Wanderheuschrecken

Datenblatt Wanderheuschrecken

Lateinischer Name: Locusta migratoria
Herkunft: weltweite Verbreitung
Größe:
bis zu 6 cm
Alterserwartung: mehrere Monate
Zucht: möglich
Futter: Geeignet für Amphibien, Reptilien, Vögel, Nagetiere

 

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wanderheuschrecken
Gilles San Martin from Namur, Belgium, Locusta migratoria (22299588392)CC BY-SA 2.0

Allgemeine Informationen

Zu den Wanderheuschrecken zählen verschiedene Feldheuschreckenarten, die sowohl einzeln als auch in größeren Schwärmen leben und ihren bisherigen Lebensraum zusammen verlassen. Die massiven Schwärme können sogar ganze Landschaften verwüsten. Viele Staaten Afrikas sind immer wieder einmal Heuschreckenplagen ausgesetzt.

Ein einzelner Schwarm Wanderheuschrecken kann über 1 Milliarde Insekten fassen, was etwa 1.500 Tonnen Gewicht entspricht.

Die Heuschrecken fressen jeden Tag pflanzliches Futter entsprechend ihres Körpergewichtes und daher sind solche Heuschreckenplagen für die Länder ein wirtschaftliches Fiasko.

Wanderheuschrecken sind weltweit verbreitet, außer in der Antarktis. In Mitteleuropa traten über viele Jahrhunderte Heuschreckenplagen auf. Inzwischen sind sie auf dem europäischen Kontinent eher selten. Auch in Afrika, Südeuropa, Indien, Zentralasien und Kasachstan leben Wanderheuschrecken, zu denen auch Wüstenheuschrecken zählen.

Ebenfalls in Ostaustralien leben die Wanderheuschrecken und verursachen dort hohe wirtschaftliche Schäden.

Die Tiere werden etwa 6 Zentimeter groß und wiegen rund 2 Gramm. Ihre Flügel überragen den Hinterleib und sie sind beige mit dunkelbraunen Mustern. Charakteristisch sind ihre kräftigen, langen Hinterbeine.

Haltung

Für eine Haltung von Wanderheuschrecken sollte ein Behältnis gewählt werden, das höher als breiter ist. Ein Terrarium aus Glas eignet sich dazu gut, weil sie sich leichter reinigen lassen. Das Mindestmaß sollte ab 40 × 40 × 60 Zentimetern beginnen.

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Zuerst wird eine einfach herausnehmbare Sperrholzeinlage hineingegeben. An deren Seiten sollten sich keine Ritzen befinden, in die Krümel oder Kot hineinfallen können.

Wanderheuschrecken fressen viel und koten auch entsprechend, daher sollte ihr Behälter sich einfach reinigen lassen. Trockener Kot ist schlecht zu entfernen, daher lohnt sich der Bau oder der Kauf eines Terrariums mit einer unteren Schublade und einem Gitter, durch das die Ausscheidungen durchfallen.

Die Heuschrecken brauchen Äste, um an ihnen emporzuklettern und als alternative Nahrung zu feuchtem Futter.

Es ist etwas Erfahrung erforderlich, denn sie können ihren Behälter auch anfressen. Stromkabel von Heizmatten und Leuchten sollten sicher verbaut werden, sonst knabbern sie auch an diesen. Die Kabel sind an der Rückwand sowie an Bodenschublade befestigt gut aufgehoben. Gaze aus Draht sichert die Kabel von Lampen.

Wanderheuschrecken mögen Wärme und Licht, also sollte die Temperatur am Tag mindestens 30 °C betragen und in der Nacht 20 °C oder höher.

Ein bisschen Feuchtigkeit brauchen sie auch. Das lässt sich mit einem Wassersprüher alle paar Tage sicherstellen.

Zucht

Das Züchten von Wanderheuschrecken ist gar nicht so leicht. Hier ist ein gewisser Aufwand hinsichtlich Technik, Logistik, Hygiene und Fütterung notwendig.

Wanderheuschrecken sind empfindliche Insekten. Zuchten gelingen nicht immer und auf eine ungeeignete Ernährung reagieren sie höchst sensibel.

Wer Wanderheuschrecken züchten möchte, setzt rund 20 erwachsene Exemplare in sein Terrarium, in welches ein Behälter mit einer Mischung aus Erde und Sand gestellt wird. Dieses Gemisch wird stets etwas feucht gehalten.

Die weiblichen Heuschrecken bohren ihren Hinterleib in das Sand-Erde-Gemisch, um ihre Eier abzulegen. Der Behälter kann 1 Woche in dem Terrarium verbleiben und sollte dann erneuert werden.

Der Eiablagebehälter wird nun mit Gaze bespannt und an einer warmen Stelle im Becken platziert. Licht ist nicht notwendig, also darf es auch eine weniger beleuchtete Stelle sein. Eine Nachbefeuchtung ist meist auch nicht erforderlich, weil die Heuschreckeneier tief eingegraben sind und somit auch bei ausgetrockneter Oberfläche feucht genug bleiben.

Nach 2 Wochen wandert der Behälter in ein gesichertes Schlupfterrarium, in dem nach 3 Wochen die jungen Wanderheuschrecken schlüpfen.

Im Vorfeld wird die Gaze entfernt und es ist nicht sofort Futter notwendig. Die Jungheuschrecken werden auf die gleiche Weise wie die ausgewachsenen Tiere gehalten und bekommen die gleichen Futtermittel.

Nach etwa 5 Wochen sind sie ausgewachsen und nach einer weiteren Woche sind sie geschlechtsreif. Zur Nachzucht kann man diese Tiere nutzen oder immer wieder neue im Zoohandel kaufen.

Besonderheit

Die ausgewachsenen Wanderheuschrecken sind flugfähig und können fast 17 Stunden fliegen und abhängig von der Windstärke Hunderte Kilometer Wegstrecke zurücklegen. Dabei fliegen sie mit 16 Kilometern pro Stunde.

Wanderheuschrecken verursachen während ihrer Schwarmbildung oft enorme landwirtschaftliche Verluste. Die riesigen Schwärme können in kürzester Zeit vollständige Ernten zerstören.

Futter und Verfütterung

Futter

Wanderheuschrecken ernähren sich nur von pflanzlichem Futter. Darunter fallen Blätter und Gräser, aber auch Gemüse und Obst. Jeden Tag fressen sie etwa 40 Gramm Pflanzenfutter, doch sie verwerten nur einen Bruchteil davon.

Wer diese Heuschrecken als Futterinsekten bevorraten möchte, verfüttert optimalerweise auch Weizenkleie oder Haferflocken. So bleiben sie gesund und Terrarientiere erhalten ein kräftigendes, gesundes Futter.

Verfütterung

Wanderheuschrecken sind sehr beliebte Futtertiere für diverse Reptilien. Diese Heuschreckenart wird mittlerweile auch kommerziell gezüchtet. Reptilien bekommen so ein artgerechtes Futter, da sie die lebenden Tiere erbeuten. Aber auch Nagetiere, Amphibien oder Vögel fressen diese Insekten.

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