Teppichpython

Datenblatt Teppichpython

Handelsname: Teppichpython
Lateinischer Name: Morelia spilota
Herkunft: Queensland (Australien) und Neuguinea
Größe: Je nach Unterart bis zu 200 cm
Lebenserwartung: 20 Jahre bei artgerechter Haltung
Verhalten/Besatz: Leben in Gruppen problemlos zusammen, außer während der Paarungszeit und bei Fütterung mit Lebendtieren
Gruppen vs. Einzelhaltung: Einzelhaltung und Gruppenhaltung problemlos; während der Paarungszeit können Männchen untereinander aggressiv werden, ebenso bei der Fütterung mit Lebendtieren, so dass sie dann vorübergehend getrennt werden sollten
Futter: Lebendfutter (Mäuse, Ratten) oder Frostmäuse und Frostratten; einzelne Exemplare verschmähen Frostfutter und nehmen nur lebende Mäuse oder Ratten an
Schwierigkeitsgrad mittel
Teppichpython
Andrew Mercer, Carpet Python – AndrewMercer IMG22422, CC BY-SA 4.0

Der Teppichpython ist eine Würgeschlange mit auffälliger Zeichnung, die ein wenig an das Muster eines Orientteppichs erinnert.

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Reptils mit dem lateinischen Namen Morelia spilota sind die Regenwälder im australischen Queensland und in Neuguinea, wo sie gerne auf Bäumen lebt.

Die Haltung in einem geeigneten Terrarium ist problemlos. Allerdings sind praktische Vorerfahrungen in Haltung und Pflege von Schlangen vorteilhaft, weil der Teppichpython einige wenige Besonderheiten aufweist, die zu seinem Wohl beachtet werden müssen. Insgesamt sind Teppichpythons bei Terrarianern sehr beliebt.

Der Teppichpython ist zwar nicht unmittelbar vom Aussterben bedroht, wird aber vom Washingtoner Artenschutzabkommen CITES unter Anhang II beziehungsweise Anhang B innerhalb der EU gelistet.

Das bedeutet, dass Teppichpythons potenziell vom Aussterben bedroht sind und kontrolliertem Handel unterliegen. Im Klartext bedeutet das, dass ein Herkunftsnachweis in Form einer Rechnung zur eventuellen Vorlage bei Behörden vorliegen muss, die eine vollständige Bezeichnung des Verkäufers enthalten muss.

Anschaffung und Haltung

Teppichpythons solltest Du ausschließlich bei anerkannten und erfahrenen Züchtern kaufen. Das hat den Vorteil, dass Du immer einen Ansprechpartner hast, falls es mit Deiner Teppichpython wider Erwarten einmal Probleme geben sollte.

Wir empfehlen, darauf zu achten, dass der Züchter seinen Zuchtbetrieb bei der zuständigen Naturschutzbehörde angemeldet hat. Wir raten von einem Kauf auf Reptilienbörsen ab, das gilt besonders für Einsteiger-Terrarianer.

Vor dem Kauf der Teppichpython ist es wichtig, sich mit den Besonderheiten zu beschäftigen, die für die Haltung im Terrarium wichtig sind. Vor allem solltest Du das Terrarium betriebsfertig zu Hause haben und ein paar Tage im „Trockenlauf“ ausprobiert haben.

Adulte, also ausgewachsene Teppichpythons sind nicht aggressiv, wenn man ihr Stress in Form ständig wechselnder Tagesabläufe erspart, und sich dem Python immer in ruhiger Form nähert.

Anforderung an das Terrarium

Die völlig ungiftigen Teppichpythons leben gerne auf Bäumen und verfügen über den entsprechenden Hang zum Klettern. Sie fühlen sich in Deinem Terrarium besonders wohl, wenn sie auch dort Gelegenheit zum Klettern haben.

Deshalb sollte das Terrarium nicht nur über eine ausreichende Grundfläche von 150 bis 200 cm Länge und einer Tiefe von 75 bis 100 cm verfügen, sondern auch über eine Höhe von mindestens 90 cm, besser noch 100 bis 150 cm verfügen.

Eine Höhe von über 100 cm bietet Gelegenheit, Äste zum Klettern einzubauen und wenigstens zwei genügend groß dimensionierte Plattformen auf unterschiedlicher Höhe einzubauen.

Was der Teppichpython besonders liebt, sind Möglichkeiten, sich unter Wurzeln oder anderen geeigneten Gegenständen eine Weile zu verstecken und sich so unsichtbar zu machen.

Dein Terrarium sollte stabil und leicht zu reinigen sein. Die Temperatur muss im Bereich 27 bis 31 Grad Celsius liegen und wird nachts und im Winter um wenige Grad abgesenkt.

Wenn Du Deinem Teppichpython etwas besonders Gutes gönnen möchtest, richtest Du ihm einen Hot Spot mit einer Temperatur von 35 bis 37 Grad Celsius ein, wo er sich aufwärmen und als wechselwarmes Tier auf die nötige Betriebstemperatur bringen kann.

Der Python fühlt sich bei einer relativen Luftfeuchtigkeit im Bereich 60 bis 80 Prozent wohl. Falls Du Terrarium-Strahler für die Beleuchtung installierst, müssen sie mit einem Drahtgitter so gesichert werden, dass die Schlange nicht aus Versehen direkt mit der heißen Lichtquelle in Berührung kommt.

Als Einstreu eignen sich Terrarienerde und Schlangeneinstreu. Notfalls kann der Boden auch mit saugfähigem Papier wie Zeitungs- oder Küchenpapier bedeckt werden, das regelmäßig ausgetauscht wird. Wichtig ist, dass keine spitzen Gegenstände auf den Boden gelangen, an denen sich das Reptil verletzen könnte.

Morelia spilota
Cedricguppy – Loury Cédric, Morelia spilota – MenagerieParis 02, CC BY-SA 4.0

Geschlechtsunterschiede

Sowohl weibliche wie auch männliche Teppichpythons sind für die Haltung im Terrarium gut geeignet. Männchen werden in der Regel ein wenig größer und vor allem schwerer als die Weibchen.

In Einzelhaltung sind adulte männliche Tiere ein wenig besser zu haben, weil sie meist etwas ruhiger und nur wenig aggressiv sind, wenn Du Dich ihr immer ohne Hektik und Stress näherst.

Futter und Ernährung

Teppichpythons sind Jäger und ernähren sich hauptsächlich von kleinen Beutetieren, die sie erjagen und würgen. Sie lieben dabei Abwechslung, deshalb stehen so unterschiedliche Tierarten wie Frösche, Mäuse, Ratten und junge Vögel auf ihrem Speiseplan.

Sie verschmähen auch kleine Echsen nicht. Die meisten Teppichpythons begnügen sich im Terrarium mit Frostfutter, also gefrorenen Mäusen und Ratten. Du musst nur darauf achten, dass das Frostfutter gut und lange genug aufgetaut und möglichst auf etwa Körpertemperatur angewärmt ist.

Einige Exemplare bestehen allerdings auf Lebendfutter. Sie verweigern Frostfutter und fressen ausschließlich Beutetiere, die sie selbst erlegt haben.

Falls Du damit aus ethischen oder organisatorischen Gründen Probleme hast, empfiehlt es sich, vor dem Kauf zu prüfen, ob Dein Reptil auch Frostfutter akzeptiert.

Eingewöhnung und Umgang

Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit an eine neue Umgebung ist der Umgang mit dem adulten Teppichpython recht einfach. Er liebt es ruhig und mag keinen Stress. Vor allem mag er keine Hektik.

Er verträgt es aber durchaus, wenn er sich an Dich gewöhnt hat, dass Du ihn vorsichtig aus dem Terrarium nimmst. Er windet sich dann gerne um Deinen Arm.

Wenn die Wicklung anfangs ein wenig zu fest gerät, kannst Du ihn durch ruhiges Streicheln dazu bringen, wieder loszulassen. Dabei auf keinen Fall Gewalt anwenden.

FAQ

Sind Teppichpythons giftig?

Teppichpythons gehören zu den Würgeschlangen und sind nicht giftig. Sie halten ihre Lebendbeute mit den Zähnen fest und umschlingen sie anschließend sehr fest.

Wie vermehren sich Teppichpythons?

Die Monate August bis Oktober sind die richtigen Monate für die Paarung. Falls mehrere Männchen miteinander um das Weibchen rivalisieren, können sie untereinander aggressiv werden.

Das befruchtete Weibchen legt nach etwa zwei Monaten 10 bis 20 Eier, die die Größe von Hühnereiern erreichen. In Einzelfällen können es sogar mehr sein.

Das Weibchen umringt die Eier und brütet sie quasi aus, indem es die Eier umringt und durch Muskelzittern warm hält. Das Ausbrüten dauert etwa 2 Monate. Die Babyschlangen sind beim Schlüpfen etwa 25 bis 45 cm groß und 20 bis 25 g schwer.

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