Wichtigste Hamsterkrankheiten

Die kleinen Nager haben in der Regel ein starkes Immunsystem, können aber auch krank werden.

Der folgende Artikel informiert über allgemeine Krankheitssymptome bei Hamstern, die wichtigsten Krankheiten von Hamstern und wie man diesen vorbeugen kann.

Allgemeine Krankheitssymptome bei Hamstern

Eine Aufgabe von Hamster Haltern ist, dass diese den Gesundheitszustandes ihres Tieres im Blick haben.

Wenn es dem Tier nicht gut geht, können Halter dies an folgenden Symptomen des Verhaltens und des Aussehens erkennen:

  • Der Hamster frisst nicht und/oder magert ab
  • Der Hamster zeigt Aggressionen und/oder Apathie
  • Das Fell wird struppig
  • Der Hamster verkriecht sich

Die wichtigsten Krankheiten von Hamstern

Halter müssen ein Wissen über Krankheiten beim Hamster und die Symptome haben. Dieses Wissen ist relevant, um Symptome schnell zu erkennen, einzuordnen und behandeln lassen zu können.

Bei den meisten Krankheiten von Hamstern ist eine schnelle Behandlung durch den Tierarzt notwendig, um ein Verschleppen der Krankheit oder sogar den Tod des Tieres zu verhindern.

Halter sollten folgende Krankheiten bei Hamstern kennen: Durchfall, Nassschwanzkrankheit, Befall mit Parasiten oder einem Pilz, verstopfte Backentaschen, Bindehautentzündung, Zahnprobleme und Lippengrind.

Durchfall

Wenn der Hamster Durchfall hat, sind seine Ausscheidungen flüssig, weich oder blutig. Der Hintern des Tieres ist normalerweise immer sauber, da Hamster sehr reinlich sind. Bei Durchfall meistens der weiche Kot an dem Hinterteil des Tieres.

Dadurch müssen Halter den klebenden Kot bei ihrem Tier entfernen. Das ist zum Beispiel mit feuchten Wattepads möglich. Halter sollten vorsichtig und liebevoll hierbei mit ihrem Tier regen und verständnisvoll reagieren, wenn dieses Angst oder Schmerzen zeigt.

Zudem sollte bei Durchfall sofort die Fütterung von frischem Futter beendet werden. Da bei diesem Symptom die Tiere im schlimmsten Fall austrocknen können, ist auch ein Gang zum Tierarzt angeraten. Hamster können an Durchfall sterben!

Tierärzte verschreiben den Tieren bei Durchfall in der Regel Medikamente, die die Darmflora wieder aufbauen. Je nach Ursache des Durchfall werden auch Antibiotikum oder Wurmittel verabreicht.

Ursachen für Durchfall können eine Infektion mit Bakterien, eine falsche Fütterung, Hefepilze im Darm, Wurmbefall, Stress, die Aufnahme von giftigen Bestandteilen oder die Nassschwanzkrankheit sein.

Nassschwanzkrankheit

Die Nassschwanzeit (Englisch: Wet Tail Desease) äußert sich durch wässrigen und blutigen Durchfall. Der allgemeine Zustand der Hamster bei der Krankheit ist schlecht, was sich unter anderem darin äußert, dass das Tier schnell abnimmt und apathisch wird.
Hamster mit der Nassschwanzkrankheit nehmen zudem nur wenig Futter und Wasser zu sich.

Bei der Erkrankung ist ein schnelles Vorgehen gefragt, indem der kranke Zustand des Hamsters frühzeitig entdeckt und sofort beim Tierarzt vorgestellt wird. Bei der Nasschwanzkranheit handelt es sich um einen Notfall! Durch die schnelle Abnahme und den Flüssigkeitsverlust führt diese Erkrankung schnell (d.h. innerhalb von ein bis zwei Tagen) zum Tod. Selbst bei einer schnellen Behandlung können die Tiere an Folgeerkrankungen (Bauchfellentzündung, Darmverschluss) sterben.

Beim Tierarzt erfolgt die Behandlung mit Antibiotikum, einer Infusionslösung und Aufbaupräparaten für den Darm.

Auslöser der Krankheit sind eine Infektion mit Bakterien, mangelnde Hygiene und Stress. Häufig sind Jungtiere von der Erkrankung betroffen, die zu früh von dem Muttertier getrennt worden sind. Allgemein kommt die Nassschwanzkrankheit eher bei Jungtieren mit einem Alter von unter acht Wochen, als bei erwachsenen Tieren vor.

Während der Nassschwanzkrankheit, sollte die Hamsterfütterung mit Grünfutter unterbrochen und gegen ein spezielles Päppelfutter gewechselt werden. Auch fettiges Futter sollte vermieden werden, bis der Hamster wieder gesund ist.

Nach Gesundung sollte das komplette Gehege desinfiziert werden, um eine Wiederansteckung zu vermeiden.

Befall mit Parasiten oder einem Pilz

Wenn Hamster sich stark kratzen und/oder ihnen das Fell ausfällt, ist häufig ein Befall mit Parasitzen (Haarlinge, Milben, Flöhe) oder einem Pilz die Ursache. Weitere Indikatoren für diese Erkrankung sind eine Rötung der Haut , verkrustete Stellen sowie ein stumpfes, schuppiges Fall.

Ein Befall mit Parasiten oder einem Pilz kann durch ein geschwächtes Immunsystem oder Fehler in der Hamsterhaltung ausgelöst werden. Typische Fehler in der Haltung sind eine mangelnde Hygiene, Stress, eine falsche Fütterung, eine schlecht Luftzirkulation im Gehege und die Verwendung von Plastikartikeln, da in diesen häufig ein feuchtes Klima als idealer Nährboden für Parasitzen herrscht.

Zur Behandlung der Erkrankung verschreibt der Tierarzt spezielle Lösungen/Flüssigkeiten (sogenannte „Spot-on“) für Hamster, welches auf die Haut getropft wird und Parasiten abtötet. Diese Medikamente sind ähnlich mit Anti-Flo-Mitteln für Hunde und Katzen vergleichbar.

Wichtig:: Halter sollten nur Medikamente von ihrem Tierarzt nutzen und die Dosierung mit dem Tierarzt sein. Eine falsche Handhabung kann wirkungslos sein oder bei einer Überdosierung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen können.

Während sowie nach erfolgreicher Beendigung der Behandlung muss das Hamstergehege gründlich gereinigt und desinfiziert werden, damit alle eventuell vorhandenen Eier der Parasiten im Käfig abgetötet werden.

Grünfutter und Frischfutter sollte nur dort gepflückt werden, wo keine Wildkaninchen sind, um eine Ansteckung mit Parasiten und weiteren Krankheiten zu vermeiden.

Verstopfte Backentaschen

Erwachsene Tiere können bis zu 20 Gramm Futter in ihre Backenstopfen stopfen. Dieses Verhalten ist zunächst normal und ein normaler Instinkt.

Problematisch wird es, wenn der Hamster die Backentaschen nicht mehr selbstständig ausleeren kann und diese verstopft sind.

Symptome für verstopfte Backentaschen gibt es viele:

  • Der Hamster frisst nicht mehr
  • Der Hamster nimmt Körpergewicht ab
  • Der Hamster streicht sich immer wieder mit den Pfoten über die Backentaschen
  • Aus dem Maul des Hamsters kommt ein unangenehmer Geruch
  • Der Hamster hört auf, Futter zu suchen und zu sammeln
  • Die Backentaschen sind sehr stark mit Futter gefüllt

Wie bei jeder Erkrankung sind Haltungs- und Fütterungsfehler für verstopfte Backentaschen die Ursache. Haltungsfehler sind zum Beispiel, wenn der Hamster großen Stress verspürt. Dies kann sein, wenn ihm keine Möglichkeiten zur Verfügung stehen, seine Vorräte zu lagern oder diese immer wieder durch den Menschen entfernt werden. Auch die Verwendung von Hamsterwatte oder Wolle kann zu verstopften Backentaschen führen und ist auf jeden Fall zu vermeiden.

Fütterungsfehler sind die Gabe von zu großen Futterstücken oder klebriges Futter. Dieses verklumpt in den Backen.

Wenn die Häuschen im Gehege einen zu kleinen Eingang haben und der Hamster mit seinen voll gestopften Backen sich durch diesen quetschen muss, können die Backentaschen durch den engen Eingang verletzt werden. Aus diesem Grund sollten nur Häuschen mit Eingängen von einem Mindestdurchmesser von sieben Zentimetern verwendet werden.

Verstopfte Backentaschen können ebenfalls aus Entzündungen und Abszessen in den Backentaschen resultieren oder zu diesen führen.
Bei Entzündungen und Abszessen ist zusätzlich ein unangenehmer Mundgeruch des Tieres oder Eiter im Maul wahrnehmbar.

Verstopfte Backentaschen, Entzündungen und Abszesse sind ein Fall für den Tierarzt!. Dieser wird verstopfte Backentaschen vorsichtig mit einer Pinzette entleeren. Entzündungen und Abszesse müssen mit einem Antibiotikum behandelt werden. Halter können ihre Tiere und die Genesung dieser durch Päppelbrei und Kamillentee unterstützen.

Bindehautentzündung

Bindehautentzündungen kommen häufig bei Hamstern vor und können aus einer Infektion mit Bakterien oder Haltungsfehlern resultieren.

So sollte das Gehege nie in der Zugluft, sondern an einem wind- und sonnengeschützen Ort stehen. Das Einstreu darf nicht stauben. Im Hamstergehege dürfen sich keine Gegenstände befinden, die die Hornhaut und das Augen verletzen oder als Fremdkörper in diese gelangen können (zum Beispiel Stroh).

Symptome von Bindehautentzündungen sind ein Ausfluss am Auge, Verkrustungen, Verklebungen, angeschwollene Augen, gerötete Augenränder und nasses oder kahles Fell. Häufig kneifen Hamster auch die Augen zu.

Erkrankungen der Augen sind immer ein Notfall und müssen dem Tierarzt vorgestellt werden. Dieser verschreibt in der Regel Augensalben und Augentropfen, die antibiotisch sind und von dem Halter weiter verabreicht werden müssen.

Achtung: Auch verstopfte Backentaschen können zu Augenproblemen- und entzündungen führen.

Erkältung

Wenn der Hamster häufig niest, Geräusche beim Atmen zeigt, Ausfluss an der Nase oder in den Augen hat und in einer angestrengt wirkenden Haltung amtet, weist das alles auf eine Erkältung des Tieres hin. Weitere Symptome sind eine schnelle Gewichtsabnahme, Nahrungsweigerung oder eine Unruhe sowie ein erhöhtes Schlafbedürfnis des Hamsters.

Erkältungen müssen ernst genommen und dem Tierarzt vorgestellt werden. Für den Halter ist eine Erkältung nämlich nicht von einer Lungenentzündung zu unterscheiden. Zudem können aus Erkältungen schnell Lungenentzündungen werden.

Die Behandlung beim Tierarzt erfolgt mit einem Antibiotikum und einer entsprechenden Kur für den Aufbau der Darmflora.

Halter sollten ihre Tiere während der Erkältung mit Päppelfutter versorgen und ihnen Wärmelampe in das Gehege bauen. Kranke Hamster brauchen viel Wärme, wobei diese maximal handwarm sein darf.

Ursachen für eine Erkältung und Lungenentzündung beim Hamster gibt es viele. So können sich die Tiere bei ihren Haltern anstecken, wenn diese erkältet sind. Aus diesem Grund sollten kranke Hamster-Halter ihre Hände reinigen und desinfizieren, bevor sie mit diesem im Gehege hantieren. Auch rauchende Halter können Schuld an Atemwegsproblemen von ihren Tieren sein.

Weitere Ursachen sind Stress und Haltungsfehler. Das Gehege des Hamsters darf nie im Durchzug stehen. Gleichzeitig ist im Gehege eine gute Luftzirkulation wichtig. Einrichtungsgegenstände aus Plastik sollen nicht benutzt werden, da in ihnen ein hervorragendes Klima für das Wachsen von Keimen, Viren und Bakterien herrscht.

Zahnprobleme

Wenn die Zähne von dem Hamster zu lang sind, kann der Halter diesem vermehrt Zweige oder Holz zum Abnagen in das Gehege geben. Die Zähne von Hamstern wachsen ein Leben lang, sodass die Tiere genug Möglichkeiten haben müssen, diese abzunutzen.

Zähne können beim Hamster auch abbrechen. Wenn das Tier damit gut klar kommt und normal sein Futter aufnimmt, muss der Halter zunächst nichts unternehmen. In der Regel wird sich der Zahn mit der Zeit und durch die Abnutzung wieder selber regulieren.

Falls der Hamster durch die Zähne Probleme bei der Nahrungsaufnahme hat oder Verletzungen im Maul aufweist, muss er dem Tierarzt vorgestellt werden.

Übrigens: Gelbe bis orange Schneidezähne sind bei Hamstern normal und kein Grund zur Sorge.

Lippengrind

Wenn der Hamster unter Lippengrind leidet, ist damit Schorf in der Mundpartie gemeint. Hinzu kommen Verlust von Fell und bei weiterem Fortschreiten auch Schorf im Gesicht, was unangenehm für die Tiere ist.

Lippengrind resultiert aus Rissen und kleinen Verletzungen, die in der gesamten Mundpartie auftreten können. Diese Risse wiederum werden durch einen Vitamin-Mangel und einen Mangel an weiteren Nährstoffen bedingt. Auch Stress und eine falsche Ernährung der Tiere kann die Entstehung der Krankheit begünstigen.

In die Risse wiederum gelangen Bakterien, Viren und Pilze. Es resultieren Entzündungen und Schädigen des Gewebes.

Für die Heilung der Erkrankung ist eine gute, bedarfsgerechte und nährstoffreiche Fütterung mit Vitamin A, Vitamin C, Omega 3-Fettsäuren und Omega 6-Fettsäuren, zum Beispiel durch die Fütterung von tierischem Eiweiß und Sonnenblumenkernen.

Die Risse in der Haut werden mit entsprechenden Heilsalben behandelt, die die Krankheit auslösenden Bakterien, Pilzen und Viren mit entsprechenden Präparaten (zum Beispiel Antibiotikum).

Vorbeugung von Krankheiten bei Hamstern

Die meisten Krankheiten bei Hamstern resultieren aus Fütterungs- und Haltungsfehlern. Vorsorge ist bekanntlich besser als Nachsorge.

Folgende Tipps sind für Halter wichtig, dass Hamster ein gesundes und langes Leben führen:

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  1. Halter müssen Stress für ihren Hamster unbedingt vermeiden. Stress bedeutet für Hamster ein zu kleines Gehege, Ruhestörungen, Wecken aus dem Schlaf, laute Geräusche in der Umgebung, andere Haustiere, keine Möglichkeit, Vorräte im Gehege zu lagern.
  2. Im Gehege sollen keine Einrichtungsgegenstände aus Plastik verwendet werden.
  3. Alle Durchgänge im Gehege müssen mindestens sieben Zentimeter groß sein, damit die Tiere sich nicht beim durch quetschen verletzen.
  4. Das Gehege muss an einem gut belüfteten Ort stehen. Es darf sich jedoch nicht in im Durchzug befinden. Plätze mit einer Sonneneinstrahlung, neben elektrischen Geräten sowie neben der Heizung sind zu vermeiden.
  5. Kranke Halter sollten nur mit gereinigten und sauberen Händen im Gehege tätig werden.
  6. Das Gehege muss regelmäßig gereinigt werden. Das komplette Einstreu sollte dabei mindestens einmal im Monat gewechselt werden. Bei Erkrankungen der Tiere muss das Gehege desinfiziert werden.
  7. Futter- und Wassernäpfe sollen einmal in der Woche heiß gewaschen werden.
  8. Die Ecken oder Schalen, die als Toilette verwendet werden, sollten alle drei Tage gesäubert und ausgewaschen werden.
  9. Grünfutter sollte nur an Plätzen gepflückt werden, an denen keine wilden Kaninchen sind.
  10. Der Gesundheitszustand sowie das Gewicht der Hamster sollte regelmäßig kontrolliert werden.
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