Inhaltsverzeichnis:
Datenblatt Seerosenblattkäfer |
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Lateinischer Name: | Galerucella nymphaeae (Linnaeus, 1758) |
Verbreitung: | Europa und Nordamerika |
Größe in cm: |
5,2 bis 6,5 mm |
Alterserwartung: |
1 Jahr |
Verhalten/Besatz | |
Vorkommen im Teich: | Schädling an Seerosen |
Gefährlich? | Ungefährlich für den Menschen |
- Gesunde schöne Seerosen ohne...
- Kottmann, Dennis (Autor)
- Maße (LxBxH): 120 x 90 x 40...
- Wasserinhalt: 120 Liter
- Material: Polyethylen
Eckdaten
Der Seerosenblattkäfer Galerucella nymphaeae gehört als Angehöriger der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) einer Gruppe mit über 50.000 beschriebenen Arten an. Alle Arten sind reine Pflanzenfresser. Die adulten Blattkäfer und deren Larven ernähren sich von allen Teilen pflanzlicher Gewebesorten.
Am Teich ist der Seerosenblattkäfer an den namensgebenden Wirtspflanzen zu finden. Die befallenen Schwimmblätter der Seerosen weisen dann deutlich sichtbare Fraßspuren auf, die aufgrund ihrer charakteristischen Form auf den Seerosenblattkäfer hinweisen.
Typische Merkmale
Imago
Die Imago des Seerosenblattkäfers ist 5,2 bis 6,5 mm lang. Der von oben gesehen U-förmige Thorax ist dunkelbraun gefärbt. Der distale Teil der Flügeldecken kontrastiert hierzu mit einer ockerfarbenen Einfassung. Kopf und Beine sind gleichfalls ockerfarbig.
Die Mitte der Flügeldecken wird von einem kahlen und glänzenden, fast dreieckigen Bereich eingenommen. Die Mittelhüften sind voneinander getrennt und berühren sich nicht.
Larve
Die anthrazitfarbigen Larven weisen einen leicht abgeflachten, fast zylindrischen Körper auf, der seine größte Ausdehnung im Kopfbereich hat. Die Larven sind nach dem Schlüpfen etwa 3 mm lang.
Verwechslungsmöglichkeiten
Der Seerosenblattkäfer ist optisch mit zwei ähnlichen Arten zu verwechseln. Dies sind der Sumpfampferblattkäfer Galerucella aquatica und der Sumpfblattkäfer Galerucella sagittariae. In der freien Natur gelingt die sichere Unterscheidung am lebenden Objekt nur anhand der Bestimmung der unterschiedlichen Wirtspflanzen.
Vorkommen und Leben im Teich
Eipakete, Larven und erwachsene Käfer befinden sich auf der Oberseite der Schwimmblätter von Seerosen, die sie befallen. Der Schädlingsbefall tritt ab Mai auf und macht sich dabei anfänglich als Schabefraß, im späteren Stadium als Lochfraß bemerkbar.
Der Seerosenblattkäfer verfügt über keine eigentliche Anpassung an eine aquatische Lebensweise, obwohl Larve und Käfer mit Hilfe des sich auf der Körperoberfläche bildenden Luftfilms kurzzeitig unter Wasser überleben können. Die Körperoberfläche der Tiere ist wasserabweisend. Durch ein Polster an Hafthaaren (Setae) wird bei den Imagines dieser Effekt unterstützt.
Futter und Ernährung
Unter den Seerosen wird häufig die Weiße Seerose Nymphaea alba sowie die Gelbe Teichrose Nuphar lutea als Wirtspflanze angenommen. Dabei werden die Oberflächen der Schwimmblätter bevorzugt; seltener sind andere Pflanzenbestandteile betroffen.
Vermehrung
Im Laufe des Jahres entwickelt der Seerosenblattkäfer zwei Generationen. Beide Generationen sind in der Lage zu überwintern. Im Frühjahr, etwa ab April, werden die quadratischen Eipakete, welche einen Durchmesser von etwa 2 mm aufweisen, auf die sich zu dieser Zeit ausbildenden Schwimmblätter der Seerosen abgelegt.
Aus diesem Gelege von etwa einem Dutzend Eiern entwickelt sich der fertige Käfer über die drei Larvenstadien aus der Käferpuppe. Daraus entsteht die Sommergeneration, die sich bis in den September hinein paaren kann. Der Entwicklungsprozess der Frühjahrsgeneration ist innerhalb von vier bis sechs Wochen abgeschlossen. Die Eiablage der überwinternden Generationen findet im folgenden Jahr erneut statt.
Bekämpfung
Larven und Imagines des Seerosenblattkäfers sind nicht schwimmfähig und ertrinken nach kurzer Zeit, wenn sie unterhalb des Wasserspiegels gelangen. Zum Schutz der Seerosen kann die Bekämpfung des Seerosenblattkäfers daher durch einfaches Abspülen oder Besprühen der Schwimmblätter erfolgen. Befallene Seerosenblätter, die geerntet wurden, sollten umgegraben werden.
Um die Widerstandsfähigkeit von Seerosen in Kultur gegen den Seerosenblattkäfer zu unterstützen, muss bei diesen Starkzehrern auf eine ausreichende Düngung geachtet werden. Betroffene Seerosen reagieren auf den Befall des Seerosenblattkäfers mit der vermehrten Produktion von Gerbstoffen. In Folge dieser Abwehrreaktion kann sich der Teich bräunlich verfärben und zu einer unerwünschten Versauerung des Teiches führen.
Blattkäfer in der Wissenschaft
Galerucella nymphaeae als evolutionäres Modell für die Artbildung
Der Seerosenblattkäfer zeigt sich bei der Wahl seiner Wirtspflanzen sehr spezifisch (Oligophagie). Neben den Populationen, die Seerosen befallen, gibt es auch solche, die sich auf andere Familien von Teichpflanzen spezialisiert haben. Neben Teichpflanzen werden von einigen Populationen auch Landpflanzen bevorzugt. Unter den Kulturpflanzen ist hierzu insbesondere die Gartenerdbeere Fragaria × ananassa erwähnenswert.
Diese intraspezifische Variabilität in der Nahrungsspezialisierung des Seerosenblattkäfers kann somit als Potenzial für eine beginnende sympatrische Speziation durch unterschiedliche Nahrungsquellen interpretiert werden. Vor diesem Hintergrund ist der Artstatus der nordamerikanischen Population, bei der sich eine abweichende Polypeptidzusammensetzung in der Eischale zeigt, in der Diskussion.
Blattkäfer in der bionischen Forschung
Aufgrund ihrer unterschiedlich strukturierten Hafthaare können Blattkäfer an verschiedenen Oberflächen haften. An den scheibenförmigen Sedae sind die Adhäsionskräfte am stärksten ausgeprägt, die löffelförmigen und spitzen Hafthaare benötigen jedoch beim Ablösen weit weniger Kraft und können daher vom Käfer schneller von der Oberfläche abgelöst werden.
Der Seerosenblattkäfer bildet damit ein Modell für die technisch mögliche Realisierung von mehrfach lösbaren Klebeverbindungen mit unterschiedlichen Aufgaben.
- Kottmann, Dennis (Autor)
- Maße (LxBxH): 120 x 90 x 40...
- Wasserinhalt: 120 Liter
- Material: Polyethylen
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21 Jahre Erfahrung in der Aquaristik. DRTA Autor und mehrfacher Fachbuchautor im Bereich Aquaristik und Terrarienkunde.
Mitglied im Verband Deutscher Vereine für Aquarien- und Terrarienkunde (VDA) e.V.
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