Auf und in jedem Fisch leben eine Reihe verschiedener Lebensformen, darunter auch Krankheitserreger. Das können unterschiedlichste Arten von Bakterien bis zu Mehrzellern sein. Beim Umsetzen wandern diese Lebewesen mit dem Fisch mit.
An einer akuten Erkrankung leiden die Fische trotzdem nicht. Bei guten Haltungsbedingungen kann das Immunsystem der Fische die Anzahl der Erreger auf einem Niveau halten, das die Fische nicht beeinträchtigt und bei dem sie keine Krankheitssymptome zeigen.
Ein neuer Fisch kommt aber in der Regel stark gestresst, möglicherweise ausgehungert und mit Krankheitserregern im Schlepptau an. Die Wichtigkeit der Quarantäne zeigen z. B. zahlreiche Berichte über Massensterben in Aquarien, nachdem neue Fische eingesetzt wurden. In Quarantäne sollen sich die neuen Fische erholen und Kräfte sammeln.
Zu Beginn sollte das Wasser im Quarantänebecken dem Wasser entsprechen, in dem der Fisch bisher gelebt hat.
Das Wasser im Quarantänebecken wird dann langsam an die Werte im späteren Aquarium angepasst. Wenn das bisher gewohnte Wasser zu ungeeignet ist, wird die Wasserqualität natürlich sofort verbessert.
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Zur Quarantäne von neuen Fischen sollte ein eingerichtetes und eingefahrenes Aquarium verwendet werden. Neben der Erholung dient die Quarantäne auch dazu, zu beobachten, ob die neuen Fische eine akute Erkrankung haben. Das Becken wird deshalb so eingerichtet, dass die Neulinge sich einerseits wohlfühlen, auf der anderen Seite aber gut beobachtet werden können.
Ein solches Quarantänebecken kann also fast wie ein normales Aquarium eingerichtet sein. Nur Versteckmöglichkeiten sollten möglichst knapp gehalten werden, damit die Fische gut beobachtet werden können.
Nach ca. 4 Wochen bei ca. 22 bis 25° ist bei den meisten Erregern ein Krankheitszyklus durchlaufen, d. h. Symptome hätten bei deutlichem Befall sichtbar werden sollen. Die Quarantäne sollte deshalb mindestens 4 Wochen dauern.
Bei kühleren Temperaturen verlängern sich viele Krankheitszyklen, bei höheren Temperaturen beschleunigen sie sich. Das wird aber in der Regel nur bei deutlich anderen Temperaturen ein wirklich merklicher Effekt außerhalb der natürlichen Streuung sein.
Allerdings sind Fische auch nach der Quarantäne nicht erregerfrei. Auch der Altbesatz ist nie erregerfrei. Wenn die alten und die neuen Fische fit sind, können sie zusammengesetzt werden. Ihre Immunsysteme können dann in der Regel erfolgreich auch die Erreger bekämpfen, die ihnen bisher unbekannt sind.
Ganz vorsichtige Aquarianer setzen erst ein Tier aus dem Altbesatz zu den neuen Tieren in das Quarantänebecken. Nach einiger Zeit wird dann ein Tier aus dem Neubesatz zum Altbesatz gesetzt und wieder abgewartet. Erst dann werden alle neuen Fische in das Zielaquarium gesetzt. Ob diese Maßnahmen wirklich noch zusätzliche Sicherheit bringen, ist fraglich.
Einige Fischarten, z. B. Diskus, werden teilweise nach dem Neukauf im Quarantänebecken vorsorglich gegen verschiedene Krankheitserreger behandelt. Eine solche vorbeugende Behandlung ist nicht empfehlenswert. Auch Neukäufe sollten nur behandelt werden, wenn sie tatsächlich erkrankt sind. Nach einer guten Diagnose sollten sie dann gezielt behandelt werden. Alle Behandlungen und Heilmittel haben Nebenwirkungen. Oft treten Probleme erst lange nach der Behandlung auf und werden dann nicht mit dem verwendeten Mittel in Verbindung gebracht. Nierenschäden aufgrund einer Behandlung können z. B. später zu Symptomen wie Bauchwassersucht führen. Die Bauchwassersucht wird dann aber nicht dem Mittel zugeschrieben, sondern der Empfindlichkeit der Tiere usw. So kann ein regelrechter Teufelskreis aus vorbeugenden Behandlungen und späteren Erkrankungen und Todesfällen entstehen.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
Quarantäne sollte eigentlich schon Pflicht für jedes Zoofachgeschäft sein, das mit Tieren handelt. Da sollte Ehrlichkeit schon im Zoofachhandel vorhanden sein. Zum Zweiten sollte immer, wie auch im Lebensmittelbereich vorgeschrieben, gründliches Hände waschen mit anschließender Händedesinfektion erfolgen, bevor wir Menschen das Wasser wohlmöglich infizieren. Ich werde mir zumindest neben meinem Aufzuchtbecken noch das Quarantänebecken einrichten. Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Warum wird eigentlich in Deutschland so sehr gegen eine vorsorgliche Behandlung im Quarantänebecken opponiert? Es gibt einen sehr erfolgreichen us-amerikanischen Youtuber und Fischladenbesitzer, der alle seine einkommenden Fische mit antibakteriellen, antifungalen, sowie antiparasitären (intern und extern) Medikamenten behandelt. Bei der rein präventiven Anwendung von Antibiotika würde ich den Bedenkenträgern noch recht geben, da sind die Amis wirklich etwas sorglos. Warum man aber nicht gegen Parasiten vorgehen sollte ist mir unklar. Die Fische kommen fast immer kaum gefüttert, eng gepackt, gestresst und mit all dem Kram aus dem Händlerbecken an. Da kann eine Grundreinigung meiner Meinung nach nicht schaden.