Blauorfe

Datenblatt Blauorfe

Lateinischer Name: Leuciscus idus
Handelsname: Blauorfe oder Blaue Orfe
Ordnungsname: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie:
Weißfische (Leuciscidae)
Gattung:
Leuciscus
Herkunft: Wildform besiedelt Mittel- und Osteuropa sowie den Süden Skandinaviens
Größe in cm:
Wildform bis 50, im Gartenteich bis 25
Aquariumgröße
Länge und Breite in cm:
ab 450 x 450
Inhalt in Litern:
pro Fisch ab 1000
Wasserwerte
Temperatur: 15 bis 25 °C
pH: 6 bis 8
Verhalten/Besatz
Bereich: oberer Bereich
Futter: Allesfresser, Lebendfutter (Insekten, Mückenlarven, Würmer, kleine Fische, Laich, Schnecken), Teichfischfutter
Verhalten: Schwarmfisch
Anzahl: 8 bis 10 Tiere
Lebenserwartung:
15 bis 20 Jahre
Schwierigkeitsgrad: Anfängerfisch
blauorfe
TetraniBrauner KugelfischCC BY-SA 3.0

Allgemeine Einleitung

Blauorfe kommen in der Natur nicht vor. Sie sind eine Zuchtform der Orfe, die auch als Aland oder Nerfling bekannt sind. Die Wildform lebt in der Barbenregion strömungsreicher Flüsse sowie in größeren Seen.

Als schnelle und gute Schwimmer werden die großen Fische am besten in einem entsprechend großen Gartenteich gehalten.

Aussehen

Der Körper ist langgestreckt, leicht hochrückig und seitlich abgeflacht. Am kleinen Kopf sitzt ein enges Maul. Es ist schräg nach oben gerichtet.

Die Unterseite ist silbrig, leicht bläulich, eventuell mit rosa Schimmer. Bei dieser Zuchtform ist die Oberseite graublau bis dunkelblau.

Verhalten

Die Fische zeigen erst im Schwarm ihr volles Verhaltenspotenzial. Gruppen von 10 bis 20 Individuen sind optimal. 6 bis 8 Fische müssen es mindestens sein.

Die gewandten Schwimmer sind den ganzen Tag unterwegs auf der Suche nach Futter. Sie schnappen nach allem, was ins Wasser fällt, oder sich aufs Wasser setzt. Man kann sie häufig dabei beobachten, wie sie aus dem Wasser springen, um Insekten in der Luft zu fangen.

Blauorfe sind ein gutes Mittel, um Stechmücken, ihre Larven oder Schnecken im Teich zu dezimieren. Zufutter nehmen sie meistens nur dann, wenn sie nicht genug natürliches Futter finden.

Zum Ruhen ziehen sie sich gern unter tief hängende Äste zurück. Der Teichrand sollte stellenweise mit Gebüsch oder niedrigen Bäumen bewachsen sein. Im Winter ziehen sie sich in die unteren Bereiche zurück.

Teich

Orfe brauchen sauberes sauerstoffreiches Wasser. Im Sommer bietet sich ein Wasserspiel, Oxidator oder eine Luftpumpe an, um den Fischen optimale Bedingungen zu bieten.

Für die eleganten Schwimmer ist eine langgestreckte Teichform am besten geeignet. Der Rand sollte so gestaltet werden, dass die Fische nicht herausspringen können.

Wasserpflanzen werden von den Orfen nicht behelligt. Um genügend Raum zum Schwimmen zu haben, sollten nicht viele Pflanzen im Teich sein.

Die farbenfrohen Fische schwimmen direkt unter der Wasseroberfläche. Das ist von Vorteil, wenn ihr menschlicher Pfleger sie beobachten möchte. Leider sind die Tiere auch für Reiher und Katzen gut zu sehen. Daher sollten geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um die Fische vor den Räubern zu schützen.

Der Teich muss mindestens 100 bis 130 cm tief sein, damit im Winter am Boden ein frostfreier Bereich bleibt. Dorthin ziehen sich die Fische zurück.

Zusätzlich verhindern ein Thermostat oder ein Eisfreihalter, dass die gesamte Oberfläche zufriert. Damit ist gewährleistet, dass die Tiere mit Sauerstoff versorgt werden.

Geschlechtsunterschiede

Die Männchen sind schlanker als die rundlicheren Weibchen. In der Paarungszeit bekommen sie einen Laichausschlag.

Zucht

Die Wildform zieht im Frühjahr in Schwärmen stromaufwärts. In strömungsarmen Flachwasserzonen, mit sandigem Boden entlassen die Weibchen ihre Eier. Sie kleben sie an Pflanzen oder Steine. Anschließend wandern sie wieder zurück. Die jungen Fische verbringen ihr erstes Lebensjahr an ihrem Geburtsort. Erst dann schließen sie sich ihren Eltern an und schwimmen mit ihnen stromab.

Damit sich Blauorfe im Teich vermehren, muss dieser sehr groß sein. Er muss außerdem eine Flachwasserzone haben, die mit Pflanzen bewachsen ist. Die Tiere laichen erst, wenn sie mit ca. 6 Jahren ausgewachsen sind. Das Teichwasser muss sehr sauerstoffreich sein.

Aufzucht

Die Jungtiere fressen Zooplankton, wenn sie größer werden, Tubifex, Insektenlarven und Kleinkrebse. Sie beginnen sofort damit, sich ihr Futter in Ufernähe selbst zu suchen.

Vergesellschaftung

Die Blauorfe können mit anderen großen Fischen vergesellschaftet werden. Kleine Fische fressen sie. Sie regulieren zuverlässig überzähligen Nachwuchs von Goldfischen oder anderer Mitbewohner.

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