Stechmückenlarven

Datenblatt Stechmückenlarven

Lateinischer Name: Culicidae
Handelsname: Stechmückenlarven
Herkunft: unbekannt, verbreitet auf allen Kontinenten
Größe in cm:
10 bis 15 Millimeter
Alterserwartung:
2 bis 3 Wochen
Verhalten/Besatz
Standort am Teich: in Ufernähe, knapp unter der Wasseroberfläche
Gefährlich? nicht lebensgefährlich, aber selten Überträger von Krankheitseregern wie Bakterien oder Viren
stechmückenlarven
Webrunner, Gerris by webrunner, CC BY-SA 3.0

Eckdaten

Heißes Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit und die Stechmücken schwirren in unseren Gärten herum. Die zu den Insekten gehörenden Tiere haben sich in unseren Breiten weit ausgedehnt und lassen sich in unseren Gießkannen oder Wassertrögen finden.

Die kleinen Tiere lieben das schwülwarme Wetter und gedeihen dabei am besten. In Scharen von 200 bis 300 Larven leben sie knapp unter der Wasseroberfläche von stehenden Gewässern und reifen in wenigen Wochen über das Puppenstadium zur ausgewachsenen Stechmücke heran.

Typische Merkmale

Aussehen

Die Larven haben einen grauen bis schwarzen Oberkörper, der Stacheln aufweist, die im Bereich des Kopfes stärker ausgebildet sind. Eine starke Segmentierung des Körpers ist feszustellen, wobei der Hinterleib in 9 und der Brustkorb in 3 Abschnitte unterteilt ist. Sie besitzen am vorletzten Hinterleibssegment ein Atemrohr, welches über die Wasseroberfläche hinaus ragt und Sauerstoff zu den Tieren pumpt.

Auch die beiden Atemhörner am Hinterkopf dienen zum Sauerstoffaustausch mit der Umgebung, werden aber innerhalb des Puppenstadiums zurückgebildet. Die Mundwerkzeuge sind perfekt an die Nahrungsaufnahme aus dem Wasser angepasst. Der Oberkörper ist breiter ausgebildet und nach außen gewölbt, während das wurmförmige Hinterteil lang sowie zur letzten Segmentierung spitzer wird.

Verhalten

Stechmückenlarven sind während ihrer Reifungsphase in Gruppen anzutreffen und hängen bewegungslos knapp unter der Wasseroberfläche, um Fressfeinden vom Festland nicht aufzufallen.

Trotz ihrer Unbeweglickeit im Wasser, zucken die Larven der Stechmücken bei drohender Gefahr und fliehen in alle Richtungen mit schlängelnden Bewegungen, um sich vor ihren natürlichen Fressfeinden zu schützen. Nur durch ihren gut ausgeprägten Sehsinn, der einen Rundumblick ermöglicht, können sie nahende Feinde schnell wahrnehmen.

Vorkommen im Teich/Leben im Teich

Larven werden durch die Weibchen in Teichen oder in Ufernähe abgelegt, weil sie Wasserbewohner sind. Durch die Fähigkeit atmosphärische Luft zu atmen, sind die Tiere wenige Millimeter von der Oberfläche entfernt. Am wohlsten fühlen sich die Larven in einer feuchtwarmen Umgebung, in der das Wasser keine Wellen schlägt.

Schutz vor natürlichen Feinden bieten Wasserpflanzen, Algen oder Schilf. Larven kommen nie einzeln vor, weil die Weibchen über 200 Eier ablegen und in einem Teich Schwärme von Larven vorzufinden sind. Sie leben in einer Biozönose und machen es durch gemeinsame Abwehrmechanismen den Raubtieren schwer, gefressen zu werden.

Entwicklung/Wachstum

Die Weibchen der Stechmücken legen die Eier an lauen Sommertagen in stehenden Gewässern wie Teichen ab. Es handelt sich um bis zu 300 Eier, die in Form eines Eisschiffchens angeordnet sind.

Die daraus entstehenden Stechmückenlarven überleben nur wenige Wochen, wobei die Entwicklung durch hohe Temperaturen und guter Nahrungsverfügbarkeit beschleunigt wird, sodass bei günstigen Bedingungen wenige Tage Lebensdauer möglich sind. In der Folge durchlaufen die Larven 4 weitere Entwicklungsstadien.

Futter und Ernährung

Über ihre Mundwerkzeuge ernähren sich die Larven von Mikroorganismen im Wasser, Detrituspartikeln und Schwebealgen. Durch ihre schlängelnde Fortbewegung schnappen sie nach ihrer Beute und fressen auf diese Weise Algen, leere Larvenhüllen oder Schwebstoffe.

Larven sind geeignetes Futter für junge sowie kleine Fische und für Reptilien. Das Schweben an der Wasseroberfläche macht es Fischen schwer, die Larven zu fressen, weil sie am Boden schwimmen.

Vermehrung und Zucht

Vermehrung

Stechmückenlarven können sich unter perfekten Bedingungen sehr schnell vermehren. Teiche mit geringer Oberfläche, die zeitig im Frühjahr 15°C erreichen, werden bevorzugt zum Eier legen der Weibchen genutzt. Die 200 bis 300 Eier durchlaufen das Entwicklungsstadium aufgrund der optimalen Bedingungen sehr schnell, sodass innerhalb von 2 Wochen alle Tiere ausgereift sind.

Die Paarungszeit zwischen März und Oktober und die entwickelten paarungsfreudigen Weibchen bedingen eine exponentielle Vermehrung. Dieser großen Population von Stechmücken kann der Kälteeinbruch im Herbst nichts anhaben, weil sich die Weibchen geschützte Plätze zum Überwintern suchen.

Zucht

Man kann die Weibchen gezielt dazu bringen, ihre Eier an einem bestimmten Standort abzulegen. Sinnvoll ist die Zucht von Larven für Aquarianer, die Futter für ihre Fische benötigen. Man stellt im Frühjahr, wenn man keinen eigenen Teich besitzt, einen Bottich oder eine Wanne in den Garten und füllt sie mit Wasser.

Das Behältnis mit einem Gitter abdecken, damit keine Jungvögel ertrinken. Nach 3 bis 4 Tagen schwimmen die Verbände von Larven an der Wasseroberfläche.

Sonstige Fragen

Warum Larven im Aquarium halten?

Larven sind optimales Futter für Fische, die in Aquarien leben. Um eine einseitige Ernährung zu verhindern, sollte man die Larven als Ergänzungsmittel zum normalen Futter nutzen.

Können Stechmückenlarven ohne Wasser überleben?

Nein, ohne Wasser können die Larven nicht überleben. Zur Bekämpfung von Larven in Gießkannen oder Wassertrögen ist es sinnvoll, das Wasser auszuschütten, womit man den Lebensraum vernichtet.

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