Erst ab einer Größe von 3 bis 4 Zentimetern können Männchen und Weibchen anhand der Bauchflosse eindeutig unterschieden werden. Männchen haben ein bis in die Spitzen der Bauchflossen ausgezogenes Segel. Die Weibchen haben ein scharfes, fast rechtwinkliges Dreieck als Segel. Das Segel berührt bei den Weibchen vor dem Ende den Hartstrahl der Flosse. Von dort geht der Flossenstrahl noch als saubere Spitze ohne Segel ein Stück weiter.
Alle Jungfische zeigen bis zu einem gewissen Alter bzw. bis zu einer bestimmten Größe alle ähnliche Segel. Erst wenn ein starkes Männchen geschlechtsreif wird, sollte der Unterschied in diesen Flossen sichtbar werden.
Ab einem Alter von ca. 3 Monaten kann bei den Weibchen die Laichpapille erkannt werden. Die Papille befindet sich vor dem Ansatz der Afterflosse und sieht aus wie ein kleines weißes Körnchen.
Männchen haben keine Laichpapille.
Die Laichpapille der Weibchen ist aber ein problematisches Merkmal zur Geschlechtsunterscheidung. Unterdrückte Männchen sehen bei normalen Bettas, B. splendens, B. imbellis., B. smaragdina, genau so aus wie die Weibchen, inklusive der Papille. Junge Männchen können die Laichpapille imitieren, indem sie etwas weiß zeigen. Von einer echten Laichpapille unterscheidet sich das aber deutlich.
Bei erwachsenen Schleierkampffischen, Betta splendens, erkennt man die Männchen leicht an den größeren Flossen.
- Peter Bärwald (Autor)
Oft sieht bei Aufzucht einer Brut nur ein Männchen aus wie ein Männchen. Die anderen Tiere sehen alle aus wie Weibchen. Erst wenn das offensichtliche Männchen entfernt wird, entwickelt sich ein weiteres Männchen schnell weiter und zeigt das typisch männliche Aussehen. Der Vorgang kann sich mehrfach wiederholen.
Wenn ein starkes, dominantes Männchen im Becken ist, können junge Männchen den Weibchen verblüffend ähnlich sehen. Das einzige Merkmal, das sie nicht unterdrücken können, ist das Segel an ihren Bauchflossen. Bei den Weibchen ist es immer ein klares Dreieck mit fast rechtwinkligem Zuschnitt, bei den unterdrückten Männchen läuft das Segel in die Spitze aus.
An der Färbung können die Geschlechter nicht unterschieden werden. Beide Geschlechter zeigen zwei längs laufende, schwarze Seitenstreifen, wenn sie sich nicht wohlfühlen, verängstigt sind, oder ein deutlich überlegenes Tier in der Nähe ist.
Die gleiche Musterung zeigen Jungtiere bis zu einem gewissen Alter ständig, damit sie nicht angegriffen werden.
Wenn ein Tier senkrechte Streifen zeigt, also vom Rücken zum Bauch, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit ein Weibchen. Diese Streifen zeigen Weibchen, die noch nicht laichbereit sind.
Die Laichpapille ist erst dann ein Unterscheidungsmerkmal, wenn das Weibchen sie wirklich deutlich zeigt.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
Meine jungen Kampffische sind jetzt 6 Wochen alt und beginnen sich zu jagen. Ab welchem Alter sollte man die Jungfische auseinander setzen?