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Steine sind in den meisten Fällen für eine Komplettierung der Aquarieneinrichtung unverzichtbar. Abgesehen von ihrem dekorativen Wert bieten sie auch den Fischen Landmarken zur räumlichen Begrenzung ihrer Reviere, als Versteckmöglichkeit oder als Ruheplatz.
Lediglich im Ablaich- und Aufzuchtbecken würden Steine in der Regel eher stören.
Einzelne DRTA-Archiv.de Artikel:
Steine für Süßwasseraquarien
Es sind jedoch nicht alle Gesteinsorten und alle Formen von Steinen für das Süßwasseraquarium gleich gut geeignet:
Es sollten möglichst nur Urgesteine, also Tiefen- und Ergussgesteine verwendet werden. Infrage kommen deshalb Schiefer, Granit, Porphyr und Gneis, Basalt und Feuerstein. Diese Gesteinsorten geben kein Kalk oder andere Härtebildner ans Wasser ab und härten das Wasser deshalb auch nicht auf. Denn die Mehrzahl unserer tropischen Zierfische stammen aus Gewässern mit weichem und leicht saurem Wasser.
Sedimentgestein, wie Kalkstein, Marmor und Dolomit, Sandstein, Tuff und Tropfstein sind dagegen für die meisten Zierfische, die in weichem Wasser vorkommen, nicht geeignet. Da sie das Wasser aufhärten würden.
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Steine für Meerwasseraquarien
Im Gegensatz dazu wird im Meerwasseraquarium vor allem kalkhaltiges Gestein gebraucht, da es den pH-Wert des Salzwassers puffert und im alkalischen Bereich oberhalb von pH 8,1 hält – eine lebensnotwendige Voraussetzung für Korallen und viele andere Meeresbewohner.
Zur Gestaltung eines Riffaquariums sind deshalb von allem Kalktuff, kalkhaltiges Lochgestein und die sogenannten „Lebenden Steine“ geeignet.
Ob ein Stein kalkhaltig ist, lässt sich leicht selbst feststellen: Man gibt ein paar Tropfen Salzsäure auf den Stein. Bildet sich Schaum, dann enthält er Kalk.
Steine, die das Aquarienwasser nur leicht aufhärten
Leider werden im Fachhandel in den letzten Jahren auch Steine unter Phantasienamen wie Seiryu und Ryuoh, Black Rocks, Pagode und Canyon Rocks, Samurai Steine und Millennium Stones angeboten, die das „Wasser leicht aufhärten und deshalb vor dem Einsetzen ins Aquarium gewässert werden müssen“.
Diese meist sehr dekorativen Steine erfreuen sich vor allem bei Aquascapern wachsender Beliebtheit. Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass ein einmaliges Wässern reicht, damit die Steine das Aquarienwasser dann nicht mehr aufhärten. Denn viele Sedimentgesteine geben die Calcium-Verbindungen erst nach und nach ins Wasser ab.
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Das mag für die meisten Zierfischarten reichen – abgesehen von einigen Arten, die aus Schwarzwasserflüssen mit sehr weichem und leicht saurem Wasser stammen. Aber selbst kleinste Spuren von im Wasser gelösten Calcium können in Verbindungen mit aus Futterresten oder Exkrementen der Fische freigesetztem Nitrat und Phosphat ausreichen, um eine massive Algenblüte im Aquarium auszulösen oder das Wachstum von störenden Fadenalgen fördern.
Steine mit Metall- und Kristalleinschlüssen
Auch bei Steinen mit metallhaltigen und kristallinen Einschlüssen ist Vorsicht angeraten. Denn einige Metalle, besonders die kupferhaltigen Verbindungen sind für Fische und die meisten anderen Wassertiere giftig.
Form und Oberflächenstruktur der Steine
Abgesehen vom Material des Gesteins sind aber auch die Oberflächenstruktur und die Form der Steine wichtig: Steine mit sehr scharfen Kanten, Rissen oder Splittern, an denen sich die Fische verletzen könnten, sollten vermieden werden. Am besten eignen sich abgerundete, etwa faustgroße Steine mit einer glatten Oberfläche für einen Platz im Aquarium.
Natürlich haben besonders stark zerklüftete Steine ihren besonderen Reiz bei der Gestaltung von Unterwasser-Minigebirgslandschaften. Und porösen Gestein lässt sich leicht mit Aufwuchspflanzen besetzen, da ihre Wurzeln dort besser Halt finden.
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Andererseits lassen sich solche Steine mit einer stark strukturierten Oberfläche viel schwerer sauber halten. In den Poren und Ritzen können sich Detritus, Mulm oder Futterreste sammeln und zersetzen und Bakterien, Pilze und Algen können sich in der Folge dort ansiedeln.
Reinigen der Steine
Die im Aquarienhandel angebotenen Steine sind in der Regel bereits gründlich gereinigt.
Allerdings werden manche auch mit Hilfe eines Sandstrahlgebläses glattgeschliffen.
Deshalb sollte man die Steine auf alle Fälle mit scharfem Wasserstrahl abbrausen, um Gesteinsstaub und andere anheftende Partikel restlos zu beseitigen, bevor die Steine ins Wasser eingesetzt werden.
Ebenfalls kann es transportbedingt zu Abrieb kommen – dieser muss vor dem einsetzen entfernt werden.
Steine mit Einschlüssen wie z.B. Drachensteine müssen gründliche gereinigt werden, da diese in den Einschlüssen Ton und Lehm enthalten.
Wird dieser nicht entfernt färbt sich das Aquarienwasser braun und milchig.
Daher gilt:
Steine solange wässern bis das Wasser z.B. im Eimer nicht mehr färbt.
Anschließend sollten die Steine abgespritzt werden, damit auch die Einschlüsse gesäubert werden.
Stammen die Steine aus der Natur sollten diese vor dem einsetzen abgekocht werden, somit werden Bakterien getötet und Fischkrankheiten vermieden.
Natürlich kann man auch Steine verwenden, die man selbst in der Natur, in Bächen und Flüssen gesammelt hat, zur Aquariendekoration verwenden. Beliebt sind vor allem flache, glatte Kieselsteine, die man an den Gestaden größerer Seen findet. Diese Kiesel sind jedoch meist von Gletscher geformt und als Moränenmaterial transportiert worden und können kalkhaltig sein.
Abgesehen davon muss selbst gesammelte Steine gründlich abbürsten, um sie von anhaftenden Erdresten oder braunen Belägen von Kieselalgen oder anderen Aufwuchsalgen zu restlos zu befreien.
Einsatz und Aufbau der Steine im Becken
Mit mehr oder weniger dünnen Platten aus Schiefergestein lassen sich Aquarienrückwände gestalten oder Terrassen abgrenzen.
Beliebt ist auch das im Fachhandel angebotene Grotten/Drachengestein. Die einzelnen Steine eignen mit ihrer stark strukturierten Oberfläche besonders gut zum Bau von Höhlen, weil sie sich ineinander verhaken und dann kaum verrutschen.
Ein stabiler Aufbau der Steinlandschaften ist in jedem Fall sehr wichtig. Denn im Boden wühlende Fische könnten sonst den Steinaufbau zum Einsturz bringen.
Steinhöhlen sollte man sicherheitshalber außerhalb des Aquariums zusammenbauen. Im Zweifel kann man sie an den Innnenseiten mit Silikonkautschuk zusammenkleben. Dazu müssen diese Steinflächen aber völlig trocken sein!
Größere Steingebilde, direkt auf dem Glasboden des Aquariums liegend, verursachen eine zu große punktuelle Belastung; das kann zu Spannung und Glasbruch führen. Deshalb werden größere Steine oder Steinaufbauten mit Silkonkautschuk auf einer PVC-Platte montiert, und diese Platte kann dann aus den Aquarienboden gelegt und mit dem Bodengrund aus Feinkies oder Sand bedeckt werden.
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Grundsätzlich sollten alle Steine und anderes Hardscape wie Pflanzen im trockenen Aquarium installiert und eingesetzt. Dann werden die technischen Geräte platziert. Erst danach wird das Aquarium mit Wasser aufgefüllt.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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