Inhaltsverzeichnis:
Symptome der Laichverpilzung
Äußere Symptome
- Weiße oder leicht bräunliche Fäden stehen von den Fischeiern ab.
- Watteartige Gebilde an den Fischeiern
Fotos
Die Bilder zeigen verpilzte Eier von Roten Hexenwelsen, aus denen trotz des Pilzes Junge geschlüpft sind. Das erste Bild zeigt die Eier 5 Tage nach dem Laichen mit Pilzsporen. Die beiden nächsten Bilder zeigen verpilzte Eier 6 Tage nach dem Laichen. Das vierte Bild zeigt eine Fischlarve neben dem verpilzten Ei, aus dem sie geschlüpft ist.
Ursachen
Eier reagieren in den einzelnen Entwicklungsstadien sehr unterschiedlich auf bestimmte Faktoren. Es ist oft schwierig, die genaue Ursache einer Laichverpilzung zu finden. So entwickeln sich Pilze möglicherweise in saurem Wasser besser. Ob ein niedriger pH-Wert aber wirklich für eine Verpilzung verantwortlich ist, oder andere Faktoren die Ursache sind, ist kaum zu sagen.
Oft verpilzen Eier, die entweder unbefruchtet sind oder bei denen der Embryo im Ei abgestorben ist. Die Bilder zeigen aber, dass auch aus verpilzten Eiern Larven schlüpfen können.
Wenn Eier innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Eiablage verpilzen, waren sie möglicherweise nicht befruchtet.
Wichtig ist in jedem Fall, dass die Eier genug Sauerstoff bekommen. Deshalb kann ein Luftausströmer in der Nähe des Geleges hilfreich sein. Die Eier sollten leicht angeströmt werden. Bei empfindlichem Laich sollte der Laich in ein eigenes Aquarium umgesetzt werden, in dem keine Pflanzen und kein Bodengrund sein sollte.
Auch das Ionenspektrum des Wassers, die osmotischen Verhältnisse, also im Wesentlichen die Wasserhärte, und die Keimdichte im Wasser spielen eine wichtige Rolle.
Bei zu hartem Wasser wird den Eiern z. B. Wasser entzogen. Die Eier dehydrieren, d. h. sie trocknen aus. Die Embyonen im Ei sterben ab. Oder die Eihülle platzt aufgrund des osmotischen Drucks nicht auf, obwohl die Larven fertig entwickelt sind.
Umgekehrt kann auch zu viel Salz in die Eier und damit in die Zellen der Embyonen einströmen.
Bei einigen Fischarten ist der Laich empfindlich gegen Licht. In solchen Fällen kann eine Verpilzung verhindert werden, indem das Aquarium abgedunkelt wird. Die Lichtempfindlichkeit verschwindet, sobald die Jungen im Ei Augenpunkte entwickelt haben. Auch die Empfindlichkeit gegen Temperatur- und Druckschwankungen verringert sich zu diesem Zeitpunkt.
Behandlungsvorschläge
Auf jeden Fall müssen mögliche Ursachen für die Verpilzung beseitigt werden. Die Lebensbedingungen im Aquarium müssen den Bedürfnissen der ablaichenden Fischart entsprechen. Normalerweise sind dann sogar keine weiteren Mittel mehr notwendig.
Im Wasser sind immer einige Pilzsporen und Bakterien. Mit ausreichenden Wasserwechseln kann die Keimdichte soweit verringert werden, dass keine Eier verpilzen.
Mit UV-Klärern oder Huminsäuren, z. B. aus Torf oder Erlenzapfen, Seemandelbaumblätter kann die Keimdichte zusätzlich verringert werden.
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Dosierungserfahrungen:
- Seemandelbaumbläter ca. 1 Blatt pro 100 Liter – ein Blattwechsel sollte nach ca. 14 Tagen erfolgen
- Erlenzapfen ca. 1 Zapfen pro 10 Liter
Erst wenn trotz bester Bedingungen immer noch ganze Gelege verpilzen, können weitergehende Maßnahmen sinnvoll sein. Zuerst werden unbefruchtete und verpilzte Eier entfernt, wenn damit das Gelege nicht beschädigt wird. Dann können Heilmittel gegen Pilzinfektionen aus dem Handel verwendet werden, um weiteren Verpilzungen vorzubeugen. Welche Mittel jeweils verwendet werden können, hängt von der Fischart ab. Die Eier einiger Arten vertragen bestimmte Mittel nicht.
Bei vielen Killifischen hilft zum Beispiel 3 Promille Seesalz. Für Salmler werden 3 Milligramm Methylenblau je Liter Wasser empfohlen. Malachitgrün ist ebenfalls geeignet. Früher wurde oft Acriflavin verwendet. Derzeit wird es seltener eingesetzt, weil es im Verdacht steht krebserregend zu sein.
Weitere Informationen
- Pilzinfektionen
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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