Schwarzwasser

Schwarzwasser ist in der Natur extrem weiches und saures Wasser. Der Leitwert ist kleiner als 10 µS/cm, der pH-Wert ist kleiner als 5.

Schwarzwasser hat keine nachweisbare Karbonathärte. Das Wasser hat daher keinen Karbonatpuffer wie unser Leitungswasser, das den pH-Wert puffert. Das Puffersystem wird bei Schwarzwasser aus schwachen organischen Säuren gebildet, die beim Verrotten von Pflanzenteilen entstehen, die in das Wasser gefallen sind. So kann der pH-Wert in solchen Gewässern auf Werte von ca. 3,4 fallen und gleichzeitig stabil sein. Aufgrund der großen Mengen an Pflanzenteilen ist das Wasser oft tief dunkelbraun gefärbt.

Brauchen Fische Schwarzwasser?

Eine Reihe von Salmlern und andere Fischarten stammt aus Schwarzwasserflüssen. Diese Salmler fühlen sich in Schwarzwasser natürlich besonders wohl. Wichtig dafür ist aber weniger die dunkle Farbe sondern die Wasserhärte, der pH-Wert usw.

Fische, die unbedingt Schwarzwasser brauchen, kommen im Normalfall erst gar nicht lebend in den Zoohandel.

Eine Reihe von Fischarten lebt in der Natur in extrem weichem und saurem Wasser, benötigt dieses Wasser aber nicht unbedingt zum Überleben. Einige dieser Arten benötigen aber solches Wasser für die Zucht.

Für solche Fische wird artgerechtes Wasser am Besten mit Hilfe von Osmoseanlagen und Torf oder Vergleichbarem hergestellt. Bei der Herstellung von extrem weichem und saurem Wasser ist jedoch Vorsicht geboten. Aufgrund der geringen Karbonathärte kann der pH-Wert sehr leicht zu stark fallen und ein Säuresturz entstehen. Der Stabilität des Wassers ist gegebenenfalls der Vorzug zu geben.

Fische aus Weichwassergebieten sollten nicht in Schwarzwasser gehalten werden. Grundsätzlich sollten nur Fische zusammen gehalten werden, die zumindest sehr ähnliche Wasserwerte benötigen. Deshalb sollten auch Fische aus Schwarzwassergebieten nicht in normalem Wasser gehalten werden.

Schwarzwasser durch Wasserzusätze erzeugen?

Viele Hersteller haben in ihrem Angebot Mittel, die angeblich aus Leitungswasser Schwarzwasser machen. Allerdings erzeugen diese Mittel kein Schwarzwasser im biologischen Sinn sondern nur eingefärbtes Wasser. Je nach Mittel wird das Wasser noch mit Salzsäure angereichert. Schwarzwasserextrakte färben in der Regel das Wasser ein. Andere Produkte wie pH/KH-Minus und pH-Plus verändern die entsprechenden Wasserwerte.

Diese Mittel sind aber nur kurzzeitig oder in kleinen Aquarien hilfreich. Bei sparsamer Verwendung kann kein Schwarzwasser entstehen. Bei großzügiger Verwendung sinkt der pH-Wert, der Leitwert steigt aber an, so dass auch wieder kein Schwarzwasser entsteht.

Produkte zur Herstellung von Schwarzwasser

Mittel zur Herstellung von Schwarzwasser sollten vorsichtig angewendet werden. In der Regel sind die Inhaltsstoffe und deren Konzentration nicht genau angegeben. Einige dieser Mittel enthalten anorganische Säuren wie Salz-, Schwefel- oder Phosphorsäuren oder ähnliche Zusätze. Die Anwendung ist also nicht ohne Risiko. Oft ist es ungefährlicher mit den reinen Säuren zu arbeiten, da dann die genaue Konzentration bekannt ist. Manche Mittel, wie , erhöhen den Phosphatgehalt im Wasser und erhöhen so die Algengefahr.

Andere Mittel, wie Sera Morena, beeinflussen den Phophatgehalt scheinbar nicht. Andererseits wirken Torf und Torfextrakte leicht algenhemmend. Die gleiche Wirkung haben auch Erlenzäpfchen.

Schwarzwasserkonzentrate

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Sonstige
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1 Gedanke zu „Schwarzwasser“

  1. “Manche Mittel, wie , erhöhen den Phosphatgehalt im Wasser und erhöhen so die Algengefahr.”

    Da fehlt wohl was?

    Antworten

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