PH/KH Minus von Tetra

PH/KH Minus von Tetra und ähnliche Mittel bestehen aus verdünnter Salz-, Schwefel- oder Phosphatsäure. Sie senken den pH-Wert und die Karbonathärte KH.
Solche Säuren werden im Aquarienhandel unter verschiedenen Bezeichnungen verkauft. Beliebt sind Bezeichnungen wie z. B. Eichenextrakt, die den Eindruck erwecken, es handle sich um harmlose Naturprodukte. Der Einsatz solcher Säuren in der Aquaristik ist umstritten und kann unerwünschte Nebenwirkungen zur Folge haben. Phosphathaltige Mittel z. B. erhöhen den Phosphatwert und dies kann vermehrtes Algenwachstum zur Folge haben.

Argumente für PH/KH Minus:

  • Chemische Mittel sind zur Herstellung von Spezialwasser geeignet, z. B. zur Fischzucht.
  • Auch Pflanzendünger sind Chemie.
  • Fehler können auch mit anderen Methoden gemacht werden, z. B. zu starke pH-Absenkung, zu viel Kohlendioxid etc.
  • Die Veränderung des Wassers durch Osmoseanlagen, Ionenaustauscher, Kohlendioxid, Pflanzendünger usw. ist ebenfalls ein Eingriff in die Chemie des Wassers.
  • Aquarianer können in der Regel nur einige Wasserwerte beobachten. Das sind: Temperatur, pH-Wert, CO2-Gehalt, Karbonathärte, Gesamthärte, Nitrat, Nitrit, Leitfähigkeit, Phosphat, Eisen und Kupfer. Wenn diese Wasserwerte für die gepflegten Fische geeignet sind, ist das Wasser für diese Fische geeignet. Aussagen zu anderen Wasserwerten und über die Wirkung von Mitteln wie PH/KH Minus darauf sind reine Spekulation.

Argumente gegen PH/KH Minus:

  • Im Aquarium sollte möglichst wenig Chemie eingesetzt werden.
  • Der Einsatz solcher Mittel erfordert Fachwissen.
  • In komplexen Systemen wie Aquarien können unvorhersehbare Nebenwirkungen auftreten.
  • Pflanzendünger und Mittel zum Senken des pH-Werts können nicht miteinander verglichen werden.
  • Pflanzendünger besteht aus harmlosen Chemikalien, Pflanzenmineralien und Spurenelementen, die kein Risiko bedeuten.
  • Pflanzendünger enthält keine Salzsäure.
  • Der pH-Wert kann ungefährlicher mit Kohlendioxid, Erlenzäpfchen, Torf, Teeblättern oder anderen Maßnahmen gesengt werden.
  • Zur langfristigen Absenkung von pH-Wert und Karbonathärte sind Osmoseanlagen oder Ionenaustauscher geeigneter.
  • Die Zusammensetzung des Mittels ist nicht deklariert und deshalb unbekannt.
  • Leitungswasser ist mit verschiedenen Stoffen überfrachtet, so dass die Herstellung von tropischem Wasser nicht möglich ist. Durch zusätzliche weitere Stoffe, die in das Aquarium gegeben werden, wird dieser Zustand nur verschlimmert.
  • Wer gezielte Änderungen am Wasser vornehmen will, verwendet dazu Mittel, deren Inhalt, Wirkung und Nebenwirkungen bekannt sind.
  • Es reicht nicht, die Karbonathärte und den pH-Wert zu verändern. Es muss auch die Gesamthärte verändert werden.

Fazit

Mittel wie PH/KH Minus dürfen nicht wahllos eingesetzt werden. Der Anwender muss sich über Wirkungsweise und Nebenwirkungen dieser Mittel klar sein. Für bestimmte Anwendungsbereiche kann der Einsatz sinnvoll sein. Letztlich hängt es aber auch von der persönlichen Einstellung ab, ob man solche Mittel als unerwünschte oder als hilfreiche Chemie betrachtet.

Alternativen

Preiswertere chemische Mittel als Alternativen sind die Verwendung von Salz-, Schwefel- oder Phosphorsäure. Für kleine Aquarien, z. B. zur Zucht, können diese Mittel sinnvoll eingesetzt werden, soweit die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die Nebenwirkungen bekannt sind und berücksichtigt werden.

Langfristig und für größere Aquarien sind zur Senkung der Karbonathärte und des pH-Wertes Osmoseanlagen oder Ionentauscher sinnvoller und preiswerter.

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