Ein Gartenteich bietet nicht nur Lebensraum für klassische Teichfische wie Stichlinge, Moderlieschen oder Goldfische. Viele Aquarienbesitzer stellen sich die Frage, ob sich ihre exotischen Pfleglinge eventuell im Teich wohlfühlen.
Was muss man bei der Haltung von Aquarienfischen im Teich beachten?
Als Erstes gilt es die Frage zu klären, ob die Fische ganzjährig oder ausschließlich im Sommer im Teich gehalten werden sollen. Exoten, die keine tiefen Temperaturen vertragen, ziehen im Herbst wieder in ihr warmes Aquarium. Sie genießen die warme Jahreszeit im Freien. Im Herbst und Winter bereichern sie wieder das Aquarium im Wohnzimmer, können beobachtet und versorgt werden.
Fische aus Kaltwasseraquarien sind unempfindlicher gegen Temperaturschwankungen. Viele von ihnen brauchen die kalte Jahreszeit. Die Kälte regt ihren normalen Lebensrhythmus inklusive des Fortpflanzungszyklus an. Um den Tieren die Überwinterung zu vereinfachen, kann der Teich mit Spezialfolien oder Styrodur abgedeckt werden.
Voraussetzungen an den Teich
Ein Gartenteich ist dann für Fische geeignet, wenn er tief und groß genug ist. Zu flache oder zu kleine Teiche haben zu wenig Wasserinhalt. Im Sommer wird es dort schnell zu warm für die Bewohner. Der Teich sollte ein Fassungsvermögen von mindestens 400 l haben.
Sollen die Tiere über Winter im Teich bleiben, muss dieser mindestens 80 bis 100 cm tief sein. Dann ist gewährleistet, dass er nicht komplett durchfriert.
Der Standort des Teiches sollte nicht zu sonnig sein. Scheint im Sommer die Sonne den ganzen Tag auf das Wasser, erwärmt es sich zu stark.
Die Größe des Teiches muss an die Größe der Fische angepasst werden. Größere Arten brauchen entsprechend größere Teiche.
Lebensraum
Damit die Tiere sich draußen wohlfühlen, müssen sie ihren gewohnten Lebensraum vorfinden. Arten, die sich gern zwischen Pflanzen aufhalten, brauchen einen gut bepflanzten Teich. Für gründelnde Fische ist ein durchlässiger Bodengrund erforderlich.
Vergesellschaftung im Teich
Viele Fische sind im Gartenteich extrem vermehrungsfreudig. Oft ist die Population der Guppys, Schwertträger oder Lebendgebärenden im Herbst erheblich größer, als die, die im Frühjahr ausgesetzt wurde.
Es müssen rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden, um den Nachwuchs unterzubringen. Eventuell nehmen andere Aquarienfreunde oder Zoogeschäfte die Jungtiere ab. Andernfalls ist für ausreichend viele Becken für die Überwinterung zu sorgen.
Fische in den Gartenteich einsetzen
Die betreffenden Fische werden mit etwas Aquariumwasser in einen Eimer gesetzt. Jetzt wird schöpfkellenweise im Abstand von 5 bis 10 Minuten Teichwasser zugegeben. Nach 2 bis 3 Stunden haben sich die Tiere an das Teichwasser gewöhnt und können ausgesetzt werden.
Fische im Herbst wieder ins Aquarium zurückführen
Bodenbewohner wie Welse, graben sich im Boden ein. Es ist fast unmöglich, sie wiederzufinden. Es hilft, wenn die Tiere ab Anfang September mit zusätzlichen Leckerbissen verwöhnt werden. Dann lassen sie sich leichter finden und einfangen.
An das Aquariumwasser werden die Fische ebenso gewöhnt, wie im Frühjahr beim Aussetzen ans Teichwasser.
Welche Aquarienfische sind für die Haltung im Teich geeignet?
Fische für ganzjährige Teichhaltung
- Killifisch
- Sonnenbarsche
- Blaubandbärbling
- Bitterling
- Amerikanischer Hundsfisch
- Goldorfe
- Shubunkin
- einige Makropodenarten aus China
- Europäische Wildgarnele
Fische, die im Sommer im Teich gehalten werden können
- Labyrinthfische
- Zebrabärblinge
- Barben
- Salmler
- Black Mollys
- Paradiesfische
- Rubinbarben
- Zebrakärpfling
- Koboldkärpfling
- Spanienkärpfling
- Medaka
- Marmorierter Panzerwels
- Antennenwelse
- Chanchito
- Pfauenaugenbarsch
- Regenbogenelritze
- Red-Cherry-Garnele
- Red-Fire-Garnele
Welche Aquarienfische sind für die Haltung im Teich NICHT geeignet?
Alle Fische, die spezielle Ansprüche an Strömung, Temperatur und Wasserqualität stellen, sollten in ihrem Aquarium bleiben.
Vor & Nachteile der Teichhaltung
Vorteile:
- Die Tiere haben mehr Platz zum Schwimmen zur Verfügung.
- Sie leben draußen in einer weitgehend natürlichen Umgebung.
- Einige Arten können sich im Teich selbstständig ernähren.
- Die Tiere sind gesünder und vitaler.
- Sie sind draußen oft farbenprächtiger als im Aquarium.
Nachteile:
- Die Tiere lassen sich schwer bis gar nicht beobachten.
- Viele werden scheu.
- Die Sommergäste müssen im Herbst eingefangen werden.
- Draußen gibt es viele natürliche Fressfeinde.
- Wasservögel können Laich oder winzige Jungfische an den Beinen in andere Gewässer verschleppen. Exotische Arten könnten sich auf diese Weise hier ausbreiten und heimische Arten verdrängen. Ein einfaches Vogelschutznetz, das über den Teich gespannt wird, verhindert das.
Viele Arten genießen im Sommer den Aufenthalt im Teich. Der Mehraufwand für den Pfleger lohnt sich auf jeden Fall.
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