Einen Folienteich anlegen

Qualitätsanforderungen an Teichfolien

An das Material von Folienteichen werden hohe Anforderungen gestellt. Die Teichfolie sollte möglichst UV-beständig sowie reiß- und wurzelfest sein und eine hohe Temperaturbeständigkeit (mindestens zwischen 0 und >30oC) aufweisen.

Zudem sollte sie beständig gegen Verrottung, Chemikalien und gegen Mikroorganismen (Aufwuchs und Biofilm, Blaualgen und Pilze) und natürlich auch möglichst leicht zu verarbeiten sein.

folienteich anlegen
© Stefan Werner -stock.adobe.com – ID 295337375

Material, Wandstärken und Eigenschaften verschiedener Teichfolien

PVC-Teichfolien

  • Material:  Polyvinylchlorid
  • Wandstärken: 0,12mm, 0,5mm, 1,0mm, 1,5mm und 2,0mm

Vorteile

PE-Teichfolien gelten als umweltfreundlich, denn auch ältere Folien geben keine Schadstoffe ans Wasser oder Erdreich ab. Sie sind robust, reißfest und UV-stabil und haben deshalb eine lange Lebensdauer.

Nachteile

Bahnen aus PE-Folie können nicht an Ort und Stelle verbunden werden. Sie müssen bereits vom Hersteller elektronisch verschweißt werden. Die Teichfolie wird deshalb bereits vom Hersteller in der benötigten Gesamtgröße vorkonfektioniert.

Auch sehr große Formate mit bis zu 10 oder 12m Breite sind dabei möglich. Kleine Nähte kann man dagegen mit einem Klebstoff oder Klebband selbst sichern.

PE-LD Teichfolien

  • Material: Polyethylen – Low Density
  • Wandstärke: 0,5mm, 0,8mm, 1,0mm und 1,5mm
  • Farben: schwarz

PE-LD haben eine niedrigere Dichte als andere PE-Folien. Sie sind deswegen aber elastischer als normale PE-Folien bei gleicher Langlebigkeit und Umweltverträglichkeit. Allerdings erreichen sie nicht die Elastizität und Flexibilität von PVC- oder EPDM-Folien. Sie sind deshalb eher für einfache Teichformen geeignet.

Auch PE-LD-Folien lassen sich nicht vor Ort beim Auslegen der Folien in der Teichgrube verbinden, sondern sie müssen bereits vom Hersteller thermisch verbunden werden. Sie sind allerdings ähnlich wie die einfachen PE-Folien in großen Rollenbreiten lieferbar.

Weitere Einsatzbereich von PE-LD Folien sind zum Beispiel Löschteiche, Wasserreservoire zur Bewässerung von Obst- und Gemüsekultur in der Landwirtschaft, vor allem dort wo Teichtiefen von 5m und mehr benötigt werden.

EVA-Teichfolien

  • Material: Ethylphenylacetat
  • Wandstärke: 0,5mm, 0,8mm, 1,0mm und 1,5mm
  • Farben: schwarz

Folien aus Ethylphenylacetat sind sehr wärmebeständig und altern kaum. Verbindungsmöglichkeiten: EVA-Folien können vor Ort nur von Spezialisten mit einem Spezialschweißgerät angeschweißt werden. Sie sind jedoch in Bahnen-Breiten von bis zu 10m lieferbar.

EVA-Folien kommen auch in der Photovoltaik, in Verbundgläsern und als Einbruch- oder Glasbruchschutzfolien zum Einsatz.

EPDM-Teichfolien (auch synthetischer Kautschuk genannt)

  • Material: Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer
  • Wandstärken: 1,0mm, 1,02mm, 1,14mm, 1,5mm und 1,52mm                                
  • Farben: schwarz 
  • Rollenbreiten: von bis 15m sind lieferbar

Die EPDM-Teichfolie ist wegen ihres Kautschuk-Anteils sehr flexibel, aber trotzdem langlebig. Diese Folienmischung wurde speziell für Gartenteiche entwickelt. Sie lässt sich auch bei niedrigen Temperaturen problemlos verlegen und die Bahnen können vor Ort selbst mit einem Primer oder mit einem Nahtband wasserdicht verklebt werden.

Die EPDM-Teichfolie ist eine der hochwertigsten Materialien, die im Teichbau eingesetzt werden. Das hat aber natürlich auch seinen Preis.

ECB-Folien

  • Material: Ethylen-Copolymerisat-Bitumen 
  • Wandstärken: 2,5mm
  • Farben: dunkelrgau

ECB-Folien haben ein sehr hohes Gewicht und lassen sich deswegen auch nur schwer verlegen. Sie werden deshalb vor allem im technischen Bereich bei der Abdichtung von Mülldeponien und Klärbecken, im Tunnelbau und für Dachabdeckungen eingesetzt.

Schwimmteich-Folien

  • Material: PVC-Folie mit gewebeverstärkenden Polyolefinbändchen
  • Wandstärken: 1,2mm
  • Farben: schwarz, blau

Diese Folien werden vor allem beim Bau von sehr großen Teichanlagen (beispielsweise zur Fischzucht) und für Schwimmteiche eingesetzt. Sie werden meist zur Innenauskleidung von Stahlwand -und Echtholzbecken eingesetzt.

Ein Teichvlies schützt die Teichfolie

Jeder Folienteich braucht eine sichere Unterlage – Teichvlies genannt. Das Teichvlies schützt die Teichfolie, vor Baumwurzeln und Steinen, die sich sonst durch die Folie drücken könnten.

Das ist vor allem in der Tiefenzone des Folienteiches wichtig, da dort der hydrostatische Druck der Wassersäule, die auf der Folie lastet, am größten ist.

Von den Herstellern werden vor allem Teichvliese aus 3 ganz unterschiedlichen Materialien angeboten:

Teichvlies aus PVC und Stoffresten

Dieses Teichvlies hat eine Wandstärke von bis zu 3mm und ist relativ preiswert. Farbe: dunkelgrau

Synthetik-Teichvlies

Dicke: 4-5mm, Farbe: dunkelgrau

Teichvlies aus Steinwolle

Das ist ein besonders hochwertiges und langlebiges Teichvlies mit Wandstärken von mindestens 5mm. Farbe: weiß

Welche Folienstärke soll man wählen?

Die Annahme, dass die benötigte Folienstärke in erster Linie von der Teichgröße abhängt, ist falsch! Die passende Folienstärke ist vielmehr vom hydrostatischen Druck der Wassersäule, die auf der Folie lastet, also von der Wassertiefe, abhängig.

Aber vor allem vom Untergrund unter dem Folienteich: Am besten wäre ein dichter, ton- oder lehmhaltiger Lehmboden ohne darin eingebettete Steine oder im Boden verlaufende Baumwurzeln. Auf solch einem idealen Untergrund reicht eine dünne Teichfolie von <1mm.

Sind Steine oder Felsen im Boden, dann muss eine größere Wandstärke der Teichfolie ab 1mm gewählt werden. Manche Hersteller bieten PVC-Folien von 2mm Wandstärke an. Das bringt aber keine Vorteile, was die Haltbarkeit und Stabilität der Folie betrifft. Solche Folienstärken machen die Teichfolie nur unnötig schwer und steif.

Sicherheitshalber sollte in jedem Fall aber ein Teichvlies unter der Teichfolie verlegt werden. Jede Teichfolie hat eine glatte und eine raue Seite. Die glatte Seite muss immer nach unten gelegt werden.

Schwierig wird es, wenn die Tiefenzone, also die tiefste Stelle im Teich, bis unter den Grundwasserspiegel reicht. Erfahrungsgemäß hält dann selbst ein Betonteich diesem Druck auf Dauer nicht stand, der Beckenboden wölbst sich mit der Zeit auf und bekommt tiefe Risse.

Berechnung der benötigten Foliengröße

Bevor man die Teichfolie kaufen kann, muss man natürlich die benötigte Größe kennen. Dazu reicht es nicht die Länge und Breite des künftiges anzugeben, Länge und Breite müssen unter Einbeziehung des genauen Teichprofils ausgemessen werden. 

Das setzt natürlich voraus, dass der Erdaushub bereits beendet ist und alle Höhenstufen und Bodenprofil exakt modelliert worden ist. Dazu spannt man das Bandmaß nicht einfach waagrecht über der Teichgrube aus, sondern legt das Bandmaß an der längsten und an der breitesten Stelle des Teichs so aus, dass das Messband überall dicht am Bodenprofil anliegt.

Dann gibt man für den Teichrand quer und längs gemessen noch jeweils einen Zuschlag von 40cm für die Teichränder dazu.

Hierzu ein Rechenbeispiel:

  • Teich an der längsten Stelle   6,50m
  • Teich an der breitesten Stelle 3,50m
  • Zuschlag für den Teichrand je 0,40m
  • Benötigte Foliengröße: 6,90 x 3,90 = 26,91m2

In diesem Beispiel würde man also 7 x 4 = 28m2 Teichfolie kaufen.

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