Kahmhaut im Aquarium

Was ist eine Kahmhaut?

In einigen Aquarien bildet sich auf der Wasseroberfläche eine Schicht, die Ähnlichkeit mit einem Ölfilm hat. Diese sogenannte Kahmhaut kann eine mattgrüne Farbe annehmen, schillert aber nicht in den Regenbogenfarben. Wird die Kahmhaut abgeschöpft, bildet sie sich in der Regel nach wenigen Tagen neu.

Einige Fischarten wie Trauermantelsalmler, Guppys, Platys und Skalare fressen hin und wieder Kahmhaut bzw. die dort lebenden Bakterien, indem sie Teile der Schicht einsaugen. Das geschieht meist aber nur, wenn die Fische einige Tage nicht gefüttert wurden.

Die Kahmhaut kann so dick werden, dass in ihr Blasen entstehen, die vertrocknen und hart werden, wenn sie nicht entfernt werden.

Die Kahmhaut und das Fressen der Kahmhaut ist nicht schädlich. Allerdings kann der Gasaustausch zwischen Luft und Wasser behindert werden. Das kann sogar ein Vorteil sein, wenn dadurch weniger CO2 zugeführt werden muss, um die Pflanzen zu ernähren und einen bestimmten pH-Wert zu erhalten.

Vorsicht ist evtl. bei ungeregelten CO2-Anlagen geboten. Es muss darauf geachtet werden, dass der CO2-Gehalt des Wassers durch den geringeren Gasaustausch nicht zu hoch wird.

Woraus besteht die Kahmhaut im Aquarium?

Die Kahmhaut ist ein Biofilm, der aus einer Mischung von organischen Stoffen und Bakterien besteht. In offenen Aquarien kommt dazu noch Staub, der aufgrund der fehlenden Abdeckung auf die Wasseroberfläche fällt. Im Fischfutter und im Kot sind organische Stoffe enthalten, die sich bevorzugt an Oberflächen anlagern, wie z. B. an der Wasseroberfläche. Hinzu kommt noch im Wasser gelöstes Ammonium und Nitrit.

Die organischen Stoffe, sowie Ammonium und Nitrit, werden von Bakterien gefressen, die sich deshalb ebenfalls an der Oberfläche ansiedeln. An der Grenze zwischen Wasser und Luft ist sowohl ein Stoffaustausch mit dem Wasser als auch ein Gasaustausch mit der Luft möglich. Die Oberfläche bietet so einen ökologischen Vorteil für verschiedene Bakterienarten. Es handelt sich um die gleichen Bakterien, die auch im Filter Futterreste und andere organische Stoffe mineralisieren. Staub besteht zu einem großen Teil ebenfalls aus organischen Stoffen, die von den Bakterien gefressen werden.

Die Dicke der Kahmhaut hängt somit von der Menge organischer Stoffe im Aquarienwasser ab. Da die Menge der organischen Stoffe im Wesentlichen von der Anzahl der Fische und der Fütterung abhängig ist, kann eine Kahmhaut darauf hinweisen, dass der Fischbesatz zu groß ist oder zu viel gefüttert wird. Die im Filter und auf den Oberflächen im Aquarium siedelnden Bakterien sind in diesem Fall nicht leistungsfähig genug, die organischen Stoffe abzubauen.

Möglicherweise bildet sich eine Kahmhaut auch bei häufiger Fütterung mit Lebendfutter. Evtl. ist hier der hohe Eiweißgehalt, z. B. bei Gammarus verantwortlich. Auch durch Überdüngung oder den Tod großer Fische kann das Wasser zu stark mit organischen Stoffen belastet werden. Stark gedüngte und schwach gefilterte Pflanzenbecken sind möglicherweise ebenfalls anfällig für Kahmhaut. Scheinbar ist die Kahmhaut auch temperaturabhängig. Bei hohen Temperaturen im Sommer kann eine Kahmhaut entstehen, die bei fallenden Temperaturen wieder verschwindet.

Kahmhaut via Skimmer entfernen:

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Wie verhindert man eine Kahmhaut?

Die Ablagerung im Wasser vorhandener organischer Stoffe an der Oberfläche kann nicht verhindert werden. Die Bildung einer Kahmhaut kann deshalb nur verhindert werden, wenn möglichst wenige organische Stoffe im Wasser sind.

Mit den folgenden Maßnahmen kann die Menge organischer Stoffe verringert oder eine vorhandene Kahmhaut reduziert werden:
  • Verringerung des Fischbesatzes
  • Fütterung reduzieren
  • Weniger düngen
  • Erhöhung des Pflanzenbestandes mit schnellwachsenden Pflanzen
  • Durch eine Abdeckung verhindern, dass Staub auf die Wasseroberfläche fällt.
  • Mit einem Oberflächenabsauger die oberste Wasserschicht absaugen und die organischen Stoffe in den Filter leiten.
  • Blasenschnecken einsetzen. Diese fressen die Kahmhaut.
  • Saugfähiges Papier, z. B. Zeitungspapier oder Küchentücher auf die Wasseroberfläche legen. Das Papier saugt die Kahmhaut auf.

Durch eine Erhöhung des Pflanzenbestandes oder den Einsatz eines Oberflächenabsaugers kommt es zu einer Verringerung des CO2-Gehalts im Aquarium. Unter Umständen muss durch eine CO2-Düngung dafür gesorgt werden, dass den Pflanzen genug CO2 zur Verfügung steht. Ein weiterer Nachteil von Oberflächenabsaugern ist, dass diese nicht geräuschlos arbeiten.

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Bei den oft empfohlenen Maßnahmen, die Strömungsgeschwindigkeit des Oberflächenwassers zu erhöhen oder die Oberfläche mit einem Sauerstoffstein zu bewegen, wird die Kahmhaut nicht beseitigt, sondern nur durch die Strömung zusammengeschoben. Zudem kann durch zu starke Strömung evtl. CO2 aus dem Wasser ausgetrieben werden.

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Die zweite Kahmhaut

Ebenfalls als Kahmhaut bezeichnet wird eine andere Schicht auf der Wasseroberfläche, die wie ein Ölfilm schillert und aus Eisenbakterien besteht, deren verschiedene Arten in eisenhaltigen Böden und Gewässern leben.

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2 Kommentare

  1. Hallo Team, ich habe eine ölige Film an der Wasseroberfläche. Diese entferne ich mit einer Handschaufel. Der Film wird förmlich reingezogen. Habe auch vermehrt Algen im Aquarium. Wäre schön bepflanzt, mir vielen Pflanzen, die Algen machen alles kaputt. Habe 7 makropoden und 5 elritze. 230 liter Wasser.

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