Prachtguramis

Datenblatt Prachtguramis

Lateinischer Name: Parosphromenus phoenicurus
Handelsname: Prachtguramis
Ordnungsname: Kletterfischartige (Anabantiformes)
Familie:
Osphronemidae
Gattung:
Parosphromenus Prachtguramis
Herkunft: Südostasien, genauer Malaiische Halbinsel, auf Borneo und Sumatra
Größe in cm:
bis zu 4 cm
Aquariumgröße
Länge und Breite in cm:
61 cm x 44,5 cm
Inhalt in Litern:
mindestens 60 Liter für mehrere Fische
Wasserwerte
Temperatur: 22°C – 25°C
pH:
sehr niedrig 4,2 – 6
GH:
20 – 100
KH:
3°dKH besser noch weniger als 1 °dKH
Verhalten/Besatz
Bereich: in Bodennähe
Futter: Lebendfutter wie Artemianauplien, Moina, Grindal und Mückenlarven
Verhalten: Schwarmfisch, ruhig
Anzahl: 2 bis 10 Exemplare, nur 1 bis 2 Männchen
Lebenserwartung:
ca. 3 bis 5 Jahre
Vergesellschaftung:
nein
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene
Guramis und Fadenfische, Ihr Hobby*
  • Schmidt, Jürgen (Autor)
Prachtguramis
Martin Fischer Parostoteles, Parosphromenus spec Langgam 2, CC BY-SA 3.0

Die Haltung von Prachtguramis

Die wundervoll gefärbten Prachtguramis sind eine echte Zierde in jedem Aquarium. Ursprünglich stammen sie aus Südostasien. Besonders häufig kommen sie in Malaysia und Indonesien vor.

Insgesamt wurden 20 verschiedene Arten gezählt. Einige seltene Arten leben vor der Insel Bintan und im Riau-Archipel. Man vermutet allerdings, dass es noch mehr Arten gibt, da immer wieder neue Formen entdeckt werden. Einst war das Ursprungsgebiet wohl verbunden, doch in der Eiszeit wurden große Landmassen frei, die die Fische trennten.

Da der Prachtgurami ein sehr spezialisierter Fisch ist, ist seine Gattung stark gefährdet. Prachtguramis kommen nur in kühlen, sauren Schwarzwasserbächen vor. Schwarzwasserbäche gibt es jedoch nur in den Regenwäldern. Diese Bäche sind kleine Nebenflüsse, die sehr langsam laufen und daher eine verrottete Vegetation ansammeln. Durch diese verrotteten Pflanzenteile färbt sich das Wasser kaffeebraun.

Das Wasser ist sehr sauer. Noch dunkler färbt sich der Bach, wenn die Regenfälle einsetzen. Durch den Schlick wird der Wasserlauf schlammig. Das Bett des Baches besteht vorwiegend aus Lehm, Sand und den abgestorbenen Pflanzenteilen.

Da das Wasser in den Schwarzwasserbächen keine Härte hat, ist der pH-Wert sehr niedrig. Durch die Abholzung und das Trockenlegen des Regenwaldes in Indonesien sind die Prachtguramis in der Natur vom Aussterben bedroht.

Eine Hoffnung wäre die Förderung von Schutzgebieten. In der Wissenschaft sind die Prachtguramis wichtige Indikatoren für den Zustand der Schwarzwasserbäche. Ohne diese Bäche ging ein einzigartiger Lebensraum und eine Anzahl an Fischarten verloren.

Bei der Gattung Parosphromenus handelt es sich um recht klein bleibende Labyrinthfische. Sie gehören zu den Süßwasserfischen. Pieter Bleeker prägte 1877 den Namen für diese hübschen Fische. In der freien Natur fressen die Labyrinthfische vorwiegend Zooplankton. Kleinkrebse, Weichtiere, Insekten und Süßwassergarnelenlarven mögen sie besonders gern.

Die Geschlechtsunterschiede

Das Geschlecht sind vor allem anhand der Größe und Farbe bestimmbar. Die Männchen zeigen ein sehr kontrastreiches Farbmuster. Die Farben leuchten vor allem in der Paarungszeit intensiv. Auch die Flossen schillern recht auffällig.

Die Weibchen haben eine insgesamt unauffällige Farbe. Die Flossen erscheinen eher transparent und haben nur matte Farbpunkte. Den deutschen Namen Prachtguramins verdankt die Gattung der sehr ausgeprägten Balzfärbung der männlichen Exemplare.

Die Zucht im Aquarium

Da die Prachtguramis in ihren natürlichen Lebensräumen sehr bedroht sind, ist es sehr vorteilhaft, dass sie sich gut in einem Aquarium fortpflanzen. Natürlich müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Das Wasser der Schwarzwasserbäche ist sauer und keimarm.

Die Tiere sind stark an diese Wasserqualität gebunden. Auch die Hülle der Eier reagiert sehr empfindlich auf hartes Wasser, Bakterien und Keime. Nur bei idealen Wasserwerten schlüpfen aus den Eiern Fische.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Wasser für eine Zucht aufzubereiten. Am besten verwendet man sauberes Regenwasser, welches mit Schwarztorf angesäuert wurde. Der pH-Wert sollte dann zwischen 4,5 und 5,5 liegen.

Um diesen Wert dauerhaft zu halten, sollte man einen Torffilter einbauen. Diesen kann man mit einem Blumentopf und einem dünnen Rohr selbst bauen. Der Topf steht dank des Gewichtes fest auf dem Boden.

Die Aufzucht der Jungfische

Aus einem Gelege schlüpfen winzige Larven. Diese Larven werden von dem Männchen betreut, solange sie in der Bruthöhle leben. Wenn der Nachwuchs die Höhle verlässt, ist es Zeit, die erwachsenen Tiere aus dem Becken zu nehmen oder den Nachwuchs in Sicherheit zu bringen, damit er nicht gefressen wird. Aus diesem Grund benötigt man für die Aufzucht ein zweites Becken oder einen Einsatz.

Die Vergesellschaftung der Prachtguramis

Prachtguramis können aufgrund ihrer speziellen Ansprüche an das Wasser nicht in einem üblichen Gesellschaftsbecken gehalten werden. Für sie ist ein Artbecken besser geeignet. In Ausnahmefällen kann man über eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen erwägen, die ebenfalls in Schwarzwasserbächen leben.

Am besten funktioniert die Vergesellschaftung mit Rasboren. Eine Vergesellschaftung von unterschiedlichen Prachtguramis Arten ist nicht sinnvoll, da sich die Weibchen optisch zu stark ähneln. Für jedes Tier sollte im Becken eine kleine Höhle vorhanden sein. Die Fische benötigen einen dunklen Bodengrund und ausgekochtes Buchenlaub.

Die Beleuchtung ist nicht allzu wichtig, die Fische benötigen keine große Lichtquelle. Prachtguramis leben in schwach fließenden Bächen und mögen keine Strömung, daher darf der Filter nicht zu stark eingestellt sein. Prachtguramis sind generell ruhige und scheue Fische.

Sie halten sich nicht oft im Freiwasser auf, sondern verstecken sich unter den Wurzeln und Pflanzen. Sie sind meistens in der Nähe des Bodens zu finden. Dies ist ein Unterschied zu den anderen Labyrinthfischen, die oft an der Oberfläche atmen.

Bei Prachtguramis reicht die Atmung durch die Kiemen meistens aus. Prachtguramis wechseln je nach Stimmung ihre Farbe. Dies kann innerhalb weniger Minuten geschehen.

Guramis und Fadenfische, Ihr Hobby*
  • Schmidt, Jürgen (Autor)

Nutzerfragen

Wie oft man muss man das Wasser in einem Prachtguramibecken wechseln?

Die Pflege des Aquariums ist wichtig. Auch bei einem Schwarzwasserbecken muss man regelmäßig das Wasser wechseln. Auch das Absaugen der Futterreste ist unerlässlich.

Nur in einem gepflegten Becken leben die Fische 3 bis 5 Jahre. Bei sehr guten Bedingungen können sie auch 8 Jahre alt werden. Dafür müssen allerdings die Wasserwerte und die Fütterung optimal sein. Falsche Bedingungen führen schnell zu Krankheiten.

Braucht man eine Abdeckung für das Prachtguramibecken?

Die Abdeckung ist sehr wichtig. Die Abdeckscheibe sollte stets fest und dicht auf dem Becken liegen. Leider haben die flinken Fische die Gewohnheit, aus dem Becken zu springen, wenn der Deckel eine Ritze hat. Nach dem Schließen des Deckels, lohnt es sich zur Sicherheit einen langen Blick auf den Boden zu werfen und nachzusehen, ob kein Fisch herausgesprungen ist.

Welche Beckengröße ist ideal?

Wenn man ein Schwarzwasserbecken für Prachtguramis plant, sollte das Becken mindestens 80 Liter haben. Einige Züchter erzielen auch mit recht kleinen Becken Erfolge, aber wirklich wohl fühlen sich Fische in allzu kleinen Aquarien nicht. Zudem sind die Wasserwerte in größeren Becken stets stabiler.

Da die Wasserwerte für Prachtguramis besonders wichtig sind, ist es sehr empfehlenswert, ein größeres Becken zu wählen. In einem 60 Liter Becken kann man ohnehin maximal 2 Paare halten. Zu kleine Becken führen bei einer Gruppenhaltung zu vermehrter Aggression. Um den Frieden im Becken zu wahren, sollte stets genügend Futter vorhanden sein.

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1 Kommentar

  1. Hallo, ich habe einen Verbesserungsvorschlag zu dem Artikel:

    Größere Becken als 60 Liter eignen sich erfahrungsgemäß meist nicht gut! Die Parosphromenus verschwinden dort meist oder werden krank. Diese Phänomen haben sehr viele Züchter…
    Man kann das gut im Buch von Martin Hallmann und Peter Finke nachlesen. (sollte man in dem Artikel ruhig empfehlen)ist sozusagen das Standartwerk.

    Kleine 10-25 Liter Becken sind für den Paaransatz zur Zucht ideal (was auch nach bmel Gutachten zu diesem Zweck absolut bei solchen winzlingen aufgrund der Ausnahme für besonders kleine Arten zu vertreten ist)

    60 Liter haben sich für die Haltung einer kleinen Gruppe als sehr praktikabel herausgestellt.

    Aufgrund der Seltenheit empfiehlt es sich größere Gruppen eher auf 2-3 kleinere 60 liter Aquarien zu verteilen als diese in einem großen Aquarium zu halten.

    Eine Nachzucht und Weitergabe über das Parosphromenus Projekt sollte immer angestrebt werden, da einige Arten fast ausgestorben sind und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr importiert werden.

    Die Seite DRTA Archiv ist eine super Quelle, ich benutze sie regelmäßig und empfehle sie gern weiter. danke für die tolle Arbeit!!

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