Mäuse

Datenblatt Mäuse

Lateinischer Name: Mus
Herkunft: Afrika, Südeuropa, Asien
Größe:
zwischen 7 und 12 cm
Alterserwartung: bis zu 2 Jahren
Verhalten / Besatz: gesellig, morgens sowie nachts aktiv
Gruppen vs. Einzelhaltung: Gruppenhaltung
Futter: Gemüse, Obst, Samen, Nüsse, lebende Insekten
Schwierigkeitsgrad: einfach
mäuse
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Allgemeine Informationen

Mäuse leben fast überall auf der Erde. Sie bewohnen die Tropen, die Polarregionen, die abgelegensten Gegenden und Städte.

Mäusearten

Mäuse sind Nagetiere und gehören zur Gattung namens Echte Mäuse, von denen die Hausmaus am bekanntesten ist. Es gibt noch weitere 37 Mäusearten, die zum Teil in der menschlichen Zivilisation als auch in Waldgebieten leben. Bei Hausmäusen gibt es vielerlei Farben sowie Fellzeichnungen.

Mäuse erreichen ohne Einberechnung des Schwanzes eine Durchschnittsgröße zwischen 7 und 12 Zentimetern. Der Mäuseschwanz misst zwischen 7 und 10 Zentimetern, was fast der Körperlänge einer Maus entspricht. Ihr Gewicht liegt zwischen 12 und 30 Gramm, doch Farbmäuse, nahe Verwandte der Hausmäuse, können zwischen 45 und 60 Gramm wiegen.

Wildlebende Mäuse haben einen grauen bis braunen Oberkörper und ihre Unterseite trägt eine braune, hellgraue oder vollständig weiße Färbung. Bei gezüchteten Tieren sind heute viele weitere Farbvarianten entstanden. Der Mäuseschwanz trägt sichtbare Schuppenringe, die eine feine Behaarung aufweisen. Mit ihren scharfen Nagezähnen können sie sich sogar durch dicke Bretter oder Türen Srück für Stück nagen.

Lebensraum

Der Ursprung der Mäuse ist in Asien, Südeuropa und Afrika. Bereits während der Steinzeit lebten Mäuse mit den Menschen in deren Behausungen. Die wohlbekannte Hausmaus kommt aus Indien, doch war in den Regionen Mitteleuropas nicht vertreten.

Vor mehr als drei Jahrtausenden schloss sie sich den Menschen an und konnte sich den ganzen Welt ausbreiten. Auf zahlreichen Schiffsreisen bevölkerte sie auch Australien und Amerika. Sogar auf den 2.000-Meter-Gipfeln der Alpen leben Mäuse.

Die kleinen Nager leben naturgemäß in Savannen oder Wäldern. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und Nässe sind nichts für sie. Hausmäuse, Afrikanische Zwergmäuse oder Farbmäuse leben oft nahe menschlicher Wohngegenden. Manchmal leben sie auch in einer Wohnung, wo sie sich gern in verborgenen Winkeln oder Ritzen einnisten.

Mäuse leben am liebsten am Land, sind aber auch schwimmfähig. Seit 1664 sind Mäuse Versuchstiere für Laborarbeiten oder die Verhaltens- sowie Krebsforschung.

Verhalten

Winterschlaf findet bei Mäusen nicht statt, doch sie können bei Futterknappheit oder Kälte in einen Zustand der Erstarrung verfallen. Sie lagern Lebensmittel für die Winterzeit ein, von denen sie sich ausschließlich an sehr ungünstigen Tagen ernähren. Sie gehen auch in Speisekammern, Scheunen und Keller der Menschen, um Wintervorräte zu sammeln.

Mäuse kommunizieren durch ihren Körpergeruch sowie Urinspuren, die sie als Duftnoten hinterlassen. Die Verständigung läuft auch über Ultraschalltöne ab, welche sie durch Knackgeräusche mit ihren Stimmlippen produzieren. Menschen können die Töne jedoch nicht wahrnehmen.

Wilde Mäuse sind auf festen Bahnen unterwegs, welche sie mit Duftspuren kennzeichnen. Diese Bahnen sind gut erkennbar, denn sie ähneln Trampelpfaden. Mäuse werden besonders morgens und abends aktiv. Zwergmäuse sind besonders agil und sind begeisterte Baumkletterer. Ihr Schwanz dient dabei zum Festhalten.

Anschaffung und Haltung

Mäuse sind sehr als Haustiere geeignet. Die Exemplare aus Tierheimen und Zoofachgeschäften sind aber nicht mit freilebenden Mäusen vergleichbar, denn zahme Mäuse können in der Wildnis nicht überleben.

Vor der Anschaffung sind genaue Überlegungen wichtig, welche Ausstattung die neuen Bewohner für ihr Wohlbefinden brauchen.

Mäusearten und diverse Ansprüche

Es ist egal, um welche Mäuseart es geht, aber es sollten immer zwei oder mehr Mäuse zusammen gehalten werden, da sie sehr gesellige Tiere sind, die Kontakte zu ihren Artgenossen brauchen. Selbst die liebevollste Mäusehaltung macht eine alleinlebende Maus nicht glücklich, denn sie braucht mindestens einen Artgenossen.

Tierhalter sollten nur Mäuse des gleichen Geschlechts gemeinsam halten, wenn kein Nachwuchs gewünscht wird. Bei Männchen ist eine Kastration hilfreich, da sie sich andernfalls Rivalenkämpfe liefern.

Anforderung an die Haltung

Für die Mäusehaltung gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Zoofachgeschäfte bieten verschiedenste Käfige an und sogar Aquarien oder Terrarien sind eine gute Wahl. Ein Mäusekäfig sollte eng verdrahtet sein, sodass die Tiere nicht ausreißen können.

Mit einem Terrarium besteht solch ein Problem nicht, doch diese sollte über eine ausreichende Belüftung verfügen und recht groß sein, damit die Mäuse nicht wegen des Uringeruches erkranken.

Ein Käfig sollte die Mindestmaße von 70 × 50 × 70 Zentimeter haben, aber größere Käfige sind noch besser. Mäuse reagieren empfindlich auf direktes Sonnenlicht und Zugluft, daher ist ein sonnen- und windgeschützer Platz für die Tiere empfehlenswert. Beim Auswählen des Platzes ist zu bedenken, dass nichtkastrierte Männchen teilweise einen starken Geruch verströmen. Die Tiere sind außerdem schon sehr zeitig am Morgen aktiv.

Wer handwerkliches Geschick hat, kann sich auch einen eigenen Käfig bauen. Der Käfig sollte ein Gitter mit eng stehenden Gitterstäben besitzen, denn Mäuse passen selbst durch sehr kleine Lücken. Besonders wohl fühlen sich die Nager, wenn es im Käfig verschiedene Ebenen samt Röhren- Seilen sowie diversen Plattformen gibt.

Wenn Mäuse aktiv sind, klettern und laufen sie viel. Ihre Ruhe genießen sie gern in einem Aufbau zum Schlafen. Etwas Heu oder sonstige weiche Untensilien bieten den Mäusen eine gemütliche Ecke zum Ausruhen. Unabdingbar ist natürlich die regelmäßige Käfigreinigung sowie das Auswechseln des Bodenstreus.

Spielzeug

Eine tolle Käfigeinrichtung bietet den Mäusen bereits abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten. Besondere Spielzeuge sorgen für noch größere Abwechslung im Mäusealltag. Die Nager lieben besonders Laufräder, denn in ihnen können sie sich richtig austoben.

Solche Laufräder sind aus diversen Materialien erhältlich und ihre Sprossen sollten sehr eng beieinanderliegen, damit die Tiere keine Verletzungen durch Hängenbleiben davontragen.

Freilauf

Mäuse sollten mehrmals pro Woche außerhalb des Käfig freilaufen können, denn das tut ihnen gut. Vor dem Freilauf ist der Raum mit dem Käfig für die Mäuse sicher zu machen. Das bedeutet, Türen, Fenster sowie Schränke zu schließen.

Die Mäuse wandern sonst herum und sind schwer auffindbar. Zusätzlich knabbern sie viele Dinge an, wobei Stromkabel und giftige Pflanzen eine Lebensgefahr darstellen. Wachsamkeit ist also ebenso wichtig wie das Vergnügen.

Geschlechtsunterschiede

Weibchen sind am Scheideneingang erkennbar, welcher bei jungen Mäusen noch verschlossen ist.

Weibchen besitzen außerdem einen kleineren Harnröhren-After-Abstand als Männchen, denn bei den Männchen befinden sich in dem größeren Abstand deren Hoden, weshalb die Genitalien sowie der After bei Männchen weiter auseinander liegen. Die Hoden sind sichtbar, sobald sie abgesenkt sind.

Bei Weibchen liegt die Scheidenöffnung näher am After. Die Geschlechtsbestimmung funktioniert auf zwei Wegen:

Die Maus wird auf der Hand oder dem Schoß gehalten und am Schwanzansatz angehoben, sodass ihr ein Abstützen mit den Vorderpfoten möglich ist. So ist der Blick auf die Geschlechtsteile möglich.

Der kleine Nager kann auch in einen transparenten Behälter gesetzt werden und der Tierhalter sieht von unterhalb des Behälters nach den Geschlechtsmerkmalen.

Futter

Mäuse fressen vorwiegend pflanzliches Futter, zum Beispiel Nüsse oder Samen. Zusätzlich fressen sie auch lebende Insekten. Wilde Mäuse fressen Würmer, Asseln sowie kleine Vögel. Notfalls ernähren sich sich auch von junger Baumrinde.

Wenn Mäuse sehr viel Futter finden, legen sie davon Teile als Not- oder Wintervorrat in ihrem Unterschlupf an.

Es stimmt übrigens nicht, dass Mäuse so sehr Käse lieben, wie es uns in Filmen oder Geschichten erzählt wird. Sie lieben besonders Süßigkeiten mit viel Aroma. Haustiemäuse fressen vorwiegend Trockenfutter.

In jeden Mäusekäfig gehören stabile und standsichere Futterschalen und eine stets ausreichend gefüllte Wassertränke. Spezielle Kleintierfuttermischungen vertragen die Mäuse normalerweise gut, doch sie sollten jeden Tag auch frische Zutaten bekommen.

Die Nager knabbern gern an Sonnenblumenkernen oder diversen Nüssen. Außerdem mögen sie frische Gemüse- und Obststückchen. Einmal pro Woche darf es auch ein hartgekochtes Ei oder etwas Quark sein, denn damit decken sie ihren Proteinbedarf. Wer seine Mäuse aufmerksam beobachtet, wird schnell merken, was sie sehr gern fressen. Mit dem Lieblingsfutter werden die Nager zahm und kommen gern zu ihrem Besitzer.

Eingewöhnung und Umgang

Bei Mäusen handelt es sich im Falle einer artgerechten Haltung in der Regel um starke Tiere. Der Mäusekäfig steht optimalerweise nicht im direkten Sonnenlicht, denn die Nager bevorzugen Zimmertemperatur.

Gesunde Nager sind aufmerksam, laufen, trinken, fressen und sind aktiv. Mäuse sind zunächst ängstlich gegenüber Menschen. Zur Eingewöhnung stehen sie am besten an einem ruhigen Platz. Zum Spielen kann man seine Maus auf die Handfläche setzen oder auf diese krabbeln lassen. Falls das Tier nervös wird, ist das Vorhaben abzubrechen.

Mit reichlich Eingewöhnungszeit und Training ist der Aufbau einer Bindung möglich. Dieser Weg kann den Mäusen aber reichlich Stress einbringen. Bestenfalls können sich die Nager in ihrem Käfig beschäftigen, sodass sie wenig gestört werden.

Mäuse leben durchschnittlich bis zu 2 Jahren. Eine sorgefältige Hygiene im Käfig, gutes Futter sowie das Zusammenleben mit Artgenossen tragen zum Wohlfühlen bei. Dennoch sind Durchfall, Parasitenbefall oder weitere Probleme möglich. Falls Veränderungen ersichtlich sind, ist der Besuch beim Tierarzt ratsam.

Falls die Tiere für eine Käfigreinigung oder für den Besuch beim Tierarzt in ein anderes Behältnis gesetzt werden, dürfen sie nicht an ihrem Schwanz gepackt werden, da dieser brechen kann. Das Tier sollte lieber sanft mit der hohlen Hand aufgenommen oder in ein Behältnis laufen gelassen werden, auf den im Anschluss eine Abdeckung gelegt wird.

Sonstige Fragen

Sind Mäuse für Kinder geeignet?

Kinder ab 10 Jahren können mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Eltern Mäuse halten. Die Nager sind jedoch keine Kuscheltiere und das sollten Eltern ihren Kindern beibringen. Sie können außerdem kräftig zubeißen, was sehr schmerzhaft ist. Kleine Leckereien locken Mäuse an.

Welche Krankheiten können bei Mäusen auftreten?

Sobald eine Maus eines dieser nachfolgend aufgelisteten Symptome zeigt, ist der schnellstmögliche Gang zum Tierarzt ratsam. Der Mäuseorganismus kann keinen großen Widerstand leisten. Schon bei ersten Krankheitsanzeichen kann es eine Maus schon ernsthaft erwischt haben.

Typische Symptome für Mäuseerkrankungen sind:

Wurmbefall

  • Durchfall
  • juckender After
  • verkrampfter Körper
  • Breistuhl

Virusinfektionen und innere Erkrankungen

  • schwankender Gang
  • krummer Rücken
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie

Erkältung

  • Nasenausfluss
  • schwere Atmung
  • Niesen
  • Augenentzündung

Allergie

  • Verletzungen
  • verklebte und tränende Augen

Pilz- und Parasitenbefall

  • glanzloses, struppiges Fell
  • Schorf auf Fell und Haut
  • Fellausfall

Wie vermehren sich Mäuse?

Wenn es genügend Nahrung gibt,vermehren sich Mäuse häufig. Die Weibchen können bis zu achtmal pro Jahr Junge bekommen.

Beginnt ein Mäusepaar Anfang März seine Fortpflanzung, können bis Ende des Jahres 1.200 neue Mäuse auf die Welt kommen, die wiederum aus den Mäusekindern und deren Nachwuchs hervorgehen. Frischgeborene Mäuse haben ihre Augen noch geschlossen und sind nackt sowie taub. Sie wiegen unter einem Gramm.

Nach 1,5 Wochen bekommen die Jungmäusen einen feinen Flaum von Härchen. Nach 2 Wochen öffnen die Jungtiere ihre Augen und nach rund 21 Tagen benötigen sie keine Muttermilch mehr. Ihr Körpergewicht steigt bis dahin auf 6 Gramm an.

Jungmäuse sind schon mit drei Monaten geschlechtsreif. Die Weibchen sind rund 21 Tage trächtig und ein Wurf kann 8 Jungtiere enthalten. Mit einer ein- bis zweijährigen Lebenserwartung ist eine große Menge Nachkommen zur Arterhaltung notwendig.

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