Labyrinthfische

Liste der Labyrinthfische

(in alphabetischer Anordnung)

Nicht alle Labyrinther müssen an die Wasseroberfläche.

In vielen Informationen wird angegeben, dass Labyrinthfische zum Atmen oder zum Nestbau an die Wasseroberfläche müssen. Das stimmt für viele Arten. Es gibt aber fast ebenso viele Labyrintherarten, die gar nicht oder nur noch sehr selten zur Wasseroberfläche gehen müssen. Zum Teil leben diese Arten eher in den unteren Wasserschichten.

 

Dazu gehöhren alle Parosphromenus-Arten, die Parasphaerichthys-Arten, die kleinen roten Zwergbettaarten, viele kleinere Maulbrüter usw.
Arten die an die Wasseroberfläche müssen, leben in der Natur in eher stehenden Gewässern mit entsprechender Sauerstoffarmut, z.B. in Reisfeldern. Diese Arten sind eher Schaumnestbauer als Maulbrüter.
Allerdings sind Zwergprachtgouramis, Parosphromenus, wiede

rum Schaumnestbauer, obwohl gerade sie nur an die Wasseroberfläche gehen, wenn etwas nicht stimmt. Diese Schaumnester werden aber eher in Höhlen tief unter der Wasseroberfläche angelegt.

 

Trichsopsis vittata bleibt gerne an der Wasseroberfläche. Tr. schalleri bleibt auch eher an der Wasseroberfläche. Aber Tr. pumila. baut sein Nest sehr gerne unter Blätter tief unter Wasseroberfläche

Betta splendens, Betta imbellis und Betta smaragdina leben in eher stehenden Gewässern, wobei die Regenzeit da Abwechslung bringt. Sie müssen oft zur Wasseroberfläche, bauen aber auch ihre Schaumnester ausschließlich an der Wasseroberfläche.

 

Labyrinthfische brauchen viel Platz.

Labyrinthfische können besonders in der Balz- und Brutzeit aggressiv werden. Oft richtet sich die Aggressivität gegen andere Labyrinther.
Während der Laichvorbereitungen wird das jeweilige Weibchen heftig vom Männchen durch das Aquarium getrieben. Das Weibchen benötigt Platz zum Ausweichen und Versteckmöglichkeiten, um sich erholen zu können.

 

In zu kleinen Aquarien und ohne Versteckmöglichkeiten, werden Weibchen oft zu Tode gejagt. Häufig wird deshalb empfohlen, das Aquarium stark zu strukturieren und für Versteckmöglichkeiten zu sorgen. Vielen Aquarianern ist aber nicht klar, dass die Tiere fast unsichtbar werden müssen, gerade in kleinen Aquarien. Sobald ein treibendes Männchen das Weibchen sieht oder aufspürt, wird das Weibchen erneut gehetzt.

Die Aggressivität ist von Tier zu Tier stark unterschiedlich. Während z.B. ein Paar Mosaikfadenfische friedlich ist, kann ein anderes Paar andere Fische, vor Allem andere Labyrinther tot jagen.

Oft werden zumindest einige Arten der Labyrinthfische als friedlich beschrieben, z.B. Mosaikfadenfische und Zwergfadenfische. Das gilt in der Regel nur außerhalb der Brutzeit. In der Brutzeit werden auch diese Arten aggressiv.

 

In kleineren Aquarien werden Labyrinther paarweise gehalten. In großen Aquarien mit z.B. 550 Liter Wasserinhalt, werden kleine Gruppen gehalten, damit sich mögliche Aggressionen auf mehrere Tiere verteilen.

Labyrinther und CO2.

Es wird immer wieder behauptet, dass eine Düngung mit CO2 für Labyrinthfische gefährlich ist. Weil CO2 schwerer als Luft ist, kann sich CO2 demnach auf die Wasseroberfläche legen. Wenn das Aquarium keine Abdeckung hat, wird das CO2 nicht durch Luftströmungen von der Oberfläche entfernt. Labyrinthfische können dann nicht mehr an der Oberfläche atmen.

 

Allerdings halten zahlreiche Aquarianer Labyrinthfische problemlos trotz Düngung mit CO2. Bei ausreichender Lüftung und nicht zu starker CO2-Düngung sollten auf keinen Fall Probleme auftreten.

Auch Aquarien mit Abdeckung sind normalerweise nicht so dicht geschlossen, dass keine Luftströmungen vorhanden sind. Normalerweise wird auch in Aquarien mit Abdeckung das CO2 von der Wasseroberfläche verdrängt und es kann sich keine für Luft undurchlässige Schicht auf dem Wasser bilden.

Schon die Menge des erzeugten CO2 reicht für eine solche Schicht nicht aus. Zumal der wesentliche Anteil CO2 ja gerade im Wasser bleiben soll, damit die Pflanzen es verwerten können. Wenn gefährlich viel CO2 an die Wasseroberfläche gelangen würde, wäre die Düngung unsinnig.

 

Auch wenn die Düngung in der Nacht, wenn die Pflanzen kein CO2 verbrauchen, nicht abgeschaltet wird, entstehen keine gefährlichen Mengen auf der Wasseroberfläche. Angenommen, dass ca. 20 Blasen 1 Kubikzentimeter ergeben, dann entstehen bei 60 Blasen je Minute 2,5 Kubikzentimeter Kohlendioxid, die in das Aquarium kommen. Selbst wenn kein CO2 im Wasser gelöst wird und das gesamte CO2 an die Oberfläche kommt, entstehen pro Stunde 150 cm Kubikzentimeter. Bei 8 Stunden Dunkelheit entstehen 1200 Kubikzentimeter Gas bzw. 1,2 Liter. Bei einem kleinen Aquarium mit einer Grundfläche von 60×30 Zentimeter entsprechen 1,2 Liter einer Höhe von 6 Millimetern. Das Aquarium ist aber nicht luftdicht abgeschlossen und das Wasser nimmt einen Teil des CO2 auf. Die CO2-Menge ist also noch wesentlich niedriger, als bei dieser Beispielrechnung.

Nur einige Arten der Labyrinthfische sind auf eine ständige Atmung an der Oberfläche angewiesen. Eine Reihe von Arten atmet nur über das Labyrinth, wenn im Wasser zu wenig Sauerstoff ist.

 

Weil also eine ganze Reihe von Zufällen zusammen kommen müssen, sind mögliche Probleme aufgrund einer CO2-Schicht wohl nur theoretisch möglich, in der Praxis aber nicht zu erwarten.

Vereinzelte Berichte, nach denen Labyrinthfische wegen einer CO2-Schicht auf der Wasseroberfläche gestorben sind, sind sehr fragwürdig. Andere Ursachen sind möglich und wahrscheinlicher.

Probleme durch eine falsch und zu stark eingestellte CO2-Anlage können auftreten. Dann sind aber nicht speziell Labyrinthfische betroffen, sondern alle Fische im Aquarium sind gefährdet.