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Datenblatt Zwerggeckos |
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Deutscher Name: | Zwerggeckos |
Wissenschaftlicher Name: | Lygodactylus (über 60 Arten) |
Herkunft: | Afrika, Madagaskar, 2 Arten aus Südamerika |
Körperlänge: | 4 cm – 9 cm, Hälfte Schwanz |
Alterserwartung: | 5 – 10 Jahre |
Verhalten | |
Futter: | lebende Insekten bis 1 cm, Obstbrei |
Verhalten: | tag- und nachtaktive Arten |
Anzahl: | Haremshaltung |
Schwierigkeitsgrad: | Anfänger |
- Röll, Beate (Autor)
- Röll, Beate (Autor)
Es gibt über 60 Arten von Zwerggeckos. Bei Terraristen sind v. a. vier Arten beliebt: Gelbkopf-Zwerggecko (Lygodactylus picturatus), Streifenzwerggecko (Lygodactylus kimhowelli), Conrau´s Zwerggecko (Lygodactylus conraui), Himmelblauer Zwergtaggecko (Lygodactylus williamsi). Letzterer ist durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt und darf nur nach Registrierung gehalten werden. Alle dieser vier Arten stammen ursprünglich aus Afrika.
Zwerggeckos leben in Gruppen aus einem Männchen mit mehreren Weibchen auf Bäumen oder Büschen. Dabei helfen ihnen Haftlamellen an Füßen und der Schwanzspitze. Farbenfroh, tagaktiv und agil, sind sie schön anzusehen.
Anschaffung und Haltung
Das Beispiel des Himmelblauen Zwergtaggeckos, der durch Wildfang nahezu ausgerottet wurde, zeigt, dass verantwortungsbewusste Halter Nachzuchten erwerben. Vom Züchter oder Fachhändler.
Dank ihrer geringen Größe und ihrer Angewohnheit, sich auf dem Baum kletternd in der Vertikalen zu bewegen, braucht das Terrarium nicht viel Grundfläche, solange es hoch genug ist. Dichte Bepflanzung verschafft viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Außerdem müssen Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung dem afrikanischen Lebensraum angepasst werden.
Anforderung an das Terrarium
Das Terrarium sollte auf drei Seiten und im Innenraum Kletter- und Versteckmöglichkeiten in Form von Ästen und Bepflanzung bieten. Geeignet ist Korkverkleidung, in der Äste befestigt werden.
Eine Mindestgröße von 40 x 40 x 60 cm (L x B x H) für zwei adulte Tiere sollte nicht unterschritten werden.
Einrichtung
Alle drei Seiten sowie der Innenraum werden mit einer Mischung aus großblättrigen Pflanzen, Ranken und Lianen bepflanzt.
Ein Gemisch aus 2-3 cm Sand und Erde eignet sich als Substrat mit nicht zu viel Moos und Eichenlaub, da sich Futtertiere sonst zu gut verstecken.
Eine Wasserschale oder ein Brunnen gewährleisten die Versorgung der Geckos mit Wasser.
Temperatur
Ein Wärmestrahler mit UV-Bestandteilen über dem Terrarium sollte eine Temperatur von 35-40 °C im oberen Bereich und von 24-28 °C im restlichen Bereich herstellen. Wird die Lampe nachts ausgestellt, sollten 18-20 °C erreicht werden. Ein Thermostat hilft bei der Temperaturregelung, in der warmen Jahreszeit muss gegebenenfalls gekühlt werden.
Um eine Überhitzung des Terrariums und Verbrennungen zu vermeiden, wird der Strahler außerhalb des Terrariums angebracht und das Terrarium mit feinmaschiger Gaze abgedeckt. Glas hält UV-Strahlung ab.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber 60-70 %, nachts um die 90 % betragen und lässt sich mit einem Hygrometer kontrollieren. Eine Sprühflasche sorgt für einen stets feuchten Boden und Wasser auf den Blättern, das die Geckos gerne lecken.
Beleuchtung
Im Sommer sollte die Beleuchtungszeit bei 14 Stunden, im Winter bei 10 Stunden liegen.
Eine Zeitschaltuhr erleichtert den Wechsel zwischen Tag und Nacht.
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Reinigung
Kot, Futter- und gegebenenfalls Hautreste müssen täglich entfernt werden. Auch die Wasserschale muss jeden Tag mit heißem Wasser gereinigt und frisch befüllt werden.
Einmal die Woche sollte die Scheibe gereinigt werden.
Geschlechtsunterschiede
Generell haben männliche Zwerggeckos eine verdickte Schwanzwurzel, Präannalporen und Hemipenistaschen an der Kloake. Oft sind sie farbenprächtiger als die Weibchen.
Gelbkopf-Zwerggecko
Männchen haben einen leuchtend gelben Kopf und Hals mit dunkelbraunen bis schwarzen Streifen, eine schwarze Kehle sowie einen blaugrauen Körper mit hellen und dunklen Flecken, am Bauch sind sie gelb. Die Weibchen sind beigebraun mit hellen und dunklen Flecken, manche haben einen gelblichen Kopf, die Kehle ist weiß mit grauer Marmorierung, der Bauch ist ebenfalls gelb.
Streifenzwerggecko
Bei den Streifenzwerggeckos haben die Männchen eine schwarze Kehle.
Conrau`s Zwergtaggecko
Männchen haben einen blaugrünen Rücken, Kopf und Schwanz sind gelb. Weibchen sind ebenfalls grün, aber dunkler und weniger leuchtend.
Himmelblauer Zwergtaggecko
Männchen sind leuchtend blau mit schwarzer Kehle und orangem Bauch.
Die Weibchen sind golden, haben ein dunkles Muster auf grüner Kehle, an den Seiten zum Bauch hin sind sie blau-grün, der Bauch ist hellgelb.
Futter & Ernährung
Bis zu 1 cm große Insekten wie Heimchen, Bohnenkäfer oder Heuschrecken werden mit Vitamin- und Mineralpulver bestreut zwei- bis dreimal die Woche lebend verfüttert. Einmal wöchentlich wird mit Obstbrei ergänzt, besonders beliebt sind überreife Bananen, Maracuja und Pfirsich.
Eingewöhnung und Umgang
Vor dem Einzug steht Quarantäne, danach ist viel Ruhe angesagt.
Ideal ist eine Gruppe aus einem Männchen mit mindestens zwei Weibchen. Wer keinen Nachwuchs möchte, kann auch reine Weibchengruppen halten. Männchen zeigen aggressives Territorialverhalten und sollten nicht zusammengehalten werden.
Zwerggeckos sind gesundheitlich robust. Ein Auge sollte man auf Häutungsschwierigkeiten und Milben haben. Am besten nur mit Käscher aus dem Terrarium nehmen, um Verletzungen zu vermeiden.
Am schönsten sind die farbenprächtigen und agilen Zwerggeckos, wenn man sie in ihrem Terrarium beobachtet.
- Röll, Beate (Autor)
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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