Schnecken im Aquarium / Schneckenplage

Nicht jeder hält viel von ihnen, doch Schnecken stellen im Aquarium normalerweise kein Problem dar. Sie sind sogar nützliche Lebewesen, die das Aquarium sauber und gesund halten. Nur eine übermäßige Vermehrung der Schnecken ist zu vermeiden.

Zuerst sollte jeder Aquarienbesitzer ermitteln, weshalb eine Schneckenplage in seinem Aquarium vorherrscht, um sie dann zu entfernen.

Schnecke im Aquarium
Efraimstochter / Pixabay

Schnecken gelangen schnell ins Aquarium, selbst wenn es nicht beabsichtigt ist. Deshalb ist es sinnvoll, ihre Vermehrung einzudämmen bevor es zur Schneckenplage kommt. Vor allem in sehr kleinen Aquarien können Schnecken problematisch sein, da es hier wenig natürliche Fressfeinde gibt.

Doch warum können plötzlich sehr viele Schnecken im Aquarium auftreten und sich vermehren?

Warum treten Schneckenplagen im Aquarium auf?

Wenn Schnecken keine bewusst ins Aquarium gesetzten Tiere sind, können sie möglicherweise bereits auf neu gekauften Aquarienpflanzen gewesen und über diese ins Aquarium gelangt sein. Die Eier von Schnecken sind sehr klein und deshalb nur schwer erkennbar. Sie sitzen häufig an Pflanzenblättern. Es ist kaum möglich Schnecken vom Aquarium fernzuhalten.

Die Tiere werden allerdings erst zum Problem, wenn die Schneckenpopulation im Aquarium zu groß wird und sie sich ohne Kontrolle vermehren. Ob sich eine Schneckenplage entwickelt, ist nicht nur von der Schneckenart abhängig, sondern vor allem vom Milieu, welches sich ihnen bietet.

Häufig zeigt eine übermäßige Schneckenanzahl an, dass sich der Inhalt des Aquariums im Ungleichgewicht befindet. Wenn die Schnecken besonders viel Nahrung finden, vermehren sie sich schnell.

Ein derartiges Futterangebot für die Schnecken ist diversen Ursachen geschuldet. Viel Algenwuchs stellt ihnen viel mehr Futter als nötig zur Verfügung.

Andererseits kommt es vor, dass manche Aquarienbesitzer sehr großzügig gegenüber ihren Aquarienfischen sind. Wenn die Fische mehr Futter bekommen als sie fressen können, bietet dies den Schnecken eine ungehinderte Möglichkeit zur Ausbreitung.

Welche Risiken bergen sehr viele Schnecken im Aquarium?

Sollte die Schneckenanzahl im Aquarium übermäßig hoch sein, gilt es dagegen vorzugehen. Sogar sehr friedliche Arten können in einem sehr schön gestaltetem Aquarium für erhebliche Schäden sorgen.

Je größer die Schneckenanzahl im Aquarium ist, umso mehr Verunreinigen durch Ausscheidungen entstehen im Wasser.

Diese Ausscheidungen sowie die Schnecken können die anderen Aquarienbewohner beeinträchtigen.

Wenn das vorhandene Futter nicht mehr für die schnell ansteigende Schneckenanzahl ausreicht, fressen die Tiere die gesunden Aquarienpflanzen.

Schnecken im Aquarium mit diesen effektiven Methoden entfernen

Ein vollständig von Schnecken befreites Aquarium lässt sich kaum realisieren und ist ökologisch betrachtet nicht sinnvoll. Schnecken gelangen sehr oft mit Aquarienpflanzen ins Becken. Daher sollten neue Pflanzen vor dem Einsetzen ins Aquarium nach Schnecken abgesucht werden. Zum Teil ist an Pflanzen auch Schneckenlaich erkennbar.

Dagegen hilft das Abspülen unter warmem Wasser gegen die Einbringung der Schneckeneier ins Aquarium. Häufig ist der Schneckenlaich jedoch so winzig und ohne optische Vergrößerungshilfsmittel kaum erkennbar. Wenn Wasserpflanzen generell mithilfe eines Eimers gewässert werden, lässt sich die Einschleppung von Schneckeneiern reduzieren. Schneckeneier können zum Teil auch auf dem Wasser schwimmen. Wasser aus Fisch- oder Pflanzenbeuteln gehört daher nicht ins Aquarium. Neue Fischbeutel liegen am besten eine gewisse Zeit auf dem Aquarium für einen Temperaturausgleich. Die neuen Fische werden dann mithilfe eines Keschers sanft ins Wasser gesetzt, ohne dass der ganze Inhalt des Beutels im Becken landet.

Eine schnelle Schneckenvermehrung entsteht meist nur durch ein Nahrungsangebot im Überfluss.

Die Fische sollten aus diesem Grund nur eine Futtermenge bekommen, die sie in wenigen Minuten fressen können. Futter, das zum Boden sinkt, ist zu vermeiden. Eine Futtergabe ist zweimal am Tag ausreichend.

Methode 1: Schnecken per Hand entfernen

Zuerst ist eine Entfernung der Schnecken per Hand empfehlenswert. Natürlich geht das nur mit den sichtbaren Exemplaren.

Beim Wasserwechsel hilft die Verwendung eines dünnen Schlauches, wie bei einer Membranpumpe. Die Stellen mit Schneckenbefall werden mit einem Schlauchende abgesaugt. Diese Methode beseitigt durchaus eine größere Schneckenanzahl, vor allem, wenn die Weichtiere größer und ihre Population noch verhältnismäßig gering ist. Jedoch können sich noch etliche Schnecken auf Dekorationsgegenständen oder auf Pflanzenblättern befinden, für deren Entfernung mehr Einsatz nötig ist.

Methode 2: Schneckenangel

Ein Stückchen Angelschnur wird an einem dickeren Stück Salatgurke befestigt. Am besten ist eines ohne Schadstoffe sowie Dünger. Das Gurkenstück benötigt ein Gewicht, damit es zu Boden sinkt. Hier hilft zum Beispiel das Durchstechen mit einem Metalllöffel. Der Morgen nach dem Erstrahlen des Lichtes im Becken ist die beste Zeit für diese Aktion. In einer kurzen Zeitspanne werden sich viele Schnecken zur Gurke begeben, um zu fressen. Wenn das Gurkenstück mit reichlich Schnecken besetzt ist, wird es mithilfe des Angelschnurstücks herausgezogen und eine Menge Schnecken wurden entfernt.

Das Gurkenstück sollte aber nicht so lange im Becken bleiben, denn sonst bietet sich den Schnecken wieder eine hervorragende Futterquelle, was die Wirksamkeit dieser Maßnahme in ihr Gegenteil umkehrt.

Der Prozess darf nach einigen Tagen wiederholt werden, sodass die Schneckenanzahl weiter zurückgeht. Die Methode funktioniert einfach und ohne Chemikalien.

Methode 3: Schneckenfalle ohne chemische Zusätze

Eine Schneckenfalle ohne chemische Zusätze gibt es im Zoohandel zu kaufen und wird ebenfalls gegen eine Schneckenplage helfen. In eine Kunststoffbox wird eine Futtertablette gelegt.

Diese Box steht auf dem Boden des Aquariums. Diese Schneckenfalle ist mit einem Gitter ausgestattet, dass Schnecken hinein-, jedoch nicht wieder hinauslässt. Mithilfe der Futtertablette werden zahlreiche Schnecken angelockt, wodurch die Entfernung einer größeren Menge möglich ist.

Methode 4: Einsatz von Raubschnecken

Es gibt die Raubschnecke namens Anentome Helena. Sie ist ein Fressfeind vieler Schneckenarten. Da die unerwünschten Tiere meist mit Wasserpflanzen ins Becken gelangen und die Eier klein sowie schlecht sichtbar sind, werden sie sich nach ihrem Schlupf schnell ausbreiten.

Mit der Raubschnecke Anentome Helena gelingt es aber gut, einer Vermehrung entgegenzuwirken. Die räuberische Schnecke begibt sich in Lauerstellung, um die anderen Schnecken mithilfe ihres Rüssels auszusaugen. So kann jede einzelne Raubschnecke bis zu vier Schnecken in der Woche vertilgen, bis sich die Population wieder auf einem für die Aquarienbwohner verträglichen Maß befindet.

Mindestens drei oder vier Raubschnecken sollten es im Aquarium sein, damit sich das Tier wohlfühlt. In Aquarien mit höheren Schneckenpopulationen sind mehr Raubschnecken sinnvoll.

Schnecken nicht in die Natur entlassen

Eingesammelte Schnecken gehören nicht in die Natur, denn sonst können sie sich auch in den heimischen Gewässern ausbreiten und diese gefährden. Schnecken in der Schneckenfalle oder auf dem Gurkenstück sind als Futtermittel für Kugelfische oder Schildkröten geeignet.

Keine chemischen Mittel aufgrund des Tier- und Ökosystemschutzes einsetzen

Zur Schneckenentfernung sollten chemische Methoden vermieden werden, denn so wird das Ökosystem im Aquarium geschützt. Diese Mittel können auch anderen Aquarienbewohnern den Tod bringen, vor allem Wirbellosen und Garnelen. Die Schneckenleichen sorgen außerdem für verdorbenes Wasser.

Fazit: So hält sich die Schneckenmenge in Grenzen

Egal, welche Schneckenbekämpfungsmethode zum Einsatz kommt, eine einmalige Entfernung dieser Tiere garantiert keine Schneckenfreiheit in der Zukunft. Daher ist der Grund für das Übermaß an Schnecken herauszufinden sowie abzustellen.

Die Bedingungen im Becken sollten nach einer Entfernung der Schnecken geprüft werden. Hierzu zählen abgestorbene Pflanzenreste oder eine größere Menge Futterreste.

Die Beckenpflege und die Fischfütterung benötigten genügend Zeit. Es sollte kaum Futter übrigbleiben, daher ist die Fütterung kleinerer Futtermengen besser, bevor die Fische nicht alles fressen.

Mit einer gewissenhaften Aquarienpflege und Fischfütterung wird keine Schneckeninvasion eintreten. Nebenbei wird so Algenbefall vorgebeugt.

Bei manchen Arten ist es sinnvoll, sich mit den Schnecken abzufinden, denn sie haben ihre Vorteile.

Posthornschnecken leben oft ohne Wissen des Aquarienbesitzers im Becken. Sie fressen besonders gern Algen sowie abgestorbene Pflanzen.

Turmdeckelschnecken sind sehr hilfreich, denn sie fressen gern Futterabfälle. An ihrem Verhalten ist auch die Qualität des Aquariumwassers ablesbar. Hält sich die Turmdeckelschnecke nahe den Aquariumscheiben auf, könnte dies auf einen zu geringen Sauerstoffgehalt im Wasser hindeuten.

Schnecken haben viel Appetit, sodass sie dazu beitragen, dass die Bakterienmenge im Aquarium auf einem geringen Stand bleibt. Sie putzen auch das Aquarium. Sie lockern zudem den Grund auf.

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