Blasenschnecken

Datenblatt Blasenschnecken

Deutscher Name: Blasenschnecken
Wissenschaftlicher Name: Physa sp.
Aquarium
Länge: mind. 60 x 30 cm
Inhalt: ab 50 Liter
Wasserwerte
Temperatur: 4 bis 33 °C
PH: bis 8,5
GH: bis 22
KH: 3+
Verhalten
Vermehrung: rasant, können schnell zur Plage werden
Futter: Allesfresser, Algen, Kahmhaut, abgestorbene Pflanzen, Herbstlaub, Gemüse, Grünfutter (Brennnesseln), Fischfutter, Schneckenfutter
Verhalten: lebhaft, friedlich
Alterserwartung: nicht bekannt
 
Blasenschnecke
©  Mario Braun

Blasenschnecken, oft Nöppi genannt, gehören zur Familie der Basommatophora

Wasserlungenschnecken) in der Ordnung Pulmonata (Lungenschnecken).

Sie nehmen Luft an der Wasseroberfläche auf und speichern sie in ihrer Mantelhöhle.

Sind sie unter Wasser, versorgen sie sich daraus mit Sauerstoff.

Einige Arten haben zusätzlich sekundäre Kiemen.
Weltweit gibt es rund 80 Arten, die kaum voneinander zu unterscheiden sind. Eine sichere Bestimmung gelingt oft erst am präpariertem Tier, bei der Untersuchung der Genitalien.
Form und Farbe des Gehäuses variieren innerhalb der Arten stark und können zur Artunterscheidung nicht herangezogen werden.

In der Natur leben die Schnecken in Pflanzenbeständen von langsam fließenden und stehenden Gewässern. Sie sind pflegeleicht, robust und anspruchslos und kommen mit fast allen Wasserwerten zurecht.

Blasenschnecken als Fischfutter

Doch für viele Fische sind auch die Blasenschnecken ein leckerer Happen zwischendurch. Hast Du also viel zu viele davon, kannst Du sie einfach mit dem Finger zerdrücken und so Deinen Fischen ermöglichen, sie zu fressen.

Manche Fischarten lernen auch sehr schnell, wie sie die Schnecken aus ihrem Haus lutschen können, zum Bsp. fressen Zwergbuntbarsche und Cichliden die Blasenschnecken sehr gerne.

Manche Fische, wie Kugelfische, brauchen auch unbedingt Schnecken, um sich gesund zu ernähren.

In solch einem Fall kann man die Blasenschnecken mit ihrem hübschen marmorierten Gehäuse auch in größeren Einmachgläsern auf der Fensterbank züchten. Doch auch in solch einem Gefäß brauchen sie einige Pflanzen und regelmäßige Wasserwechsel, um sich wohl zu fühlen.

Aktive Beckenbewohner

Die Tiere sind für Schnecken erstaunlich flink und beweglich. Sie kriechen nicht nur auf dem Boden, sie “schweben” an Schleimfäden durch das ganze Becken.   Zusätzlich lösen sie sich bei Gefahr vom Untergrund und schlagen mit dem Fuß. Durch den Antrieb rollen sie sich aus der Gefahrenzone.

Häufig kann man die munteren Gesellen dabei beobachten, wie sie kopfüber an der Wasseroberfläche hängen. Sie fressen gern die Kahmhaut von der Oberfläche.

Im Aquarium

Häufig hängen Jungtiere oder Eier an neu gekauften Wasserpflanzen. Sie sind so winzig, dass sie kaum zu sehen sind.

Haben sich die harmlosen Weichtiere im Becken etabliert, sind sie hübsch anzusehen, interessant zu beobachten und machen sich nützlich. Zu Boden gesunkenes Fischfutter, Algenaufwuchs oder abgestorbene Pflanzenteile, Blasenschnecken vernichten alles und halten das Aquarium sauber.   Wasserpflanzen werden nicht behelligt.

Die Tiere können bereits in der Einfahrzeit eines neuen Beckens eingesetzt werden.

Im Teich

Die Tiere fühlen sich im Gartenteich wohl. Ist der Teich tiefer als 80 cm und friert im Winter nicht vollständig durch, können sie dort überwintern.

Zu viele Blasenschnecken?

Die Weichtiere sind ein perfektes Lebendfutter für Krebse, Langarmgarnelen und fleischfressende Fische, besonders Kugelfische.

Die Prädatoren erwischen meistens nicht alle Schnecken, eine kleine Population überlebt und vermehrt sich wieder.

Hinweis: Bitte kaufen Sie wegen einer Schneckenplage keine Fische die Schnecken fressen – oftmals können diese nicht artgerecht gehalten werden (wenn die Schneckenplage vorüber ist)  

Aussehen

Die Tiere werden nicht größer als 1 cm.
Das Gehäuse ist transparent, ihr geflecktes Mantelgewebe ist darunter zu sehen.

Charakteristisch ist ihr linksgewundenes Gehäuse, die langen fadenartigen Fühler und der spitz zulaufende, schmale Fuß. In diesen Merkmalen unterscheiden sie sich von den Schlammschnecken, mit denen sie oft verwechselt werden.

Bei einigen Arten hängen die sekundären Kiemen als fransige Lappen über das Gehäuse.  

Futter & Ernährung

Sind Fische und Pflanzen mit im Becken, brauchen die Schnecken nicht zusätzlich gefüttert zu werden. Ihnen genügen die Futterreste und Mikroorganismen und Algen auf den Pflanzen und Scheiben.

Sie extrahieren sogar aus dem Fischkot noch Nährstoffe.

Werden die Schnecken separat als Lebendfutter gezüchtet, nehmen sie handelsübliches Fischfutter oder Gemüse an.  

Zucht und Fortpflanzung

Schon im Alter von 6 bis 8 Wochen sind die Jungen geschlechtsreif. Sie sind Zwitter, jedes Tier kann in einer Woche 50 bis 100 Eier legen.   Für den Fall, dass kein Sexualpartner da ist, können sie Spermien speichern bzw. ihre eigenen Eier selbst befruchten. Kein Wunder, dass sie sich in atemberaubendem Tempo vermehren!

Bekommen die Tiere weniger Futter, bremst das die Eiproduktion ein wenig.   Die länglichen, transparenten Eipakete werden an Pflanzen, Steine oder Scheiben geklebt. Die Elterntiere kümmern sich nicht weiter darum. Nach einigen Tagen schlüpfen die Jungen.  

Vergesellschaftung

Die Tiere können mit allen nicht Schnecken fressenden Wasserbewohnern vergesellschaftet werden.

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  • Vergesellschaftung mit Fischen: alle Friedfische
  • Vergesellschaftung mit Garnelen: alle Garnelen, die keine Schnecken fressen
  • Vergesellschaftung mit anderen Schneckenarten im Aquarium: keine Raubschnecken  

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