Sulawesi Garnelen

Datenblatt Sulawesi Garnelen

Lateinischer Name: Caridina pareparensis De Man, 1892
Handelsname: Sulawesi-Garnele
Ordnungsname: Decapoda (Zehnfußkrebse)
Familie:
Atyidae (Süßwassergarnelen)
Gattung:
Caridina (Echte Süßwassergarnelen)
Herkunft: Quellgebiet von Malawa (Insel Sulawesi), Indonesien
Größe in cm:
1,5 (Weibchen), 2 (Männchen)
Aquariumgröße
Länge und Breite in cm:
25x25x25 Nano Aquarium
Inhalt in Litern:
ab 15 Litern
Wasserwerte
Temperatur: 20 bis 30 °C
PH: 6,5 bis 7,5
GH:
6 bis 18 °dGH
KH: 1 bis 12 °dKH
Verhalten / Besatz
Bereich: Bodenzone
Futter: Algen, Garnelenfutter (Feuchtfutter)
Verhalten: gesellig lebende Krebstiere
Anzahl: Gruppengröße von mindestens zehn Exemplaren empfohlen
Lebenserwartung:
ca 2 Jahre
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Garnelenverträglich:  
Sulawesigarnele
Graf zu Pappenheim, Sulawesigarnele, CC BY-SA 4.0

Die endemischen Garnelen von Sulawesi

Sulawesi-Garnelen sind kleine, tropische Süßwassergarnelen, die nur auf der indonesischen Insel Sulawesi vorkommen. Sulawesi ist eine der vier Inseln, die zu den Großen Sunda-Inseln gehören, einer Inselgruppe im Malaiischen Archipel. Bei den Sulawesi-Garnelen handelt es sich somit nicht um eine engere systematische Klassifizierung. Vielmehr handelt es sich um eine Reihe von Arten der Gattung der Echten Süßwassergarnelen, die sich geografisch der elftgrößten Insel der Welt zuordnen lassen. Sie sind in der räumlich abgegrenzten Umgebung von Sulawesi also endemisch.

Die Garnelen sind vor allem in den alten Seensystemen von Sulawesi zu finden, insbesondere im Malili-Seensystem und im Poso-See. Paläontologisch alte Seen wie die Malili-Seen stellen einen „Hotspot“ aquatischer Biodiversität dar. Hierbei treten Artenschwärme auf, was die zentrale Ursache dafür darstellt, dass die Süßwasserfauna von Sulawesi artenreicher ist als die jeder anderen ostindonesischen Insel.

Sulawesi-Garnelen in der Aquaristik

Aufgrund ihrer oft leuchtenden Farben und ihrer Fähigkeit, in einem breiten Spektrum von warmen Temperaturen zu gedeihen, sind Sulawesi-Garnelen bei Garnelenhaltern sehr beliebt. In der Aquaristik werden sie liebevoll „Sulas“ genannt, was die Kurzform für Sulawesi-Garnelen ist.

Neben den besonders farbenprächtigen, dafür aufgrund der aufwendigeren Haltung nur Fortgeschrittenen vorbehaltenden „Sulas“ wie die Kardinalsgarnele Caridina dennerli, die Towuti-Tiger-Garnele Caridina masapi oder die Sulawesi-Harlekin-Garnele Caridina woltereckae ist die Haltung der eigentlichen Sulawesi-Garnele aufgrund deren Anspruchslosigkeit weit verbreitet.

Die Sulawesi-Garnele Caridina pareparensis

Die Sulawesi-Garnele Caridina pareparensis lässt sich systematisch in zwei Unterarten aufteilen:

  • Caridina pareparensis pareparensis
  • Caridina pareparensis parvidentata

Die beiden Unterarten lassen sich optisch kaum unterscheiden. Ursprünglich wurde Caridina pareparensis parvidentata als Caridina parvidentata Roux, 1904 beschrieben. Für die Sulawesi-Garnele sind auch die Handelbezeichnungen Sulawesi-Inlandsgarnele und Malawa-Garnele in Gebrauch.

Mit einer Länge von durchschnittlich 1,5 cm gehört die Sulawesi-Garnele zu den kleinsten Arten der Gattung. Die Färbung der Garnele reicht von einem milchig-transparenten bis zu einem bräunlich-transparenten Grundton. Unter den entsprechenden Umgebungsbedingungen kann dabei eine attraktive Musterung ähnlich den tigerfarbigen Garnelen auftreten.

Die Sulawesi-Garnele im Aquarium

Die Sulawesi-Garnele kreuzt sich mit keiner anderen bekannten Garnelenart, auch nicht im Aquarium. Als lebhafte, unkomplizierte und recht schwimmfreudige Garnelenart ruft sie den „Wuseleffekt“ hervor.

Die Sulawesi-Garnele gilt zusammen mit der Amano-Garnele als die beste Algengarnele überhaupt. Sie sind viel kleiner als letztere und lassen sich im Gegensatz zu diesen problemlos vermehren. Sie kommen mit fast allen Wasserbedingungen zurecht und sind daher äußerst robust und anpassungsfähig. Als einer der am einfachsten zu haltende Garnelenarten sind sie sehr gut für Einsteiger in der Garnelenhaltung geeignet. Bei einer entsprechenden Haltung nehmen die Garnelen auch eine attraktive Zeichnung an, die mit ihren feinen Linien und Punkten der der Tigergarnelen ähnelt. Daher sind sie aufgrund des Störfaktors zur Tarnung ansprechend gefärbt, wenn sie in einem Gesellschaftsbecken gehalten werden.

Geschlechtsunterschiede

Die Weibchen der Sulawesi-Garnele sind im Durchschnitt etwas kleiner als die Männchen. Die tragenden Weibchen sind leicht an den dunklen, olivfarbenen Eiern zu erkennen.

Zucht

Zuchtansatz

Die Sulawesi-Garnele gehört zu den Zehnfußkrebsen mit spezialisiertem Fortpflanzungstypus. In diesem Fall entwickelt sich im Garnelenei bereits ein fast vollständig ausgebildeter Jungkrebs. Damit ist die Nachzucht im Aquarium problemlos möglich.

Aufzucht

Nach einer Tragezeit von drei bis vier Wochen entlässt das Weibchen aus den Eiern um die 20 Jungkrebse. Damit gehören sie zu den produktivsten Zwerggarnelen. Zu beachten ist das Vorhandensein eines ausreichendes Nahrungsangebot für den nur langsam wachsenden Nachwuchs.

Vergesellschaftung

Die Vergesellschaftung der Sulawesi-Garnele mit anderen Garnelen wie beispielsweise der Amano-Garnele Caridina multidentata ist unproblematisch. Als Beifische empfehlen sich die kleineren Panzerwelse, etwa der Napopanzerwels Corydoras napoensis, klein bleibende Bärblinge wie der Rubinbärbling Danio choprae und kleinere Salmler wie der Feuertetra Hyphessobrycon amandae.

Sonstige Fragen

Warum ist die Sulawesi-Garnele als Einstieg in die Haltung von Garnelen geeignet?

Die Sulawesi-Garnele ist aufgrund ihrer Toleranz gegenüber unterschiedlichen Wasserwerten und Wassertemperaturen unkompliziert in der Haltung, hat eine hohe Vermehrungsrate und besticht durch ihr agiles Verhalten.

Welche Gruppengröße ist bei einem Neubesatz mit Sulawesi-Garnelen empfehlenswert?

Die Größe der Startgruppe sollte mindestens zehn Exemplare umfassen. Damit ist sichergestellt, dass die anfängliche Entwicklung der Population nicht ins Stocken kommt. Ist der Umfang zu gering, können die Männchen keine ausreichende Anzahl von Spermienpakete an die Weibchen anheften. Sollten dabei Eier innerhalb von etwa einer Woche unbefruchtet geblieben sein, werden diese vom Muttertier abgestoßen.

Lässt sich die Sulawesi-Garnele mit anderen Garnelenarten kreuzen?

Es ist keine weitere Garnelenart bekannt, die mit der Sulawesi-Garnele hybridisiert. Damit ist die Vergesellschaftung auch mit anderen Caridina-Arten möglich, da die Gefahr von unerwünschten Kreuzungsprodukten nicht gegeben ist.

Ist die Sulawesi-Garnele als „Funktionsgarnele“ für das Aquarium geeignet?

Obgleich sich die Sulawesi-Garnele im Aquarium als hervorragende „Algengarnele“, „Gesundheitspolizei“ und „Resteverwerter“ darstellt, müssen diese Eigenschaften im Hinblick auf das Tierwohl sekundär bleiben.

Wie lassen sich Sulawesi-Garnelen von äußerlich ähnlichen Garnelen unterscheiden?

Als guter Trick bietet es sich an, die in Frage stehenden Tiere in eine weiße Schale mit geringem Wasserstand zu setzen. Eine Sulawesi-Garnelen zeigt sich dann in beiden Geschlechtern in einem bläulichen Farbton, während beispielsweise die Rückenstrichgarnele Neocaridina davidi ihre Färbung beibehält.

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