Inhaltsverzeichnis:
Ausstattung eines Aquariums
Zur Einrichtung eines Aquariums benötigt man folgende Dinge:
- ein Becken
- eine Abdeckung bzw. Beleuchtung
- Sand oder feinkörniger Kies als Bodengrund
- einen Filter
- eine Membranpumpe, falls ein Schaumstofffilter betrieben werden soll
- einige Meter Schlauch mit unterschiedlichem Durchmesser für die Membranpumpe und zum Wasserwechsel
- einen Heizstab
- Wasserpflanzen
- Steine, Holz oder anderes Dekorationsmaterial
- eine Rückwand
- ein Thermometer
- ein Fischfangnetz
Um Strom zu sparen, sollte die Beleuchtung mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgestattet sein, wenn Leuchtstoffröhren verwendet werden.
Digitalthermometer in der Preislage von ca. 50 € mit wasserdichtem Fühler sind gut ablesbar und genauer als die üblichen Aquarienthermometer. Ein Vergleich verschiedener Thermometer im Aquariengeschäft zeigt erhebliche Unterschiede.
Nicht unbedingt notwendig, aber empfehlenswert ist ein Nitrittest, mit dem das Einfahren des Aquariums verfolgt werden kann. Je nach Aquarium und Aufstellungsort ist eine Unterlage erforderlich. Wenn keine Stellmöglichkeit vorhanden ist, kommt noch ein Unterschrank zum Aufstellen des Aquariums hinzu. Sinnvoll ist eine mechanische Zeitschaltuhr, um die Beleuchtung zu festen Zeiten ein- und auszuschalten. Elektronische Zeitschaltuhren scheinen bei Aquarienbeleuchtungen nicht immer zuverlässig zu funktionieren.
Was kostet die Einrichtung eines Aquariums?
Die genauen Kosten hängen stark von der Aquariengröße und den Ausstattungsdetails ab. Relativ kleine Aquarien der Größe 60 x 30 x 30 cm und ca 54 Liter Wasserinhalt gibt es als Komplettangebote zwischen 50 und 100 €. Aquarien mit 80 cm Länge kosten zwischen 100 und 150 €. Bei größeren Aquarien muss mit Kosten ab 150 € aufwärts gerechnet werden. Zu den Kosten für das reine Becken kommen die Kosten für Bodengrund, Pflanzen, Fangnetz usw., so dass auch für kleine Aquarien mit Kosten von mindestens 200 € gerechnet werden muss. Nicht zu vernachlässigen sind auch die Kosten für die Fische selbst.
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Wo das Aquarium aufgestellt wird
Zur Aufstellung des Aquariums eignet sich am besten ein ruhiger Ort, an dem kein direktes Sonnenlicht in das Aquarium fällt. Fische reagieren zwar auf Lärm und plötzliche Geräusche durch offensichtliches Erschrecken, wichtiger ist jedoch, dass nicht ständig unruhige Bewegungen vor dem Aquarium stattfinden. Einige Fischarten verhalten sich dann scheu, verstecken sich so weit möglich und sind schlecht zu beobachten. Auch das beliebte Klopfen an die Aquarienscheibe sollte nur dann durchgeführt werden, wenn bei einem konkreten Krankheitsverdacht unbedingt die Reaktion eines Fisches festgestellt werden muss.
Worauf beim Pflanzenkauf fürs Aquarium zu achten ist
Die meisten Aquarienpflanzen sind keine echten Unterwasserpflanzen, sondern Sumpfpflanzen. Sie werden bei Großhändlern meistens emers, d. h. außerhalb des Wassers, gezüchtet. So werden die Pflanzen auch an die Aquaristikgeschäfte geliefert. Einige Händler verkaufen die Pflanzen in dieser Form weiter. Solche Pflanzen haben in der Regel einen günstigen Preis. In vielen Geschäften werden die Pflanzen bis zum Verkauf in Aquarien gesetzt und unter Wasser gehalten. Echte Wasserpflanzen, z. B. Vallisnerien, können nicht außerhalb des Wassers gehalten werden und werden deshalb immer unter Wasser angeboten.
- saftig grün sein
- keine oder höchstens wenige verfaulende Blätter besitzen
- den Topf gut durchwurzelt haben
- nicht veralgt sein
Bei Wasserpflanzen gibt es teilweise erhebliche Preisunterschiede. Es kann sich also durchaus lohnen, vor dem Kauf mehrere Händler aufzusuchen. Auf jeden Fall sollte man vor dem Kauf die ausgesuchten Pflanzen kennen und sich über ihre Ansprüche informiert haben. Im Handel findet man immer wieder sehr schön aussehende Pflanzen, die aber nur wenige Wochen unter Wasser gehalten werden können und entsprechend schnell eingehen.
Bei der Umstellung von der emersen Zucht auf die Haltung unter Wasser (submers) werfen viele Pflanzenarten ihre vorhandenen Blätter ab und die nachwachsenden Blätter sehen im heimischen Aquarium anders aus, als die Blätter beim Kauf. Betroffen sind davon in erster Linie sogenannte Rhizompflanzen. Das sind Pflanzen mit einem Wurzelstock, aus dem die Blätter treiben.
Die meisten so genannten Stängelpflanzen sind dagegen relativ robust und haben keine Umstellungsprobleme. Stängelpflanzen haben einen langen senkrechten Stängel, aus dem die Blätter treiben. Stängelpflanzen wachsen in der Regel nach dem Einpflanzen sofort oder nach wenigen Tagen weiter. Rhizompflanzen, wie die beliebten Amazonasschwertpflanzen (Echinodorus), benötigen einige Wochen oder Monate, bis sie sich an das Leben unter Wasser gewöhnt haben. Aber auch bei Rhizompflanzen sollten nach etwa einer Woche erste neue Blätter nachwachsen.
Besonders empfindlich sind die so genannten Cryptocorynen. Sie reagieren oft schon bei kleinsten Umweltveränderungen mit der sogenannten Cryptocorynenfäule. Dabei lösen sich innerhalb weniger Tage die meisten oder sogar alle Blätter auf. Meistens wachsen aber auch bei völlig blattlosen Exemplaren nach einigen Wochen neue Blätter, wenn die Pflanze nicht weiter gestört wird.
Welche Pflanzen sind für die Neueinrichtung geeignet?
In ein neu eingerichtetes Aquarium werden vor allem Stängelpflanzen gesetzt, die schnell wachsen. Dies dient zur Vorbeugung vor einem zu starken Algenwuchs, da die Pflanzen bei ihrem Wachstum Nährstoffe verbrauchen, die sonst von den Algen zur Vermehrung verwendet werden. Aus dem gleichen Grund werden bei der Neueinrichtung 70 bis 80 % der Bodenfläche bepflanzt. Dabei sollten ca. 80 % der Pflanzen schnell wachsende Stängelpflanzen sein.
Nach alternativen Überlegungen geht man bei der Erstbepflanzung vorsichtig vor, wie auch beim Erstbesatz mit Fischen. Es wird mit nur wenigen Pflanzen angefangen und nach und nach werden immer mehr Pflanzen eingesetzt. Diese Methode geht davon aus, dass sich auch die Pflanzen erst an die neue Umgebung gewöhnen müssen. Die Pflanzen sind in den ersten ca. 14 Tagen labil und nicht voll aktiv. Durch zerfallende Blätter wird das nicht eingefahrene Aquarium stärker belastest, als verträglich ist. D. h., dass z. B. die anfallenden organischen Stoffe nicht schnell genug zersetzt bzw. verbraucht werden und so als Nährstoffe für Algen zur Verfügung stehen. So können z. B. auf abgefallenen Blättern und dem Bodengrund darunter Blaualgen entstehen.
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Trotz sorgfältigem Vorgehen gleich nach welcher Methode wachsen in vielen neuen Aquarien nach einigen Wochen vermehrt Algen. Diese Algen dürfen auf keinen Fall mit chemischen Mitteln bekämpft werden. Diese Mittel helfen entweder nicht oder schädigen die Pflanzen stärker als die Algen. Ein regelrechter Teufelskreis ist so vorprogrammiert.
Die geschädigten Pflanzen wachsen schlechter und verbrauchen deshalb weniger Nährstoffe. Die überschüssigen Nährstoffe stehen wieder den Algen zu noch stärkerer Vermehrung zur Verfügung. Algen sollten höchstens mechanisch, d. h. durch Reinigung der Scheiben sowie der Dekoration und durch vorsichtiges Abreiben der Pflanzenblätter, entfernt werden. In der Regel pendelt sich nach einigen Wochen ein Zustand ein, bei dem zwar Algen im Aquarium vorhanden sind, diese aber nicht überhand nehmen. Bei regelrechten Algenplagen, müssen mögliche Ursachen ergründet werden, damit gezielte Maßnahmen ergriffen werden können.
Stängelpflanzen, die robust sind, schnell wachsen und somit zur Erstbepflanzung geeignet sind:
- Heteranthera zosteraefolia
- Hygrophila angustifolia
- Hygrophila corymbosa
- Hygrophila difformis
- Hygrophila polysperma
- Limnophila sessiliflora
- Limnophila heterophila
- Rotala rotundifolia
- Cabomba caroliniana
- Ludwigia repens
- Ludwigia palustris
- Ceratophyllum demersum (Hornkraut)
Wenn Stängelpflanzen zu stark gewachsen sind, werden sie einfach aus dem Boden gezogen und durchgeschnitten. Beide Teilstücke können wieder neu eingepflanzt werden. Einige Stängelpflanzen können sogar in mehr als zwei Teile geschnitten werden. Sie sollten allerdings nicht zu dicht aneinander gepflanzt werden, da sonst die unteren Blätter wegen Lichtmangel absterben können.
- Echinodorus tenellus
- Echinodorus quadricostatus
- Echinodorus bolivianus
Von Echinodorus tenellus existiert eine Variante, die nur ca. 5 cm groß wird und eine rötliche Variante, die bis zu 18 cm groß wird. Echinodorus quadricostatus wird ca. 10 cm groß. Echinodorus bolivianus ist Echinodorus quadricostatus sehr ähnlich.
- Microsorium pteropus (Javafarn)
- Vallisneria spiralis
- Vallisneria americana
- Cryptocorynen
- Anubien
- Althernanteras
- Didiplis diandra
- Lobelia cardinalis
- Rotala macranda
- Limnophila aqquatica
Diese Pflanzen wachsen nicht nur langsam, sie sind häufig zusätzlich anspruchsvoll.
Wenn das Aquarium rund läuft, kann experimentiert werden.
Wenn sich das Aquarium nach ca. einem halben Jahr stabilisiert hat, kann ein Teil der schnellwachsenden Stängelpflanzen durch langsamer wachsende oder sogar durch empfindliche Pflanzen ersetzt werden.
Abhängig von den jeweils herrschenden Bedingungen im Aquarium wächst die eine oder andere dieser Pflanzen dann möglicherweise besser als erwartet.
Eine vorbeugende Wirkung gegen Algen ist jedoch keinesfalls zu erwarten.
Deshalb sollten nicht zu viele Stängelpflanzen auf einmal ausgetauscht werden.
Kurztipps für die Ersteinrichtung
- Rhizompflanzen werden nicht zu häufig umgesetzt, da einige von ihnen zu häufiges Umsetzen an einen neuen Standort nicht vertragen.
- Neu gekaufte Stängelpflanzen müssen nicht mühsam mit den Wurzeln aus dem Topf geholt werden. Es reicht, die Stängel knapp über dem Boden abzuschneiden.
- Beim Schneiden von Stängelpflanzen nicht die Stängel zerquetschen.
- Die Steinwolle, in der die Pflanzen meist gezogen werden, muss möglichst ganz von den Wurzeln entfernt werden. Steinwolle kann Kiemen und Därme von Fischen schädigen.
- Beim Entfernen der Steinwolle sollte das Rhizom (Wurzelstock) nicht beschädigt werden. Im Zweifel etwas Steinwolle an der Wurzel lassen.
- Die Pflanzentöpfchen werden beim Züchter von Düngelösung umspült. Die Steinwolle enthält deshalb viel Dünger. Wenn die Steinwolle nicht entfernt werden kann, mit lauwarmem Wasser die Steinwolle abspülen.
- Vor dem Einpflanzen die Wurzeln mit einer scharfen Schere auf 2 bis 3 cm kürzen. Die Wurzeln wachsen so schneller an.
- Vor dem Einpflanzen verfaulte braune Wurzeln entfernen.
- Vor dem Einpflanzen verfaulte braune Blätter entfernen.
- Wird nach der Teilung von Stängelpflanzen der untere Teil immer wieder neu eingepflanzt, wird er nach mehreren Teilungen unansehnlich. Dann wird nur der obere Teil (ca. 10 cm) neu eingepflanzt und der untere Teil entfernt.
- Rüttelt man beim Auspflanzen etwas an der Pflanze, lockern sich die Wurzeln im Boden und die Pflanze löst sich leichter aus dem Boden.
- Stängelpflanzen wachsen (fluten) bei entsprechender Größe an der Wasseroberfläche entlang. Dabei bilden sich kräftige Triebe und viele Verzweigungen. Zu starkes Fluten kann die flutenden Pflanzen selbst und andere Pflanzen zu stark abschatten.
- Im Internet kann man günstige und vor allem die gewünschten Pflanzen kaufen oder tauschen.
- Schlechter Pflanzenwuchs kann möglicherweise durch geeignete Düngung oder CO2 -Zufuhr verbessert werden.
- Wasserwechsel entfernen überschüssige Nährstoffe. Düngung führt fehlende Nährstoffe nach. Durch regelmäßige und ausreichende Wasserwechsel mit anschließender Nachdüngung erreicht man eine Annäherung an den optimalen Düngergehalt. Die Pflanzen wachsen so optimal und drängen Algen zurück.
Direkt nach der Neueinrichtung kann mit CO2 gedüngt werden.
Nach der Neueinrichtung muss ein Aquarium zunächst ohne Fischbesatz eingefahren werden. In dieser Zeit wird durch die bereits eingesetzten Pflanzen tagsüber CO2 verbraucht. Nachts verbrauchen Pflanzen Sauerstoff und produzieren CO2. Die in der Nacht erzeugte Menge an CO2 gleicht den Verbrauch am Tage jedoch nicht aus. Da noch nicht gefüttert wird, wird nur wenig CO2 durch biologische Abbauprozesse erzeugt. Der CO2-Gehalt im Wasser nimmt ohne spezielle CO2-Zufuhr von außen immer stärker ab. Den Pflanzen steht nach einiger Zeit zu wenig CO2 zur Verfügung und sie wachsen schlecht bzw. kümmern.
Sobald Fische in das Aquarium eingesetzt werden, beginnt zwar im Aquarium eine verstärkte Produktion von CO2 durch die Atmung der Fische und durch verstärkte biologische Abbauprozesse. Die bereits geschwächten Pflanzen nehmen das zusätzliche CO2 aber nicht mehr auf, da sie sich quasi an den niedrigen CO2-Gehalt angepasst haben.
Als Ausgleich für das durch die Pflanzen verbrauchte CO2 sollte deshalb mit der CO2-Düngung sofort nach Neueinrichtung des Aquariums begonnen werden.
Durch geeignete Wassertests (CO2-Tests) kann der CO2-Gehalt im Wasser bestimmt und kontrolliert werden.
In der Anfangszeit ist eine wöchentliche Kontrolle sinnvoll. Ein CO2-Gehalt von 10 bis 15 mg/l bietet den Pflanzen ausreichend CO2 und stellt für die Fische keine Gefahr dar.
Allerdings ist eine CO2-Zufuhr nicht immer notwendig. Abhängig von den Gesamtbedingungen im Aquarium und den gepflegten Pflanzenarten kann ein Aquarium auch ohne zusätzliches CO2 erfolgreich und mit gutem Pflanzenwuchs betrieben werden.
Leider ist es aufgrund der komplexen Abhängigkeiten nicht möglich im Voraus zu sagen, wann ein Aquarium eine zusätzliche CO2-Zufuhr benötigt und wann nicht.
Von Anfang an düngen – ja oder nein?
Ein neues Aquarium muss zunächst eingefahren werden. In dieser Zeit sind schon Pflanzen im Aquarium, aber noch keine Fische. Daraus ergibt sich die Frage, ob während der Einfahrzeit gedüngt werden soll oder muss.
- Die frisch eingesetzten Pflanzen benötigen Nährstoffe zum Wachstum.
- Gerade nach Zugabe von Dünger gehen die Algen zurück, weil die Pflanzen besser wachsen.
- Die frisch eingesetzten Pflanzen müssen sich zunächst akklimatisieren und können den Dünger in dieser Zeit deshalb noch nicht verwerten.
- Der zusätzliche Dünger kommt überwiegend oder sogar ausschließlich den Algen zu gute.
- Ohne Düngung nehmen die Pflanzen den Algen die wenigen vorhandenen Nährstoffe weg, so dass kein übermäßiger Algenwuchs entsteht.
Ob gedüngt wird oder nicht, ist nicht von bestimmten Zeitpunkten abhängig, sondern muss nach den Bedürfnissen der Pflanzen beantwortet werden. Im neu eingerichteten Aquarium müssen sich auch Pflanzen zunächst eingewöhnen. Neu gekaufte Pflanzen sind meistens über Wasser gezüchtet und müssen sich sogar erst an das Leben unter Wasser gewöhnen. Bei diesen Pflanzen sterben in der Anfangszeit die Überwasserblätter ab, während parallel Unterwasserblätter nachwachsen. Pflanzen die aus anderen Aquarien übernommen werden, sind schon an das Leben unter Wasser gewöhnt und haben bereits Unterwasserblätter gebildet. Entsprechend einfacher und kürzer ist die Gewöhnung an ein neues Aquarium. Schon die unterschiedliche Herkunft der Pflanzen schließt also eine pauschale Antwort aus. Dazu kommt, dass in Aquarien auch ohne Zugabe von Dünger Nährstoffe vorhanden sind, die teilweise schon im Leitungswasser sind, teilweise durch den Stoffwechsel im Aquarium erzeugt werden. Die Nährstoffmenge ist damit vom Ausgangswasser und vom Stoffwechsel abhängig. Beides kann für unterschiedliche Aquarien höchst unterschiedlich sein.
Die Frage der Düngerzugabe wird also sinnvollerweise am Düngebedürfnis der Pflanzen festgemacht. Einerseits müssen die Pflanzen so viele Nährstoffe erhalten, dass sie gesund wachsen. Andererseits dürfen nicht mehr Nährstoffe im Aquarium sein, als die Pflanzen verbrauchen. Zusätzlich müssen alle Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis stehen, damit es nicht an einigen Nährstoffen mangelt, während andere im Überfluss vorhanden sind. Überschüssige Nährstoffe, d. h. Nährstoffe, die nicht von den Pflanzen verbraucht werden, werden von den Algen aufgenommen, die sich dann entsprechend vermehren.
Nach Einrichtung des Beckens wird zunächst nicht gedüngt. Nach relativ kurzer Zeit bekommen die eingesetzten Pflanzen erste neue Blätter. Wenn sich einige neue Blätter gebildet haben, können bei neu gekauften Pflanzen die Überwasserblätter nach und nach entfernt, d. h. abgeschnitten werden. Sie sterben sowieso ab und belasten höchstens das Wasser. Es sollten aber nicht alle alten Blätter gleichzeitig entfernt werden.
Die Farbe neuer Blätter ist zunächst hellgrün. Werden die Blätter größer, wird daraus bei gut ernährten Pflanzen ein kräftiges sattes Grün. So lange die Pflanzen im Aquarium so gesund aussehen, muss nicht gedüngt werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass es auch Pflanzen gibt, deren ausgewachsene Blätter hellgrün oder auch rot sind. Anfänger sollten sich deshalb möglichst ein Bild über die gesunden Unterwasserformen der gepflegten Pflanzen machen.
Erst wenn sich Anzeichen einstellen, dass ein Nährstoffmangel vorliegt, muss gedüngt werden. Dabei sollte zunächst mit kleinen Düngermengen begonnen werden. Eine grobe Faustregel ist, ein Drittel oder höchstens die Hälfte der Dosis zu verwenden, die vom Hersteller des Düngemittels empfohlen wird. Als Anzeichen von Nährstoffmangel gelten je nach Pflanzenart sehr schmale, dünne oder fahle Blätter. Gelblich fahle Blätter sind häufig ein Hinweis auf Eisenmangel. Dann kann auch mit einem reinen Eisendünger nachgedüngt werden. Auch hier sollte man nur mit einer geringen Menge anfangen. Aquaristikanfänger greifen bei fahlen Blättern besser zu so genannten Volldüngern, da reine Eisendünger andere Nährstoffe, z. B.Mangan, verdrängen können. Aufgrund der Abbauprozesse im Filter kann sich Eisen dort auch ansammeln. Das Eisen wird dann entweder später bei einer Filterreinigung nutzlos ausgewaschen oder es kommt unkontrolliert und in zu hohen Mengen wieder in das Aquarienwasser und führt evtl. zu einer Algenplage.
Nach Zugabe des Düngers muss durch Beobachtung des Pflanzen- und Algenwuchses ermittelt werden, welche Düngermenge für das jeweilige Aquarium geeignet ist. Kümmern die Pflanzen weiterhin, wird die Düngermenge vorsichtig erhöht. Vermehren sich Algen, wird die Düngermenge vorsichtig reduziert. Nach einiger Zeit entsteht so ein Gefühl für die Düngermenge, die gesunde und kräftige Pflanzen ermöglicht, Algen aber nicht zur Plage werden lässt.
Bevor dieses Gleichgewicht erreicht ist, kommt es in den meisten neuen Aquarium zu einer starken Algenvermehrung. Algen reagieren auf Umweltveränderungen oft schneller als Pflanzen und haben darum zunächst einen Entwicklungsvorsprung. In der Regel gehen die Algen nach einiger Zeit wieder zurück, wenn die Pflanzen den Vorsprung aufgeholt haben.
Schnecken sind nützlich.
Mit den ersten Pflanzen kommen oft Schnecken (Alle Infos Schnecken im eigenen Kapitel) in das Aquarium. Schnecken fressen zumindest teilweise Algen und “Abfall” im Aquarium. Aus diesem Grund sind sie nützlich und sollten zumindest geduldet werden.
Für viele Aquarianer gehören Schnecken zum Aquarium. Nur einige wenige Schneckenarten fressen Pflanzenblätter. Auch dies kann toleriert werden, wenn nicht zu viele Schnecken die Pflanzen zu stark schädigen. Bei zu starkem Pflanzenfraß werden die Schnecken besser entfernt.
Ursache für eine regelrechte Schneckenplage ist in der Regel eine zu starke Fütterung.
Die Schnecken fressen das von den Fischen nicht gefressene Futter und vermehren sich entsprechend. Reduziert man das Futter, geht nach einiger Zeit der Schneckenbestand zurück.
Wasserwechsel während der Einfahrzeit?
Es gibt zwar einige Argumente für und gegen Wasserwechsel während der Einfahrzeit. In der Praxis lässt sich jedoch kein messbarer Unterschied feststellen.
- Man gewöhnt sich schon während der Einfahrzeit an regelmäßige Wasserwechsel.
- Das Aquarium sollte so aufgesetzt werden, wie es später betrieben wird.
- Das Aquarium gewöhnt sich an einen bestimmten Pflegerhytmus.
Kontra-Argumente
- Die Vermehrung der erwünschten Bakterien wird gestört.
- Der Nitritpeak ist schlechter feststellbar, da das Ansteigen und Abfallen des Nitritwertes durch die Wasserwechsel verfälscht wird.
- Es sind keine Lebewesen im Aquarium, die durch Nitrit vergiftet werden. Schnecken verkraften die beim Einfahren auftretenden Nitritwerte.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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