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Datenblatt Nasen |
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Lateinischer Name: | Chondrostoma nasus |
Handelsname: | Nase |
Ordnungsname: | Karpfenartige (Cypriniformes) |
Familie: |
Weißfische (Leuciscidae) |
Gattung: |
Chondrostoma |
Herkunft: | Europa |
Größe: |
gewöhnlich zwischen 25 und 40 cm; in freier Wildbahn bis 60 cm |
Aquarium- Teichgröße | |
Länge und Breite: |
mindestens 1,2 m; wird wegen der zu erwartenden Größe meist in Gartenteichen gehalten |
Inhalt in Litern: | unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Fischgröße im Idealfall mindestens 1000 Liter je Tier; im Teich sollten zum Überwintern Bereiche von mindestens 1,5 m Tiefe vorhanden sein |
Wasserwerte | |
Temperatur: | 4 °C – 20 °C |
pH: | 6 bis 8 |
Verhalten/Besatz | |
Bereich: | Bevorzugt sauerstoffreiches, fließendes Wasser (hier kann im Teich z.B. durch eine Kreiselpumpe nachgeholfen werden) mit steinigem/kiesigem Grund und reichlich Bewegungsspielraum; hält sich meist zwischen Mittelwasser und Grund auf; Versteckmöglichkeiten und Pflanzenbewuchs insbesondere im Aquarium sinnvoll |
Futter: | Insbesondere als Algenfresser bekannt; frisst jedoch auch Insektenlarven, Würmer und Krebstiere. Flockenfutter ist ebenfalls eine Option |
Verhalten: | Friedlicher, schwimmfreudiger und gesellig lebender Fisch, der in freier Wildbahn in bis zu mehrere hundert Exemplare umfassenden Schwärmen lebt; grast mit seinem verhornten Maul den pflanzlichen Aufwuchs von Steinen und anderen Unterlagen ab |
Anzahl: | Es sollten mindestens 5 Tiere (besser mehr) zusammen gehalten werden |
Lebenserwartung: |
maximal 15 bis 20 Jahre |
Vergesellschaftung mit Garnelen: |
Da Nasen auch kleinere Krebstiere fressen, ist eine Vergesellschaftung mit Garnelen eher nicht zu empfehlen |
Schwierigkeitsgrad: | Fortgeschrittene |

Allgemeine Einleitung
Die Nase, auch Näsling genannt, ist ein Weißfisch mit spindelförmigem Körper, mittelgroßen, silbrigen Schuppen und rötlichen Flossen. Besonders auffallend sind das stark unterständige Maul und die nasenartige Wölbung an der Oberlippe, welcher die Nase ihren Namen verdankt.
Bei der Futtersuche weiden die Tiere den Gewässergrund ab und halten diesen sauber, wodurch ideale Bedingungen für Kleinstlebewesen (etwa Fischlarven) geschaffen werden. Heimisch ist die Nase in europäischen, strömungsreichen Gewässern (Äschen- und Barbenregion), wobei sie heute insbesondere in der oberen Donau vorkommt.
Während sie noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als „Brotfisch“ der Donau-Fischer diente, gilt die heutige Wildpopulation als gefährdet, da etwa durch Wehre und Staudämme das Abwandern der Fische in geeignete Laichgewässer verhindert wird.
Zuletzt 2020 wurde die Nase in Deutschland zum Fisch des Jahres ernannt.
Verhalten von Nasen in Gefangenschaft
Vereinzelt wird davon berichtet, dass Nasen in Teichen entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit kaum oder gar nicht an den dort vorkommenden Algen interessiert sind und sich etwa auf das für andere Teichbewohner vorgesehene Futter stürzen.
Dieses Verhalten wird darauf zurückgeführt, dass stehende Gewässer nicht dem natürlichen Lebensraum der Nase entsprechen, weshalb einige Gartenteichfreunde die Haltung in solchen grundsätzlich ablehnen und kritisieren. Auch hinsichtlich der natürlichen Vermehrung ist die Haltung in atypischen Gewässern eher problematisch.
Geschlechtsunterschiede
Interessanterweise weist in der Laichzeit nicht nur das Männchen, sondern auch das Weibchen einen grieskornähnlichen Laichausschlag am Kopf auf, wobei dieser beim Männchen ausgeprägter ist. Das Weibchen ist außerdem fülliger und hat während der Laichzeit einen rötlichen Bauch.
Zucht
Nasen wandern zwischen März und Mai in Nebenbäche ab, wo sie flache und großzügig überspülte Bereiche mit kiesigem Untergrund aufsuchen. Dort legen die Rogner zwischen 20.000 und 100.000 Eier in zuvor geschlagene Laichgruben in etwa 20 bis 30 cm Tiefe ab.
Eine natürliche Vermehrung in Aquarien und Gartenteichen ist eher unwahrscheinlich, da die Tiere hier kaum die vorgenannten Bedingungen vorfinden.
Vergesellschaftung
Nasen lassen sich wegen ihres friedlichen Verhaltens gut vergesellschaften, sind jedoch auch leicht scheu, weshalb sie mit eher ruhigen Arten zusammen gehalten werden sollten.
Sonstige Fragen / Nutzerfragen
Keine, da überwiegend für Angler relevant oder bereits geklärt.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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