Goldschleie

Datenblatt Goldschleie

Lateinischer Name: Tinca tinca
Handelsname: Goldschleie
Ordnungsname: Karpfenartige (Cypriniformes)
Familie:
Schleien (Tincidae)
Gattung:
Tinca
Herkunft: Europa außer Griechenland, Schottland und Nordskandinavien, westliches Asien bis zum Einzugsgebiet des Jenissei
Größe in cm:
20 bis 40
Teichgröße
Inhalt in Litern:
ab 1000 für 5 Fische
Wasserwerte
Temperatur: 12 bis 26 °C
Verhalten/Besatz
Bereich: unterer Bereich
Futter: Allesfresser, Lebendfutter (Kleinlebewesen, Insekten, Schnecken, Würmer), Algenaufwuchs, Goldfischfutter
Verhalten: Gruppenfisch, friedlich
Anzahl: ab 5 Fische
Lebenserwartung:
15 bis 20 Jahre
Vergesellschaftung:
ja
Schwierigkeitsgrad: Anfängerfisch

goldschleie
Piet Spaans, TincaTincaScalesCC BY-SA 2.5

Allgemeine Einleitung

Die Goldschleie oder Goldschlei ist eine Zuchtform der weit verbreiteten wilden Schleie. Die goldfarbene Version wurde speziell für die Teichhaltung gezüchtet.

Die Wildform bewohnt den Bodenbereich stehender oder langsam strömender Gewässer. Schleien sind ein hochgeschätzter Speisefisch. Sie haben festes, fettarmes Fleisch, das fast ohne Gräten ist.

Vor allem im englischsprachigen Raum werden sie gern als Doktorfische bezeichnet. Ihr Schleim wirkt pilzhemmend und antibakteriell.

Aussehen

Der Körperbau ist wie bei den wildlebenden Vorfahren kräftig und gedrungen. Ihr Maul ist endständig, dicklippig und vorstülpbar. Es ist von jeweils einer Bartel umgeben.

Die auffallend starke, hohe Schwanzwurzel endet in einer geradlinigen Schwanzflosse. Beim Schlei sind alle Flossen abgerundet. Die Seitenlinie verläuft waagerecht bis zum Schwanzstiel.

Ihre Schuppen sind klein und rund. Sie werden von einer dünnen Schleimschicht bedeckt. Goldschleie haben eine gelbe bis orange Grundfarbe, teilweise mit dunkleren Flecken.

Verhalten

Die friedlichen Teichbewohner machen sich im Gartenteich nützlich, indem sie lästige Algen und überzählige Schnecken fressen. Im sandigen Boden gründeln sie eifrig nach Würmern und anderen Kleinlebewesen. Zwischen dichtem Bewuchs bleiben sie oft tagelang verschwunden. Man erahnt ihren Aufenthaltsort durch die aufsteigenden Blasen.

In einem intakten, großen Teich finden die Tiere meistens genug Nahrung. Falls nicht, nehmen sie gern Goldfischfutter. Sie sind scheu und zurückhaltend. Bis sie zutraulich werden und zum Füttern herankommen, braucht es viel Geduld.

Die Fische sind hauptsächlich in der Dämmerung und nachts aktiv. Am Tage ziehen sie sich zwischen die Pflanzen zurück und verharren dort regungslos.

Schleie sind robuste Tiere. Bei extremen Umweltbedingungen graben sie sich in den Schlamm ein und verfallen in eine Starre. So überleben sie Trockenperioden und Zeiten mit geringem Nahrungsangebot.

Teich

Der Teich für Schleie muss mindestens 130 bis 140 cm tief und reichlich bepflanzt sein. Er sollte im Halbschatten liegen und eine dicke Schicht aus Sand und Mulm als Boden haben.

Im Boden können die Fische nach Herzenslust gründeln und sich im Winter darin eingraben. Bei ausreichender Tiefe friert das Wasser nicht bis zum Grund durch. Mit einem Eisfreihalter wird für Sauerstoffaustausch gesorgt.

Im Halbschatten heizt sich das Wasser im Sommer nicht so schnell auf. An die Wasserqualität stellen die Fische keine hohen Ansprüche. Trotzdem sollte ein Teichfilter für qualitativ hochwertiges Wasser sorgen. Andernfalls neigen die Tiere zum Verbutten.

Geschlechtsunterschiede

Die Geschlechter unterscheiden sich an den Bauchflossen. Bei den Männchen sind sie größer als bei den Weibchen und haben einen verdickten Hartstrahl. Die Bauchflossen ragen bei ihnen deutlich über den After. Zudem sind die Männchen schlanker und bekommen zur Paarungszeit einen Laichausschlag.

Zucht

Mit 4 Jahren werden die Fische geschlechtsreif. Sie sind dann ca. 30 cm lang.

Ab einer Wassertemperatur von 18 °C kommen Schleien in Laichstimmung. Zu dieser Zeit schließen sich die Tiere zu größeren Schwärmen zusammen und begeben sich in reich bepflanzte Uferregionen.

Die Tiere sind Portionslaicher. Jedes Weibchen legt insgesamt um 300.000 Eier in mehreren Schüben. Diese Phase dauert ca. 14 Tage. Die Eier sind klebrig und haften an Wasserpflanzen oder Steinen. Die Männchen verteilen ihren Samen darüber.

Nach 3 bis 7 Tagen schlüpfen die Larven. Sie sind 5 mm groß und haben am Kopf Klebedrüsen, mit denen sie sich an die Pflanzen heften.

Aufzucht

Ist der Dottersack aufgebraucht, schwimmen die Kleinen frei. Sie beginnen sofort nach Nahrung zu suchen. Anfangs ist das Zooplankton, später werden Kleinstlebewesen zur Beute.

Die jungen Schleie wachsen recht langsam.

Vergesellschaftung

Goldschleien können mit allen anderen friedlichen Teichfischen vergesellschaftet werden. Sie belästigen auch kleinere Fische nicht.

Gute Mitbewohner sind Koi. Die Schleien verputzen mit Vorliebe den Abfall der Kois.

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