also deutlich weniger giftig, als für Fische. Ab welchen Werten Nitrit auch für Garnelen akut giftig ist, ist nicht bekannt. Für Krebse sind Nitritwerte ab ca. 22 mg/L giftig.

Auf keinen Fall sind hohe Nitritwerte für Garnelen völlig unschädlich. Auf Dauer können sich Stickstoffabbauprodukte an den Kiemen der Garnelen ablagern. Das Kiemengewebe wird geschädigt und so doch wieder die Sauerstoffaufnahme beeinträchtigt.

Paarungsverhalten bei Garnelen

Bienengarnelen
Bienengarnelen Foto: Viola (Forum)

Garnelenweibchen, die sich frisch gehäutet haben, geben Geruchsstoffe an das Wasser ab. Damit signalisieren sie den Männchen ihre Paarungsbereitschaft. Die Paarung ist nämlich nur direkt nach der Häutung möglich, solange der Panzer des Weibchens noch weich ist.

Die Männchen schwimmen daraufhin wild durch das Aquarium auf der Suche nach dem paarungsbereiten Weibchen.

Die Abgabe der Geruchsstoffe ist für die Weibchen gefährlich, weil auch Fische diese Geruchsstoffe riechen. Manche Fische greifen Garnelen sogar nur dann an, wenn sie riechen, dass die Garnele sich gerade gehäutet hat.

Wie gut sind die Sinnesorgane von Garnelen?

Der Geruchssinn von Garnelen ist sehr gut ausgebildet. Sie wittern z.B. Futter sofort, wenn es irgendwo ins Aquarium gegeben wird. Auch wenn das Futter gut versteckt liegt. Tote Fische finden Garnelen schneller als Schnecken. Dafür sehen Garnelen nicht besonders gut. Empfindlich reagieren Garnelen auf Schall und Erschütterungen.

Temperaturgrenzen für Garnelen

Bienengarnelen
Bienengarnelen Foto: Viola (Forum)

Amanogarnelen und Neocaridina-Arten sollten nicht bei Temperaturen über 30°C gehalten werden. Sonst gerinnt angeblich das Eiweiß und die Garnelen sterben.

Andererseits wurden vermutlich Neocaridinas munter bei bis zu 30°C, Leitwert 33-45 µS und pH-Wert 4-6 in Sri Lanka angetroffen.

Gute Pflege- und Zuchtergebnisse für Amaonos und Neocaridinas werden um ca. 23 bis 25°C erzielt. Über 30°C wird es kritisch.

Auch eine CO2-Zufuhr sollte vorsichtig erfolgen, weil Garnelen bei der Häutung freies Calcium benötigen.

Wasserwerte für Garnelen

Red Fire Garnele
Red Fire Garnele Foto: Viola (Forum)

Grundsätzlich können Garnelen in weichem und hartem Wasser gehalten werden.

Für den Aufbau ihres Panzers benötigen Garnelen Kalk. Sie sind deshalb aber nicht auf besonders kalkhaltiges, hartes Wasser angewiesen. Amanogarnelen, Nektarinengarnelen, Firegarnelen und Neocaridina-Arten kommen z.B. auch gut mit Karbonathärten um 3, Gesamthärten um 5 und ph-Werten um 6 zurecht. Sie vermehren sich auch in weichem Wasser.

Nektarinengarnelen und die kleinen, glasartige Neocaridina spec. können sogar bei Karbonathärte 0 gehalten werden.

Vor dem Kauf einer neuen Garnelenart ist es aber immer angeraten, geeignete Wasserwerte für speziell diese Art in Erfahrung zu bringen.

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