Indische Riesengottesanbeterin

Datenblatt Indische Riesengottesanbeterin

Deutscher Name: Indische Riesengottesanbeterin
Wissenschaftlicher Name: Hierodula membranacea
Herkunft: Süd- Südwestasien
Körperlänge: 70 mm – 100 mm
Alterserwartung: 7 – 15 Monate
Verhalten
Futter: carnivor
Verhalten: aggressiv
Anzahl: Einzelhaltung
Schwierigkeitsgrad: Anfänger
Indische Riesengottesanbeterin im Terrarium
H. Zell, Hierodula membranacea – Wilhelma, CC BY-SA 3.0

Die Indische Riesengottesanbeterin ist eine fleischfressende Fangschrecke und zählt zur Familie der Mantidae. Ihre Heimat liegt in den feucht – tropischen Gebieten (z.B. Regenwald) von Bangladesch, Indien, Indonesien, Kambodscha, Myanmar, Sri Lanka, Thailand und Vietnam. Dort lebt sie bevorzugt zwischen Ästen, Zweigen und Blättern von Bäumen und Sträuchern.

Die Körperlänge beträgt 70 bis 100 mm, wobei das Weibchen deutlich größer ist. Der Körperbau ist ausgeprägt und kräftig. Die Grundfärbung reicht von einem hellen Grün bis zu einem bräunlichen und gelblichen Farbton. Der Kopf und die Flügel zeigen überwiegend ein sattes Grün. Der Kopf ist dreieckig geformt und trägt zwei filigrane Fühler. Er ist sehr stark beweglich. Die Augen sind groß, grün und nach außen gewölbt. Die Flügel bedecken über die Hälfte der Körperlänge. Auch die Beine sind sehr lang. Sie nehmen im Laufe der Entwicklung einen bräunlichen bis rosa Farbton an. Die zwei vorderen Beine sind bedornte Fangarme.

Als tagaktive Lauerjägerin verspeist die Fangschrecke mundgerechte Insekten, aber auch unbehaarte Mäusebabys. Zur Jagd sitzt sie auf einem Platz und späht mit ihren drehenden Kopf die Beute aus. Wird sie fündig, imitiert sie mit langsamen wiegenden Bewegungen ein bewegendes Blatt. Sobald die Beute in Reichweite ist, ergreift sie diese mit ihren Fangarmen blitzschnell und verspeist sie noch lebend und am Kopf beginnend.

Anschaffung und Haltung

Hierodula membranacea ist ein absoluter Einzelgänger und darf „nur alleine “ gehalten werden. Auch Weibchen und Männchen leben getrennt voneinander. Die Geschlechter unterschiedlichen Tiere kommen nur zur Paarung zusammen.

Aufgrund der zierlichen Größe und der geringen Ansprüche gilt die Schrecke als äußerst pflegeleicht für die Haltung im Terrarium.

Anforderung an das Terrarium

Das artgerechte Terrarium ( z.B. Raupenkasten oder Glasterrarien) muss eine Mindestgröße von 20 B x 20 T x 30 H messen. Je größer das Becken ist, desto mehr Futtertiere müssen vorhanden sein. Handelt es sich um ein weibliches Tier und es bekommt ausreichend Nahrung, bleibt es seiner Pflegestelle treu und kann auch frei in einem Raum auf einer Pflanze gehalten werden.

Das Terrarium sollte ausreichend Abwechslung bieten und verschiedene Klettermöglichkeiten aus Zweigen/Ästen und Pflanzen bereitstellen. Der Boden ist mit Torf oder mit trockenem, anorganischen Substrat (z.B. rundförmigen Kiesel) zu bedecken.

Da es sich um ein tagaktives Insekt handelt, genügt Tageslicht als Beleuchtung. Die idealen Temperaturen liegen zwischen 20 bis 28 ° Celsius. Die ideale Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 50 bis 60 %. Staunässe ist zu vermeiden! Ratsam ist das Aufstellen einer kleinen Schüssel voll Wasser in der Nähe der Pflanzen. Ein Thermometer und ein Hygrometer helfen beim Kontrollieren der Temperatur bzw. Luftfeuchtigkeit. Eine Wärmelampe oder eine Heizmatte sorgt für wohlige Wärme. Ebenso ist auf eine gute Belüftung zu achten.

Als Standort für das Becken eignet sich ein heller, aber nicht vollsonniger Platz.

Geschlechtsunterschiede

Die beiden Geschlechter der Indischen Riesengottesanbeterin sind an der Körpergröße zu unterscheiden. Das Weibchen ist mit 85 bis 100 mm deutlich größer und auch fülliger als das Männchen. Die Flügel des Weibchens verdecken die Abdomen. Während das Weibchen nur 6 Abdominalsegmente an der Unterseite aufweist, besitzt das Männchen 8 davon. Das Männchen ist nach etwa 7 Häutungen adult, wobei das Weibchen 8 Häutungen dazu braucht.

Futter & Ernährung

Die Fütterung findet an jedem hellen Tag statt. Einige Tage vor und einige Tage nach einer Häutung fastet die Gottesanbeterin und nimmt keinerlei Futter an. Um Fehlhäutungen zu vermeiden, dürfen während einer Häutung keine Futtertiere im Terrarium verbleiben.

Als Nahrung dienen alle Arten von Insekten, die nicht größer als 1/3 von der Körperlänge der Jägerin sind. Dazu gehören: Blattläuse, Fruchtfliegen, Fliegen, Grillen, Schaben, Heimchen, Heuschrecken und Wanderheuschrecken. Auch artgerechtes Frostfutter wird angenommen.

Das gelegentliche Sprühen von frischem lauwarmen Wasser ist Teil der Fütterung. Gleichzeitig sorgt es für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Dabei darf das Tier nicht nass werden!

Eingewöhnung und Umgang

Die Pflege von Hierodula membranacea gelingt ohne hohen Aufwand. Nach der Häutung sind die Häutungsreste aus dem Terrarium zu entfernen. Das Gleiche gilt für alle Futterreste. Die Körperpflege vollzieht das Insekt selbstständig und alleine.

Eine Indische Gottesanbeterin möchte nicht angefasst werden! Muss sie dennoch aus dem Terrarium genommen werden, geschieht dies sehr vorsichtig. Dazu streckt man die flache Hand vor dem Tier aus und schubst es sanft am Hinterteil auf die Hand. Jetzt kann es mühelos umgesetzt werden.

Bei artgerechter Pflege kann das Tier 7 – 15 Monaten alt werden.

0b9ac60ed91f428a81271ef255e6d9b1
Du willst mehr Aquaristik zum fairen Preis? Dann hol dir unseren 20 teiligen Ratgeber mit 1.900+ Seiten jetzt mit 75% Rabatt!

1 Gedanke zu „Indische Riesengottesanbeterin“

  1. Hallo, ein sehr interessanter Artikel muss ich sagen, hat Spaß gemacht zu lesen!
    Ich selbst habe auch einige Jahre lang Indische Gottesanbetrinnen gehalten und bin absolut begeistert von den Tieren. Besonders die Größe finde ich sehr faszinieren!

    Antworten

? Fragen, Anregungen ✚ Berichte zur indischen Riesengottesanbeterin » Hilf anderen und teile deine Erfahrungen: