Skalare Steckbrief und Haltung

Datenblatt Skalare

Deutscher Name: Segelflosser / Skalar
Herkunft:
Südamerika: mittlerer Amazonas und Nebenflüsse
Größe:
15 cm
Aquarium
Länge: 150 cm
Inhalt: 300 Liter
Beleuchtung: Schattig
Einrichtung:
Viele Pflanzen und Wurzeln
Wasserwerte
Temperatur: 24 – 28 °C
ph-Wert: 6,8 – 7
KH: °dKH
GH: 5 –  °dGH
Verhalten
Anzahl: 2
Bereich: Überall
Vermehrung: Eierleger
Futter: Allesfresser
Verhalten:
Als Jungfische im Schwarm, später revierbildend
Schwierigkeitsgrad: Anfänger mit Grundkenntnissen

Haltungsbedingungen für Skalare

Geeignete Wasserwerte:

Es wird leicht saures Wasser bevorzugt.

Damit Skalare gut gedeihen, sollte möglichst oft Lebend- oder Frostfutter gefüttert werden.

Die Aquarienlänge sollte mindestens 120 Zentimeter betragen. Das Becken sollte mindestens 50 Zentimeter hoch sein.
Das Aquarium sollte bevorzugt mit großblättrigen Pflanzen bepflanzt werden.

Jungfische können in einer Gruppe gepflegt werden. Erwachsene Skalare bilden Reviere, die energisch gegen Konkurrenten verteidigt werden.

Skalare mögen Wasserwechsel. Gegenüber Medikamenten sind sie empfindlich. Die Strömung im Aquarium sollte nicht zu stark sein. Skalare stehen gerne in ruhigem Wasser. Nur wenn z. B. gefüttert wird, suchen sie auch stärker durchströmte Wasserregionen auf.

Sie zeigen ein sehr interessantes Brutpflegeverhalten.

Skalare
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Skalare Schwarmhaltung (?)

Skalare
© Tomek Chmiel

Werden zwei beliebige, erwachsene zusammengesetzt, bilden diese nicht automatisch ein Paar. Es ist nicht einmal sicher, dass es wirklich ein Männchen und ein Weibchen sind.

Deshalb sollten sich wie in der Natur Paare aus einer Gruppe finden. In der Natur wachsen Jungfische auch in Gruppen auf.

Wenn sich dann allerdings Paare gefunden haben, werden einzelne Reviere besetzt und diese werden erbittert gegen Artgenossen verteidigt. Mehr als ein Paar erwachsene Skalare kann nur in wirklich großen Aquarien gepflegt werden. Sonst regelt sich der Besatz natürlich, d. h. Tiere sterben.

Einige Händler bieten an, überzählige Tiere zurückzunehmen. Das sind aber normalerweise keine Händler bei denen man Tiere oder Zubehör zu Schleuderpreisen bekommt. Eine evtl. Rücknahme muss vor dem Kauf vereinbart werden.

Vergesellschaftung von Skalaren

Wenn Skalare nicht gerade ein Gelege bewachen oder ein Gelege anlegen wollen, sind sie recht friedliebend. Sie verscheuchen aber auch dann hin und wieder andere Fische, besonders wenn es ums Futter geht. Andere Fische sollten nicht zu klein und lebhaft sein. Vor allem sollten sie nicht an langen Flossen zupfen, wie z. B. Sumatrabarben. Auch mit größeren Fischen kann es zu kurzen, teilweise heftigen, Auseinandersetzungen kommen, z. B. mit Antennenwelsen.

Die Haltung und Vergesellschaftung wird idealerweise mit eher ruhigen Beifischen empfohlen. Neonsalmler sollten nicht zu Skalaren gesetzt werden. Das kann zwar lange Zeit gut gehen, aber es gibt immer wieder Berichte, dass die Neonsalmler dann doch von den Skalaren gefressen wurden.

Rote Neons müssen vor den Skalaren im Aquarium sein. Sonst werden die Roten Neons mit Futter verwechselt.

Am Besten kommen sie in einem Aquarium mit schwachem Besatz zur Geltung.

Alter und Lebenserwartung von Skalaren

Es kann ein Alter von bis zu 16 Jahren erreicht werden

Wachsen die Flossenstrahlen und Flossen nach?

Skalar
© stock.adobe.com – 108484298 – Mirko Rosenau

Wenn die langen, unteren Flossenstrahlen, auch bei Altumskalaren, verkürzt sind, weil sie abgefressen oder von einer Glasgarnelen abgezwickt wurden, wachsen sie wieder nach.

Allerdings fühlen sich die Tiere mit verkürzten Strahlen nicht richtig wohl.

Evtl. Übeltäter müssen aus dem Aquarium entfernt werden, damit die Flossenstrahlen nicht immer wieder beschädigt werden.

Brustflossen, deren Strahlen die beim Fangen oder beim Transport nahe am Ansatz durchtrennt werden, können an der Bruchstelle dick und weißlich werden, abfallen und wieder nachwachsen.

Warum viele Skalare verkümmerte Rücken- und Afterflossen haben.

Skalare im Handel haben oft viel zu kleine Rücken- und Afterflossen. Dies kann Folge einer falschen Aufzucht aber auch erbbedingt sein.

Pflegefehler in den ersten Lebenstagen der Jungfische wirken sich das auf das ganze Leben der Tiere aus. Wenn ein Jungfisch in den ersten Stunden und Tagen nicht genug Futter bekommt oder die Wasserwerte ungeeignet sind, bleibt er immer ein Kümmerling. Evtl. kommt es sogar zu Missbildungen. Solche Tiere wachsen nicht einmal mehr zu prächtigen, kräftigen Exemplaren heran, wenn sie später optimal versorgt werden.

Aufgrund der Massenzucht werden möglichst alle Jungtiere aufgezogen, damit der Gewinn möglichst hoch ist. Weil keine strenge Selektion stattfindet, wachsen immer auch Junge mit verkümmerten, also kurzen Flossen und anderen Fehlern auf.

Außerdem wurden viele Farbschläge gezüchtet. Dabei wurde nur auf Farbe selektiert und nicht auf normale, lange, prächtige Flossen. Oder es wurde auf besonders lange Flossen selektiert und die unnatürlichen, unschönen Schleierflossen entstanden.

Die Erbmerkmale Farbe und Flossen scheinen miteinander verknüpft zu sein, denn besonders Goldskalare haben meistens recht kurze Flossen.

Ob die Flossen sich nicht richtig entwickeln, wenn Skalare in zu kleinen Becken gehalten werden, ist unklar.

Wie schnell wachsen Skalare

Das Wachstum verläuft relativ langsam. Nach ca. 12 Monaten sind sie ausgewachsen.

Einige Züchtungen haben rot durchscheinende Kiemen.

Bei Albinos bzw. bei Exemplaren mit hohem Weißanteil fehlen Pigmente. Bis zu einem gewissen Alter kann man bei solchen Tieren die Schwimmblase und andere innere Organe gut sehen. Auch die Kiemen können rot durchscheinen. Solche Tiere werden oft Rotbäckchen genannt. Wie viel Pigment fehlt, ist von Tier zu Tier unterschiedlich.

Verhalten von Skalaren

Küssen sich Skalare?

Skalare scheinen sich manchmal von Mund zu Mund zu küssen. Hierbei handelt es sich um eine Art Kräftemessen. Wer den anderen Skalar wegziehen kann, hat gewonnen. Wie bei anderen Buntbarschen wird so die Rangordnung bzw. Revieraufteilung festgelegt.

Allerdings gehört dieses Verhalten auch zu dem Verfahren, das zur Paarbindung führt. Tiere, die einen Individualabstand halten, müssen sich bei der Paarung erst dazu überwinden, den Abstand abzubauen.

Atmen Skalare Luft an der Wasseroberfläche?

Skalare stellen sich gerne mit dem Maul direkt an die Wasseroberfläche. Es sieht aus als würden sie Luft atmen oder Oberflächenwasser einsaugen. Danach tauchen sie oft ab und spucken Luftbläschen aus. Dabei handelt es sich um eine Versuch der Futteraufnahme. Das geschieht oft, wenn eine Kahmhaut vorhanden ist. Black Mollys und Guppys verhalten sich auch so.

Imponierverhalten

Es kommt gelegentlich vor, dass zwei Tiere in einem Winkel von 45° – Kopf nach oben in der Nähe der Wasseroberfläche in einem Abstand von etwa 1,5 bis 2 cm zusammen stehen. Meistens sind die Köpfe einander zugeneigt. Die Tiere sind dabei voll ausgefärbt und alle Flossen werden gespreizt, dabei wird Position relativ zueinander beibehalten. Wenn ein Skalar etwas absinkt, vorwärts schwimmt oder leicht rückwärts schwimmt, folgt der andere Skalar sofort.

Es handelt sich dabei um ein Imponierverhalten, mit dem auch die Rangordnung ausgefochten wird.

Gelegentlich stellen sich Skalare so auch an der Futterstelle oder in der Filterströmung auf. Vielleicht streiten sie so um Futter oder signalisieren dem Halter, dass mehr Futter benötigt wird.

Balzverhalten

Beim Balzen streckt das Weibchen dem Männchen den Bauch hin. Das Männchen zupft mit dem Maul am Bauch des Weibchens herum. Es handelt sich um eine Putzaufforderung mit der das Weibchen zeigt, dass der Partner sie pflegt. Auf ähnliche Weise lassen sich Fadenfische manchmal von Platys putzen.

In der Regel verhalten sich Skalare so beim Balzen, wenn bald abgelaicht wird.

Besatzdichte

Wie viele Skalare bei welcher Aquariengröße gehalten werden können.

Skalar
© Tomek Chmiel

Als Bodenfläche für ein Zuchtpaar reichen 100 x 40 Zentimeter gerade aus. Weitere dürfen nicht im Becken sein.

In der Aufzuchtphase, d. h. mit einer Größe wie sie im Handel verkauft werden, können evtl. 5 Skalare in einem 150 Liter Becken gehalten werden. Dass ausgewachsene Skalare nicht in 150 Litern gehalten werden können ist schon an der Größe erkennbar. Skalare werden bis zu 15 cm hoch. Wenn man von der Beckenhöhe von 40 Zentimeter 10 Zentimeter Bodengrund und 5 Zentimeter oberen Rand abzieht, bleiben ca. 5 cm oben und unten frei. Das ist viel zu wenig. Ausgewachsene Skalare können darin gerade mal ihre Flossen strecken. Das Becken sollte also mindestens 50 Zentimeter hoch sein.

Auf Dauer sind 240 Liter für 2 Skalare gerade ausreichend, aber nicht ideal. Auf Dauer passen auch in 300 Liter in der Regel höchstens 2.

Videos rund um die Zucht und Brutpflege von Skalaren:

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Man sieht das daran, dass sich Skalare in großen Becken mit mehr als 500 Litern ganz anders verhalten. Sie sind dort viel freier und nicht so scheu.

Selbst in 560 Liter gibt es Erfahrungen, dass darin nur 2 Skalare gehalten werden konnten. Ein dritter musste herausgeholt werden. 2 Paare sollten nur in einem mindestens 200 Zentimeter langen Aquarium gehalten werden. 5 Skalare verursachten sogar in einem 750 Liter Becken ständigen Stress, so dass ein Tier vorzeitig starb.

Nach anderen Erfahrungen konnten 2 Paare in 160 Liter dauerhaft gehalten werden. Es kam zwar gelegentlich zu Revierstreitigkeiten. Die Tiere bekämpften sich aber nicht zu stark.

Möglicherweise ist entscheidend, ob eine gerade oder ungerade Anzahl Skalare gehalten wird. Wenn eine ungerade Zahl Skalare gehalten wird, also 3, 5 usw., fehlt dem Einzelgänger der Rückhalt durch einen Partner. Vielleicht bilden sich bei Skalaren deshalb immer wieder auch gleichgeschlechtliche Paare. Der Druck durch das dominante Paar ist so stark, dass sich die anderen Skalare zusammenschließen, um die Angriffe der Revierbesitzer abwehren zu können.

Werden nur Paare gehalten, entsteht evtl. auch in kleineren Aquarien ein Kräftegleichgewicht.

Am Besten werden Skalare in einer Gruppe von 5 – 6 Tieren gehalten, wenn das Aquarium entsprechend groß ist. Skalare sind zwar keine Schwarmfische, sie fühlen sich aber in Gruppen sehr wohl. Ein Revier wird nur innerhalb der Laichzeit vehement verteidigt, ähnlich den Diskusfischen.

Bei kleineren Aquarien muss aber zumindest die Möglichkeit bestehen, gefährdete Skalare herauszufangen und in andere Aquarien zu setzen. Sonst ist das Risiko für die Tiere zu hoch.

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4 Kommentare

    • Da die Skalare ursprünglich aus Äquatorbereiche stammen, sollte Tag- und Nachtlänge mehr oder weniger gleich gehalten werden.

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