Rotfedern

Datenblatt Rotfedern

Lateinischer Name: Scardinius erythrophthalmus
Handelsname: Rotfedern
Ordnungsname: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie:
Weißfische (Leuciscidae)
Gattung:
Scardinius
Herkunft: Europa, Asien bis zum Kaspischen Meer und Aralsee
Größe in cm:
20 bis 30
Teichgröße
Länge und Breite (cm): ab 200
Inhalt in Litern:
ab 1000
Wasserwerte
Temperatur: 4 bis 25 °C
pH:
7 bis 8,5
KH:
weich bis mittelhart
Verhalten/Besatz
Bereich: oberer Bereich
Futter: Allesfresser, Algen, Wasserpflanzen (Wasserpest, Tausendblatt, Wasserlinsen), Lebendfutter (Würmer, Insektenlarven), Goldfischfutter
Verhalten: Schwarmfisch, friedlich
Anzahl: ab 5 bis 6 Tiere, optimal 10 bis 15
Lebenserwartung:
bis 20 Jahre
Vergesellschaftung:
ja
Schwierigkeitsgrad: Anfängerfisch
rotfedern
Emőke Dénes, Hal – Scardinius erythrophthalmus – 2CC BY-SA 4.0

Allgemeine Einleitung

Rotfedern, ebenfalls als Unechtes Rotauge, Rotblei oder Rötel bekannt, halten sich in stehenden oder langsam fließenden Gewässern auf. Hier fühlen sie sich im flachen Uferbereich mit viel Bewuchs besonders wohl. Im Sommer bevorzugen sie Schilfkanten oder stark verkrautete Bereiche.

Als Speisefisch haben die Fische wegen ihrer vielen Gräten keine Bedeutung.

Aussehen

Ihr Körper ist hochrückig und seitlich abgeflacht. Die Bauchkante ist zwischen den Bauchflossen und dem After gekielt. Das vordere Ende der Rückenflosse liegt hinter dem Ansatz der Bauchflossen.

Entlang der Seitenlinie finden sich 40 bis 43 Rundschuppen, die wegen ihrer Größe auffallen.Das Maul ist oberständig und schmal.

Ihre Oberseit ist braungrün bis graugrün. Die Flanken glänzen gold- oder messingfarben, der Bauch silbrig. Ihre Augen sind gelblich oder goldfarbig.

Rücken- und Afterflosse sowie die Bauchflossen erstrahlen orangerot bis rot. Am Ansatz können sie braun oder grau sein.

Die leuchtenden Farben der Flossen haben die Fische nur in sauberem, sauerstoffreichen Wasser. Sinkt die Wasserqualität, tolerieren die Tiere das zwar, die roten Flossen verblassen dann.

Verhalten

Die Fische sind hauptsächlich an warmen Sommertagen aktiv. In den Morgenstunden und in der Abenddämmerung kann man beobachten, wie der ganze Schwarm Insekten von der Wasseroberfläche sammelt.

Am liebsten verstecken sich die ängstlichen und schreckhaften Tiere zwischen dichten Pflanzen. Auf Störungen reagieren sie empfindlich.Im Winter ziehen sie sich in tiefe, eisfreie Bereiche zurück.

Teich

Der Teich sollte einen sandigen oder anderweitig weichen Boden haben. Er muss flache sowie tiefe Bereiche aufweisen und üppig bepflanzt sein. In den flachen Zonen halten sich die Tiere gern auf. Dort fressen sie und platzieren in der Paarungszeit ihren Laich. Tiefe Stellen brauchen sie zum Überwintern. Dort sollte es ca. 140 cm tief sein.

Als Pflanzen werden Unterwasserpflanzen, Schilf, Binsen und Gräser benötigt. Feinfiedrige Pflanzen werden stark in Mitleidenschaft gezogen. Pflanzen mit breiten, ledrigen Blättern sind widerstandsfähiger und werden nicht so schnell gefressen. Ideal ist eine Schwimminsel, deren Pflanzen befinden sich außerhalb der Reichweite der gefräßigen Fische. Die Bepflanzung muss immer wieder erneuert werden.

Rotfedern brauchen einen starken Filter und eine Luftpumpe oder ein Wasserspiel.

Gefährdung und Schutz

Rotfedern stehen in Deutschland in einigen Bundesländern unter Schutz. Sie gelten als gefährdet. In freier Natur gibt es kaum noch genetisch reine Rotfedern. Sie haben ähnliche Laichgewohnheiten wie Rotaugen, Ahland und andere Weißfische. Daher kommt es häufig zu Kreuzungen.

In Seen, in denen die Wasserpest überhandnimmt, werden gezielt Rotfedern eingesetzt. Die Tiere vernichten einen großen Teil der zur Plage gewordenen Pflanzen. Gleichzeitig entstehen neue Populationen der gefährdeten Art.

Geschlechtsunterschiede

Die Geschlechter sind erst bei erwachsenen Fischen zu erkennen. Und selbst dann ausschließlich während der Paarungszeit. Die Männchen bekommen einen gut sichtbaren Laichausschlag. Bei den Weibchen ist am gerundeten Bauch der Laichansatz zu erkennen.

Zucht

Mit 2 bis 3 Jahren werden die Fische geschlechtsreif. Kühle Winter und eine reichhaltige Fütterung im Frühjahr stimulieren die Laichbereitschaft.

Steigt die Wassertemperatur auf 18 °C, begibt sich der komplette Schwarm in dicht bewachsene, flache Uferbereiche. Jedes Weibchen legt 100.000 bis 200.000 klebrige, rotgelbe Eier. Als Haftlaicher bleiben sie an den Pflanzen hängen.

Die Eier sind etwa 1,5 mm groß. Sie brauchen, damit sich die Larven optimal entwickeln können, viel Sauerstoff. Eine leistungsstarke Luftpumpe ist in dieser Zeit besonders wichtig. Die Alttiere kümmern sich nicht um den Laich oder den geschlüpften Nachwuchs.

Nach 3 bis 10 Tagen schlüpfen die Larven.

Aufzucht

Bis ihr Dottersack aufgebraucht ist, bleiben die Kleinen an den Pflanzen kleben. Anschließend beginnen sie pflanzliche Nahrung aufzunehmen.

Vergesellschaftung

Rotfedern können ohne Probleme mit anderen friedlichen Teichfischen vergesellschaftet werden. Mögliche Mitbewohner sind Schleie, Plötzen, Orfe, Goldfische, Moderlieschen.

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2 Gedanken zu „Rotfedern“

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