Wabi Kusa

Wabi Kusa
© WelshPixie Pixabay.com

Wabi Kusa ist ein Aquaristik-Trend aus Japan und erfreut sich auch in Europa einer großen Beliebtheit. Kein Wunder, denn die zusammenwachsenden Sumpfpflanzen sind nicht nur pflegeleicht und effizient, sondern verschönern auch jede Raumoptik . Der folgende Artikel informiert über Wabi Kusas, ihre Pflanzung sowie über ihre Pflege.

Was ist ein Wabi Kusa?

Wabi Kusa kommt aus dem Japanischen und bedeutet schöne Graslandschaft. In diesem Fall sind jedoch Sumpfpflanzen gemeint, die zusammen in einer ballartigen Portion Pflanzenerde, in der Regel Soil, wachsen. Im Handel können bereits fertige Wabi Kusa Kugeln gekauft werden, der folgende Artikel beschreibt jedoch ebenfalls das selbstständige Zusammenstellen und Pflanzen von einem Wabi Kusa mit einem Soil-Ball.
Die Pflanzen werden über Wasser gezogen und befinden sich damit in einem emersen Zustand.

Der Aquarianer Takashi Amano aus Japan, welcher als einer der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Szene gefeiert wird und Naturaquarien prägte, machte auch Wabi Kusa bekannt. Wabi Kusa orientiert sich dabei an dem Schönheitsprinzip Wabi Sabi aus Ostasien, welche für das Unvollkommene und Vergängliche steht.

Möglichkeiten von Wabi Kusa

Wabi Kusa sind ideal für die effiziente Bepflanzung von großen Aquarien geeignet, denn mit ihnen kann in kurzer Zeit eine große Fläche bepflanzt werden. Dies hat schon Takashi Amano erkannt. Anstatt mit der Pinzette jede Wasserpflanze einzeln zu setzen, können einfach Wabi Kusas auf den Grund des Aquariums gelegt werden. Hierbei können Wabi Kusas submers und emers verwendet werden.

Submerse Wuchsform von Wabi Kusa

Nach dem Einsetzen von Wabi Kusas können die Sumpflanzen auf eine submerse Wuchsform umstellen und mit dem Grund verwurzeln.

Emerse Wuchsform von Wabi Kusa

Wabi Kusa können als Soli-Bälle weiterhin emers verwendet werden. Hierfür sind die Wabi Kusa in ihren Pflanzgefäßen zu lassen oder im Überwasser-Bereich eines Aquariums zu setzen. Die emerse Wuchsform ist besonders gut geeignet, um ein Wabi Kusa als Dekorations- und Designobjekt zu nutzen und damit das Aquarium und den eigenen Wohnraum zu verschönern.

Die Bepflanzung von einem Wabi Kusa

Die Bepflanzung von einem Wabi Kusa kann einfach und selbstständig Zuhause erfolgen. Im Folgenden werden geeignete Pflanzen sowie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Bepflanzung vorgestellt.

Geeignete Pflanzen

Jede Aquarienpflanze, die zugleich eine emerse und submerse Wuchsform aufweist, kann für die Pflanzung in einem Wabi Kusa verwendet werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass bereits emerse Sumpfpflanzen, zum Beispiel in Form von im Handel erhältlicher Topfware, genutzt werden, da diese besonders einfach zu pflanzen sind. Ein submerser Pflanzenrückschritt ist dagegen zu vermeiden, da die Umstellung von der submersen in die emerse Form schwierig und erfolglos sein kann. Pflanzen aus dem eigenen Aquarium sollten bereits über der Wasseroberfläche hinaus wachsen, wenn diese für ein Wabi Kusa verwendet werden sollen. So ist sichergestellt, dass diese ebenfalls schon auf eine emerse Wuchsform umgestellt sind.

Besonders geeignete Pflanzenarten für die Verwendung in einem Wabi Kusa sind Bodendecker und Stängelpflanzen sowie Moose. Moose sind jedoch eher als Nutzpflanzen zu sehen, die sie einen Feuchtigkeitsspeicher und eine Grundstruktur bieten. Reine Unterwasserpflanzen, zum Beispiel Ceratophyllum, Blyxa oder Vallisnerien lassen sich nicht für ein Wabi Kusa verwenden.

Ein Wabi Kusa selber pflanzen

Ein Wabi Kusa selber zu pflanzen, ist einfach. Im Folgenden wird Schritt für Schritt gezeigt, wie es geht. Als Hilfsmittel werden Moos, Soil, Sumpfpflanzen, Frischhaltefolie, ein Pflanzgefäß, eine kleine Schüssel, eine feine Pflanzenpinzette sowie Schere und Fäden benötigt.

Schritt 1: Das Soil formen

Zunächst wird das Soil in einer kleinen Schüssel mit Wasser zermatscht. Beim Zermatschen werden die einzelnen Soil Kugeln zerdrückt. Hierfür sollte das Soil solange geknetet werden, bis eine Masse entsteht, die leicht matschig ist. Diese Masse sollte jedoch auch nicht zu feucht sein, dass sie auseinander fällt. Anschließend wird diese leicht matschige Masse wird mit den Händen zu einer runden Form geformt, sodass sie ideal in das Pflanzgefäß passt.

Schritt 2: Den Soil-Ball mit Moos umwickeln

Damit der im ersten Schritt geformte Soil-Ball stabil bleibt und seine Form behält, sollte dieser mit Moos umwickelt werden. Zudem dient Moos als Feuchtigkeitsspeicher. Für das Umwickeln des Mooses werden Fäden verwendet, welche stramm sitzen sollten, damit der Soil-Ball nicht auseinander fallen kann. Als Moos können Waldmoos oder aquaristische Arten genutzt werden.

Schritt 3: Den Soil-Ball bepflanzen

Die obere Hälfte des Soil-Balles kann nun mit den Sumpf- und Wasserpflanzen bepflanzt werden. Hierzu wird mit der Spitze der feinen Pflanzenpinzette ein Loch in den Soil-Ball gebohrt, um anschließend die Pflanzenstängel einzusetzen. Bei emersen Wuchsformen ist das Setzen von längeren Stängeln möglich, während bei Pflanzen im submersen Zustand kurze Kopfstecklinge eingesetzt werden sollten.

Schritt 4: Den bepflanzten Soil-Ball in das Pflanzgefäß setzen

Im letzten und vierten Schritt wird jetzt der bepflanzte Soil-Ball in das Pflanzgefäß gesetzt. In dem Pflanzgefäß sollte der Wasserstand wenige Zentimeter hoch sein, damit das Bodensubstrat feucht bleibt. Innerhalb der ersten vier Wochen sollte das Pflanzgefäß mit einer Frischhaltefolie bedeckt sein, welche es anschließend langsam zu öffnen und zu lockern gilt, damit sich die Pflanzen in dem Wabi Kusa an die Raumluft gewöhnen können. Ein regelmäßiges Lüften der Pflanzen unter der Frischhaltefolie ist empfehlenswert, damit sich kein Schimmel bildet. Bei der Bepflanzung von submersen Wuchsformen sollten diese so lange unter der Frischhaltefolie gelassen werden, bis sie sich auf die emerse Wuchsform umgestellt haben.

Pflege und Licht von Wabi Kusa

Wabi Kusa gelten als pflegeleicht. In der emersen Wuchsform ist es empfehlenswert, Wabi Kusas bis zu zweimal täglich mit weichem Wasser zu besprühen, da diese eine gewisse Luftfeuchtigkeit benötigen. Aber Achtung! Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls zu vermeiden, da diese dazu führt, dass die Pflanzen zu Matsch zerfallen. Aus diesem Grund gibt es bei der Wahl des Standortes einiges zu beachten, was die Pflege eines Wabi Kusas erleichtert.

Wahl des Standortes für Wabi Kusa

Räume mit einem ganzjährigem, gleichbleibenden Klima sind ideale Standorte für Wabi Kusa. Besonders geeignet sind zudem Räume mit einer gewissen Luftfeuchtigkeit, wie Badezimmer, Büros oder Schlafzimmer. Zu vermeiden sind dagegen Räume, in denen viel geheizt wird, zum Beispiel Wohnzimmer, da in diesen eine trockene Luft herrscht, welche gerade die emersen Sumpfpflanzen nicht gut vertragen können. In der Anordnung des Raumes selber ist eine Nähe zwischen Heizkörpern und Wabi Kusas zu vermeiden. Ansonsten ist ein Standort mit Tageslichteinfall ideal.

Beleuchtung von Wabi Kusa

Wabi Kusas haben keine besonderen Ansprüche an eine Beleuchtung, sodass genügend Tageslichteinfall ausreichend ist. Wenn diese natürliche Lichtquelle nicht gegeben ist, lässt sich ein Timer mit einer Lichtzeit von acht bis zwölf Stunden einsetzen. Eine spezielle Lichtquelle wird nicht benötigt.

Achtung! Die Kombination zu hoher Lichteinfall und zu hoher Wasserstand können einen Algenwuchs bedingen, gerade in den unteren Regionen.

Weitere Pflegehinweise für Wabi Kusa

Um ein Wabi Kusa bestmöglich zu pflegen und zu unterstützen, lassen sich abgestorbene Materialien entfernen und die Pflanzen leicht stutzen. In der emersen Wuchsform sollte frisches Wasser regelmäßig in die Pflanzschale gegeben werden, um verdunstetes Wasser auszugleichen. Staunässe im Bodensubstrat ist jedoch zu verhindern.

Wenn der Wuchs der Pflanzen stagniert, kann Flüssigdünger in das Wasser zum Besprühen der Pflanzen hinzugetan werden, um den Wuchs wieder anzuregen.

Fazit

Wabi Kusas sind eine gute Ergänzung zur Aquaristik und sind wenn sie fertig sind recht pflegeleicht.

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