Alle lebendgebärenden Zahnkarpfen der Familie Poeciliinae, also Mollies, Guppies, Platies, Schwertträger usw. haben eine Vorratsbefruchtung. Männliche Samen werden gespeichert und damit immer wieder Eier befruchtet. Das Weibchen speichert die Samen in speziellen Falten im erweiterten Eileiter. Wenn keine frischen Samen zur Verfügung stehen, werden die gespeicherten Samen verwendet. Die normale Tragzeit beträgt ein paar Wochen.
Die Angaben, wie lange die Voratsbefruchtung anhält, unterscheiden sich. Einige Angaben bei Guppys gehen von 5 bis 6 Würfen aus, anderen Quellen sprechen von 5 bis 6 Monaten. Wobei beide Angaben in etwa übereinstimmen, wenn alle 4 Wochen einmal geworfen wird. Es gibt aber auch die Angabe, dass eine einmalige Befruchtung lebenslang reicht. Evtl. stammt diese Angabe daher, dass frischer Samen bevorzugt wird. Von dem frischen Samen wird auch wieder ein Teil als Vorrat eingelagert. Wenn also ein Weibchen einmal befruchtet wurde, weiß man im Grunde nie mehr genau, von welchem Männchen die Jungen stammen.
Bei Tomeurus gracillis gibt es keine Vorratsbefruchtung. Die Eier werden einige Tage nach der Befruchtung im Mutterleib abgelegt.
Bei zwei Arten, Herterandria formosa und Neoheterandria gracillis, gibt es die Superfötation. Nur ein kleiner Teil der befruchteten Eier entwickelt sich gleichzeitig. Es werden deshalb nicht alle Jungfische auf einmal abgesetzt. Während einer Wurfperiode von mehreren Tagen werden kleinen Gruppen Jungfische abgesetzt. Normalerweise werden 1 – 3 Jungfische in einer Wurfperiode abgesetzt. Bei Heterandria formosa werden bis zu acht Jungfische abgesetzt.
Auch bei lebendgebärenden Halbschnabelhechtlingen, Hemirhamphinae, gibt es eine Vorratsbefruchtung.
Lebendgebärende Hochlandkärpflinge (Goodeinae), z. B. Ameca splendens, haben keine Vorratsbefruchtung.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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