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Datenblatt Königspython |
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Deutscher Name: | Königspython |
Wissenschaftlicher Name: | Python regius |
Herkunft: | West- und Zentralafrika |
Größe: | 1,20 – 1,40 m, in Freiheit bis 1,70 m |
Alterserwartung: | 15-20 Jahre, vereinzelt bis über 40 Jahre |
Verhalten | |
Futter: | kleine Nagetiere, tot |
Verhalten: | ungiftige Würgeschlange, nachtaktiv, in der Natur Einzelgänger |
Anzahl: | Einzelhaltung artgerecht; Haremshaltung und gleichgeschlechtliche Gruppen möglich |
Schwierigkeitsgrad: | Anfänger |
Der Königspython ist mit seiner braunen Grundfarbe, den gelben Flecken mit Augenmuster an den Flanken und dem weißen Bauch schön anzusehen. Nachzüchtungen zeigen Farbabweichungen wie die Albino-, Piebald- oder Ghost-Königspythons.
Die ungiftige Würgeschlange ist allgemein nicht aggressiv.
Da sich die unter 2 m lange Schlange tagsüber in engen Höhlen aufhält, kommt man mit einem relativ kleinen Terrarium aus.
Der Königspython ist durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt, verlangt wird ein Herkunftsnachweis, Meldepflicht besteht nicht.
Anschaffung und Haltung
Wildfänge sind illegal. Farmzuchten stammen von gefangenen trächtigen Weibchen und sind aus Gründen des Naturschutzes abzulehnen.
Tiere vom lokalen Züchter, Zoofachhändler oder der Reptilienauffangstation kommen mit sicherem Herkunftsnachweis, bringen seltener Krankheiten und Parasiten mit und neigen weniger zu Nahrungsverweigerung. Farmzuchten hingegen werden oft vor dem ersten Fressen verschifft und erkennen tote Ratten und Mäuse nicht als Nahrung.
Anforderung an das Terrarium
Der Königspython verbringt den Tag zusammengerollt in Bauten von Nagetieren, Termitenhöhlen oder hohlen Baumstämmen. Darüber hinaus bevorzugen erwachsene Tiere bei der nächtlichen Jagd flachen Boden, Jungtiere klettern auch auf Äste. Solche Bedingungen lassen sich im Terrarium leicht imitieren.
Terrarium
Die richtige Mindestgröße für das Terrarium berechnet sich ausgehend von der Körpergröße der Schlange:
Länge x 1,0 , Breite x 0,5 und Höhe x 0,75 der Schlange.
130 x 70 x 70 cm sollte nicht unterschritten werden.
Einrichtung
Für eine artgerechte Haltung des Königspython unverzichtbar sind Versteckmöglichkeiten, die eine sichtgeschützte, dämmrige und enge Höhle mit Körperkontakt nachahmen. Ein umgedrehtes Stück Borke, eine Plastikbox mit Einschlupfloch, ein umgedrehter Blumentopf etwa. Für die Häutung wichtig ist eine Wetbox. Hinzu kommen ein paar Klettermöglichkeiten in Form stabiler Äste und erhöhte Liegeplätze z. B. unter einem Wärmespot. Eine ausreichend große aber flache Schale dient als Bademöglichkeit.
Als Substrat eignet sich fester Lehm, Rinde von Kokos, Hanf oder Pinie oder trockenes Laub. Das Material muss weich genug sein, um beim Verschlucken keine Schäden zu verursachen. Dazu kommt eine Wasserschale.
Das Terrarium selbst sollte niedrig und auf drei Seiten vor Blicken geschützt sein.
Die in Amerika übliche Rackhaltung in übereinandergeschichteten, schubladenartigen Kunststoffterrarien entspricht nicht deutschen Leitlinien.
Temperatur
Tagsüber sollte eine Temperatur zwischen 26 und 32 °C herrschen, in Sommernächten 23-24 °C, im Herbst kann man in Nachahmung des Beginns der Trockenzeit nachts auf 20-22 °C senken.
Der Königspython braucht verschiedene Temperaturzonen. Direkt unter der Wärmequelle ist es am wärmsten, daneben gibt es Verstecke und Liegeplätze in von der Wärmequelle entfernten, kühleren Ecken.
Als Wärmequelle kommt eine außen angebrachte Heizmatte, ein Wärmespot oder Keramikstrahler zum Einsatz, letztere mit Schutzkorb gegen Verbrennungen.
Luftfeuchtigkeit
Tagsüber sollte der Wert zwischen 60 und 80 %, nachts um die 90 % liegen, mittags ist es etwas trockener. Eine Sprühflasche kommt morgens und abends zum Einsatz. Eine Wetbox bietet extra Feuchtigkeit, echte Pflanzen unterstützen das Klima.
Beleuchtung
Dem nachtaktiven Königspython reicht ein 12 Stunden Tag-Nacht-Rythmus per LED-Vollspektrum-Leisten oder T5-Röhren, Metalldampflampen sorgen für Wärme und UV-Licht.
Reinigung
Kot sowie eventuell Haut- und Futterreste werden täglich entfernt. Die Badegelegenheit wird stets gereinigt und frisch befüllt.
Desinfektion und Gesamtreinigung mit Austausch des Substrats erfolgt zwei- bis dreimal im Jahr ausschließlich mit Produkten aus dem Fachhandel.
Geschlechtsunterschiede
Männchen zeigen etwas längere Aftersporne, einen kleineren Kopf und eine schlankere Statur. Ausgewachsene, gut genährte Weibchen wiegen um die 1500-2000 Gramm, Männchen eher 1200-1000 Gramm.
Eine Sondierung sollte nur von erfahrenen Haltern und Tierärzten durchgeführt werden, um eine versehentliche Sterilisation zu vermeiden.
Futter & Ernährung
Ein ausgewachsener Königspython erhält alle 2-3 Wochen 2-3 adulte Mäuse oder junge Ratten. Lebendfutter ist nur in Ausnahmesituationen und unter bestimmten Auflagen gestattet.
Tiefgefrorene Mäuse werden in der Tüte im Wasserbad auf 37 °C Körpertemperatur erwärmt und an der Futterzange angeboten, am besten in einer dunklen Futterbox.
Der Königspython kann manchmal monatelang die Nahrungsaufnahme verweigern. Illegale Wildfänge und Farmzuchten sind bekannt für dieses Problem. Bevorstehende Häutung, Stress oder Krankheit können ebenfalls dahinter stecken.
Eingewöhnung und Umgang
Der Königspython ist in der Natur ein Einzelgänger, lässt sich aber bei ausreichendem Platzangebot in Haremshaltung oder gleichgeschlechtlichen Gruppen vergesellschaften.
Ab 3-5 Jahren legen Weibchen etwa alle 2 Jahre 4-10 Eier. Die Aufzucht der Jungen ist aufwendig und sollte nur von Fachleuten mit guten Abnehmern angegangen werden.
Erwachsene Tiere häuten sich ein- bis dreimal im Jahr. Eine Wetbox und Häutungshilfen wie Wurzeln oder Felsstücke und ein Aussetzen der Fütterung unterstützen den zwei- bis dreiwöchigen Prozess.
Manche Tiere liegen gerne auf den warmen Oberschenkeln der Halter und lassen sich sanft streicheln. Ansonsten gehört der Königspython in ein artgerechtes Terrarium.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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