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In-Vitro Pflanzen wurden in den letzten Jahren immer beliebter. Die künstlich gezogenen Gewächse bieten dem Aquarienfreund einige Vorteile, besonders beim Einpflanzen sollte dieser jedoch für günstige Bedingungen sorgen.
Was sind In-Vitro Pflanzen?
Wurde die Wasserpflanze unter sterilen Bedingungen vermehrt, handelt es sich um eine In-Vitro Kultur (lateinisch für „im Glas“). Deshalb sind sie frei von den üblichen Fremdorganismen und können sofort in ihre neue Heimat eingesetzt werden. Das sonst notwendige Wässern über einen längeren Zeitraum entfällt. In besonderen Kulturbehältern, etwa Plastikbechern mit Deckeln, gelangen sie in den Handel und zum Kunden.
Der Botaniker unterscheidet bei allen Pflanzen zwischen einer generativen oder geschlechtlichen Vermehrung durch Samenkörner auf der einen Seite und einer Vermehrung, die vegetativ erfolgt, auf der anderen. Bei der letzteren trennt der Gärtner einzelne Pflanzenteile ab, aus denen sich neue Sprösslinge entwickeln.
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Emers oder submers?
Eine Variante der vegetativen Vermehrung bezeichnet man als In-Vitro Kultur. Sie erfolgt auf besondere Weise unter Laborbedingungen. Das entnommene Gewebe gelangt auf einen entsprechenden Nährboden, und über einen Zeitraum von etwa zwei Monaten entwickelt sich eine Jungpflanze.
Viele Aquarianer empfinden die künstliche Aufzucht als ein Mysterium und folgern daraus, dass die Pflanze bereits in den Laborbehältern submers, also unter der Wasseroberfläche, aufwachse. Tatsächlich aber enthalten die Becher nur auf ihrem Boden das gelartige Nährmedium, und oberhalb befindet sich kein Wasser, sondern Luft. Also wächst die Wasserpflanze zunächst in der emersen Form und wegen der untypischen Bedingungen auf eigentümliche Weise. Durch die Vermehrungsart aus kleinen Gewebeteilen, den begrenzten Raum und die besondere Zusammenstellung des Nährmediums kommt es in der ersten Zeit zu einer mur geringen Entfaltung der Pflanze. Erst später entwickelt sie ihre typischen Eigenschaften, das erwartete Aussehen und ihre volle Größe.
Die klassische Topfpflanze
Die allermeisten Topfpflanzen kultiviert der Gärtner emers, also über der Wasseroberfläche. Anschließend gelangen die Topfpflanzen als bereits große und entsprechend kräftige Gewächse in den Fachhandel.
Leider entwickeln sie die sogenannte Überwasserform, die sich von der ursprünglichen Gestalt unterscheidet. In vielen Fällen muss sich die Pflanze zunächst an ihr neues Dasein unter Wasser anpassen. Dann kommt es mitunter vor, dass sie Blätter abwirft oder ihr Wachstum gänzlich einstellt.
Welche Pflanzen werden als In-Vitro angeboten?
Aquarienpflanzen sind zumeist Sumpfpflanzen. Entsprechend der Vielzahl ihrer natürlichen Urformen ist das Angebot auch an In-Vitro Pflanzen schier unübersehbar. Auffallend oft finden sich in den Katalogen der Händler Gewächse südländischer Herkunft. Das Japanische Fadenkraut macht immer wieder auf sich aufmerksam, aus Indien stammt die interessante Aquarienpflanze Staurogyne bihar, das Kubanische Perlenkraut eignet sich gar als „Rollrasen“ für die Bewohner eines exotischen Umfelds. Auch „Tropica“ und „Bonsai“ sind beliebte Komponenten bei der Namensgebung.
Wie oben gesagt, wachsen auch In-Vitro Gewächse in den meisten Fällen oberhalb der Wasserfläche auf. Einige Arten bilden jedoch Ausnahmen. In ihren Behältern entwickeln sie sich untergetaucht in einem flüssigen Nährmedium. Zu ihnen gehören Potamogeton gayi sowie Fortinalis antipyretica, diese sind also submers.
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Einsatzmöglichkeiten in der Aquaristik
Die In-Vitro Pflanzen sind grundsätzlich für alle Aquarien geeignet. Als besonders vorteilhaft erweisen sie sich aber zum Beispiel in einem Garnelenbecken und oder Aquascaping, denn manche Bewohner reagieren äußerst empfindlich auf ihre Umgebung. Wurden bei der Aufzucht Pestizide eingesetzt, was in unspezialisierten Gärtnereien immer wieder vorkommt, bekommen das Krebse, Krabben und die oben genannten Wirbellosen schnell zu spüren.
Als Bodendecker eignen sich bestimmte Arten wie die Eleocharis oder auch Hemianthus callitrichoides Cuba. In der In-Vitro Version sind diese Gewächse besonders ergiebig. Als Stängelpflanzen für den Hintergrund, als Aufsitzer oder Rosetten sind einige Raritäten ausschließlich als Laborzüchtungen erhältlich.
Vor- und Nachteile gegenüber anderen Pflanzen
Weil die In-Vitro Pflanzen beim Aufwuchs andauernd steril gehalten wurden, finden sich auf ihnen keine Pestizife, Keime, Pilze, Parasiten oder Algen. Der Aquarianer setzt sie gefahrlos in sein Aquarium ein, ohne sich sich um die Fische oder Wirbellosen sorgen zu müssen. Andere Pflanzen hingegen muss er über mehrere Tage wässern, bevor sie ohne Bedenken in ihre neue Umgebung einziehen können.
Beim Kauf ist die In-Vitro Züchtung jedoch relativ klein. Der Freund der Unterwasserwelt sollte also einiges an Geduld aufbringen, bevor er die ganze Pracht der Bepflanzung erleben wird. Dieser Umstand kann durchaus als Nachteil gelten. Denn es kommt je nach Kulturform doch zu enormen Differenzen zwischen der Pflanzengröße bei der Auslieferung und dem Aussehen nach den ersten Wochen, wenn sich das Gewächs vollkommen auf die Unterwasserform umgestellt hat.
Bei den emersen Pflanzen ist das Einsetzen meist etwas umständlich. Denn sie transportieren nicht nur die bereits genannten Schädlinge, auch Schnecken oder Libellenlarven sind gerne mit „an Bord“. Deshalb empfehlen die Experten eine Quarantäne für den Neuankömmling, die etwa zwei Wochen andauern sollte. Erst dann kann das Gewächs problemlos einziehen. Die In-Vitro Pflanze kann hingegen sofort in ihre neue Umgebung einziehen.
Das korrekte Einsetzen der In-Vitro Pflanze in das Aquarium
Das Gewächs sollte steril bleiben, bis es in die Wasserwelt eingesetzt wird. Deshalb ist es besser, den Becher bis zum tatsächlichen Einpflanzen geschlossen zu halten. Die Maßnahme muss nicht unmittelbar nach dem Einkauf erfolgen, das Gefäß darf dann aber nicht in einer zu warmen Umgebung lagern oder dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sein.
Zunächst befreit man die Pflanze unter reichlich fließendem Wasser von der anhaftenden Nährlösung. Damit ist gewährleistet, das ihr Wachstum optimal von statten geht. Anschließend wird sie in mehrere Einzelteile zerschnitten, was die Ergiebigkeit steigert. Das Einsetzen an die gewünschten Stellen in das Becken kann auch mittels eine Pflanz-Pinzette erfolgen.
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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