Inhaltsverzeichnis:
Argumente für Kochsalz
- Pflanzen gedeihen besser.
- Das Wasser wird bakterienfrei gehalten.
- Parasitenbefall wird verhindert.
- Das Wasser muss seltener gewechselt werden.
- Der Filter muss seltener gereinigt werden.
Argumente gegen Kochsalz
- Das Wasser muss genauso oft gewechselt werden, wie ohne Zugabe von Kochsalz.
- Der Filter muss genauso oft gereinigt werden, wie ohne Zugabe von Kochsalz.
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Die Wirkung von Kochsalz im Aquarium
Kochsalz wirkt sich auf die folgenden Wasserwerte bzw. Vorgänge aus:
- Chloridgehalt des Wassers
- Natriumgehalt des Wassers
- Leitwert des Wassers
- Dichte des Wassers
- Osmotischer Druck auf Membranen bzw. den Fischkörper
- Ionengleichgewicht im Fischkörper
Die grundsätzliche Wirkung
Durch die Zugabe von Kochsalz wird der osmotische Druck an den Membranen verändert, die den Organismus von Tieren und Pflanzen vom Wasser trennen. Hierdurch kann der Stoffwechsel von kleinen Organismen wie Bakterien und Parasiten zeitweise gestört werden.
Die Wirkung auf Fische
Durch die Zugabe von Kochsalz in das Aquarienwasser wird der osmotische Druck verändert und damit die Menge Wasser, die in den Fisch einströmt. Die Fischnieren sind daran angepasst, bestimmte Wassermengen auszuscheiden, die den Verhältnissen in den Ursprungsgebieten entsprechen. Weichen die Haltungsbedingungen im Aquarium von den natürlichen Bedingungen ab, drohen möglicherweise Probleme im Wasser- und Ionenhaushalt der Fische.
Nach einem Bericht konnten Karpfen auch nach 28 Tagen nicht den Ursprungsgehalt an Ionen im Blut und Wassergehalt im Körper wiederherstellen, nachdem sie in eine 1 %ige Kochsalzlösung gesetzt wurden, so dass nur der Natrium- und Chloridgehalt im Wasser verändert wurde.
Richtig eingesetzte Kochsalzbäder können vitalisierend auf Fische wirken. Allerdings sind Aquarienfische in der Regel ebenfalls relativ kleine Organismen. Der Einsatz von Kochsalz muss deshalb vorsichtig erfolgen.
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Die Wirkung auf Bakterien
Durch die Störung des Stoffwechsels können Bakterien abgetötet werden.
- Wasseraufhärter zur...
- zur Aufhärtung von...
- verhindert gefährliche...
Die Wirkung auf Parasiten
Durch die Zugabe von Salz in das Aquarienwasser werden die Schleimhäute wie die Fischhaut und die Fischkiemen gereizt. In der Folge kommt es zu einer verstärkten Schleimbildung und auch zur Neubildung von Schleimhaut. Äußere Parasiten können sich dadurch unter Umständen nicht mehr am Fisch festhalten und werden praktisch abgewaschen.
Die Wirkung auf den Wasserwechsel
Durch die Zugabe von Kochsalz kann die giftige Wirkung von erhöhten Nitritwerten unter Umständen abgemildert werden. Damit sind weniger Wasserwechsel erforderlich, um den Nitritgehalt im Wasser unter der Nachweisbarkeitsgrenze zu halten.
Eine Nitritvergiftung tritt ein, wenn der Sauerstofftransport des Blutes durch Nitrit blockiert wird.
Das Ionengleichgewicht im Fischkörper wird aufrechterhalten, indem so genannte Chloridzellen hauptsächlich in den Kiemen Ionen aus dem Wasser aufnehmen. Ein großer Teil der aufgenommenen Ionen besteht aus Chlorid-Anionen.
Ist im Wasser nicht genug Chlorid enthalten, werden statt der Chlorid-Anionen andere Ionen aufgenommen. Das können z. B. Nitrit-Ionen sein. Statt Chlorid-Ionen werden an den Membranen der roten Blutkörperchen dann Nitrit-Ionen gegen Hydrogenkarbonat-Ionen ausgetauscht. Jeweils vier Nitrit-Ionen blockieren dann je ein Molekül der roten Blutkörperchen (Hämoglobin-Molekül), die für den Transport von Sauerstoff zuständig sind.
Die Zugabe von Kochsalz kann also verhindern, dass vom Hämoglobin Nitrit aufgenommen wird und der Sauerstofftransport gestört wird. Allerdings reichen regelmäßige Wasserwechsel oder Zugaben von kleinen Mengen Kochsalz aus, damit genug Chlorid zur Aufnahme durch die roten Blutkörperchen im Wasser ist und nicht auf Nitrit-Ionen zurückgegriffen wird.
Insbesondere hilft die Zugabe von Kochsalz nicht, wenn bereits eine Nitritvergiftung vorliegt. Die bei einer Nitritvergiftung eintretende verstärkte Schleimbildung an den Kiemen erschwert zusätzlich die Sauerstoffaufnahme. Bevor den roten Blutkörperchen genug Chlorid zur Verfügung steht, um die Aufnahme von Nitrit-Ionen zu unterbinden, ist der Fisch wahrscheinlich schon erstickt.
Die Wirkung auf die Filterreinigung
Die nachgesagte Wirkung auf die Filterreinigung beruht vermutlich ebenfalls auf den unter Wasserwechsel beschriebenen Vorgängen. Wenn der Filter nicht mehr genug Nitrit umwandelt, können die giftigen Auswirkungen von Nitrit unter Umständen abgemildert werden.
Die Wirkung auf Pflanzen
Chlorid verdrängt andere Ionen im Pflanzensaft, wie Nitrat (NO3), Phosphat (PO4) und Kohlensäure (HCO3). Pflanzen die gegen diese Stoffe empfindlich sind, können also bei Zugabe von Kochsalz unter Umständen gepflegt werden. Da solche Stoffe besonders in Altwasser vorhanden sind, ist die Kochsalzgabe in Altwasseraquarien möglicherweise besonders erfolgreich. Die Pflanzen werden quasi entgiftet. Auch dies führt dazu, dass seltener Wasser gewechselt werden kann. Möglicherweise sind schwarze Pinselalgen empfindlich gegen Kochsalz.
Erfahrungen mit Kochsalz im Aquarium
Bei Fischen aus südamerikanischen Klarwasserflüssen kann sich eine Zugabe von einem gestrichenen Teelöffel Salz auf 100 Liter Wasser beim Wasserwechsel und einer Gesamthärte von 3° dGH positiv auswirken.
Bei ca. 150 mg NaCL je Liter Wasser konnten 50 verschiedene Fischarten zum Teil über mehrere Generationen nachgezogen und ca. 25 Pflanzenarten gepflegt werden, darunter auch lichtbedürftige Stängelpflanzen.
Bei einigen Fischarten, wie Aplocheilichthys spilauchen, ist eine erfolgreiche Nachzucht nur möglich, wenn Kochsalz zugegeben wird.
Für Brackwasserfische geeignet sind 1 bis 3 Promille Kochsalz. Bei dieser Salzmenge wachsen viele Pflanzenarten.
Die Alternative Seesalz
Statt Kochsalz kann Seesalz verwendet werden. Seesalz ist naturnaher als Kochsalz und enthält keine Fließmittel. Seesalz ist gleichzeitig ein Magnesium- und Kaliumdünger.
Auf Fische aus den afrikanischen Grabenseen, z. B. aus dem Malawi- und dem Tanganjikasee, wirkt sich die Zugabe von Kochsalz nicht positiv aus. Bei diesen Fischen ist es sinnvoller, dass das Verhältnis von Ionen zu Anionen dem Verhältnis in den Ursprungsgewässern entspricht.
Das Ionenspektrum
Ein umstrittenes Thema in der Aquaristik ist das Ionenspektrum oder Ionenverhältnis. Dabei geht es um die Frage, wie wichtig es ist, dass die Ionen der verschiedenen Inhaltsstoffe des Wassers im Aquarium im gleichen Verhältnis zueinander stehen wie im Wasser der Ursprungsgebiete der Fische. Die Veränderung des Wassers mit Kochsalz, aber auch mit anderen chemischen Mitteln, verändert das Verhältnis der Ionen untereinander. Einige Aquarianer halten das Ionenspektrum für unwichtig, andere sind der Meinung, dass vom Ursprungsgewässer abweichende Ionenverhältnisse ein für die Fische schädlicher Stressfaktor sind.
Hinweis
Diese Angaben sollen nicht dazu verleiten einfach Kochsalz in das Aquarium zu geben und nur noch halbjährlich Wasser zu wechseln. Zum Betrieb eines solchen Altwasserbeckens sind weitreichende Erfahrungen in der Aquaristik und ein geringer Fischbesatz erforderlich. Dazu gehört ein tiefgreifendes Verständnis der Zusammenhänge im Aquarium und die sorgfältige Überwachung durch Messungen und Beobachtungen.
Vor der Verwendung von Kochsalz im Aquarium muss sorgfältig geprüft werden, ob die gepflegten Tiere und Pflanzen die geplante Kochsalzzugabe vertragen.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
wie ist die Dosierung von API Aquarium salz
Müsste auf der Anleitung stehen 🙂 Wir haben aktuell kein API Salz hier so dass ich nichts konkretes sagen kann