Rückenschwimmer

Datenblatt Rückenschwimmer

Lateinischer Name: Notonecta glauca
Handelsname: Rückenschwimmer, Gemeiner Rückenschwimmer
Herkunft: Europa, Zentralasien, China, östliches Sibirien
Größe in cm:
13,5 bis 16 Millimeter
Alterserwartung:
1 bis 2 Jahre
Verhalten/Besatz
Standort am Teich: Überall auf der Wasseroberfläche
Gefährlich? Für Menschen eher lästig
rückenschwimmer
Ben Sale from Stevenage, UK, Notonecta glauca (29705232687), CC BY 2.0

Wer im eigenen Garten einen Teich anlegt, der tut das oft deswegen, um diversen Pflanzen und Tieren ein schönes Zuhause zu bieten.

Doch jeder Teichbesitzer weiß auch nur zu gut, dass ein Teich bei uns in Deutschland nicht nur freundliche Gäste anlocken kann, sondern durchaus auch lästige Kleintiere, wie beispielsweise den sogenannten Rückenschwimmer.

Die typischen Merkmale

Bei dem Rückenschwimmer handelt es sich um einen (besonders hierzulande) häufig vorkommenden Teichbewohner, der vor allem dadurch auffällt, dass er sich im Wasser fast ausschließlich schwimmend mit der Bauchseite nach oben fortbewegt.

Dieses Verhalten ist auch der Grund dafür, warum der Bauch von Rückenschwimmern wesentlich dunkler gefärbt ist als ihr Rücken. An dieser dunklen Bauchseite befinden sich feine schwarze Härchen, mit deren Hilfe der Rückenschwimmer eine Luftblase festhalten kann. Diese Luftblase nimmt dann unter Wasser die Funktion einer “Ersatz-Kieme” ein, wodurch der Rückenschwimmer für kurze Zeit unter Wasser atmen kann.

Der Körper ist meist dachförmig und insgesamt eher grünlich bis braun gefärbt. Das Geschlecht lässt sich nicht ganz so einfach bestimmen, da sich die Männchen und Weibchen rein äußerlich so gut wie gar nicht voneinander unterscheiden. Darum lässt sich das Geschlecht eher anhand des Verhaltens festmachen (Eiablage etc.).

Verhalten am Teich

Rückenschwimmer gehören zu den Teichbewohnern, die praktisch überall im Teich umherschwimmen, und (abgesehen von der Wasseroberfläche selbst) keinen bevorzugten Aufenthaltsort in so einem Biotop haben.

Auf dem Rücken schwimmen die Tiere aufgrund ihrer langen Hinterbeine, mit deren Hilfe sie sich rudernd vorwärts bewegen. Darüber hinaus verbringt das Tier viel Zeit damit, einfach ohne Regung an der Wasseroberfläche zu hängen. Von der Oberfläche stützt es sich sowohl mit dem Hinterleib, als auch mit den Vorderbeinen ab.

Dieses Verhalten ist auch ein wichtiger Bestandteil der Jagdstrategie. Sobald auf der Oberfläche in der Nähe kleine Erschütterungen von potenziellen Beutetieren wahrzunehmen sind, werden diese Beutetiere vom Rückenschwimmer sofort weggeschnappt.

Des Weiteren verfügen diese Wasserbewohner auch über die Fähigkeit zu fliegen. Auf diese Weise siedeln sie sich überhaupt erst in einem Garten an. Sobald sie in einem Gewässer zur Welt gekommen sind, klettern sie meist ans Ufer, trocknen ihre Flügel, und machen sich dann auf zu neuen Gewässern.

Futter & Ernährung

Der Notonecta glauca ist ein kleiner Räuber. Er ernährt sich in erster Linie von unterschiedlichen Insekten und Larven. Sein Opfer umschließt er mit seinen Vorderbeinen, um dann seinen Stechrüssel in das erbeutete Tier zu versenken, woraufhin das Opfer mit einem lähmenden Gift betäubt wird, sodass es vom Rückenschwimmer problemlos ausgesaugt werden kann.

Zu ihren bevorzugten Opfern gehören unter anderem Asseln, Wasserspinnen, Kaulquappen und Stechmücken. Allerdings scheuen sich Rückenschwimmer nicht davor, auch Menschen mit ihrem Stechrüssel zu attackieren.

Von den meisten Menschen wird dieser Einstich als ziemlich schmerzhaft empfunden, und kann in manchen Fällen auch zu einer örtlichen Entzündung führen. Diese schmerzhaften Stiche sind auch der Grund, warum Rückenschwimmer im Volksmund auch gerne als “Wasserbienen” bezeichnet werden.

Vermehrung & Zucht

Die Paarungszeit für Rückenschwimmer beginnt im Frühjahr. Dabei sticht ein Weibchen diverse Wasserpflanzen an, woraufhin es dann bis zu 200 Eier in das Pflanzengewebe ablegt. Die daraus entstehenden Larven machen bis zum Frühsommer insgesamt vier Entwicklungsstadien durch, bis sie sich unmittelbar vor dem Erreichen ihrer Geschlechtsreife noch ein letztes Mal häuten.

Äußerlich unterscheiden sich Larven nur durch ihre geringe Körpergröße, da ihre anderen äußerlichen Merkmale denen von erwachsenen Exemplaren relativ ähnlich sind.

Die “Zucht” dieser Tiere gestaltet sich als recht einfach, da man im Grunde nur einen gepflegten Teich mit einigen Wasserpflanzen braucht, um früher oder später einige Rückenschwimmer anzulocken, die sich an diesem Teich ansiedeln (und sich dort eventuell auch weiter vermehren).

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