Vergesellschaftung von Skalaren im Aquarium

Altum Skalare und normale Skalare

Normale Skalare und Altum Skalare lassen sich problemlos vergesellschafte. Sie schwimmen schnell als lockere Gruppe zusammen. Bei der Fütterung muss evtl. beachtet werden, dass die alteingesessenen Tiere den Neuzugängen nicht das ganze Futter aus Futterneid weg fressen.

Beilbäuche und Skalare

Ob die Vergesellschaftung von kleineren Beilbauchfischarten und Skalaren gelingt, hängt vor allem vom individuellen Charakter der Skalare ab. Aggressive Skalare können die Slamler angegreifen und verletzen. Friedliche Skalare lassen die Beilbäuche in Ruhe. Größere Beilbaucharten können problemlos mit Skalaren vergesellschaftet werden.

Fadenfische und Skalare

Mosaikfadenfisch
© Vladimi Warangel -Fotolia

Nach einem Bericht hat ein Blaues Fadenfischweibchen einen fast ausgewachsenen Skalar regelrecht zu Tode gejagt.

Ein Paar Mosaikfadenfische und ein Paar Skalare haben sich nach einem anderen Bericht in kurzer Zeit aneinander gewöhnt. Beide Paare haben ihre Reviere abgesteckt und kamen sich dann nicht mehr gegenseitig ins Gehege.

In einem relativ großen Becken mit 120x50x40 Zentimeter gingen Skalare und Zwergfadenfische prakatisch immer aufeinander los. Ein Zwergfadenfisch hatte schließlich Bisswunden und starb.

Skalare und Fadenfische bilden Reviere. Wenn sie zusammen gehalten werden, benötigen also genug Raum um eigene Reviere zu haben. Alleine die Skalare benötigen schon viel Platz für ihre Reviere. 2 Skalare sollten schon 200 Liter oder mehr haben. 50 cm Beckenhöhe ist ebenfalls angeraten.
Wenn Skalare weniger Raum haben, werden sie aggressiv gegenüber anderen Fische, weil sich das Revier über das ganze Becken hinzieht und andere Fische praktisch ständig in das Skalarrevier eindringen.

Skalare
Lolame / Pixabay

Bei einem 540 Liter Becken mit 2 Skalaren kann z.B. 1/3 des Beckens Skalarrevier sein. Die genauen Reviergrößen hängen auch von Dekoration und Bepflanzung ab. Eine große Holzwurzel, die aufrecht steht und bewachsen ist, wird z.B. gerne als Revierbegrenzung gewählt.
In das Revier dürfen andere Fische selten, ohne verscheucht zu werden. In der Laichzeit kann das Revier auf die Hälfte des Beckens ausgedehnt werden. Das sind dann ca. 75x60x60 Zentimeter, die heftig verteidigt werden.

Sogar in so einem großen Aquarium verhindert nur eine dichte Bepflanzung, dass alle anderen Tiere ohne Schäden davon kommen. Zumal die Skalare normalerweise nur drohen, ohne richtig zu beißen. Wenn aber andere revierbildende Fische, also z.B. Fadenfische, im Becken sind, kann es zu ernsten Kämpfen und Verletzungen kommen.

Malawi-Buntbarsche und Skalare

Skalare und Malawis passen schon allein aufgrund der extrem unterschiedlichen Ansprüche an die Wasserverhältnisse nicht zusammen. Malawis brauchen alkalisches Wasser mit einem pH-Wert über 8, Skalare hingegen kommen aus Südamerika und brauchen weiches, saures Wasser.

Selbst wenn man beiden Arten eine gewisse Toleranz zugesteht, da sie nicht die empfindlichsten Arten sind, sind die Ansprüche doch so gegensätzlich, dass man von einer Vergesellschaftung besser absehen sollte.

Auch wird das lebhafte Treiben der Malawis den Skalaren sicher nicht zusagen. Ein Malawi-Becken ist sicher kein ruhiges Becken. Die Skalare würden nicht gefressen, aber eventuell ihrer Flossenanhänge beraubt. Gegen die Revieransprüche der Malawis würden sie auf Dauer nicht ankommen, Auf Dauer würden die Skalare nicht überleben.

Salmler und Skalare

Viele Salmlerarten lassen sich problemlos mit Skalaren vergesellschaften, wenn die Salmler mindestens so groß sind, dass sie nicht in das Maul der Skalare passen. Allerdings können Skalare das Maul weiter öffnen, als viele Halter es ihnen anfänglich zutrauen. Geeignet sind z.B. Trauermäntel, Schrägschwimmer und Schwarze Neon.

Wenn die Salmler für die Skalare uninteressant sind, lassen die Skalare die Salmler in Ruhe. Die Salmler werden höchstens kurz verscheucht, wenn sie den Skalaren im Weg sind, z.B. bei der Fütterung.

Wenn neue Skalare zu schon länger vorhandenen Salmler gesetzt werden, zeigen die Salmler manchmal ausgesprochenen Revierverhalten gegenüber den Skalaren. Vereinzelt werden die Skalare sogar angebissen. Dieses Verhalten wurde z.B. von Königsalmlern und Brillantsalmlern berichtet. In der Regel wehren sich die Skalare nur kurz und schwimmen dann weg. Nach kurzer Zeit legt sich das Verhalten normalerweise.

Prachtschmerlen und Skalare

Prachtschmerlen sind für die Vergesellschaftung mit Skalaren nicht geeignet. Prachtschmerlen sind viel zu lebhaft für die normalerweise ruhigen Skalare. Es besteht sogar die Gefahr, dass die Skalare von den Schmerlen nach Futter abgesucht werden.

Zu Skalaren passende Fischarten

Skalare können gut mit folgenden Fischarten vergesellschaftet werden:

Skalare benötigen weiches Wasser. Bei der Vergesellschaftung mit Lebendgebärenden, z.B. Guppys, ist deshalb zu beachten, dass diese auch in weichem Wasser gehalten werden können. Es gibt Wildfänge von Guppys und Schwerträger, die aus Biotopen mit einem Leitwert unter 50 µs stammen und deshalb weiches Wasser brauchen.

Schwertträger kommen in einem sehr großen Verbreitungsgebiet vor und haben viele lokale Standortformen ausgebildet deren Ansprüche an die Wasserqualität zum Teil sehr stark voneinander abweichen. Die Wasserhärte bewegt sich dabei von sehr weichem Wasser mit wenigen µs Leitfähigkeit bis zum knüppelharten oder auch salzhaltigem Wasser, ähnliches gilt auch für Guppies.

Die Vergesellschaftung von Skalaren mit Lebendgebärenden in hartem Wasser, wie es oft für Lebendgebärende verwendet wird, ist nicht empfehlenswert.

Sumatrabarben und Skalare

Sumatrabarbe
© bella67 Pixabay.com

Von der Vergesellschaftung von Sumatrabaren und Skalaren wird abgeraten. Sumatrabarben knabbern Fäden und Flossen der Skalare an. Sumatrabarben sind auch zu lebhaft für Skalare, die es im Aquarium lieber ruhig haben. Durch ihren Spieltrieb setzen sie die Skalare zu stark unter Stress.

Sumatrabarben zupfen sogar ihren eigenen Artgenossen an den Flossen.

Wenn Skalare unbedingt mit Barben zusammen gehalten werden sollen, sind Fünfgürtelbarben und Brokatbarben geeigneter. Diese sind nicht so aggressiv wie die Sumatrabarben.

 

Wabenkröten, Krallenfrösche und Skalare

Pipa, Wabenkröten, bevorzugen zwar schlanke Fische aber zumindest werden sie versuchen ob die Skalare essbar sind. Pipa graben sich auch gerne halb in den Bodengrund ein. Auch Pipa carvalhoi, die nur etwa 6 Zentimeter groß werden, graben sich gerne ein.

Krallenfrösche Xenopus und deren Verwandte gehen auch nicht pfleglicher mit deinen Pflanzen und Fischen um und die Zwergkrallenfrösche sollten auch in einem eigenen Becken gehalten werden. Die Fütterung von Wabenkröten ist in einem mit Fischen besetzten Aquarium schwierig. Einige Wabenkröten fressen zwar Fischstreifen am Futterdraht, aber auf Dauer fehlen ihnen dann doch die anderen Bestandteile der Fische wie Gräten, Innereien und Schuppen. In der Literatur wird von der Kombination Skalare und Krallenfrösche abgeraten, weil Krallenfrösche unter anderem über die Haut Nitrat abgeben.

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8 Gedanken zu „Vergesellschaftung von Skalaren im Aquarium“

  1. Habe ein recht dominantes Skalar-Pärchen. Das verträgt sich ohne Stress auch mit diversen Barben (Moos-, Rubin-, Sumatra- und rote Prachtbarben).
    Wichtig ist dabei wohl der Charakter der Skalare. Denke ein weniger dominantes Paar würde regelrecht zu Tode gestresst werden.

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  2. Habe fünf Beilbäuche ,ca.3 cm Lang zusammen mit purpurprachtbarschen und corydoras und noch zwei Skalare. Sie vertragen sich gut, bloß die Beilbäuche werden hin und wieder gescheucht.

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