Graupapagei

Datenblatt Graupapagei

Deutscher Name: Graupapagei
Wissenschaftlicher Name: Psittacus erithacus
Herkunft: Afrika
Größe: etwa 33 cm
Alterserwartung: 40 – 60 Jahre
Verhalten
Futter: Körner und Früchte
Verhalten: aktiv, sozial, neugierig, intelligent
Anzahl: mind. 2 Tiere
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene
 
Graupapagei in Natur
Quartl, Psittacus erithacus qtl1, CC BY-SA 3.0

Die Heimat des Graupapageien sind die Mangroven- und Regenwälder in Zentral- und Westafrika. Es gibt zwei Unterarten, Kongo- und Timneh-Graupapagei.

Mit etwas mehr als 33cm Körperlänge und 400 bis 500g zählt Psittacus erithacus zu den größten Papageienarten. Den Namen verdanken sie dem grauen Grundgefieder. Dieses wird am Kopf und mehr noch um die Augen heller bis weiß. Um den Bereich der Augen fehlen kleine Federn. Der Schnabel und die Beine sind schwarz, die Augen hellgelb und die Wachshaut über dem Schnabel weiß. Der Schnabel ist auffällig kräftig und kann sowohl zum Fressen als auch zum Knacken von Nussschalen und als Kletterhilfe verwendet werden. Die Füße sind kräftig mit jeweils zwei gegeneinander zeigenden Zehen. Damit können sich die Tiere festhalten, Futter greifen und klettern. Ihr Markenzeichen ist der kurze, leuchtend roten Schwanz.

Graupapageien sind sensible Vögel. Sie sind sozial, agil, neugierig, intelligent und sprachbegabt. Sie machen gerne Stimmen und Geräusche nach. Und manche Exemplare kommunizieren mit dem Menschen.

Anschaffung und Haltung

Folgendes ist zu beachten:

– Graupapageien sind Schwarmtiere. Einzelhaltung ist ausgeschlossen! Sie brauchen mindestens einen und besser mehrere Artgenossen, mit denen sie bei Bedarf Kontakt aufnehmen können.

– Sie brauchen Zuwendung und Kommunikation, auch vom Halter.

– Sie brauchen viel Abwechslung und Beschäftigung.

– Sie werden alt.

– Die Voliere dient hauptsächlich als Fress-, Trink – und Schlafplatz. Mehrere Ausgänge bzw. Freiflüge am Tag sind ein Muss!

– Der Käfig ist groß, sauber und abwechslungsreich einzurichten. Es muss immer frischen Futter und Wasser bereitstehen.

Bei Haltungsfehlern und zu wenig Zuwendung leidet der Vogel unter Gemütsproblemen bis hin zu Aggressionen. Mitunter reißt er sich die Federn aus.

Anforderungen an Haltung

Graupapageien sind große Vögel und brauchen eine große Voliere. Je größer, desto besser! Für ein Tier ist ein Raumvolumen von mindesten 2,0 x 1,0 x 1,0m (B x T x H) einzuplanen. Jedes zusätzliche braucht zusätzlich mindestens die Hälfte des Raumvolumens. Die Drahtstärke des Gitters beträgt 3 mm.

Standort des Käfigs: Er befindet sich in Fensternähe und ist hell, ruhig, trocken und zugluftfrei. Eine Außen- Voliere besitzt einen Schutzraum mit mindestens 5 Grad Raumtemperatur.

Helligkeit und Raumtemperatur: Der Tag-Nacht-Rhythmus beträgt 12 Stunden. In dunklen Tagen sorgt flimmerfreies Kunstlicht, angepasst an das Sonnenlichtspektrum, für ausreichend Helligkeit. Die Raumtemperatur liegt zwischen 18 – 20 °C. Die ideale Luftfeuchtigkeit ist 60%. Diese lässt sich gut mit einer ständigen Temperatur und einer Beregnungsanlage erreichen.

Bodensubstrat: Es ist saugfähiges und die Papageien scharren gerne darin. Bewährt hat sich Buchengranulat.

Sitzen, klettern, nagen, spielen: Die Sitzstangen sollten aus Naturholz z.B. Obstbaum, Eberesche oder Buche bestehen. Die Dicke ( etwa 15 – 20mm) muss zur Fußgröße des Vogels passen. Die Klettermöglichkeiten bestehen aus Seilen, Schaukeln, Leitern, Ringspielen u.Ä. Zum Knabbern dienen Äste, Papprollen oder ein nasses, gedrehtes Tuch. Graupapageien suchen mit Vorliebe nach verstecktem Futter in Astlöchern, Behältern, Drahtkugeln oder ausgehöhlten Äpfeln.

Trimmstangen: Spezielle Trimmstangen dienen der Krallenpflege. Sie werden im unteren Drittel des Käfigs befestigt. Die erste Stange dient als Steighilfe (Treppe) neben der Tür.

Schnabel wetzen: Eine Sepiaschale dient dem Formen und Reinigen des Schnabels. Gleichzeitig nehmen die Vögel den notwendigen Kalk auf.

Wasser und Futter: Futternapf- und Trinkwasserspender enthalten immer frisches Futter und Wasser an. Der Platz ist dort, wo keinerlei Schmutz hineinfallen kann.

Badespaß: Da Graupapageien gerne baden, sollte eine Badeschale im Käfig stehen. Auch ein vorsichtiges Bad unter einer Pumpsprühflasche wird genossen.

Geschlechtsunterschiede

Graupapageien sind monomorph, weswegen das Geschlecht äußerlich kaum zu unterscheiden ist. Doch meisten Männchen sind etwas kleiner als die Weibchen.

Futter und Ernährung

Die Nahrung besteht aus Körnern und Früchten. Die Körnermischung enthält 2/3 Anteile Sonnenblumenkerne und 1/3 Anteil Hafer, Weizen, rohen Reis, Samen, Kürbiskernen und Mais. Nüsse sollten geschält angeboten werden. Allerdings nicht zu viele, da sie viel Fett enthalten.

Als Beifutter gibt es Obst, Gemüse und Trockenfrüchte. Dazu gehören Äpfel ohne Kerne, Feigen, Bananen, Salate, Karotten, Paprika, Weintrauben, Vogelmiere und exotische Früchte. Auch Hagebutten, Vogelbeeren oder fast reife Maiskolben schmecken den Vögeln. Zum Nagen stehen frische Zweige von Obstbäumen bereit. Avocados sind Gift!

Eingewöhnung und Umgang

Die Graupapageien dürfen nur in einer größeren Transportbox transportiert werden. Im neuen Zuhause angekommen, sollten sie sofort in den vorbereiteten Käfig gesetzt werden. Der Umzug verängstigt und stresst die Tiere und sie brauchen Ruhe und Zeit, um sich an die neue Umgebung und die Menschen zu gewöhnen.

Solange ein Vogel bei Annäherung aufgeregt reagiert, zurückweicht, faucht oder das Gefieder sträubt, ist er noch misstrauisch und braucht noch etwas mehr Zeit. Erst wenn er sich ruhig und entspannt zeigt, kann eine vorsichtige Annäherung stattfinden.

Artgerecht gehaltene Graupapageien dürfen auch außerhalb des Käfigs das Zuhause erkunden und begutachten. Sie fliegen so oft wie möglich ungehindert herum und nehmen auch außerhalb Plätze ein. Sie können lernen, dass sie den Kot im Käfig lassen, bevor sie diesen verlassen. Dazu muss der Befehl den Tieren immer dann gegeben werden, wenn sie koten. Bald verstehen sie den Zusammenhang und der Befehl kann kurz vor dem Ausflug gegeben werden. Später werden sie auch zum Koten auch in den Käfig zurückfliegen. Der Erfolg wird mit einem Leckerli belohnt.

Eine Vergesellschaftung ist neben den eigenen Artgenossen auch mit anderen großen Papageien-Arten möglich. Allerdings muss der Käfig/Voliere entsprechend groß und ausgestattet sein.

Graupapageien fallen unter den höchsten CITES-Schutz. Beim Kauf müssen die Papiere in Ordnung sein. Der Händler benötigt eine EG-Vermarktungsbescheinigung ( Ausnahme vom Vermarktungsverbot). Zusätzlich wird ein Herkunftsnachweis benötigt. Ring- oder Chipnummer müssen dieselbe wie in der Dokumentation sein.

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