Inhaltsverzeichnis:
Symptome
Äußere Symptome
- Hauttrübungen
- Fische bilden sehr viel Schleim
- Die Kiemen färben sich rosa.
- Gerötete Kiemen
- Kiemen werden blass bzw. gelb-rot bis weiß-gelb.
- Auf den Kiemen sind weiß-graue Punkte, Flecken oder Striche.
- Die Kiemen schwellen an.
- Ein oder beide Kiemendeckel stehen ab.
- Ein oder beide Kiemendeckel bleiben geschlossen.
Verhalten
- Schnelle Atmung bzw. Kiemenbewegungen
- Fische scheinen zu würgen.
- Fische scheuern sich.
- Fische erschrecken leicht.
- Fische schießen durch das Wasser.
- Fische werden apathisch.
- Fische fressen nicht.
- Fische liegen auf dem Boden.
- Fische schnappen an der Oberfläche nach Luft.
- Fische taumeln.
Innere Symptome
- Kiemenblättchen verschleimen.
- Kiemenblättchen verfärben sich.
Fotos
Gerhard Fischer hat zwei durch ein Mikroskop aufgenommene Filme über einen Kiemenwurm zur Verfügung gestellt, aus denen die Fotos stammen. Bitte die Filme nur bei wirklichem Interesse laden, damit die Transferrate möglichst gering bleibt und uns keine Zusatzkosten entstehen.
Foto: Gerhard Fischer
Die Haken am Hinterende eines Kiemenwurms
Foto: Gerhard Fischer
Mittelteil eines Kiemenwurm. Oben sieht man einen Teil des Vorderendes, unten die Haken.
Foto: Gerhard Fischer
Die Haken am Hinterende eines Kiemenwurms.
Foto: Georg Skilas
Nach einer Kur gegen Kiemenparasiten in einem Aquarium mit 15 Platys waren alle Tiere gesund, bis auf eines der ausgewachsenen Tiere. Das Tier klemmte die Flossen, nahm mit der Zeit extrem ab und verendete dann. Der verendete Platy war lange Zeit ängstlich und eher lethargisch.
Möglicherweise war der Platy vor der Behandlung schon zu stark geschädigt.
Foto: Bernd Hermsen
Schleimbildung, evtl. aufgrund von Kiemenwürmern.
Fotos: bmueller (Forum)
Mit einem Hautabstich wurden bei diesem Goldfisch die Erreger Trichodina, Gyrodactylus (Hautwürmer) und Dactylogyrus (Kiemenwürmer) festgestellt.
Fotos: Jana Passehl
Film: Jana Passehl
Kampffisch mit vermutlich Kiemenwürmern. Der Kampffisch fing einige Monate nach dem Kauf an schneller zu atmen. Das gleiche war mit dem Vorgägner passiert.
Nach dem Neukauf der Fische war alles in Ordnung. Dies blieb auch immer eine ganze Zeit so. Nach über einem halben Jahr, begann die auffällige Atmung. Diese wurde mit der Zeit immer stärker. Ansonsten fraßen und schwammen sie im Becken. Die Fische haben immer regelmäßige Wasserwechsel erhalten und bekammen fast nur Lebend- oder Frostfutter. Sie wurden immer alleine in einem eigenen Becken gehalten.
Nachdem er sich 2 Tage zunehmend versteckt und nicht mehr gefressen hatte,wurde ein weißer Faden an den Kiemen entdeckt. Deshalb wurden Kiemenwürmer vermutet und der Kampffisch mit Tremazol behandelt. Danach atmete er wesentlich ruhiger und war auch wieder aktiver.
Ursachen
Der im Aquarium am häufigsten auftretende Kiemenwurm ist der Dactylogyrus. Seltener kommen Würmer der Arten Pseudodactylogyrus und Cleidodiscus vor. Dactylogyrus setzt sich in erster Linie auf den Kiemen fest, er kann aber auch auf der Haut auftreten. Einige wenige Kiemenwürmer sind in der Regel nur für kleine und junge Fische schädlich. Bei starker Vermehrung und starkem Befall können auch größere Fische schnell sterben.
Dactylogyrus ist Zwitter und nach der gegenseitigen Befruchtung bildet jeder Wurm ein Ei. Einige Eier bleiben nach der Ablage in den Kiemen hängen, die meisten Eier schwimmen frei im Wasser. Aus den Eiern schlüpfen nach einigen Stunden oder nach bis zu vier Tagen (bei ca. 20°) neue Larven. Mit ihren vier Augenflecken, die hell und dunkel unterscheiden können, erkennen die Larven einen Fisch als Schatten und schwimmen mit ihren Wimpern aktiv darauf zu. Innerhalb von 6 bis 8 Stunden muss eine Larve sich an einen Fisch klammern, um zu überleben. Nach anderen Angaben können die Larven ohne Wirt 24 Stunden überleben. Anschließend wandert die Larve auf der Fischhaut auf die Kiemen zu, um sich dort festzusetzen. Dazu besitzt die Larve je nach Art an seinem Hinterende 2 oder 4 große und bis zu 16 kleinere Haken. Mit diesen Haken klammert er sich an den Kiemen der Fische fest. An gesunden Kiemen können sich die Würmer schlecht festhalten. Wenn die Kiemen angeschwollen und verschleimt sind, finden die Würmer beste Bedingungen. Nach weiteren 3 bis 6 Tagen sind die neuen Würmer geschlechtsreif.
Die Lebensdauer eines erwachsenen Wurms, der sich an einem Fisch festgeklammert hat, beträgt weitere 8 Tage.
Vom Fisch abgefallene erwachsene Würmer können ohne neuen Wirt etwa 6 Tage überleben.
Nach einigen Angaben leben Kiemenwürmer 12 Tage bis mehrere Monate und können ohne Wirt 2 bis 8 Tage überleben. Die genauen Zeiträume hängen von der jeweiligen Art und der Wassertemperatur ab. Während die Würmer in kaltem Wasser nach 5 bis 10 Tagen schlüpfen, schlüpfen sie bei 28° schon nach 3 Tagen.Unter 5° Wassertemperatur schlüpfen die Larven sogar erst nach mehreren Monaten.
Zur genauen Diagnose wird direkt hinter den Kiemen ein Abstrich genommen und unter einem Mikroskop oder einer guten Lupe untersucht. Mit etwas Glück sind im Abstrich Kiemenwürmer zu finden.
Behandlungsvorschläge
Bei leichtem Befall kann versucht werden, die Schleimbildung der Fischhaut durch Salzbäder anzuregen, damit die Kiemenwürmer abgestoßen werden. Ein kurzes Bad von höchstens 10 Minuten in einer Kochsalzlösung mit 10 – 15 Gramm Salz je Liter Wasser kann die Schwellung der Kiemen kurzfristig mildern.
Die Haltungsbedingungen müssen optimiert werden. Alles, was zu Reizungen des Kiemenepithels führt, hilft den Würmern. Viel CO_2_ oder CO2-Mangel, starke Schwankungen im Sauerstoffgehalt, mögliche Belastungen mit Nitrit und Ammoniak schaden den Fischen im Zusammenhang mit Kiemenwürmern doppelt. Weiterhin sollte in mehreren, kleinen Portionen gefüttert werden. Die letzte Fütterung sollte zwei Stunden vor dem Abschalten der Beleuchtung erfolgen.
Auf eine Temperaturerhöhung sollte verzichtet werden, weil die Fische auch so schon Atmungsprobleme haben.
Bei starkem Befall sollten geeignete Mittel aus dem Handel oder vom Tierarzt verwendet werden, da die Krankheit sehr schnell verlaufen kann. Da die Würmer Eier legen, muss mehrfach behandelt werden, da nur die lebenden Würmer abgetötet werden.
Alternativ können alle Fische aus dem Aquarium entfernt und in einem gesonderten Aquarium behandelt werden. Nach ca. 3 Wochen sind die Würmer im Ursprungsbecken ausgestorben, weil sie dort keine Wirte gefunden haben. Da die Eier von Kiemenwürmern gegen Trockenheit empfindlich sind, können die Eier auch abgetötet werden, wenn das Aquarium ca. 3 Tage trockengelegt wird.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
Ich habe eine Frage,was für eine Krankheit hat ein Fisch wenn der Kod weiss ist?