Kornnatter

Pantherophis guttatus

Datenblatt Kornnatter

Deutscher Name: Kornnatter
Wissenschaftlicher Name: Pantherophis guttatus
Herkunft: USA, Ostküste
Körperlänge: ca. 90 cm – 135 cm
Alterserwartung: 12 – 15 Jahre
Verhalten
Futter: Mäuse, Ratten und Küken als aufgetautes Frostfutter
Verhalten: dämmerungs- und nachtaktiv, friedlich
Anzahl: Einzelhaltung oder als Paar
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Kornnatter im Terrarium
Mike Wesemann, Kornnatter, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die Kornnatter wurde nach der alten Klassifizierung Elaphe guttata genannt. Aufgrund ihrer schönen Färbung ist sie die am häufigsten in Terrarien gehaltene Schlange und auch für Anfänger hervorragend geeignet. Die Grundfarbe kann von grau bis braun oder auch orangerot variieren. Der Bauch ist immer weiß. Hier treten blaue bis schwarze Flecken auf, während auf dem Kopf ein V-förmiges Abzeichen zu finden ist. Mit ihren bis zu 1,30 m Körperlänge gehört sie zu den eher kleineren Schlangen. Die Körperform von Pantherophis guttatus ist schlank und der Kopf wirkt zum Körper eher klein.

Diese Schlange ist dämmerungs- und nachtaktiv und sucht während dieser Zeit in ihrem Umfeld nach Beute. Während der Paarungszeit, dies ist im Frühling, ist sie auch am Tage aktiv im Terrarium unterwegs. Die Kornnatter ist mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Während der Winterzeit hält sie eine etwa viermonatige Ruhe ein.

Diese Schlange gehört zu den nicht giftigen Arten einer Würgeschlange. In Ihrem natürlichen Lebensraum in Nordamerika ist sie häufig in Maisfeldern oder Kornspeichern anzutreffen.

Anschaffung und Haltung

Es sind in Deutschland ausschließlich nur Nachzuchten der Kornnatter erhältlich und sie unterliegt nicht dem Artenschutz.

Eine Haltung als Einzeltier ist möglich, da sie in der freien Wildbahn auch eher ein Einzelgänger ist, allerdings kann aufgrund der Friedfertigkeit dieser Schlangen auch eine Gruppenhaltung in Betracht gezogen werden. Nur während der Paarungszeit finden sich Partner zusammen. Ist die Eiablage vollzogen, ist es mit der Fürsorge auch schon vorbei. Die Eier und der schlüpfende Nachwuchs sind auf sich alleine gestellt. Zur Winterruhe gesellen sich mehrere Kornnattern in einem geeigneten Versteck zusammen. Diese kann bis zu vier Monate dauern und in dieser Zeit wird keine Nahrung aufgenommen. Aber frisches Wasser muss immer bereitstehen.

Anforderungen an das Terrarium

Die oben beschriebene Größe des Terrariums ist ein Richtwert. Das Becken sollte mindestens so breit und hoch sein, wie die Schlange lang ist. Sind mehrere Tiere im Becken, sollte es pro weiteres Tier etwa 20% größer sein. Es ist auf genügend Klettermöglichkeiten zu achten. Die Umgebung im Terrarium sollte eher trocken sein, es genügt ein zwei- bis dreimaliges Einsprühen in der Woche, wobei der Sand in tieferen Schichten leicht feucht sein sollte. Der Bodengrund ist aus nicht zu feinem Material einzubringen. Hier eignet sich spezielle Erde für das Terrarium, Rindenmulch, Borkenstreu und Sphagnum-Moos. Auch feinkörniger Kies ist möglich. Als guter Bodengrund hat sich auch grober Spielsand gemischt mit Kokosfaser bewährt. Viele Versteckmöglichkeiten sollten nicht fehlen, hier sind umgedrehte Blumentöpfe oder Rindenstücke gut geeignet.

Zur Wasserdarreichung ist ein Becken besser geeignet, als eine Wasserschüssel. Hier nimmt die Schlange dann auch gerne mal ein Bad.

Eine Wetbox sollte für die Häutungen zur Verfügung stehen, es sind aber auch andere feuchte Verstecke möglich.

Es können Pflanzen in das Terrarium eingebracht werden, diese sind aber nicht unbedingt notwendig.

Eine Heizung ist unumgänglich für die Kornnatter. Sie benötigt am Tag eine Temperatur von 24°C bis 27°C. Während der Nacht kann es gerne etwa 5°C kühler sein, aber niemals unter 18°C. Für die Beleuchtung sind eine oder zwei Glühlampen von 40 Watt bis 60 Watt ausreichend. Im Sommer kann diese gerne bis zu 16 Stunden in Betrieb sein. Im Winter reichen bis zu 10 Stunden Licht aus.

Eine Selbstverständlichkeit ist das tägliche Reinigen und Auffüllen der Wasserschüssel und das regelmäßige Einsammeln von Kot, Haut- und Futterresten.

Das Terrarium sollte unbedingt ausbruchsicher sein. Es ist darauf zu achten, dass keine Lücken oder Zwischenräume vorhanden sind, denn die Kornnatter ist ein wahrer Ausbruchskünstler und nutzt jede Gelegenheit, dem Terrarium zu entkommen.

Geschlechtsunterschiede

Bei jungen Kornnattern ist eine Unterscheidung des Geschlechtes optisch kaum möglich. Bei erwachsenen Tieren ist es ebenso sehr schwierig. Nur ein direkter Vergleich lässt erkennen, dass die Schwanzpartie sich langsamer verjüngt und eine geringere Anzahl von Hornschuppen vorhanden ist. Ein Tierarzt kann mit einer Blutanalyse das Geschlecht genau bestimmen.

Futter und Ernährung

In ihrem natürlichen Habitat ernährt sich die Kornnatter von kleinen Säugetieren, Amphibien oder Reptilien. Auch Vögel und deren Eier gehören zu ihrem Speiseplan. Im heimischen Terrarium werden Frostmäuse oder -ratten angeboten. Es können auch Küken, Frösche, Fische oder Hamster sein. Dieses Futter wird aufgetaut und in etwa auf Körpertemperatur erwärmt und gefüttert. Adulte Schlangen werden alle zwei bis drei Wochen mit Nahrung versorgt, Jungtiere bekommen einmal in der Woche etwas zu Fressen. Wenn sich die Kornnatter in der Häutungsphase befindet, darf sie nicht gefüttert werden. Sind mehrere Tiere im Becken, muss die Fütterung getrennt stattfinden.

Eingewöhnung und Umgang

Eine Kornnatter benötigt etwa eine Woche Eingewöhnungszeit in einem neuen Terrarium. Nach dieser Zeit kann auch eine erste Fütterung vorgenommen werden.

Eine Kornnatter ist sehr friedlich und in den wenigsten Fällen zeigen sie eine Aggressivität. Trotzdem ist es ratsam, zum Herausnehmen der Schlange einen Schlangenhaken zu verwenden und Handschuhe zu tragen. Sollte es dennoch einmal zu einem Biss kommen, ist dieser meist schmerzarm und ungefährlich.

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