Meerwasser Komplettaquarium

Mit einem Meerwasser-Aquarium verwandeln Sie Ihre Wohnung in die Stadt Atlantis. Trotz des erhöhten Aufwandes, der hinter der Pflege eines solchen steckt, ist die Bereicherung enorm: Das eigene Heim beherbergt ein fast vollkommen autarkes Ökosystem – mit einer Artenvielfalt, wie sie selten wo zu finden ist.

Nano Meerwasseraquarium
©Kolevski.V – stock.adobe.com

Das Gesamtkonstrukt: Was ein Meerwasser-Komplettset ausmacht

Die Grundausstattung eines Meerwasser-Aquariums ist um einiges umfangreicher, als Sie es von der Süßwasservariante kennen. Die moderne Technik macht vieles möglich: Der Salzgehalt muss stimmen und die Beleuchtung den Tag- und Nachtbedingungen im tiefsten Ozean entsprechen.

Außerdem soll eine Strömung wie jene gegeben sein, die Ihre Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum vorfinden. Dazu kommt das feine Temperaturempfinden mancher Lebewesen. Ein Meerwasser-Komplettset inkludiert bereits sämtliche für den gesunden Betrieb erforderliche Komponenten der Technik, einen Unterschrank und das Becken selbst; die Bepflanzung und die Tiere sind eine sehr individuelle Angelegenheit und daher nur selten inkludiert.

Was ein Komplettset beinhalten sollte:

  • ein Becken in der passenden oder gewünschten Größe, bestenfalls aus Glas oder Plexiglas
  • einen Unterschrank, der das Gewicht des Beckens (und der Technik) trägt oder dabei unterstützt wird
  • eine Unterlage, die etwaige Unebenheiten des Unterschranks oder Bodens ausgleicht und dafür sorgt, dass das Becken auf einer ebenen Fläche steht
  • eine Strömungspumpe, deren Stärke sich an die Bedürfnisse der Aquarienbewohner anpassen lässt, um ihren natürlichen Lebensraum bestmöglich nachzuahmen
  • biologische Beleuchtungselemente (vor allem für Riffbecken), die im Aquarium wertvolle Dienste leisten (zum Beispiel bei der Ernährung von Algen, die in Korallen leben) sowie bei Bedarf ästhetische Lampen, die rein der Optik dienen
  • einen Filter, der das ganze Aquarium möglichst frei von diversen Schmutzstoffen hält, um Algenwuchs, Krankheiten und Pflanzensterben vorzubeugen
  • Heiz- bzw. Kühlgeräte, die die Wassertemperatur regeln und den Jahreszeiten entsprechend flexibel angepasst werden können
  • ein Ozongerät mit der temporären Verwendung einer niedrig dosierten Ozonkonzentration, die das Aquarium vor Schmutzstoffen freihält, denen ein Filter allein nicht mehr Herr wird (zum Beispiel Gelbstoffe oder Nesselgifte)
  • eine Osmoseanlage, die sich nicht nur auf grobe Verunreinigungen stürzt wie ein herkömmlicher Filter, sondern auch auf Bakterien, Pilze, Viren und Ausscheidungen von Pflanzen und Tieren – Osmose gleicht die Konzentration der Inhaltsstoffe des Wassers aus
  • verschiedene Testkits und Messgeräte, um den pH-Wert, den Salzgehalt, die Wasserdichte und andere chemische Werte prüfen zu können
  • ein Abschäumer, der das Wasser eines in sich geschlossenen Systems wieder aufbereitet – ähnlich eines gewöhnlichen Wasserfilters, nur gründlicher (kombiniert mit einer Ozonanlage lässt sich die Effizienz des Abschäumers steigern)

Welche Geräte in Summe tatsächlich benötigt werden, hängt von der Ausstattung ihres Aquariums ab. Ein Riffbecken, in dem ausschließlich pflanzliches Leben beheimatet ist, erhebt gänzlich andere Ansprüche als ein Aquarium mit exotischem Fischbesatz.

Pro und Contra eines Meerwasser-Komplettsets

Das Angenehme an einem Komplettset für Meerwasseraquarien ist, dass in der Regel alle Gerätschaften inkludiert sind, die den artgerechten Betrieb des Beckens ermöglichen. Das spart Ihnen viel Zeit, da Sie nicht alle Komponenten selbst zusammensuchen müssen; auch brauchen Sie sich nicht mit den einzelnen Modellen der technischen Gerätevielfalt auseinandersetzen. Dies übernimmt Ihr Aquarienlieferant für Sie. Daraus ergibt sich ein weiterer Vorteil: Die einzelnen Anlagen sind aufeinander abgestimmt und miteinander kompatibel, sodass deren Funktion vom liefernden Unternehmen gewährleistet wird.

Diesem Komfort steht die Einschränkung gegenüber, dass oft auf vorgefertigte Becken und Unterschränke zurückgegriffen werden muss. Form und Größe sind also im Allgemeinen nicht individuell justierbar. Zudem sind in vielen Komplettsets auch einzelne Elemente enthalten, die für den Betrieb eines Riffaquariums nicht zwingend nötig, sondern nur für Fischbecken gedacht sind. Die Möglichkeiten, sich ein Komplettset selbst zusammenzustellen, sind also sehr beschränkt und mit entsprechenden Mehrkosten verbunden.

Abhängig davon, von welchem Anbieter Sie Ihr Komplettset beziehen, kann es sich um ein kostengünstiges Modell um wenige Hundert Euro handeln, aber auch um ein Designerkonstrukt für mehrere Tausend Euro. Vom Preis hängt schlussendlich auch die Leistungsfähigkeit der Technik ab, ebenso wie der Wartungsaufwand derselben.

Anwendungsgebiete: Für wen sind Komplettsets geeignet?

Wohl den häufigsten Einsatz finden Meerwasser-Komplettsets unter Neueinsteigern. Durch kleinere Aquariensysteme ist es möglich, die technischen Geräte und deren Funktionsweise eine Zeit lang zu beobachten und kennenzulernen, ehe Sie sich an teure und hochwertige Anlagen wagen. Sie erleichtern außerdem den Umstieg: Wenn Sie Süßwasseraquarien haben und auf Salzwasser umsteigen möchten, können Sie einige Zeit beide Aquarien parallel laufen lassen. So sehen Sie im direkten Vergleich den Unterschied im Pflege- und Erhaltungsaufwand eines Meerwasser-Aquariums zu einem Süßwassermodell.

Komplettsets können im kleinen Rahmen auch als Familienprojekt ins Auge gefasst werden. Damit lernen Kinder schon sehr früh, welche Verantwortung selbst hinter dem kleinsten Haustier steckt. Ebenso beliebt sind sie in kleineren Firmen mit einem Schauraum und stellen einen regelrechten Blickfang dar.

Zusatzanschaffungen: weitere wertvolle Hilfsmittel für das Meerwasser-Aquarium

  • der passende Bodenbelag – je nach Besatz und Lebewesen ausgerichtet (auch der Boden selber ist für viele Tiere ein Lebensraum)
  • Bepflanzung, Steine und dazugehörige Pflegemittel – angepasst an die Pflanzen und Tiere, die im Aquarium leben (sollen)
  • ein sorgfältig gewählter Fischbesatz – nicht alle Arten sind miteinander verträglich, daher will die “Bestückung” des Aquariums wohl überlegt sein
  • ein Fischfangbecher, der das Reinigen der Pflanzen und die Begutachtung einzelner Fische erleichtert (Krankheit, Verletzung, Tragezeit …)
  • verschiedene Futtermittel, abhängig von den Lebewesen
  • ein Futterautomat, damit Ihre Fische auch während einer mehrtägigen Abwesenheit versorgt sind
  • ein Quarantänebecken – einerseits zum Schutz vor der Ansteckung mit Krankheiten unter den Lebewesen und Pflanzen, aber auch damit sich Neuankömmlinge zunächst erholen können, ehe sie in das Hauptaquarium eingelassen werden
  • ein sich schnell lösendes Salz mit allen Bestandteilen, die von den Aquarienbewohnern benötigt werden (zum Beispiel Calcium, Magnesium, Spuren- und Makroelemente)
  • eine Zeitschaltuhr, um Futterzeiten im Voraus einstellen und die Beleuchtung alle paar Stunden automatisch anpassen zu können
  • eine Abdeckung, falls es weitere Haustiere gibt (Katzen können eine Gefahr darstellen) oder die Fische für ihr “sprunghaftes Verhalten” bekannt sind

Die Zusammensetzung klassischer Meerwasser-Komplettsets

Im Gegensatz zu Süßwassermodellen sind Meerwasser-Aquarien eher selten in Baumärkten und kleinen Tierfachgeschäften zu finden. Für ein Komplettset aus dem Meerwasserbereich kommen Sie um den Besuch eines größeren Fachhändlers mit Spezialisierung nur selten herum. Das hebt zwar die Kosten an, den Komfort jedoch ebenfalls.

Klassische und oft als Einsteigermodell empfohlene Meerwasser-Komplettsets entstammen dem Hause Aqua Medic, Juwel, Red Sea oder Eheim. Sie werden mit einem vorgefertigten Unterschrank, dem Becken, einer Abdeckung und dem technischen Equipment (teilweise unterschiedlicher Erzeuger) geliefert. Die gängigsten Bauweisen haben ein Fassungsvermögen von etwa 180 l, 240 l und seltener auch 350 l, wobei die Maße vor allem in Höhe und Länge stark variieren können (Quader, Eckverbau …).

Die Unterschränke verfügen je nach Größe des Beckens entweder über zwei oder drei Türen und bieten genügend Platz für Technik, Futter und weiteres Equipment. Sie schließen passgenau mit dem Glas des Beckens ab, wodurch sich das Gewicht optimal verteilt. Als Beleuchtung sind in der Regel LED-Elemente im Lieferumfang enthalten, die bereits an die Beckengröße angepasst sind.

Der Kaufratgeber: die wichtigsten Aspekte

Ihr Hauptaugenmerk sollte auf einer qualitativen Verarbeitung von Unterschrank, Becken und dem technischen System liegen. Das Silikon zwischen den verklebten Scheiben sollte nirgends hervorquellen, Scheiben dürfen keine Sprünge oder Risse aufweisen und müssen passgenau anliegen. Außerdem muss wegen des Salzes ein robustes Silikon verwendet worden sein.

Verbindung- und Anschlussstücke der technischen Geräte dürfen nicht ohne Dichtung geliefert werden (ebenfalls entsprechend widerstandsfähig). Gerade bei der Technik sollten Sie zudem auf namhafte Hersteller vertrauen, anstatt sich auf Billigware zu verlassen. Empfehlenswert ist auch, ein Komplettset nicht gebraucht zu kaufen; alleine schon aus Garantiegründen. Auch die Übernahme von Fischen aus privatem Vorbesitz ist mit Vorsicht zu genießen, da diese womöglich trächtig oder auch krank sein können.

Um beste Qualität und auch Sicherheit zu genießen, sind Rechnung und Garantiebescheinigung unverzichtbar. Außerdem sollten Sie darüber nachdenken, eine entsprechende Versicherung abzuschließen oder das Aquarium Ihrer Hausratsversicherung melden.

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