Fischtuberkulose

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Symptome

Äußere Symptome

  • Augen fallen heraus.
  • Glotzaugen.
  • Farben werden blass.
  • Fische magern ab.
  • Entzündungen auf der Haut.
  • Offene und blutige Stellen am Körper.
  • Schwarze oder braune Flecken am Körper, die später aufplatzen und zu offenen, blutigen Stellen führen.
  • Flossen bilden sich zurück.
  • Schuppen fallen aus.
  • Schuppen stehen ab.
  • Fische magern ab.
  • Bauch wird ungewöhnlich dick.
  • Verkrüppelung des Kiefers.
  • Verkrümmung der Wirbelsäule.

Verhalten

  • Fressunlust
  • Fische werden träge und apathisch.
  • Fische schwimmen ruckartig.
  • Fische rutschen auf dem Bauch.
  • Fische sondern sich ab.
  • Fische stehen in Ecken oder am Boden.

Innere Symptome

  • An inneren Organen bilden sich weißlich-graue Knötchen (Zysten).
  • In Muskeln bilden sich Knötchen. Diese führen zu den oben aufgeführten braunen oder schwarzen Flecken am Körper.

Fotos

Zwergfadenfisch mit für Fischtuberkulose typischen Wundstellen am Körper. Vermutlich handelt es sich in diesem Fall um das in Asien um sich greifende Epizootoc ulcerative Syndrome (EUS), von dem auch Zwergfadenfische betroffen sind.


Fischtuberkulose ZwergfadenfischFischtuberkulose Zwergfadenfisch
Fotos: A. Marquardt

Zwergfadenfisch-Weibchen mit typischen Wundstellen am Körper. Auch auf dem zweiten Bild, vorne an der Rückenflosse und hinter dem Auge.

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Viktoriabuntbarsch mit FischtuberkuloseViktoriabuntbarsch mit Fischtuberkulose
Fotos: Karin Kersting

Viktoriabuntbarsch mit Fischtuberkulose . Der Buntbarsch ist sehr blass und hat einen stark eingefallenen Bauch.


Fischtuberkulose FadenfischFischtuberkulose FadenfischFischtuberkulose Fadenfisch
Fotos: J. Dazio

Fadenfisch der innerhalb von 10 Tagen vermutlich an Fischtuberkulose starb. Bei Fadenfischen besteht in solchen Fällen ein Verdacht auf EUS.

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Ursachen

Verursacher der Fischtuberkulose sind Bakterien der Gattung Mycobacterium (Mykobakterien). Diese Bakterien befinden sich in fast jedem Aquarium, z. B. im Bodengrund, im Mulm, in Futterresten und an gestorbenen Lebewesen. Auch an und in gesunden Fischen finden sich diese Bakterien häufig. Je nach Studie sind bis zu 80 % aller Aquarienfische von Mykobakterien befallen. Der Durchschnittswert der Studien liegt bei 40 bis 60 %. Aus diesem Grunde werden in toten Fischen oft Tuberkulose auslösende Bakterien aufgefunden und zu Unrecht als Verursacher des Todes vermutet.

Mykobakterien sollten aber auch nicht unterschätzt werden. In der Literatur wird fast durchgehend davon ausgegangen, dass Fischtuberkulose die häufigste bakterielle Erkrankung bei Aquarienfischen ist. Dass viele Fische von Mykobakterien befallen sind, ohne zu erkranken, bedeutet nicht, dass die Fische immun geworden sind und die Mykobakterien ungefährlich sind. Gesunde und kräftige Fische werden durch ihre Schleimhaut bzw. durch den erzeugten Schleim davor geschützt, dass Bakterien sich an ihre Hautoberfläche anheften können. Die Bakterien leben hauptsächlich in diesem Schleim. Sobald die Schleimschicht beschädigt wird, entsteht für die Bakterien ein Nährboden, auf dem sie sich explosionsartig vermehren können, auch wenn es sich nur um mikroskopisch kleine Beschädigungen handelt.

Vermutlich tritt die Fischtuberkulose deshalb oft dann auf, wenn neue Fische in ein Aquarium mit vorhandenem Fischbestand gesetzt werden. Die Tuberkulose kann mit den neuen Fischen eingeschleppt werden oder im Becken vorhandene Erreger finden in der Folge von Rangordnungsstreitigkeiten oder anderen Stressfaktoren geeignete Vermehrungsmöglichkeiten.

Das Immunsystem gesunder Fische kann die Mykobakterien jedoch in der Regel abwehren. Erst bei Schwächezuständen, z. B. aufgrund schlechter Lebensbedingungen oder aufgrund vitaminarmer Ernährung, bricht die Fischtuberkulose aus. Die Fischtuberkulose ist sehr ansteckend und kann sich direkt von Fisch zu Fisch, oder auf Umwegen, z. B. über den Bodengrund, ausbreiten. Der Verlauf der Krankheit kann sehr langsam erfolgen, so dass immer wieder einmal ein Fisch stirbt. Der Verlauf kann aber auch seuchenartig sein, so dass innerhalb kurzer Zeit ganze Bestände sterben. Ob der unterschiedliche Verlauf durch die jeweiligen Haltungsbedingungen verursacht wird, oder ob unterschiedlich gefährliche Bakterienstämme dafür verantwortlich sind, ist noch nicht geklärt.

Befallene Fische, die unter optimalen Bedingungen gepflegt werden, können die Bakterien im Körper mit Bindegewebe umhüllen und so deaktivieren. Diese sogenannten Granulome können im Mikroskop bei ca. 200facher Vergrößerung erkannt werden. Häufig treten Granulome in Leber und Nieren auf. Allerdings entstehen ähnliche Abkapselungen auch bei anderen Erkrankungen. Wenn zu viele Granulome entstehen, können lebenswichtige Körperfunktionen gestört werden. Unter ungünstigen Bedingungen kann sich das umhüllende Bindegewebe wieder auflösen. Die Bakterien werden dann wieder aktiv.

Im Bodengrund, Mulm, an Pflanzen, Dekorationsgegenständen usw. können Mykobakterien lange überleben. Die Fischtuberkulose kann so immer wieder neu ausbrechen, sobald sich die Lebensbedingungen der Fische verschlechtern.

Aufgrund der Vielzahl verschiedener Symptome, die einzeln oder zusammen auftreten können und zudem gleichzeitig Symptome anderer Krankheiten sind, kann Fischtuberkulose nur vom Tierarzt sicher diagnostiziert werden.

Übertragung auf Menschen

Menschen können sich an der Fischtuberkulose nicht mit Lungentuberkulose infizieren. Allerdings finden die Mykobakterien der Art Mycobacterium marinum in Hautfalten und offenen Wunden geeignete Ansiedlungsbedingungen. Starke und unangenehm juckende Hautausschläge und Ekzeme können die Folge sein. Die ersten Symptome treten deshalb an den Händen oder Armen auf. Deshalb sollte man keinesfalls mit offenen Wunden in ein Aquarium greifen, dessen Besatz unter Tuberkuloseverdacht steht.

Die Erkrankung bei Menschen wird als Schwimmbadgranulom bezeichnet, weil sie durch Wasser in Aquarien und in Schwimmbecken übertragen werden kann. Die Krankheit war früher relativ weit verbreitet. Weil Seen und Flüsse nur noch selten als Badegewässer genutzt werden, ist die Erkrankung selten geworden. Es entstehen innerhalb von 2 bis 4 Wochen entzündliche, blau-rote Knoten, die etwa 2 cm groß werden können und schmerzhaft sind. Weil sich der Erreger über die Lymphbahnen ausbreiten kann, können am Arm eine Reihe dieser Knoten auftreten. In fortgeschrittenen Stadien können Sehnen und Knochen befallen werden.

Der Nachweis der Krankheit erfolgt anhand typischer Änderungen an einer Gewebeprobe oder durch den Nachweis des Erregers in einer Bakterienkultur. Die Erkrankung heilt mit geeigneter Behandlung durch Antibiotika innerhalb einiger Wochen. Oft tritt auch unbehandelt nach einigen Monaten eine Heilung ein. Einzelne befallene Stellen können in schweren Fällen operativ entfernt werden.

Weil die Erkrankung heute selten und daher weitgehend unbekannt ist, werden die Knoten oft mit Abszessen verwechselt. Nach einer älteren Zeitungsmeldung aus der “Welt” traten in Frankreich zwischen 1996 und 1998 63 Krankheitsfälle auf.

Vorbeugen kann man, indem man nur mit Handschuhen in das Aquarium greift.

Behandlungsvorschläge

Die beste Maßnahme gegen Fischtuberkulose ist eine geeignete Vorsorge, indem den Fischen optimale Lebensbedingungen geboten werden. Abwechslungsreiche Ernährung, ausreichend Platz und gute Wasserhygiene spielen hierbei eine besondere Rolle. Neuzugänge müssen mindestens zwei bis drei Wochen in Quarantäne beobachtet werden.

Einmal erkrankte Fische können in der Regel nicht geheilt werden. Bestenfalls kann der Verlauf der Krankheit durch Behandlung mit antibakteriellen Heilmitteln verzögert werden.

Temperaturerhöhungen sind nicht sinnvoll, weil sich die Erreger auch bei 37° gut vermehren.

Pauschale Empfehlungen darüber hinaus sind schwierig, weil der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich sein kann.

Aufgrund der hohen Ansteckungsgefahr müssen erkrankte Fische sofort isoliert werden. Wenn es sich nicht um Einzelfälle handelt und keine Quarantänemöglichkeit vorhanden ist, sollten erkrankte Tiere getötet werden. Das Töten des gesamten Bestands, also auch der gesunden Tiere, ist nicht notwendig, auch wenn das häufig empfohlen wird.

Bei sehr starkem Befall, bei dem immer weider neue Fische erkranken, ist zu überlegen, den vorhandenen Besatz nicht mehr durch Neukäufe zu ergänzen, sondern langsam auf natürlichem Weg aussterben zu lassen. Vor einem Neubesatz sollten dann befallene Aquarien und Gegenstände gründlich desinfiziert werden. Die Pflanzen sollten in diesem Fall vernichtet werden.

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7 Kommentare

  1. Hallo ,meine Freundin hat guppys und die haben stark gerötet kiemen und der eine verhält sich komisch und atmet voll schnell was kann man dagegen tun

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