Muschelblume

Wer es leid ist, Wasserlinsen mühsam aus dem Aquarium zu entfernen, aber dennoch nach einer Schwimmpflanze sucht, kommt an der Muschelblume kaum vorbei. Die attraktive Pflanze mit den pelzigen Blättern erfreut sich mittlerweile sogar in Gartenteichen steigender Beliebtheit.

Zeichnung Muschelblume
Francisco Manuel Blanco (O.S.A.), Pistia stratioites Blanco2.468, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Eckdaten

Haltung: einfach
Zucht: Ausläufer
Größe: bis zu 20 cm, im Aquarium meist kleiner
Temperatur: 15 °C – 30 °C
PH: 5 – 8
GH: bis 20 °dH
KH: bis 15 °dH

Aussehen

Die Muschelblume besteht aus einer Reihe an dickfleischigen Blättern, die sich rosettenförmig um das Zentrum anordnen. Der dichte Pelz lässt Wasser abperlen und verhindert damit Durchnässung und Untertauchen bei Regenfall. Die hellgrünen Blätter sind länglich, werden zum Ende hin breiter und sind dort eingebuchtet. Je nach Lichtintensität liegen die Blätter flach an der Wasseroberfläche auf oder strecken sich aufrecht dem Licht entgegen.

Im Aquarium sind vor allem die dichten Wurzeln der Muschelblumen zu sehen. Bei größeren Exemplaren können die Wurzeln mitunter bis zum Boden reichen. Nur von oben sieht man hingegen die winzigen, unscheinbaren Blüten, die ähnlich gefärbt sind wie die Blätter und in der Mitte der Rosette thronen. Die Muschelform dieser Blüten hat der Pflanze auch ihren deutschen Namen eingebracht.

Muschelblumen breiten sich zwangsläufig über die gesamte Wasseroberfläche aus. Dazu schieben sie lange Ausläufer aus ihrer Blattrosette hinaus, an deren Ende neue Jungpflanzen wachsen.

 Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Muschelblume ist der Wissenschaft heute nicht bekannt. Fest steht, dass die Pflanze in tropischen Gewässern auf der ganzen Welt robuste Bestände bildet und als Neophyt auch heute noch neue Gebiete erschließt. Sie ist in Südamerika und Afrika nachgewiesen und dringt bis nach Texas und Florida vor. Die Muschelblume bevorzugt stehende Gewässer und ist dort in der Regel in Ufernähe zu finden.

In Europa ist die Muschelblume nicht winterhart, wird aber gerne in Teichen eingesetzt. Diese Pflanzen müssen entweder im Inneren eines Gebäudes überwintert oder im nächsten Frühling neu zugekauft werden.

 Haltungsbedingungen

Im Aquarium wird die Muschelblume einfach auf die Wasseroberfläche gesetzt und dort dann sich selber überlassen. An die Wasserwerte stellt sie keine hohen Ansprüche. Strömung hingegen mag sie nicht. Es ist bekannt, dass Muschelblumen in manchen Aquarien nie lange überleben und andere geradezu überwuchern. Woran dieses Phänomen genau liegt, ist nicht restlos geklärt, aber es mag mit Schwitzwasser und Hitzestau unter der Abdeckung zusammenhängen, die der Muschelblume nicht behagen.

Das dichte Wurzelwerk der Muschelblume kann je nach Einsatzort als lästig oder hilfreich empfunden werden. Einerseits bietet es Jungfischen Versteckmöglichkeiten und Schaumnestbauern Baumaterial, andererseits stört es das optische Bild der Unterwasserlandschaft und nimmt den anderen Pflanzen das Licht. In diesem Fall sollten regelmäßig die größten Muschelblumen entfernt werden.

Zusätzlich gilt die Muschelblume als guter Nitratzehrer und hilft dadurch im Kampf gegen Algenplagen.

 Besonderheiten

Im Aquarium kommt die Muschelblume nur als kleinbleibende Kümmerform vor. Mit genügend Platz und ohne Abdeckung kann die Pflanze wesentlich größere Ausmaße annehmen. Ihre natürliche Größe und die frische, hellgrüne Farbe, haben ihr den Zweitnahmen Wassersalat eingebracht. Ein anderer Grund für den Namen ist die Tatsache, dass Muschelblumen vielen pflanzenfressenden Wasserbewohnern als wertvolle Nahrungsquelle dienen. So sind die Seekühe Mittelamerikas dafür bekannt, Wassersalat von der Wasseroberfläche abzugrasen. Auch hiesige Halter von Wasserschildkröten schwören auf Muschelblumen als Futterpflanze.

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