Moderlischen

Leucaspius delineatus

Datenblatt Moderlischen

Deutscher Name: Moderlischen
Wissenschaftlicher Name: Leucaspius delineatus
Herkunft: Tiefland Europas von Zentralfrankreich bis zum Kaspischen Meer und Einzugsgebiet der Wolga
Größe: 6 bis 9 cm
Aquarium
Länge: ab 100 cm
Inhalt: ab 250 Liter
Wasserwerte
Temperatur: 10 bis 20 °C
PH: 7
GH: 13 bis 17 °dGH
Verhalten
Bereich: oberer Bereich
Futter: Allesfresser, Flocken, Frostfutter, Trockenfutter, Lebendfutter, Insektenlarven, Wasserflöhe, Hüpferlinge, Zoo- und Phytoplankton, Algen,
Verhalten: Schwarmfisch, friedlich
Anzahl: ab 10 Tiere
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Moderlischen
Karelj, Leucaspius delineatus Prague Vltava 2, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Die Fische gehören zur Gattung Leucaspius in der Familie der Weißfische (Leuciscidae). Damit sind sie den Karpfenartigen zuzuordnen.
Der Name Moderlischen oder Moderlieschen leitet sich von der Art der Eroberung neuer Lebensräume ab. Er hat seinen Ursprung im Wort „mutterlos“. Der Laich dieser Fische ist enorm klebrig und haftet gut an den Beinen von Wasservögeln, sie nehmen ihn zum nächsten Gewässer mit. Dort wachsen die Jungfische oft ohne ältere Artgenossen auf.

Namensgebung

Die Fische sind ebenfalls als Malinchen, Mutterloseken, Mudchen, Sonnenfischchen, Witting, Schneiderkarpfen oder Zwerglaube bekannt.

Aussehen

Der Körper der Winzlinge ist langgestreckt, dabei seitlich abgeflacht. Zwischen der After- und der Bauchflosse ist eine kielförmige Bauchkante zu sehen. Ihre Seitenlinie ist kurz, sie ist lediglich auf den ersten 7 bis 12 Schuppen zu erkennen.

Ein braungrüner Rücken, silberne Seiten und ein weißlicher Bauch sind die Grundfarben des Körpers. Charakteristisch für die Art ist der blau schimmernde Seitenstreifen, der auf dem Schwanzstiel besonders hervortritt. Die Flossenansätze haben einen rötlichen Schimmer, die Flossen sind durchscheinend weißlich oder gelblich. Das steil nach oben gerichtete Maul ist oberständig, bemerkenswert sind die relativ großen Augen.

Natürliche Herkunft – Umgebung

Die Fische leben in der Natur in stehenden oder langsam fließenden Gewässern, gern Überschwemmungstümpel, Teiche oder sumpfige Gräben mit viel Vegetation. Dort halten sie sich bevorzugt in Ufernähe zwischen den Pflanzen auf. Die munteren Fischchen lieben es gesellig, im Schwarm fühlen sie sich wohl.
Stärkere Strömungen meiden sie, wichtig dagegen ist sauerstoffreiches Wasser.

Kälte macht den Fischen nichts aus, bei zu warmen Wasser oder erhöhten Nitrit– und Nitratwerten reagieren sie empfindlich. Die Temperatur im Becken sollte nicht wesentlich mehr als 20 °C betragen. Ein Kaltwasseraquarium ist ideal für sie. Im Winter kann die Temperatur auf 10 °C abgesenkt werden. Das simuliert den Wechsel der Jahreszeiten. Wird es im Frühjahr wärmer, regt das die Laichbereitschaft der Tiere an.

Goldfische im Kaltwasseraquarium*
  • Lindner, Andreas B. (Autor)

Als Bodenbedeckung eignet sich Sand oder feiner Kies. Wichtig sind einzelne bepflanzte Bereiche mit ausreichend Schwimmraum dazwischen. Verstecke finden die Tiere zwischen Wurzeln und Steinaufbauten.

Das Wasser sollte klar und sauber sein. Gute Filter und zusätzliche Belüftung sorgen für den benötigten hohen Sauerstoffgehalt.

Geschlechtsunterschiede

Die Weibchen werden leicht größer und breiter als die Männchen.
Ein sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die Afteröffnung.

Bei den Männchen liegt sie tief, bei den Weibchen sind drei Auswüchse zu erkennen.

Zucht von Moderlischen

Moderlischen sind vermehrungsfreudig. Steigt die Wassertemperatur auf 18 bis 20 °C, kommen die Tiere in Paarungsstimmung. Zu erkennen ist das an der Legeröhre, die die Weibchen dann ausbilden. In der Natur passiert das von April bis in den Juni hinein.

Im Aquarium hat sich ein separates Aufzuchtbecken bewährt. Essenziell im Becken sind Schilfhalme, an die das Weibchen die Eier heften kann.
Werden 6 bis 8 Fischchen hineingesetzt, sind schon bald die Eibänder an den Halmen zu erkennen. Entgegen aller Mythen heften die Weibchen die Bänder nicht spiralförmig, sondern in Reihen an die Pflanzen. Alle Stängel, Halme oder Wurzeln werden vor der Eiablage penibel gesäubert. Die Eier sind farblos und ca. 1 mm groß.

Das Männchen kümmert sich allein um die Brut. Er bewacht die Eier und versorgt sie mit frischem sauerstoffreichen Wasser. Dazu fächelt er mit den Flossen oder stupst die Pflanzen an, damit sie sich bewegen. Außerdem sondert er ein bakterienhemmendes Sekret ab, mit dem er die Eier bestreicht.

Nach 9 bis 12 Tagen schlüpfen die Jungen. Zu diesem Zeitpunkt sollten alle erwachsenen Moderlischen aus dem Aufzuchtbecken entfernt werden.
Als Futter für die Nachzucht eigenen sich Artemia Nauplien. Schon für die Jungtiere ist eine gute Versorgung mit Sauerstoff wichtig.

Mit einem Jahr werden die Jungfische geschlechtsreif.

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Vergesellschaftung

Da die Fische friedlich sind, können sie gut mit anderen kleineren Friedfischen vergesellschaftet werden. Größere Fische oder Krebse sehen in den Zwergen oft einen kleinen Snack.
Ob die Tiere die Eier und Larven von Amphibien und anderen Fischen fressen, ist umstritten. Hier ist weitere Forschungsarbeit nötig.

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FAQs – Häufige Fragen zu Moderlischen 


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