Boa constrictor

Datenblatt Boa constrictor​

Handelsname: Boa constrictor​
Lateinischer Name: Boa constrictor​
Ordnung: Schlangen
Familie: Boidae (Riesenschlangen)
Gattung: Boa
Herkunft: Latein- sowie Südamerika
Größe in cm: 150 bis 450
Terrariumgröße: mindestens 230 cm
Temperatur: zwischen 24 und 30 °C (tagsüber), zwischen 30 und 30 °C (nachts)
Verhalten
Futter: Lebendfutter, zum Beispiel Mäuse oder Ratten
Verhalten: liebt Wasser, achtaktiv
Anzahl: einzeln
Lebenserwartung: mindestens 20 Jahre
Schwierigkeitsgrad: Mittel
boa-constrictor
Embreus, Boa constrictor head, CC BY 3.0

Allgemeine Informationen

Bei der Boa constrictor, auf Deutsch Abgottschlange, handelt es sich um eine Schlange der artenreichen Riesenschlangen. Die Boas gehören zu den Würgeschlangen, welche ihre Beutetiere umschlingen und so töten. Der Beiname constrictor verweist auf dieses Verhalten und bedeutet Zusammenzieher.

Der Lebensraum der Boa constrictor

Der natürliche Lebensraum dieser Schlangenart reicht von Nordmexiko bis Südamerika. Diese Boa hat sich in verschiedenen Gebieten angesiedelt. Sie bewohnt den Dschungel des Amazonas, Regenwälder, Bergwälder in den Tropen, Buschgegenden und Savannen. In der Regel hält sie sich nahe von Gewässern auf.

Die Boa constrictor ist ein dämmerungs- sowie nachtaktives Tier. Am Tag zieht sie sich in hohle Bäume, Höhlen und weitere Verstecke zurück. Sie lässt sich nur gelegentlich für ein Sonnenbad blicken.

Junge Boas befinden sich vor allem in Ästen auf Bäumen und ausgewachsene Tiere halten sich im Verlauf ihres Lebens fast nur am Boden auf. Der Bewegungsdrang der Abgottschlange ist gering ausgeprägt, denn eine wildlebende Boa contrictor kriecht in zwei Wochen nicht weiter als 140 Meter.

Größe sowie Aussehen

Die Boa constrictor zählt als die kleinste Riesenschlange. Ihre Unterarten werden natürlich unterschiedlich groß (Kaiserboa: bis zu 1 Meter Länge, Königsboa : bis zu 4 Metern Länge). Eine erwachsene Schlange wird ungefähr 30 Kilogramm schwer.

Die Boa constrictor hat einen großen breiten Kopf, welcher zum Maul hin spitz zuläuft. Ihre Kiefer sind nur lose verbunden, sodass sie die Kiefer beim Herunterschlingen ihrer Beute aushaken kann.

Farben und Muster

Beeindruckend sind die Muster sowie verschiedenen Grundfarben der Boa. Die Palette reicht von graubraun, cremefarben bis zu schwarz. Typisch sind auch die braunen Sattelflecken am Rücken, die manchmal am Schwanz rot gefärbt sind.

Stirnabwärts verläuft ein sichtbarer Strich bis ans Maul der Schlange. Hinter ihren Augen trägt sie ein Schläfenband in dunkler Farbe, welche vom Maul bis an die Seiten des Halses reicht.

Verhalten

Boa constrictor sind meist Bodenbewohner. Die jungen Tiere leben gern auf Baumästen. Wenn die Tiere größer und älter werden, leben sie bevorzugt am Boden.

Bewegungsfreudig ist die Schlange jedoch nicht. Ihr Lieblingsplatz ist ihr Unterschlupf, denn sie ab und zu zum Sonnen und Aufwärmen verlässt, da sie wechselwarm ist und daher keine eigenständige Möglichkeit zur Regulierung der Körpertemperatur hat.

Futter

Die Boa constrictor frisst fast alle lebenden Tiere, die für sie größentechnisch erlegbar sind, außer Spinnen und Insekten. Sie mag lieber warme Beutetiere als kalte.

Die Riesenschlange jagt auf zwei Arten. Zum einen verfolgt sie die Düfte ihrer Beute oder sie legt sich auf die Lauer. Wenn sie ihrem Beutetier ausreichend nah kommt, greift sie ganz schnell zu, erdrückt ihr Opfer mit ihrem großen Körper, bis es kollabiert und erstickt.

Dieser Prozess kann 15 Minuten in Anspruch nehmen und ist eine anstrengende Angelegenheit. Damit die Boa nicht Unmengen Energie verbraucht, fühlt sie nach dem Herzschlag des Beutetiers und hört mit dem Würgen auf, wenn es zum Herzstillstand kam.

Geschlechtsunterschiede

Männliche und weibliche Boa constrictor weisen ein ähnliches Aussehen auf, aber äußere Erkennungsmerkmale können das jeweilige Geschlecht erkennen lassen. Erwachsene Männchen sind durchschnittlich etwa 30 Zentimeter kürzer als Weibchen.

Ihre Aftersporne sind beim Bestimmen des Geschlechts hilfreich. Sie liegen rechts und links neben ihrer Kloake. Sie ähneln zwei winzigen Krallen. Männchen haben stärkere Aftersporne als Weibchen.

Es ist trotzdem kompliziert, die Geschlechter der Schlangen auseinanderzuhalten. Wer unsicher ist, sollte einen Tierarzt fragen, der sich mit Reptilien auskennt.

Fortpflanzung und Zucht

Ist die Boa constrictor ein eierlegendes Tier?

Die Boa constrictor gebärt lebende Jungtiere, ist also kein eierlegendes Tier. Sie bringt etwa 100 Tage nach ihrer Paarung zwischen 5 und 40 Junge zur Welt. In freier Wildbahn müssen die Jungtiere von Beginn an für sich selbst sorgen.

In Terrariumhaltung sollten kleine Boas in ein eigenes Terrarium umziehen.

Wer selbst Boas züchten möchte, sollte sich bei seinem Veterinäramt erkundigen. Es gibt außerdem viele verschiedene Boaarten.

Haltung

Die Boa constrictor liebt während des Tages Temperaturen zwischen 24 und 30 °C. Das Terrariumbecken sollte aus verschiedenen Wärmezonen bestehen. Sonnige Plätze mit über 30 °C können mit Wärmelampen erreicht werden. Als Sonnenplätze eignen sich zusätzliche Hochebenen.

Nachts sollten es nicht weniger als 20 °C sein. Gut ist eine 70-prozentige Luftfeuchtigkeit. Das gelingt durch tägliches Besprühen. Die Schlange bekommt einen guten Tag-Nacht-Rhythmus, wenn das Tageslicht etwa 12 Stunden beträgt.

Terrariumgröße

Eine Boa constrictor ist eher ein Einzelgänger. Die Einzelhaltung ist daher sinnvoll. Ein Vollglasterrarium ist eine gute Wahl.

Die Terrariumgröße hängt von der Körperlänge und vom Alter der Boa constrictor ab. Das Mindestmaß sollte 2,30 Meter sowie 120 × 60 × 60 L × B × H betragen.

Optimale Terrariumeinrichtung

Die Boa constrictor ist wenig bewegungsfreudig und benötigt daher ein paar Versteckmöglichkeiten. Geeignet sind Plastikschüsseln, im Zoohandel erhältliche Schlangenhöhlen, Blumentöpfe oder Holzkisten. Als Boden eignet sich ein feinkörniges Holzgranulat.

Wenn eine Boa constrictor schwerer und größer wird, braucht sie nicht so viele Klettermöglichkeiten. Junge Schlangen klettern aber gern. Einige geeignete Kletteräste nehmen sie gern an. Ältere Boas mögen höherliegende Bretter zum Liegen.

Boas nehmen gern ein Bad und deshalb sollte ein großzügiger Badebereich im Terrarium nicht fehlen. Das Badewasser wird am besten jeden Tag gewechselt und einmal monatlich gänzlich gereinigt.

Ernährung

Die Boa frisst lebende Wirbeltiere. Ratten sowie Mäuse stehen ganz oben auf ihrem Speiseplan. Dabei ist das Alter der Schlange zu berücksichtigen und außerdem sollten zwischen den Fütterungen Abstände liegen. Jungtiere werden jeden 5. bis 7. Tag gefüttert, bis zu 2 Jahren ist es jeder 20. bis 14. Tag und im Erwachsenenalter reicht eine Fütterung alle 14 bis 21 Tage.

Diese Boaart unterliegt in Deutschland bisher keiner Meldepflicht. Jeder Halter ist verpflichtet einen Nachweis über die Herkunft seiner Schlange zu besitzen. Ein Kauf sollte nur bei einem seriösen Züchter erfolgen. Von Bundesland zu Bundesland gelten unterschiedliche gesetzliche Regelungen, ob die Boa constrictor zu den potenziell gefährlichen Tieren zählt.

Vergesellschaftung

Bei der Boa constrictor handelt es sich um einzelgängerische Tiere. Eine Vergesellschaftung ist hier nicht sinnvoll

Sonstige Fragen

Wie häufig findet eine Häutung bei der Boa constrictor statt?

Boas hören nie auf zu wachsen und erleben regelmäßig eine Häutung. Gesunde junge Schlangen häuten sich jede 6. bis 8. Woche, ältere Tiere nur jeden 3. bis 6. Monat. Wenn die Schlange blassere Haut bekommt und sich ihre Augen trüben, kommt es bald zur Häutung. Das regelmäßige Besprühen mit handwarmen Wasser erleichtert ihr das Häuten.

Ist eine Boa constrictor gefährlich für Menschen?

Ein Kuscheltier ist die Schlange nicht. Sie sollte daher nur im Terrarium bestaunt werden. Eine erwachsene Boa ist schnell und kräftig, was nie zu unterschätzen ist. Wer diese Punkte berücksichtigt, hat ein meist friedliches Tier.

Ist eine Boa constrictor ein giftiges Tier?

Nein, eine Boa constrictor verfügt nicht über Giftzähne, kann also auch kein Schlangengift produzieren. Sie erwürgt ihre Beutetiere mit starker Muskelkraft. Das nachtaktive Tier jagt bei Dämmerung und wenn sie ein Beutetier gewittert und erwischt hat, umschlingt und erwürgt sie es, um es am Stück herunterzuschlingen.

Darauf ist beim Kauf zu achten

Zahlreiche Terrarientiere unterliegen dem Artenschutz, denn die Wildbestände sind gefährdet beziehungsweise möglicherweise in zukünftiger Zeit gefährdet. Daher ist das Handeln mit ihnen zum Teil per Gesetz geregelt.

Inzwischen existieren vielerlei deutsche Nachzuchten. Vor einem Kauf sollten sich Interessenten über eventuelle gesetzliche Regelungen informieren.

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